Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-15
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rsr. r. Aenegr ze« Aitfaer regeriett. «wwevetz», 1 s. rezeMer LSS8, «detzd». «I. Jahr«. rkMm»L Att»tstertzr»fide«t vr««» vor de« Ldudteg. )l Berlt». Im Preußischen Landtag «ahm am Frei- L LMULL« ttoualsoztaltften mtt »em Lurus: „Gummtknüppelbtktatorl" empfangen wurde, Er erklärte, t« »er KoukordatSsra«« be- stände »wische« »h« und -em Unterrichtömtutstertum volle Ueberesnsttmmuna. «et der Art der Berhandl«ng»«aterte werde ma« den Landtag vor Abschluß de« Verhandlungen nicht unterrichten können. Sur VirtschaftSnotlaa« Preußen» erklärte Le» Ministerpräsident, man dürse nicht vergesse«, daß Preußen» Wirtschaftspolitik stark vom Reich beeinflußt werde. Da» sehr schwierige Problem könne ma« «tcht mtt einer Politik be» Schutzzölle» und der Subventionen lösen. Der Landtag «erde sich bet der Bewilligung von Mehrau»- gaven die weitestgehende Beschränkung auserlegen müssen. Wenn t« Bayer« im Zusammenhang mtt den preußischen Entschädigungsansprüchen an da» Reich vom preußischen Egoismus gesprochen werbe, so müsse der Ministerpräsident da» zurückwetsen. Der Mtuisterpräfibeut trat »er Auffassung ÄW'ÄL.'LU'.LÄN LLNNLA Li nur et« starke» Preuße» stbria »leibe. Prenße« »ehr« sich ?*'^L^**s»!*^b-«»«»s»Rge Staat»»«»»»« aus «osten der übrige» Läuter künstlich erhalte« bleibe«. Aus dem Sebtet »e» Stnh«it»ftaateS sei man trotz inten sivster Erörterungen »er Verwirklichung nicht wesentlich nähergekommen. Durch künstliche Konstruktionen, zu denen auch der Vorschlag de» Lutherbunbe» gehöre, werde man nicht vorwärt» kommen. Der gegenwärtige Dualismus »wische^ Preußen und dem Reich in Berlin sei allerdings wenig erfreulich, wenn er sich auch für die ReichSgesamtheit nicht so nachteilig auSwtrke, wie man oft behaupte. Wenn der Abgeordnete Dr. von Wtnterfeldt (Deutsch«.) stch dar über beschwert habe, daß die Staatöregterung die Beamten, besonders die Lanbräte, zu straff hielte, so müsse erklärt werden, daß man jetzt aus diesem Gebiet leider noch nicht so wett sei. Der Ministerpräsident Hofft aber, »aß er bei seinem Mjährig«, RegiermtgSsubiläu« eS geschasst habe« werb«. UM >e aus Koste« W« IW Her WkAWIIM W«M». In vielen seiner ofstztellen Auslassungen hat »er eng lische Minister Shamberlai« al» wesentlichsten Programm punkt seines politischen Arbeiten» La» Atel angegeben, »er mitteln» i« Leu europäische» Gegensätzen ,« wirke«, als» eine ausgesprochene Befriedungspolitik zu treiben. Wir wollen nicht sagen, baß «» »em englischen Außenminister mtt der Durchführung eine» solch weitsichtigen und mensch heit-freundlichen Programms nicht ernst wäre. Aber Chamberlain ist schließlich nicht ein freier Mann. Sein« Tätigkeit ist an »te Interessen seine» Lande», also an die Politik Großbritannien», gebunden, an Rücksichten, die zu weilen stärker sind al» Programmpunkte, Re mehr ethischen Charakter Haven, al» den Zweck, England neue Wert« zu schassen. Verschiedene Beispiele können Nachweisen, wie oft zwischen den Worten de» englischen Außenministers und -en Taten, die die englische Regierung solgen ließ, ein großer und nicht zu überbrückender Gegensatz klafft. Chamberlai« spricht stch ganz offiziell für die Notwenbigkett einer möglichst sofortige« Räumung be» Rheinlandes an». Er belegt auch diese Forderung mtt moralischen und ethischen Grundsätzen. Aber, wenn die englische Regierung stch an schicken soll, diese Ansicht durch eine eigene Initiative zu verwirklichen, hört man au» London nur Ausflüchte und Einwendungen, die stch mtt angeblichen Rücksichten auf Frankreich decken. Aber auch in einer anderen Hinsicht konnte diese Befriedungspolitik Chamberlain» enttäuschen. Als »te wesentlichste Belastung eine» europäischen Friedens hat man »en große« französisch-italienische« Gegensatz zu bezeichnen. Hier würde also der Politik Cham- lerlains ein großes und sehr wichtiges Feld der Betätigung erwachsen. Bi» »um Jahre 1S28 verhielt stch die Politik Londons Italien gegenüber höchst freundschaftltch. Bon diesem Zeitpunkt ab machte sich aber eine sehr starke Um orientierung bemerkbar, eine starke Annäherung an die Interessen Frankreichs, eine Bindung an die Politik der französischen Regierung, die immer stärkere Ausmaße zeigte, schließlich auch in dem englisch-französischen Flotten kompromiß ihren wirkungsvollsten Ausdruck fand. War diese Politik Chamberlain» wirklich eine Besrie- dunaSpolM»? Ma« ka«n diese Krage wohl kaum bejahe«. Steht man Loch auf der einen Sette »te Entwicklung einer italienischen Gruppenpoltttk, einer Zusammenfassung von Kräften, die nur zu »em Zweck znfammengeballt werden, einer anderen Gruppenbtlbung eine Gegenkraft entgegen zustellen. Diese andere Gruppenbtlbung besorgt Frankreich. Die Folgen dieser Zusammenballung verschiedener Kräfte zentren zeigen stch t« einer Verstärkung von Reibungs flächen, also in der Vergrößerung einer Gefahr, die dem Frieden Europa» Lroht. Diese Erscheinungen sind Früchte nicht zum mindesten einer Politik Englands, die Herr Chamberlain programmatisch al» «ine sogenannte Befrie dungspolitik bezeichnet. Immerhin braucht ma« nicht ein besonderes Erstaunen Über solche Wirkungen englischen politischen Arbeiten» ,« äußern. Die Politik Großbritan niens ist viel zu sehr mit den Dingen Europas verflochten, um frei von diesen Bindungen «ach Erkenntnissen einer höheren Moral wirken zu können. So n»«b die Moral eine» Chamberlain» Schlagwort bleibe«. Mit Schlag worten aber läßt stch wenig ansange«. WWW W MMkNI I« MtltzA. Berlt«. (Funkspruch.s Di« ReichSregienmg hat durch Beschluß vom 14. Dezember 1V28 die Herr«« Dr. Hermann Schmitz, Geheimer Kommerzienrat Vorstandsmitglied der I. G. FarVeninduftrte 1« Berlin, Dr. h. e. Nelcker, General direktor der Firma Hantel u. Co., Dui-burg, Lokomotiv- führer Mathä«S Herrmaa« in Nürnberg und auf Benen- nung der preußischen StaatSregterung Dr. Otto J«td«lS, Geschäftsinhaber der Berliner HanbelSgrsellschaft, Berlin zum 1. Januar 1V2S z« Mitglied«» d«» B«walt«»a»rateS der Deutsch« R«ich»bahngesellschast eruamtt. Mtt der Er- nen«ung de» Lokomotivführer» Herrmann ist et« alter Wunsch de» Personal», einen Sitz im Verwaltung»»»» zu haben, in Erfüllung gegangen. ES ist zu begrüßen, daß Beamten- und BetrtebSrat dem Anerbieten de» RetchSver- kehr»mintster» »o« Gusrarb, ihnen gemeinschaftlich «ine« Sitz tm verwaltungSrat zu gewähren, durch Einigung nach, gekommen sind «nd einen Bckstreter ihrer Gesamttnteressen in Vorschlag gebracht haben. «Da» ReickSkabtnett hat diesem Vorschläge geschlossen zugektmutt. MWMWW M KWkil SMM«. . vd». Berlt«. Di« Bereinig»«« dwk Deutsche« Arbeit- geberoerbä«»« hielt am Freitag tm Plenarsaal de» frühere« Herrenhause» eine »fse«tltch« Mitglieder»«rsammlnna ab, tu der ter bekannt« Industriell, Geheimrat Dr. ». Vorstg in «ine« Vortrag zu gnmdsätzliche« Krage« »er deMlche» Sozialpolitik Stellung nahm. Er schildert« zunächst di« wirtschaftlich« stsittwickl««, seit der Wätzr»«g»stabtltfi«r«»g und ging aus di« Frage ein, welche« A»tetl die Arbeit««hmerschast a«s sozialem Gebiet a« ter Wirtschastseutwickl««» seit diesem Zeitpunkt hatte. Diese« Anteil bezeichnet er al» a«ßerorbe«tltch hoch, denn au» der Statistik ergeb« stch «ine weseatltche Steigerung der Löhne, Verkürzung der Arbeitszeit, Ausdehnung -er Sozialversicherung und Erreichung de« BorkrtegSleben». Standards trotz Zerstörung eine» großen Teile» unserer Wirtschaftskraft. Di« aus »er gesamt«« Wirtschaft r«h««d«« Reparativ«»-, Steuer» ««» Soziallaste« hätte« sm laus«», de« Jahre eine« Gesamtbetrag vo« saft 24 Milliarde» Mark ««»gemacht. Der jetzige Zustand der Wirtschaft lass« «in« wettere Tragfähigkeit solcher Lasten und «ine weiter« Ent. Wicklung tm Tempo der letzten fünf Jahre nicht erwarten. Unter Einrechnung eine» jährlichen durchschnittlichen Zu stromes von zwei Milliarden Auslandskrediten ergebe sich, daß «tcht einmal die Hälfte te» «otawudtge« Kapitals heute der deutsche« Wirtschaft z«r Berfüguag stehe. Die Folge seien mehr al» doppelt so hohe Zinslast«, al» die der groß industriellen Konkurrenzlänber. Dem gegenüber sei die Rentabilität ber deutschen Industrie völlig ungenügend. 41 Prozent ber an ber Berliner Börse gehandelten Aktien notierten unter Part. Der Bergbau arbeite überwiegend ertraglos. Eise«, «nd Metallindustrie, einschließlich Schiss», bau, seien ««rentabel. Der Woh»»«gsba« werd« »»r mit Steuermittel» über Wasser gehalt«». Hierzu komme die er traglos« Landwirtschaft. Diese wirtschaftliche Lage müsse auch die Sozialpolitik berücksichtigen. In seinen wetteren Ausführungen betonte der Redner besonder» die Notwendigkeit einer Reform de» Schlicht««»», wese«». Nachdem UntversitätSprvseffor Dr. ». Veckerath (Bonn) sich über politisch« Idee« «*b WirtschaftSoerfass»«-«, der heutigen Zeit im ,internationalen Vergleich verbreitet hatte, zog Regierungspräsident z. D^ .Brauweiler, au» de« von Geheimrat v. .Borkig gemachte« AuSsÜhrunge« Über di« Lage der Wirtschaft die Schlußfolger««» durch die Ausstel- luna einer Reih« vo« programmatischen Leitsätzen. Darin fordert die Bereinig»«« der «rbettgeberverbäude «ine vom SwanaSeiusluß de» Staate» xud der Parteipolitik srete WittschastSsühru«, «ud a«s Reser Grundlage et«« gesunde Goziawolittk, die sich «»glichst aus der Selbfto«rwalt»«g durch Zusammenarbeit Zwischen allen wirtschaftlichen Ber. «Innungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausbauen Di« Vereinigung wolle positiv Mitarbeiten an ber Gch«ss»«g «ine» einheitlich«» Arbeitsgesetzbuch«», da» die Anerkennung be» Einzelvertrage» al» individuelle» Schuld, verhältnt» mtt gegenseitig«« Recht«« «nd Pflichte» ,«r Grundlage hat. Beim BersahrenSrrcht müsse ber Einfluß politischer Instanzen oder Verwaltungsstellen auSgeschaltet werden. Der Tarisvertrag wird als Grundlage für die Regelung ber Arbeitsbedingungen anerkannt, aber auch di« rechtliche Anerkennung der Betriebsvereinbarung in stärkerem Umfange geforbert. Bet der Reform de» Schlichtungswesen» soll ber Zwang», etngrtff des Staates auf da» durch den unmittelbaren Staatszweck begrenzte Maß beschränkt werben. Die soziale und kulturelle Bedeutung be» Achtstundentages wird aner. kannt, aber ein« chemattsche Regelung abgelrhnt. Sine Bindung an bas interuationale Arbeitszeit- Abkomme» wirb mit Deutschland» weltwirtschaftlicher und allgemein politischer Lage für unvereinbar erklärt. In der Sozialversicherung soll mit den Arbeitnehmern zusammen, gearbeitet werden im Sinne rationellster Verwendung der Mittel und Verhinderung unberechtigter Ausnutzung durch versicherte. Da» soll auch für die Arbeitslosenversicherung gelten. Im Ber»fSa«Sbild»ng»wese» sollen schematisierende Bestimmungen unterbleiben, und «» soll der freien Jnitia- ttv« Bahn gelassen werden. Schließlich erklärt sich die Ber- eintgung mtt ber Schaffung eine» deutscheu Berussvcreius- geseSes einverstanden, da» die Grundsätze der Koalition», sretyett und ber Freiwilligkeit tm Zusammenschluß unan- getastet läßt. Diese programmatischen Grundsätze fanden die Zustim mung ber Versammlung. Politische Tagesitberficht. Ei« StaatSa»walt i« Ural vo» Großbauer» erschlage«. Nach Meldungen au» Kowno ist im Gouvernement Ufa im Ural ein Anschlag gegen den Staatsanwalt Jakscheje« ver übt worden. Nachdem in der letzten Zeit die Ausschreitun gen ber Großbauern stch zumeist nur gegen kletnere Beamte und Mitarbeiter ber Kommunistischen Partei gerichtet hat ten, ist dieser Anschlag insofern bedeutungsvoll, da er stch gegen einen höheren Beamten richtet. Jakscheiew wurde unterwegs nach dem Dorf Embischowo von Großbauer» Überfallen und erschlagen. Während des Bürgerkriege» be- sehltgte er besondere Abteilungen der Tscheka. Kein« Berlä«ger»«g des Gesetzes über verkehr mit un edle« Metalle«? Der volkswirtschaftliche Ausschuß be» Reichstage» lehnt« am Freitag die Regierungsvorlage ab, wonach die Geltungsdauer des Gesetzes über den Verkehr mit unedlen Metallen bi» zum 81. Dez. 1S2S verlängert werden sollte. Die Regierung hatte darauf htngewiesen, baß der überwiegende Teil ber Industrie di« wettere Auf- rechterhaltung be» Gesetze» für erforderlich halte, da st« von einem Fortfall ein starke» Wteberanschwelle» der Metall- -iebstähle befürchte. Verlängerung de» deutsch-tschechische» Kohlenabkomme«». Nach Mitteilung beS WirtschaftSmtnisterium» ist in den Verhandlungen des ReichSkohlenkommiffars mit dem tsche choslowakischen Arbeitsmintstertum das deutsch-tschechische Kohlenabkommen in seinen Grundzügen unverändert bis zum SO. Juni 1S2S verlängert worden. Zusammenschluß des Deutschtums i« Texa». Zum ersten Mal seit langer Zett wurde in Texas ein Deutscher Tag gefeiert. Die Feier gab Anlaß, um einen improvisier- ten Staatskonvent ber Vertreter der grüßten texanischen DeutschtumSorgauisationen abzuhalten, aus dem beschlossen wurde, einen deutschen BeretnSverband für Texas zu ^Sieder polnische Flugzeuge über deutsche« Gebiet. Nach dem erst am 28. November drei polnisch« Flugzeuge die Grenze bei Ttrschtiegel überflogen Hatten und auf ihrem Fluge bis in die Gegend von Küstrin gesichtet wurden, wur- den gestern nachmittag wiederum drei polnisch« Flugzeuge südlich von Meferitz in niedriger Höhe fliegend sestgestellt. Nach Beobachtungen von Augenzeugen haben die Flugzeuge wieder die gleiche Gegend wie am 28. November ausgesucht. Sie kreisten bei dem Kraftwerk der UeVerlanbzentrale Ler mittleren Grenzmark und den Braunkohlengruben bet Kainscht. Eines der Flugzeuge trug wiederum die Abzeichen POZ. Bet einem anderen ist deutlich der Name „PolSka* festgestellt worden. Wieweit diesmal die Flugzeuge im In nern Deutschland» waren, konnte noch nicht ermittelt wer- den. Abgeschlagener «ommmeifteuftnnn auf da» Lüneburger Rathaus. Zu Beginn der gestrige» Sitzung der städtischen Kollegien kam e» zu außerordentlich stürmischen kommunt- tzischen Demonstrationen vor dem Lüneburger Rathaus. Die Kommunisten, di« eine erhebliche Weihnachtsbeihilfe, Bereitstellung von Feuerung nsw. gefordert hatten, versam- melten vor dem Rathaus etwa 200 ihrer Anhänger. Kurz vor 7 Uhr versuchten die Kommunisten den von Kriminal- beamten bewachte» Eingang be» Rathauses zu stürmen. Der Sturm mißlang, da starke Poltzeikräfte im Gebäude unter gebracht waren, die mtt Gummiknüppel und dem blanken Degen die Demonstranten auSetnandertrteben. Zu Le« dentsch-pomischeu Ha«del»»ertraa»verhanbl«ug««. Zu einer Meldung ber „Epoka", wonach die Deutschen bet den HandelSvertragSverhanblungen mit Polen «in unge nügende» Angebot in ber Dchweineexportfrage gemacht hät ten, wirb von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß dieses An gebot nicht von «ns gemacht worden ist. Im Gegenteil haben sich an den privaten Besprechungen zwischen den beiderseitigen Interessenten der polnisch« BerhandlungS- führer von Twardowskt und das Mitglied deö Ministerium», Adamkiewic», beteiligt und auch an der Redaktion «ine» Vertragsentwurfes mttgewirkt. Dies ist von dem Polen v. Twardowskt zugegeben worden, auch, daß die interessier ten Ressort» sich mit dem Entwurf einverstanden erklärt haben. ES handelt sich also um einen polnischen Gedanken, dem wir »»gestimmt haben. Da» »«samt« Ki«a«,gesetz L«rch di« französische Kammer arrgenomnre«. Die französische Kammer hat mtt 480 gegen 120 Stimmen da» gesamte Ftnanzgesetz angenommen. Z«m erste« Male südafrikanische Flagg« i« Hamburg. An den am Jungfernstieg gelegenen Büro ber südafrtkant- schen Regierung in Hamburg wird am kommenden Sonn- tag gelegentlich ehe» südafrikanischen Nationalfeiertage» zum ersten Male in Deutschland die kürzlich geschaffene orange-wetß-blaue Flaaae Ler südafrikanischen Unto» ««- hißt werben. Diesem Akt kommt dadurch besondere Bedeu tung zu, al» bisher im britischen Imperium ausschließlich di« britische Flagge halt. Et«e ungarisch« Erklärung zum Wiener Wafsenschmng, gelverbranch. Wiener Nachrichten zufolge stellte die ö>ter- reichtsch« Polizei fest, daß beim Beladen eines Donau- Frachtkahn» Mafchinengewehrbestanbteile entdeckt worden sind. Di« Sendung war al» Rohölmotoren deklariert und nach Meldung der Wiener Polizei nach Budapest bestimmt. Die Angelegenheit ist in Budapest vollkommen unbekannt, weShalb sich die ungarischen Behörden um weitere Auf klärung nach Wien gewandt haben. Ak LeuM MWM Mimt «Mriliim im WNrimNm. vbz. Die Reichstagsfraktion ber Deutschen VolkSpartet hat einen Gesetzentwurf zur Abänderung der Reichsverfas- snng etngebracht, wonach Artikel 54 der Rcichsversassung mt» folgt geändert werben soll: „Der Reichskanzler und die Reichsminister be dürfen zu ihrer Amtsführung bas Vertrauen deS Reichstages. Bet Beginn der Amtsführung und jeder Wahlperiode ist dieses Vertrauen durch einen Mehr heitsbeschluß des Reichstages festzustellen. Eine Zwei drittelmehrheit des Reichstages ist erforderlich, wenn der Reichsregierung oder dem Reichskanzler oder einem ber Reichsminister das Vertrauen wieder ent zogen werden soll. ES genügt einfache Mehrheit, wen» der Antrag auf Entziehung de» Vertrauens in Ver bindung mit der Schlußabstimmung der dritten Le sung des ordentlichen SauShalts eingebracht wird." In Artikel 8ö sollen a« Stelle ber Absätze 4 unb ö fol gende Vorschriften treten: „Der Reichstag kann im Entwurf des Haushalts planes ohne Zustimmung der Reichöregierung und deS ReichsratS Ausgaben nicht erhöhen oder neu ein setzen. Der gleichen Zustimmung bedürfen Gesetze und andere Beschlüsse des Reichstage», welche eine Er höhung der im laufenden HauShaltSgesetz vorgesehe nen Ausgaben zur Folge haben. Ergibt sich im Lause eines Haushaltsjahres auf Grund der Ergebnisse eines Vierteljahres, baß die Eingänge aus Steuern unb Zöllen den Voranschlag um mehr al» 10. v. H. übersteigen, so find die Mehreingänge bis zu 10 v. H. zur Verminderung des Anleihebedarfes ober zur Schuldentilgung zu verwenden. Der die Mehrein gänge um 10 Prozent übersteigend« Betrag ist im Laufe deS Haushaltjahres zurückzulegen und bei Aus stellung deS folgenden Haushaltsplanes zur Steuer senkung zu verwenden. Die Zustimmung der Reichs regierung und de» Reichsrats kann gemäß den Vor schriften be» Art. 74 ersetzt werben." Als Art. 85 a soll die Vorschrift eingestellt werden, daß di« Grundsätze de» Artikel» 85 Abf. 4, 5 und S über die Aus- gabenbewtlligung stnngemäß auch bei den Ländern, Gemein den und Gemetnbeverbänden burchzuführen sind. Der Reparationsagertt «nd die Räumung. q«. Berlin. In Lugano ging da» Gerücht, das auch in der AuSlandSvrrffr Eingang gefunden bat, Parker Gilbert batte si» um die Räumung der Rheinland« bemüht und den Vorschlag zur Räumung in vier Abschnitten gemacht Wir erfahren hierzu an unterrichteter Berliner Stell«, daß von solchen Verhandlungen de» Reparation-agenten nichts bekannt ist. Ta» er noch niemals in der Räumung»srage «in« Stellung eingenommen hat, sondern sich lediglich um di« Erledigung der Reparationen bemühe. Die Wirren in Afsshauistan. vefhawar. «Reuter.) Der a«fftä«dtsche Stamm der Shlnwart hält den mtt dem König von Afghanistan ge schlossen«» Waffenstillstand nicht «in und rüstet st» zur Fortsetzung de» Kampfe». Die von den RegierungStruppr» unternommenen Bomvenangrtff« vom Flugzeug au« werden fortgesetzt, erziele» aber kein« Wirkung, hauptsächlich infolge schlechten Zielen». Da« Ergebnis der Besprechungen, die vor kurzem zwischen dem Minister de« Auswärtige» «ud Vertretern der Aufständischen in Jallatavad stattgrsunden haben, ist nicht bekannt. Der Minister hat sich nach Kabul zurückbegeben, um dem König Bericht zu erstatte». In zwischen sind vo» Kabul Verstärkung«!« der Regierung«, truppen na» dem Schauplatz der Unruhen adgegauaeu.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder