Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193008254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-25
- Monat1930-08
- Jahr1930
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1930
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Riesaer G Tageblatt Montag, 2S. Angnft 1S30, a-ends 8S. Jahrs 1S7 s W Drahtanschrift r«Vblatt Rtchr. Fernruf Nr. SS. Postfach Nir. 82. Postscheckkonto: Dresden 1530. Girokaffe: Riesa Sir. 52. )s Berlin. Der Zentralvorstand der Deutschen Bolkspartet trat gestern im Reichstag zusammen, um den Wahlaufruf der Deutschen Volkspartei zu beschließe«. Der Parteiführer, Reichsminifter a. D. Dr. Scholz, gab einen eingehenden Ueberblick über die von ihm geführten Sammlungsbestrebungen, für die vor allem die Frage be deutsam sei, worum es eigentlich in diesem Wahlkampf gehe. Die Grundlage der Weimarer Verfassung sei di« Privat wirtschaft. Deshalb sei eS die Deutsche Bolkspartet, di« auf dem Boden der Weimarer Verfassung arbeite, nicht aber die Sozialdemokratie. Die Sammlung des Bürger tums dürfe nicht einseitig nach links oder rechts optieren: die Deutsche Volkspartei müsse ihren Kern bilden. Bisher schon sei eine Zukunftshoffnung für die bürgerliche Samm lung in Form des gemeinsamen Aufrufs vorhanden. I» kommeude« Reichstag müsse sich dieser Gedanke der Samm lung durchsetz««, sonst stünde mau am Grade des deutsch«» Bürgertums, der deutschen Intelligenz und der deutfchen Privatwirtschaft. Eine Einigung mit der Staatspartei auf der von mir gewünschte« Basis würde jede Verhandlung mit de« Parteien rechts von «ns ausgeschlossen habe« ««d Hütte in ««ser« eigenen Reihen stärkste Zerrissenheit gebracht. Weil es Aufgabe der Deutsche« Bolkspartet sei, die Ber- teidignngSarbeit des Bürgertums aus breitester Grundlage ,« leiste«, werde sie den Wahlkampf nicht gegen die anderen verantwortungsbewußten staatsbürgerlichen Parteien füh ren dürfen. Die Spitze dieses Wahlkampfes solle sich gegen die radikale« und ftaatszerftSrende« Elemente auf der äußerste« Linke« und Rechte«, aber a«ch gege« die soziali stische« Ideen wendeu. Notwendig sei gegenüber der mäch tige« Sozialdemokratie eine starke Front des Bürgertums. Stresemann habe Deutschland di« Freiheit seines Gesamt territoriums wiedergegeben und damit die Möglichkeit zur Zusammenfassung der gesamten Staatskräfte geschaffen. Der Redner betonte, daß mit dem Aoungplan Deutsch lands außenpolitische Aufgaben erst begännen und schil derte die Mission der Deutschen Volkspartei auch als Kul turpartei. Mit Hindenburg für de« Staat, das sei der Grundsatz der Deutsche« Bolkspartet auch im Wahlkampf. Zkl MIM »kl AlIlW MMN A. Wir M die ölWlWMttWM «t»d Kurviger lLlbeblatt Mld ÄuMgert. Da» Messer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShcmptmannschast Großenhain, de» Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» RatrS der Stadt Riesa, de» Finanzamt« Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Md« MM MilMe M! )( Berlin. Di« Entwicklung der Arbeitsmarktlag« im Reich in der ersten Hälfte de» August 1930 ist nach einem Bericht der ReichSanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung gekennzeichnet durch ein« geringe Entlastung der Arbeitslosenversicherung bei wachsender Zahl der Krisenunterftützten. Während im letzten Berichts abschnitt die Zahl der HauptuntrrftützungSempsäng«r in der Versicherung bereits um rund 28000 zugenommen hatte, hat sie letzt «inen Rückgang um rund L000 auf 1 494 000 erfahren. Die Kriseunnterstiitzuug hat jedoch um rnnd 17000 Unterstützungsempfänger auf über 420OVO »ugenomme«. Beide Einrichtungen zusammen haben eine Belastung von 1915 000 Unterstützten «rreicht. Di«U«brr- lager««- gegenüber d«m Stand zur gleich«« Zeit des «Vorjahre» beläuft sich auch w«tt«rhiu auf «ehr als «tue Million. D«r Rückgang der Zahl d«r HauptunterftützungS- empfang«! in der SrbeitSlosenverftcherung ist vermutlich im ganz«« eine Folge der zahlreichen Aussteuerungen von Arbeitslosen, deren Untersiützungsansprüch« erschöpft sind. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern verfügbaren Arbeitslosen ist gestiegen. Latz Anwachsen von rund »7*5 000 am S1. In« auf rund »845 000 am 15. August, also um etwa 80000, ist «in Zeichen für «iue wettere ««schlechter«», d«» ArbeitSmarkte». Feier- schichten und Kurzarbeit haben nach d«n Meldung«« der LanoeSarbeitSämter weiter zugenommen. Auch Still- legungSanträae liegen wiederum vor, wenn auch in etwas geringerem Maße als im Juli. Eine sichtbare Auswirkung de» Arbeitsbeschaffungsprogramms der RrichSregierung war in der Berichtszeit «och nicht zu erwarten. Skk MiMkls. >s Berlin. In -em vom Zentralvorstand der Deut schen Volkspartei in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossenen Wahlaufruf heißt eS: Der Sinn der Wahl ist, für die bürgerliche Regierung eine Mehrheit z« schaffe«, mit der sie ihre Aufgabe löse» kann. Die Deutsche Bolkspartet hat den Versuch unter nommen, die zersplitterten bürgerlichen Parteien zu sam meln, um in geschloffener Front dies Ziel zu erreichen. Noch ist der Versuch nicht gelungen, unser Wille zum Zn- berg/Erzgeb^ 10. Kurt Diele, Bundesdirekter de« volks kirchlichen LaienbundeS, Dresden; 11. Hans Scheerer, Fabrikbesitzer, Göritzhaiu Bez. Leipzig; 12. Kurt Adler, Kaufmann, Stadtverordneter, Riesa. Unter den übrigen Namen befinden sich noch: Maria V. Fumetti, Hausfrau; Dr.-Jng. Job. Hartwig, Reichsbahn rat; Reinhold Saud«, Straßenbahnoberschaffner; Friedrich Schaarschmidt, Gewerb»ob«rl«hr«r «ad Lr. Kurt Philip» RrchtSanwalt. M lMMAlI ReWllMMM II KM«. Der Landesausschuß der Kouservativeu Bolktzpartei Sachse« stellt für di« bevorstehende ReichStagSwahl «ine Landesliste für all« dr«i Wahlkreise gemeinsam auf. Die Lifte enthält 26 Namen, von denen an der Spitz« stehen: L. Dr. jur. Walter Rademacher, Bergwerksdirektor, Borna bei Leipzig; 2. Georg Hartmann, BrrbandSfekretär der Gewerkschaft Deutscher Eilenbahner, DreSden-A.; S. Dr. phil. Beter Lauarndorf, Bibliothekar, Leipzig: 4. Johanna Set- demau«, Buchhalterin, Dresden; b. Bernhard Bürger, KaufmannSgehilf«, Tbrmnitz; 6. Otto Stillger, Steuerin spektor, Auerbach i. B.; 7- Dipl.-Jng. Adolf Reichardt, Dr««den-A.r 8. Walter Gruuer, Architekt, Leipzig T. 1; S. Kurt Unger, Schriftleiter und Stadtverordneter, Schnee- der Finanzen durch neue Steuern erfolge. Der Reichstag legte sich dahin fest, daß im nächsten Jahre eine Ge sundung unserer Etatswirtschaft vorliege und 500—700 Millionen den Steuerzahlern geschenkt werden sollten. Nichts von alledem hat sich erfüllt. Und wer hat seiner zeit die Versprechen angezweifelt? Hilferding ging, weil er einsah, daß er Unmögliches vor hatte. Moldenhauer zerbrach an seiner Aufgabe, Dietrich wird eines Tages ein sehen, daß die Verhältnisse stärker sind als der menschliche Wille. Angesichts unserer Entwickelung läßt sich eben nicht ein Wechsel auf die Zukunft ziehen. Er ist unsicher und, wie eben gesagt, hat noch kein Finanznrtnister das einlösen können, was er versprach Sicherlich spricht die schlechte Konjunktur mit, die weniger Steuern einkommen läßt und die sirzialen Lasten erhöht, aber darüber muß irgend- wo ei« Rechenfehler vorliegen, sonst könnten sich nicht so gewissenhafte Menschen, wie die Finanzminister, immer wieder täuschen. Man hat aus den Parteien immer wieder auf diese Wahrscheinlichkeit hingewiesen, aber wohl nicht mit genug Nachdruck eine Durchprüfung des Finanzrechen exempels verlangt. Der Optimismus der Finanzminister setzte sich! immer wieder durch, und diesmal steht er wieder vor der Wahl und dem neuen Reichstag. sammenschluß bleibt bestehen und muß zum Erfolg führen. Di« Deutsche Volkspartei hat seit Jahren in vorderster Linie ihre Kraft für den äußeren und inneren Wieder aufbau Deutschlands eingesetzt. Unser Stresemann hat die rheinischen Land« befreit. Damit ist erst die Grundlage gelegt worden zur Auswärtsentwickelung im Innern. Wir haben seit Jahren die Reformen verlangt, bi« jetzt in An griff genommen worden sind. Wir haben zuerst betont, daß bi« Gesundung nicht durch «ene Steuern und Lasten, sondern nur durch Belebung der Wirtschaft und äußerste Sparsamkeit herbeigeführt werden kann. Wir haben uns jederzeit eingesetzt für den Schutz des Privateigentums, die Erhaltung -es Berufsbeamtentums und die Sicherung seiner verfassungsmäßigen Rechte, die Stärkung deS Mit telstandes und die Rettung der Landwir^-^aft. Wir haben uns eingesetzt für die Stärkung der Selbstverwaltung und der Selbstverantwortlichkeit im sozialen Versicherungs wesen. Wir haben gekämpft und werden weiter kämpsen für große un- umfassende Reformen auf allen Gebieten der Finanzen, der Wirtschaft und der Staatsordnung, die er forderlich sind zur Rettung von Volk und Staat ans Ver- elen-ung nud Arbeitslosigkeit, in di« rmS die Verantwor tungsscheu der Sozialdemokratie htneingebracht hat. Unsere «Lchsie« Aufgabe« sind: Fortsetzung der natio nale« Befreiungspolitik Stresema««s, Revision der Frie dels, ««d Trib«t«r1riige, Kampf «eg«» di« Kriegsschuld lüge, Wiedergewinnung der billigen Gleichberechtigung De«tschta«dS ««ter des Büller« der Erde, Wiedervereini gung des Sa«rgebiets mit dem Reich, Bereinigung der Ostgrenze, Schutz der deutschen Minderheiten, Wieder- erla«g««g kolouialer Betätigung, Ausbau der Ost Hilke zur Rettung des de«tsche« Oste«s, Erhaltung und Stärkung des Wehrgedankexs im deutschen Volk«; Reichsresorm, Berfaffungsresorm, Parlamentsrefor»; Schäftung einer übersichtliche« nud billige» Verwalt«»«; Wahlreform mit dem Ziele einer stärkere« Verautwort«,« »er Wähler und Gewählte«: Fiuanzrefor« mit de« Ziele de« Abbaus der Steuern u«d der Wiederherstellung wirklicher Verantwort lichkeit der Körperschaft«» für di« Deck«»« der von ihne» bewilligte» Ausgabe«; Sicher»«« der soziale» Errungen schaft« «ter Berücksichtig»«« der Seistu-gssähigkeit der Wirtschaft, UmLa» aus bernssftäudischer Grundlage, Schutz des deutsche« Familienlebens, Verteidigung «»serer christ liche» Kultur gege« die m>rdri»ge»de» Mächte des Bolsche wismus. Kür diese Ziele, die auch die Ziele «»serer Jugend sind, awllea wir «ns «ft ihr gemeiusa« einsetze«. Stärker und einflußreicher als bisher soll die Jugend a« der politischen Gestaltung der deutsche» Zukunft mitarbeite«. Gege« alle ftaatszerstöreude« Krastel Mit Hindesburg für Rett««« des Baterlanbes, für destsche Freiheit nud Kultur. Zer MW ms die zmiisk. gu. Die Ausführungen des Reickssinanzministers vor der Berliner Presse sind inzwischen bekannt. Er warnt vor übertriebenem Pessimismus. Wird diese Warnung aber Erfolg haben? Das Ausland habe größeres Vertrauen zu unserer Wirtschaftslage, als wir selbst, sagte er. Das ist erfreulich. Man soll auch nicht immer grau in grau malen. Aber wenn man in der nun einmal auch von amtswegen festHestellten „konjunkturellen Depression" lebt und sie alltäglich auf Schritt und Tritt verspürt, kann man sich logischer Weise zu einem freien und reinen Glauben an Mtnisterworte nicht ausschwingen. Dietrich gab Zahlen, er sagte, auch die Erhöhung der Zahl der Arbeitslosen sei bei der Berechnung für die Zukunft bereits berücksichtigt. Leider weiß man nun aber, daß die Zahl der Arbeitslosen immer zu gering geschätzt worden ist und begreiflicher Weise deshalb wieder einmal auch für den Winter zu niedrig an genommen worden ist. Schon die niedrige Zahl erfordert einen Mehraufwand von 300—400 Millionen. Und da sie sich durch Erhöhungen der Beiträge nicht aufbringen lassen, muß das Reich in die Kassen greifen, wenn auch noch so viel daran gedoktert wird, die Retchsversicherung auf eigene Füße zu stellen. Das Rechenexempel fleht anders aus, wenn man die Zahlen des Ministers In Zweifel zieht. Und di ser Zweifel ist berechtigt. Noch immer herrscht in parlamentari schen Kreisen die Auffassung, man werde schwierige finanz politische Fragen zu erledigen haben, und in jeder Partei findet man die Ueberzeugung, erste Aufgabe des Reichs tags werde es sein, nach neuen Einnahmequellen Umschau »u halten. Dr. Dietrich aber verrät uns, der neue Reichs gag werde keine überstürzten Beschlüsse zu fassen brauchen und weitere Steuererhöhungen kämen nrcht in Frage. Noch immer denkt der Minister an erhebliche Einsparungen. Sie könnten hinreichen, um den Etat zu balanzieren, wenn die Arbeitslosigkeit nicht immer mehr verschlänge. Aber es 5leibt die Frage, ob diese Einsparungen tatsächlich vom Reichstage auch bewilligt werden. Sie haben nämlich ein einseitiges Gesicht, und deshalb wird schon aus agitatori schen Gründen gegen sie Sturm gelaufen. Was der Mini ster zu sparen gedenkt, muß wahrscheinlich wieder einge setzt werden. Die 100 Millionen, die zunächst an den Ausgaben gestrichen werden, berühren den Wehretat nur mit 15 Millionen, während die Sozialab gaben um etwa 50 Millionen gekürzt werden sollen. Abgesehen von der geringeren Reichsbeteiligung an der Arbeitslosenversiche rung. Nach den neuen Feststellungen sollen 10 Millionen vcm den Reichszuschüssen für die Dochenhilfe abgestrichen werden, die schon um 17 Millionen niedriger als im Vorjahre im Etat zu Buche steht, es sollen 12,5 Millionen Entschädigung an die Reichspost für die Auszahlung der Sozialrenten und den Berkaus von Marten weniger gegeben werden, 5 Millionen weniger der Kleinrentnerfürsorge zu fallen, 14 Millionen bei den Kapttalabftndungen der Kriegsbeschädigten der Streichung unterliegen und etwa 1 Million an der Kinderverschickung aus dem früher besetz ten Gebiet erspart werden. Niemand wird glauben, daß diese Streichungen reibungslos vor sich gehen können. Sie werden große parlamentarische Aktionen verursachen, und es ist gar nicht gesagt, daß allein die Sozialdemokraten es sind, die sich gegen diese Streichungen zur Wehr setzen. Das Zentrum hat diese sozialen Ausgaben immer ver teidigt, die Staatspartei hat In ihrer neuen Kundgebung sich für die Beibehaltung der sozialen Aufgaben ausge sprochen. Es sind die Nationalsozialisten, die eine starke soziale Ader verraten, und so ist von vornherein schon eine Mehrheit gegen diese Einsparungen vorhanden. Gelingt es nicht, sie durchzuführen, so steht die Finanzpolitik schon an einem Scheidewege und fordert große parlamen tarische Maßnahmen, die durchaus nicht in dem Sinne liegen können, wie es Dr. Dietrich sieht, das heißt die -war sachliche Arbeit, aber doch eine lleberstürzung verlangen, denn das Defizit ruft nach Abhilfe. Und b«S Defizit bleibt, es muß bleiben, wenn man berücksichtig^ daß der Etat stark abgeknapst ist und keine Reserven aufweist. Es gab eine Zeit, da immer wieder Optimismus seprediat wurde. Die Prediger des Optimismus haben freilich inzwischen — sie sind verstummt! — selbst eingesehen, daß sich die Verhältnisse durch eine schöne Zukunftsschilderung nicht bessern lassen. Deshalb wird auch Dr. Dietrich wenig Er folg haben, wenn er jetzt gegen den Pessimismus eine Attacke reitet. Wir verspüren die trostlosen Verhältnisse zu stark und persönlich und können uns, wenn wir die Dinge ohne Schönfärberei sehen, nicht denken, daß nun alles anders sein soll. Aber selbst wenn man Vertrauen zu Deutschland und seiner inneren Kraft hat — wer hätte das nicht? — wird man besser tun, mit großer Vorsicht zu disponieren. Wir wissen, einmal werden wir die „kon- junkturliche Depression" überwinden, wir sind davon über zeugt, daß Deutschland so viel innere Kraft besitzt, um sich über die grüßten Schwierigkeiten hinweg -u setzen. Aber der Weg zur Besserung ist wett. Falsch ist es, diesen Weg kurz zu befrist»«, wie es eben geschieht. , Aber man wird Beweise verlange«, weshalb diesmal das Wort eines Ministers nicht gelten solle. Es klänge so zuversichtlich und überzeugend, heißt es. Deshalb erinnern wir uns an folgende Vorgänge: Hilferding versprach die Finanzen in Ordnung zu bringen und ließ uns wissen, daß schon in diesem Etatsjahre an Steuersenkungen ge gangen werden könne, da die Doungzahlungen an- rm Vergleich zu den Daweszahlungen entlasten. Moldenhauer ließ sich dazu bewegen, ein Ftnanzpvogramm auszuarbei ten, das für das nächste Jahr starke Steuersenkungen in Aussicht nah», wenn nur in dtsem Lahre «in Ausgleich Da» Riesaer Tageblatt erscheint je»«« Ta« abend» >/,» Uhr mit Ausnahme der Soun» und Festtag«. Bezugspreis, gegen Doraugzahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell gebühr. Für den Fall des Eintreten» von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« behalten wir un» da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» ntr dir Nummer de« Ausgabetages sind bis S Ubr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Bewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS ww breit«, S mm hohe Grundschrift-Zetl« sS Silben) 25 Gold-Pfennig«; die 8S mm breit« Reklamezeile lOO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Feste Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag« «ingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. 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