9 Feierliche Begrüßung der sächsischen Truppen durch den Rat der Stadt Dresden am 11. Juli 1871 auf dem Neumarkt, Gemälde von F. W. Heine Erweiterung Dresdens durch Eingemeindungen, abgesehen von Neudorf 1866, erst nach 1890 erfolgte, kam es nach 1850 vor allem innerhalb der Stadt und in ihren alten Vor stadtsiedlungen zu einer starken Verdichtung der Bebauung, zu einer inneren Stadter weiterung sozusagen. Seit 1851 entstand die Prager Straße, die schon ein Vierteljahr hundert später als Geschäftsstraße Teil der Dresdner City war. Im Bereich der Pirnaischen Vorstadt entstanden die Johannstadt und das Areal um die Grunaer Straße. Mit der Entstehung der Südvorstadt seit 1855 wurde die alte Stadtgrenze dann bereits über schritten. Das dort enstehende »Schweizer Viertel« dokumentierte schon bald die Separierung der Oberschicht von den übrigen Bürgern der Stadt. Bis in die 1880er Jahre veränderte sich das Bild der Stadt zudem durch die Errichtung bedeutender öffentlicher Gebäude im Stil der Neorenaissance. Erwähnt seien nur das zweite Opernhaus nach Plänen Sempers, das ebenfalls von ihm entworfene Museum am Zwinger und Constan tin Lipsius' Kunstakademie auf der Brühlschen Terasse. Von Christian Friedrich Arnold wurden im neogotischen Stil das Gebäude der Kreuzschule und das Schloss Eckberg errichtet. Er war es auch, der nach 1864 die Sophienkirche völlig umgestaltete. Von geradezu paradigmatischer Bedeutung für die Veränderung der sozialen Strukturen und Verhältnisse in Dresden dürfte die Geschichte der Oppelvorstadt, des späteren Hechtviertels am damals nördlichen Stadtrand sein. Auf dem seit 1842 planmäßig