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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193011109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-10
- Monat1930-11
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1930
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SSL. S. VeN«g» ,n» Mes-er T«,edlen. »enw«, 1». «e»e»»er IWO, «den»». 83. J«hr«. RrAiMtzMitu. Lohlmficmbüxploftov — Eta Lchwervertetzter Alt«»b«rg. Sn d«n Ofenräunwn dir Brit«ttfabrit des G«rtrud-Schacht» der Ln-altischen Kohlenwerte in Zechau kam «» zu einer Explosion in einem der Trockenöfen. Au» bisher noch nicht geklärter Ursache hatte sich der Kohlenstaub entzündet. Da der Explosionsdruck durch Zertrümmerung der grotzen Fensterscheiben mit ihren eisernen Nahmen einen Ausweg fand, wurde Gebäudeschaden verhütet. Der in dem Raum beschäftigte Ofenwärter Erich Albrecht au» Rom« schütz erlitt schwer« Verbrennungen; in seinem Aufkommen wirb gezweifelt. Der der Explosion folgende Brand konnte schnell gelöscht werden. Der Materialschaden ist beträchtlich. Der Bärieo wurde für «inen Tag eingestellt. Jena. Der früher« Privatförster und fetzige Waldoro- duktenhändler Emil Zeller, der in Rasbera bei Zeitz wohnhaft ist, hat sein« von ihm getrennt lebende, in Jena al» Direktrice beschäftigte Ehefrau Martha vor ihrem Hause in der Dunkelheit von hinten erschossen. Li« Eheleute Zeller lebten in Scheidung, in die der Ehemann nicht einwilllaen wollt«. Zeller hatte sich von seiner Mutter verabschiedet, wobei er erklärte, daß seine Frau mitmüsse. Nach der Tat flüchtete Zeller; er konnte bisher noch nicht ergriffen werden. Merseburg. Sonderbarer Steuerbescheid. InSayda erhalt der Maurermeister Henze vom Finanz» am eine Veranlagung zur Ledigensteuer in Höhe von 10,SO Reichsmark. Der Betroffene wird sich bei Lesen dieses Be scheids nicht aufgeregt haben, denn er hat doch alle Aussicht, mit einen Einspruch Erfolg zu haben, weil er — bereits fett 4ü Jahren verheiratet ist. Naumburg. »Deutsche Ware"'. Im Rahmen der überall einsetzenden ?ropagandoaktion zum Zwecke der Be vorzugung deutscher Waren bat auch auf dem hiesigen Wo chenmarkt eine Neuerung Platz gegriffen. Zur Unterschei dung einheimischer von fremdländischen Erzeugnissen haben di« Händler kleine Schilder eingeführt, die die mit einem weiße» Kreis versehene Aufschrift »Deutsch« Ware" tragen. Bitterfeld. ZurBluttatinBurgkemnitz. Wie die Justizpressestelle zur Burgkemnitzer Bluttat mitteilt, steht di« gegen den Bahnhofswirt Madsack vom Landgericht Halle geführte Voruntersuchung wegen Tötung der Ehefrau vor dem Abschluß. Madsack, der trotz früherer Geständ nisse bestreitet, den tödlichen Schuß abgegeben zu haben und behauptet, seine Frau habe Selbstmord verübt, erscheint durch das bisherige Untersuchungsergebnis ziemlich belastet. Nordhausev. ImKaliichachtverunglückt. Ein folgenschweres Unglück ereignete sich im Schacht des Kali bergwerks Sollstedt. Durch niedergehende Gesteinsmassen wurden zwei Bergleute verschüttet von denen einer nur als Leiche geborgen werden konnte. Der andere trug schwere Kopf- und Beinverletzungen davon und wurde in das Kran kenhaus Bleicherode eingelief-rr. Bierlacher Kindermord Gemünd (Eifell. lO.November. Der krieasinvalide Joses Bcul in vergbuir hat in Abwesenheit seiner Frau, die in der Frühmesse war. gestern morgen seine vier Sinder mit der Axt erschlagen. Da» älteste der Sinder war acht Jahre alt. Der Vater brachte sich danach lebensgefährliche Verletzungen bei. Finanzielle Schwierigkeiten sollen ihn zu -er grausigen Tat getrieben haben. Zu der furchtbaren Bluttat werden noch folgende Einzel heiten bekannt: Der Geschäftsmann Josef Beul hatte sich 17 ^orkletzung. Nawdruck verooterr »Und besonders erfreulich ist, daß ich gerade in den letzten Jahren durch die stille Beteiligung an unserer Hamburger Firma bedeutende Ueberschüsi« buchen konnte Da» hätten die Hamburger niemals ohne dich fertiggebrachl! Daß du an meiner Stelle Teilhaber werden mußt ist selbstverständlich. Laß dich nur nicht an die Wand quetschen!" „Das soll den smarten Jungens schon nicht gelingen!" „Wer nun weiter: Wie du siehst, schluckst du «ne ganze Menge. Natürlich darf ich dann auch anderen «in wenig abgeben?" „lieber dein Vermögen kannst du doch verfügen, wie du willst, Onkelchen!" „Zunächst einmal: Beabsichtigst du, in Deutschlcmd zu bleiben?" „Vorläufig kaum!" „Verdenken kann ich's dir nicht! Willst du heiraten?" „Ausgeschlossen!" „So etwas soll man nicht berufen! Aber «ins scheint mir festzustehen, in Michelstedt willst du dich keinesfalls vor Anker ^„Nee! Nee, Onkel!" „Na schön! Alle«, wie ich es mir gedacht habe! Jetzt zu einer anderen Sach«. Nimm mir einmal dis Pullschlüssel aus meiner Jackettasche hier. Das mittelste Fach! Ja, ja . . . Dies« Dokumentenmappe, di« bring' einmal herüber!* Robert legte die Mapp« auf di« Kni« des Oheim» „Daß ich reine Schulden habe, wirst du mir glauben Aber es sind einige gar nicht so kleine Forderungen da." Der Kommerzienrat entnahm der Mappe emen gestempel ten Schuldschein und reichte ihn dem Neffen. „Wer ist dieser von Erlbach?" „Der Pächter des hiesigen Stadtautes. Ein sonst zuver lässiger Mann Kurz nach der Inflation gab ich ihm ein Dar lehen von -wanzigtausend Mark zu menfchlichem Zinsfuß Er hat bisher seine Zinsen immer pünktlich bezahlt Nur in den letzten Vierteljahren hapert« es. Außerdem ist das Dar lehen am 1. Januar nächsten Jahre» zurückzuzahlen . .. Man inüßte mal auf den Busch klopfen!^ „Kannst sicher sein, Onkel. Ich bring« die Sache in Ord nung!" Lange überlegt« Robert, wie er mit dem Major verhandeln sollt«. Di« Sach« war nicht so einfach! Schriftlich« Mahnung? Einen Agenten beauftragen? E» blieb tatsächlich nicht» andere» übrig, als selber vorzulprechen, aber wie? Zunächst galt «», di« gesellschaftliche Form zu wahren. Mit Sbagpseii« durfte man da bestimmt nicht antreten... Er «i» Hau» gebaut, konnte aber die Zinse« basür nicht «eir ausbrluaen und war in schwere wirtschaftlich« Nöte ge raten. Nu» Verzweiflung -terüber lieh er sich zu der grau- sige» Tat hinreißen. Während seine Frau dem Lottebdienü beiwohnt«, fiel «r mit «inrm Handbeil über sein« zwei- bi» achtjährigen Sinder, di« sich soeben von ihrem Nachtlager erhoben hatten, her. Alb sein achtjähriger Sohn sich zur Wehr setzen wollt« und zur Tür eilte, warf der Vater die Axt nach dem Sind, Li« dem Jungen im Sops stecken blieb und seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Darauf schnitt der den übrigen Kindern die Sehle durch. Al» di« Mutter der ermordeten Sinder au» der Sirche kam, floh ihr da» Blut au» der Hau»tür entgegen. Der furchtbare Anblick der Kinder brachte die Frau um ihren verstand. Di« grauen- voll« Tat hat in der ganzen Umgegend starke Erregung hervorgerufen. SkkWnWMkW M der eMmi Mk. Ei« bei «tue« Brand „nmgekom»euer" «rd feierlich beerdigter Kaufmann auf de« Bahnhof verhaftet. Der Berliner Kriminalpolizei ist bekanntlich jetzt eine nicht alltäglich« Festnahme geglückt. Die hat den am 15. September in seinem ostpreutzischen Möbelgeschäft verbrannten Kaufmann Sassran, der mit allen kirchlichen Ehren beigesetzt wurde, aus dem Bahnhof Wittenberge verhaftet. Er befand sich aus der Fahrt nach Hamburg, um von dort zu Schiss nach Brasilien zu gelangen. Die Borgeschichte diese» Falle» ist seltsam genug. Fritz Saffian war ein biederer BolkSschttllehrer Al» er redoch die Tochter eine» Möbelkausmann» in Rastenburg heiratete und do» Geschäft de» Schwiegervaters über nahm, wurde er leichtsinnig Al» Lebemann vergeudete er größere Summen. Die Gläubiger drängten. In der Not beging er Wechselsälsckungen, die ihm 50000 Mark einbrachten, aber den Ruin de» Geschäfte» nicht aus hielten. Eine» Abend» ertönte in Rastenburg Feueralarm. Al» die Feuerwehr anrückte, stand da» Haus Sassran» in Hellen Flammen. Nach schwierigen Löscharbeiten drang man bi» in da» Büro de» Kaufmann» und fand hier Sassran al» verkohlte Leiche Er war nur noch an ?emer goldenen Uhr und seinem Ring erkennbar. Große Trauer überall. Nach dem feierlichen Begräbnis zahlte di« Ber- sicherungSgesellschast eine größere Prämie au» U«ber dem Sarge wölbte sich der Grabhügel Doch schon kurze Zeit nachher entstand ein merkwür dige» Tuscheln. Schuldner über Schuldner meldeten sich bei der Frau. Die Polizei griff ein und verhaftete Ange stellte de» Möbelgeschäft». Und einer von ihnen gestand bald, daß der Beerdigte gar nicht Sassran, sondern nur eine „untergeschobene Leiche" sei. Sassran, der den Brand selbst angelegt hatte, war noch an demselben Tage im Auto nach Berlin verschwunden Seine Spuren verwisch ten sich. Erst jetzt nach seiner Verhaftung weiß man, daß er bei Bekannten in Neukölln Unterschlupf sand. Wie ein Einsiedler lebte er hier, mit spanischen und englischen Sprachstudien beschäftigt. Nur abends verließ er für kurze Zeit da» Hau», um spazierenzugehen. Ständig trug er einen Revolver in der Tasche, u'.n sich erschießen zu können, wenn man ihm auf die Spur kommen würde Endlich waren seine Studien so wett gediehen, daß er über Hamburg nach Brasilien adreisen konnte Wer seine Flucht stand wie sein ganze» Leben unter keinem glücklichen Stern. Auf dem Lehrter Bahnhof erblickte ihn ein alter Rastenburger Bekannter gerade in dem Augenblick, als er in den Zug einstieg. Binnen fünf Minuten war die Polizei benachrichtigt. Die Telephone svielten und als Saffran in Wittenberge im Bahnhofsrestaurant eine Tasse Kassee trank, waren auch schon die Kriminalbeamten zur Stelle und nahmen ihn fest. Der Ueberraschte griff gedachte der geschäftlichen Besprechungen auf den südamerk- ranischen Haziendas, wo man bei Whisky-Soda Geschäfts freunde warb und hoffnungslose Forderungen durch glück liches Bakkaratspiel doch noch an sich riß. Er konnte doch nicht mit diesem Major um di« Ganzen Skai spielen? „Der Herr befehlen?" Der „Herr" saß hemdärmlich im Klubsessel, ein Bein über der Lehn«, hinter einem Vorhang bläulichen Tabakraucher, und qualmte aus der Pfeife wie em Torpedoboot. „Also, Johann, olck dc>5, hör' mal zu!" Johann war über das „Du" entrüstet. Robert schwang auch das zweit« Lein über di« Lehn«. Der Diener sah den Neffen seines Herrn durchbohrend an. „Du bist doch in gesellschaftlichen Dingen firm!?" „Ich denke doch!" erwidert« Johann beleidigt, und wieder bohrte sich sein Blick auf den Flaps da im Sessel „Kann man am Sonnabend nachmittag fünf Uhr bei einem ehemaligen aktiven Major Besuch machen?" „Wenn Sie's durchaus wollen .. ." „Auch in Michelstedt? Man gilt nicht gleich als Prole tarier, wenn man um fünf kommt?" „Ja, Gott . " „Und was zieht man an?" „Hohen Hut natürlich!" „Weiter nichts?" „Cut!" „Also her mit Cut, hohem Hut, «rock so an! Außerdem Wagen klar! Ich fahre aus!" Robert saß frisch rasiert im Sond de» Wagen«, ein Monokel blitzte in seinem Auge. Dieses Einglas hielt er für höchst notwendig. Es galt, dem Herrn Major zu imponieren, schon aus Geschäftsinteresse, und Robert Hartroth hatte in seinem Leben noch nichts unterlassen, was geschäftlich irgendwie von Vorteil fein konnte. — Al» der Benzwagen di« wvhlgepflegt« Landstraße zum Stadtgute im schnellen Tempo entlang brausen wollte, ließ , Robert langsam fahren und mustert« di« Feldflur Da stand j ja alles prächtig, mußte «ine erstklassige Ernt« geben! Wenn der Schuldner nicht unvernünftig gewirtschaftet hatte, war ! sicherlich etwas herauszuholen. Freilich ist nicht alles Gold, was glänzt, auch nicht da» schwerst« Lehrengold. Robert entstieg dem Wagen vor dem Portal de» Herr schastshauses als nüchterner Geschäftsmann Da» Hausmädchen lagt«, der Herr Major sei in di« Feld flur geritten ' Da kam Frau Renate die Trepp« herunter. St« konnte nicht gut vorbeigehen und fragte liebenswürdig: „Könnten Sie mir vielleicht Ihre Angelegenheit mitteilen? Wenn es etwas Landwirtschaftliches ist, ich versteh« auch etwa» davon, Herr.. " „Mein Nam« ist Hartroth!" „Sin- Sie der Neffe vom Herrn Kommerzienrat?" fragt« die gnädig« Frau überrascht, „sehr willkommen, Herr Hart- rLthz bist«, treten Sie näher! Nehmen SM Platz," sagt« di« , zum Revolver, um sich zu erschießen Aber vergeblich, die Waffe wurde ihm au» der Hand geschlagen Bei der Vernehmung erzählte er von seinem Leben in den letzten Monaten lieber die Hauptfrage freilich, woher die verkohlte Leiche stamme, verweigerte er die Antwort Die Polizei hat sofort ihre Nachforschungen ausgenommen Sie nimmt an, daß Sassran die Leiche eine» eben begrabenen Epileptiker» rn einem Nachbardors auSgegraben und heimlich in sein Büro geschasst hat. )l Berlin Im Zusammenhang mit der Berhaftung de» Rastenburger Kaufmann» Fritz Saffran unter dem Verdacht de» Versicherungsbetruges, der Brandstiftung und de» Morde», ist jetzt auch in Berlin eine Berhaftung er folgt. Der Zimmermann Han» Augustin, bei dem Saffran während seines Berliner Aufenthalt» gewohnt hat, wurde unter der Anschuldigung derBeihilfe zum Betrug von der Mordinsvektion der Berliner Kri minalpolizei am Sonntag verhaftet — Der Zimmermann Augustin ist ein Bruder der Exvedientin Ella Augustin, die in Rastenburg verhaftet wurde, weil sich herauSgestellt hat, daß sie zusammen mit Sassran. dem Schwiegersohn des in Rastenburg angesehenen Möbel händlers Franz Platz, da» Möbelhaus in Brand ge steckt hat Sassran, der am Sonntag von Kriminalrot Gennat weiter vernommen wurde, versucht, wie der „Montag" meldet, die Augustin und seinen Geschäftsführer Kiewitt, der sich ebenfalls in Hast befindet, zu entlasten, eS scheint aber, daß die drei das Verbrechen zu sammen vorbereitet und auch gemeinsam ausgefübrt haben Saffran hat sich bei fünf ver- schiedenen Versicherungsgesellschaften in Höbe von 150000 Mark gegen Unfall versichert Er wollte Selbstmord be gehen, die Augustin und Kiewitt rieten ihm davon ab und ersannen den Plan der Herdeiichaffung einer Leiche vom Friedhof in Karlshorst in der Grenzmark. Wieder eil» Ka"ekbote iiLerlüüerr 11 700 RM qerau« Essen. 10. November. Eia dreister Raubüberfall wurde am Souaabeud aus eiuea sechzig Jahre aliea Lasseubolen der Deutschen Volk»- baak ia Essea verübt. Al» der Lote die üousumaastalt Wohl, fahrt verlassen hatte, wurde er vov einem unbekannten jun gen Mana uiederaeschtagea. Der Täter entriß ihm die Ak tentasche mit 11 700 RM, bestehend au» mehrere» Paketen 100-, 50-, 20- und 10-Mark-Scheineu und etwa 200 RM Sllbergeld. Ilm sich die Verfolger vom Leibe zu hallen, gab der Täter auf der Flucht einen Schuß ab, durch dea jeärch uiemaad verletzt wurde. DkMtrtll M AMI MW. X Stettin. Ter 27 jährig» Tierwärter Mar Wil- kau betrat am Sonntag einen Löwenkäfig, den der Schau spieler Willi Bachmann vorübergehend a»f einem Hofe in der Lastadi« untergrftellt batte. Als der Wärter die drei Tiere tränken wollte, fiel ein Löwe über ihn der. warf ihn »u Boden und verletzte ihn schwer. Die beiden anderen Tiere stürzten sich darauf gleichfalls auf den am Boden Liegenden. Auf die gellenden Hilferufe des Schwerver letzten eilten vier auf dem Hose befindlich« Personen berbei. Unter eigener Lebensgefahr gelang «S ihnen schließlich, die wütenden Tiere mit Forken von ihrem Opfer abzubalien und den Wörter aus dem Käfig zu holen. Wilban wurde /Lke« a5,« uukcke, voe««ch «, Gnädigste im «Salon „Gewiy kommen «sie m einer land wirtschaftlichen Angelegenheit?" Jerzr merkre Roder: erst, wie unangenehm sich dis ganz« Situarion für ihn gestattet haue Sein Selbstvertrauen sank, das kühne Monokel verschwand in der Westentasche. Zu nächst mußte man antworten, kost« es, was es wolle. „Jawohl, gnädige Frau!" „Sie sehen aber gar nicht nach Landwirt aus!" „Nein, gnädige Frau, das bin ich eigentlich auch nicht!" Frau von Erlbach fand di« Schüchternheit des stattlichen, jungen Herrn reizend „Darf man fragen, woher Sie kommen?" „Von Iquiqus!" sagte Robert wahrheitsgemäß. „Aus . . . aus . . . Nikiekee? Das liegt wohl nicht m Europa?" „Nein, gnädig« Frau, in Amerika!" „Ach narürlich! Ein Neese von mir lebt auch in Nord amerika, ein Herr von Mörsburg. Sie haben ihn wohl nicht kennengelernt?" „Tut mir außerordentlich leid, ich hatte nicht das Ver gnügen," langsam gewann jetzt Robert seine Sicherheit zu rück. „Amerika ist ja außerordentlich groß . , „Allerdings!" Frau Renate lachte konventionell, „sehr groß, da geht man zu leicht aneinander vorbei!" „Bei diesem Riesenverkehr!" „Ja... der soll ja ganz schrecklich fern!'' „Fabelhaft!" „Also aus Nikiekee kommen Sie? Sehen Sie mal an!" „Jawohl, gnädige Frau, aus . . . Iquiqus!" verbessert« Robert, „aus Südamerika!" „Ach jo, aus Südamerika?" „Aus Chile!" „Woher der Kaffee kommt?" „Nein, von der Westküste, woher der Salpeter kommt, gnädige Frau." „Salpeter? Jetzt weiß ich auch, was Sie herführt!" Robert wurde di« Sache unheimlich. „Sie wollen meinem Mann eine Offerte in Düngemitteln machen?" „Gnädige Frau können ja Gedanken lesen!" sagte Robert ausatmend. Endlich sah er freies Wasser vor sich. „Sie handeln natürlich nur im großen?" „Selbstredend! Mein« Firma hat einig« Schiffsladungen Salpeter im Hamburger Hafen liegen!" „Aber wissen Sie denn gar nicht» Herr Hartroth . . ." „Rein ... ich weiß nicht, gnädige Frau." „... Deutschland fabriziert ja den Salpeter seit dem Krieg« selber!" „. . . selber?" stoUert« Robert. Ob er wollt« oder nicht, jetzt mußte weitergelogen werden. „Aber natürlich! Aus der Lust!" „Aus der Lift?" „Haben Sie noch nicht» von den Leunawerken aebört?" „Leunawerke?" „Lei Lall«-"
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