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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-15
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
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VE hchichw dl» Pinakothek in München. Beguckt «1« Bilder, und «»gleicht ihr« Rnmmern ftetßtg »ft den Nu«»«»« sei«,» vädekers Bei jedem Sternchen verfällt Pt« G» «ach« er drei L« Zusälltg fleh, er »» MRoq. Von au» die Nttlsett« sei»«« ^.Nauu?" fieh, Ptetsch du««»,.jetzt bi« ich doch t» drei Lag« mit ihm au «-»kommen, »ad auf einmal seh« ich, daß es dar «äd^ker von Dresden ist. Vie »WM ter ArkiMcitznz. (Nachdruck »erb»,«.» Der vert und da« Gelingen der Arbeit, »wlch, r« »««er Ich, h仫»» weit «ehr von der »letdunft m der st« getätigt iotrd, ad, al« gemeinhin angenommen wird. So sehr man sich auch beutzutagr «it dem beruflichen Stch-Neiden befaß, und ihm Rechnung ,u tragen such», geschieht e« »och lange nicht «ruft genug. Beinahe ko wichtig wie di« Nahrung, di« der arbeitend« Mensch ob Mann oder -rau. feine« Körper »ur Irdaltung de, LrtstungSfähtgteii zukühren muß. ist auch die IrbeitsUeidung. Sie fall nach Möglichkeit der Tätigkeit, dem Ort und der Zen chrer Ausübung angepaß« werden Keines- Ms darf ft« beengend und tnsolgedessen behindernd, muß t« Gegenteil recht brguem und dadurch di« Arbeit erleichternd sein. Ser «tue sogenannt» sttzende Tätigkeit ausübt. muß sich im allgemeinen etwas «ärmer kleiden, al» derjenige. der sich ftetßtg bewegt, aber keis sei man darauf bedachl. dem Körper reichlich frische Lust zuzuiühren So das bet der Arbeit nicht immer mägltch tft sollt, es unbedingt in de« Ruhepausen ge- ^^s gibt der arbeitenden Mensche« nicht wenige, di« »ach «Len möglichen Gründen für ein str «ährend ihrer Tätigkeit plagendes Unbehagen suchen Umstände und Dinge dafür ver antwortlich machen, di« ganz und gar unschuldig daran sind, und schließlich sind es nur ihre Kleidungsstücke, di« ihnen die Arbeit beschwerlich und ft« dazu unlustig mache« Ein Mensch, der bei seiner Tätigkeit immer,u sneri oder schwitz», denen Prust «der Bauch trgendwi».beeng« tft dessen Küße nicht in geeignetem Lchuhwerk stecken, kann sich unmöglich wohlfühlen >md sich nicht seiner Ausgabe so widme», wie es zu ihrer Förde rung notwendig tft Oma« und gar verkehrt ist es, Kleid«, und Anzüge, die als Soun- »nd Feftiagspaat ausgedient habe«, ohne weiteres zur Arbeitskleidung. und besonder« zur beruflichen, geeignet ,« halte«. Das dürst» sich wohl in de» allerseltenfte» Fällen em- schuldigen lasten Auch be> reichlicher Abänderung wird noch lange nicht «mmer »tne beaueme und zweckentsprechende G«. Wandung zustande kommen Das muß auch dann aufrecht erhalten werden, wenn man sich »n seinen eignen Geschäften «nd für seine eignen Interessen betätigt Sanz abgesehen davon, daß ein sich in unangemessener Arbeitskleidung be- tättaender Mensch gar nicht den Eindruck macht, als ob es ihm mit der Beschäftigung so rech» «rnft ser Aus dem Gesagten erhell, zur Genüge, wie wichtig dte Arbeitskleidung für betde Geschlechter tft. und es sollten eher dafür Mittel aufgebracht «erden als kür festlich« Zwecke; denn es hetß» kür dir meisten Menschen: sechs Lage hindurch arbeiten und «inen feiern Durch fortgesetzte ungeeignete Arbeits kleidung können Zustände döchster Nervosität gezeitigt werden, hesonders bei noch jugendlichen Menschen, deshalb sollte «ament- MH be: «hnen daraus gesehen werden daß Ke in der Lehrzeit möglichst ihrer Tänaken enisprechend gekleidet sind Eltern dte dieses wichtige Gebot unerfüllt lasten knd sehr zu «adeln, ebenso dte Lehrmeister die sich nich, bemühen, tn dieser Hinsicht für dte ihnen unverdauten im Wachsen und Werden begriffenen Augendlichen zu sorgen Wei dte Augen auftun will, kann häufig genug beobachten wir sehr es da hapert Aber ntchi nur da» körperliche Befinden wird bet der Arbet» von der dabei getragenen Kleidung beeinflußt, sondern auch das seelische Wo kein leibliches Behagen ist, fehl« e« natur- gemäß auch am geistigen; den» Körper und Geist gehören, so lange wir aus Erden wandeln und handeln, «nzertrennltch zu- fammen Schon vom frühesten KtNdeSalter an. sobald sich dte Kleinen «it Spielen beschäftigen sollte der größt» Wert auf dte dabet zu tragend» Bekleidung gelegt werden Gerade bet kleinen Ktn- der« kann man beobachten, wie wohl Ke kch kühlen, wenn ihrem Bedürfnis nach dieser Richtung bin Rechnung getragen Srilstlkist. Line Photographie, in Abwesenheit der Herrschaft ausgenommen und ganz ohne Retusche. von Gg. Silh. Rapp. (Nachdruck verboten.» Fräulein hat keinen Namen. Das Mädchen sagt .Fräulein*, der -err sag» .Fräulein", die aitädtg, Frau lag« .Fräulein", dte Kinder tage» .Fräu- lein. bei Vorstellungen sagt man mit lässiger -andbewegung: «DaS ist unser Fräulein. Fräulein ha» keinen Namen. Das heißt: in ihren Papieren steht schon einer; aber nie- »and kenn» ihn ntemand beachtete ibn, als sie an einem Monat-ersten kam. Dem letzten Fräulein war nämlich ge kündigt worden Dem vorletzten auch. Fräulein wird auch an einem Monatserften ihre Sachen packen. Senn sie nicht schon vorher entlasten wird. Und davor ist Fräulein sehr bang«. Denn es gibt viel Fräuleins, aber tveatg Stellen. Stellen als Stütze Denn Fräulein ist au» guter Familie. Wissen Sie. was das für ein Unglück ist, aus gnter FamUte ttnd nicht zugleich r«uh zu stink Da» Mädchen in der Küche kann kch gehen lasten; wenn ihm «va» nicht paßt, kann e» der Gnädigen ins Sestchi lachen, kann sage«: .Meine« St«, da» fäll« mir etnk" Uno die Gnädig» wird innerlich wütend e» sich gefalle« lasten Venn Mädchen für dl» Küche Knd rar Ader Fräulein k Keinen unfreundlichen Blick darf Fräulein stch erlauben Man wird Fräulein sagen: .In guten Familien tnr man da» nicht' Und Fräulein «st doch au» guter Familie Wozu Fräulein da tftk Für die Kinder Zwei kleine Mäd chen sind e« erschreckend ungezogene Range«, und etn Bübchen Für sie ha« »i- gnädig» Fran kein» Z«O St» muß sich den halbe« vormittag fttkereu lasten und anproben, und den ganzen Nachmittag Roman« lese», Freundinnen beluchen und Besuch, empfangen San« zu« FÜnfuhne» «nd abend» in die Oper gehen Sie werden zu-eben daß man da» alle« nicht kann, wenn Kinder dabei sind dte all» Augenblicke etwas an- deres «ollen tausend Fragen stelle«, schreien, lachen, «einen Schließlich ha> ma» doch auch Nerven Nur Fräulein Hai kein« Nerven zu Haden Fräulein wlrd doch das bißchen Schreien noch vertragen könnens Fräulein muß auch lachen können wenn dir Kinder lachen wollen Wenn ad« du Kmder zorntg find, muß Fräulein sanft zu ihnen sei». Moderne deutsche Dichter. rheodor Däubler. UUred Dsbltn. Fritz von Unruh. Alfred Mmubert. wird, set es «m Sommer ooer im Winter. Sie werden, heran- aewachsen und irgendeiner beruflichen Tätigt,'« hinaegeben, schon ganz von selbst den größten Wert aus ihre Arbeits kleidung legen, um stch körperlich und geistig wohl und leistungsfähig zu fühlen. ^oluuma. RNMftmd' hat EM im MM. (Nachdruck verboten.) DaS ist etn altbekanntes sehr schönes Sprichwort HeU de«, der eS befolgt! Unter uns gesagt, uh möchte eS auch gern mn, doch der Bettzipfel läßt mich oft gar so fchwer lo» Seh» eS dir nicht auch so? Ich habe letzt etn Mittel gefunden, mit Hilfe dessen ich mich morgen» viel schneller von meinem Bet» trennen kann Und uh will e» auch euch verraten Sobald du morgen» aufwachst und deine Träum, von dir gewichen sind, so mußt du sofon mn einem Sprung au» dem Ben fliehen; da» gehl am schmerzlosesten; dreh, dlch nicht nochmal» aus die andere Sette, sonst fäll» e» dir viel schwerer dich ,u erheben Treibe sofort nach dem Erwachen fünf Minuten Ztmmergvmnaftik; dein Blu, komm« in Wallung, dte Müdigkeit geh, vorbei, du freust dich daß du setzt vor dir noch die schönen Morgen stunden baft Schon bei Kinder« dte recht schwer ausstehen, sollte man diese Methode anwenden: später werden sie e» un» danken Nicht» tft ärgerlicher und zeitraubender, al» der Verlust der krühe» Morgens»» «den. Mi» ewus Energie an sich selbst kann ma« do viel durchsetzen. Faulenzer werden nämlich nicht ge boren sondern erzogen Also ist «S eigentlich Sache der Er zieher, ihre Zöglinge zu Leuten heranzuziehen, die da» Sprich wort beherzigen; .Morgenftund' hat Gold in» Mund ' HmsristWs. Kindliche Rache. Ella und Gustav fitze« am Tisch über den Schularbeiten. Gustav paukt eifrig lateinische Vokabel«: kueU», da» Mädchen — puolla, da» Mädchen — pueil», da» Mädchen ... Ella (die da» für Foppen hält): .Pu^sustav, der Knabe -» Pu-Gustav, der Knabe — pu-Gustav. der Knabe." V.R» An der Hitz« de« Gefechts. St« krochen zu zweit unter de« Auw umher. .So", sagt; der eine, .fetzt habe ich jedenfalls den Zylinder geölt." .Hat stch wa» von «egen — prffpff — Zylinder — prffpff —» dal «ar «eine — prffpff — Nase!" kd. Senn dir Mädchen kch kratzen ooer Bübchen «ine» schlägt, muß Fräulein schlichten Natürlich verlangen die Kinder, daß Fräulein entscheid«, wer schuldig sei Fräulein mag nicht gern entscheiden Aber dann schreien all» drei Und wenn sie schreien kommt dte Gnädige, und flöt»«: .Liebe» Fräulein, ich kann nicht eine Minute lesen; möchten Sie sich nicht etn bißchen der Kinder annehmen!" Da muß Fräulein willfahre« Der Gnädige« und de» Kin dern Di» Entscheidung »erlangen, «er schuld sei Und als «S gar ntckn mehr ander» gehl, sagt Fräulein: Annegret« sei schuld Hansiorg und Loiteltese knd zufrieden Annegret« aber stnni aut Rach, Si» wird klatschen Wird der Mama erzählen, daß Fräulein neulich Pralinen gekauft hat Und Mama wird Fräulein Verschwendung vorwerfen, wenn Fräu lein Zulage haben möch« Abends ha» vao Mädchen AuSgang. Fräulein nicht. »Mäd chen aus gutem Haus," hatte die gnädige Frau gesagt, »schätzen am Abend daS Heim." Rur neulich einmal als ein Hunde wetter war, durst» str auSgehen «nd im Theater die »Maria Swart" abfttzen Und muß», natürlich danke schön sagen: denn junge Mädchen aus gutem Haute haben kch zu benehmen. Dei gnädig, Herr »ft em netter Mann Er ist der einzige Mitmensch der gelegentlich - wenn die gnädig» Frau nicht dabei ist - Fräulein nach Herkunft und nach Jorgen kragt Er ist freundlich und güiia ,u »hr und zu den Kindern Nur einmal am Tage bet T'sch ktzen alle brlsammen auch Fräulein Dann und wann verschütten dte Ktnver Jupp« oder Tunk« nehmen dte Sabel tatsch oder spielen mit dem Messer Dann sag» die gnädige Frau: .Fräulein bin» gewöhnen Sir doch daS den Kindern ab'" Wt, gern möchte Fräulein da ant worten: .Ich habe «S ihnen unzählige Mal» untersagt: aber eS knd ungezogen» »rech, Kinder'" Aber das darf Fräulein nicht lagen Den« Kinder, dir etn Fräulein haben knd nie krech and ungezogen Darum würg» Fräulein den Aeraer hinunter und sagt nur schlicht .Jawohl, gnädig, Frau!" Denn das gehört kch kür Fräuleins aus guter Familie Und es ist auch di« «»nztge Antwort di« Fräulein «eben kann ohne gekünd g» zu «erden Denn Mode- un» Familienzeitschrtsten schwimmen nur f» voll Angeboten Lauter Fräul inS au- guter Familie suchen Stellung als Stütz» bet beschetdenen Ansprüchen und Familien anschluß Und Fräulein duck« kch und beneide» das Mädchen m der Küche das mehr Loh« ha» und mehr Rechte da» abends AuS gang Hai und von einem kräftigen lungen Burschen adgrholt wird »nS Kino Eine- Tage- wird daS Mädchen der gnädigen Frau kündigen: »S wirh heiraten einen Kramladen ausmachen und viel« Kinder kriegen Fräulem aber wird etn, häßliche, verärgerte knöcherne alte Jungfer »erbe«. Oder m ««er Heilanstalt ende«. Ist la Berliner lietmoiiritz m» zrintliz? (Nachdruck verboten.) Im allgemeine« ersrene« wir «n» nicht deS beste« Rufeft wie allbekannt. Aber wie gewisse Frauen, find wir wirklich besser als unser Ruf tn der .Provinz" Provinz — schon das klingt überheblich Und das wirf» man uns zu allererst vor. »nd »mserr .Keßheit" und dte «große Schnauze" (Verzeihung, meine Damen!! So daß jener Lachse einem echten Berliner, der sein Berlin gegen Dresden etwas gar zu sehr herauSstrich, fragte: »Sennen Sie denn den Unterschied zwischen L Berliner und ä Sahnendöppchenk" — .DaS Sahnendippchen ha« bloß eene Schnauze, aber der Berliner zwee" ... Wenn er di« aber nicht hätte, käme der Berliner tn diesem viel größere« Lebenskämpfe, alS er tn der Mittel- und Kleinstadt nötig ist, gar bald unter dte Räder. UebrigenS find wir gar nicht so große Lokalpatrioten. «en» «tr auch dem Fremden gegenüber Berlin rühmen und verteidi gen. wie et« echter Mann nie di» Fehler seiner Familie zu geben tvtrd Und haben wir etwa keine Ursache dazu? Diese beide« kleinen Städtchen Cölln und Berlin, dl«, unter dem Großen Kurfürsten auf ca «Xlv Einwohner zusammenaeschmol- zen. lS60 erst »ine halbe Million hatten, im Laufschritt den anderen Weltstädten gleich,umachen diese Leistung von ea. tll Jahren: sollen «tr nicht stolz darauf sein? Natürlich ha» Berlin, wir jede Weltstadt, einen trübe« -efensatz von RowdteS Verbrechertum ustv Auch können wir von den im härtesten LebenSkamp« stehenden untere« Klassen zumal i« diesen immer schwerer «»erdenden Zeiten, nich« »erlangen, daß sie Knigge» berühmten Höflichkeit-kodex immer tnitehalten Aber der DurchschntttS-Berliner ist gut mütig; er Hai im allgemeinen jen, Hösltchketi deS Herzen», di« mehr «»er« ist al» dte Höflichkeit der Zunge Er wird dem nach einer Straß, Fragenden zum Beispiel liebenswürdig Bescheid geben, wenn er sogar selbst nicht Bescheid weiß (!>M Wer weiß tn dieser Riesenstadt »mmer Bescheid?!» Und er läßt stch, ohne z« sehr zu murren - er spöttelt lieber - tn der Elek- irischen und Untergrundbahn wie Kieler Sprotten zusammen pressen Fäll» gar jemand um passten etn Unglück, so wird er schnell'Und willig Hilfe leisten Uno zeugen di» vielen Bettler, dte all» leben «olle«, nicht von Guiherztgkei» des Berliner»?! Er schimpf» zuweilen — aber er glb» wo e» nm mt "Nein, ihr Verkletnerer Berlin», der rtchttge Berliner — und der Zugewanderte wird e» tn wenigen Jahrs« —, der richtig« Berliner ist gutherzig «nd wenigsten» innerlich liebenswürdig, wenn er es selbst nich» nach außen tft Und es ist schon richtig: wir kn- besser als leider unser Rus. Rodert
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