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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040811021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904081102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904081102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-11
- Monat1904-08
- Jahr1904
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Volkswirtschaftlicher Teil des LeipMer Tageblattes. Verantwortlicher Medaktenrr S. A. Treiber 1» Leiv»««. — Sprechzeitt »-7 Uhr »achm. Fernsprecher 117». VZvsen» »inS Handalrvesen. An die Znlaffungsstelle an der Börse zu Leipzig ist von der Allgmeinen Deutschen Kredit-Anstalt der Antrag gestellt worden, nom. 625 000 .4i neue Aktien der Hugo Schneider Aktiengesellschaft Nr. 2501—3125 zu je 1000 zum Handel an der Leipziger Börse zuzulassen und gleich den bisher daselbst notierten Aktien für lieferbar zn erklären. NN- <§a!Swesa«. D Bon dem Berliner Pfandbriefinstitut sind bis Ende Juli 1904 19136 800 3^proz., 21 796 500 -/t 4proz., 45 914 700 -L 4!4proz., 9 765 600 ^4t 5proz. Berliner Psaud- briefc (alte) und 16 723 400 -« 3proz.., 97 231 700 --r 3>X:proz., 37 210 200 4proz. Neue Berliner Pfandbriefe, zu sammen 247 780 900 -4t, Pfandbriefe ausgegeben tvorden. Es sind in der Zeit vom 1. Augusr 1902 bis 31. Juli 1904 322 Grundstücke mit einem Feuerkassenwerte von 61 410 450 -/k zur Beleihung mit Neuen Berliner Pfandbriefen angemeider worden. Von den darauf erfolgten Zusicherungen im Betrage von 52 840 900 -4k sind 20 961 300 -4t noch nicht abgehoben worden. — Berlinische Bodrnkredit-Aktirngesellschaft, Berlin. Wie die seit länger als einem Jahrzehnt bestehende Berli nische Dodcnaesellschaft, so wird auch die jetzt in das Handelsregister eingetragene Berlinische Bodenkrcdit- Attiengesellschafl in engster Beziehung zu der Dresdner Bant stehen; nur daß die inzwischen geschaffene Interessen gemeinschaft mit dem A. Schaasjhausenschen Bankverein auch diese Bank an das neue Unternehmen anscklicßt. Als Gründer der neuen Gesellschaft unter Ncbernahme sämtlicher Aktien wer. den der „Frkf. Ztg/' diese beiden Bankinstitute bezeichnet, mit thnen die Berlinische Bodeng-sellschaft. Den Vorstand der neuen Gesellschaft bildet der Direktor der älteren, Georg Haber land; dem Aufsichtsrat der neuen Gesellschaft gehören zwei Aufsichtsräte der alten an, Konsul Eug. Gutmann und Rentner Sal. Haberland, ferner Geheimrat Müller (Dresdner Bank) und Geheimrat Hartung (A. Schaaffhausenscher Bankverein). Die alte Berlinische Bodengesellschaft wurde seinerzeit bestimmt für den Betrieb von Jmmobiliengeschäften; sie besaß Ende 1903 für 8,61 Millionen Mark Immobilien, aus denen 6,80 Millionen Mark Restkaufgelder hafteten, und sie war daneben mit 0,51 Millionen Mark in Konsortien beteiligt. Aus ihren Ge- schäften vermoclüc sie bekanntlich ansehnliche Dividenden in die Dresdner Bank zu liefern (bis zu 56 Proz. für 1892, für jedes der letzten zehn Jahre je 30 Proz.), und ihr Terrain besitz gilt für so hochwertig, daß er eine starke innere Reserve bildet. Die neue Berlinische Bodenkredit-Aktie n- gcsellschaft bezeichnet als ihren Zweck die Beleihung von Grundstücken, den Erwerb, die Veräußerung und Beleihung von Hypotheken und Grundschulden, die Vermittlung von Hypo theken, die Gewährung von Baugeldern und den Betrieb aller sonstigen den Hypothekcnkredit betreffenden Geschäften. Hier, nach soll die neue Gesellschaft schwerlich, wie man anfänglich wissen wollte, nur der Hnpothekenvcrmittelung dienen, die etwa aus der Kundschaft der Dresdner Bankgruppe gewünscht würde; denn hierfür Härten wesentlich einfachere Einrichtungen genügt, ähnlich wie die Deutsche Bank sie traf. Es scheint vielmehr, daß die neue Gesellschaft darüber hinaus auch den Zwecken der Berlinischen Bodengescllschaft dienen soll. Einen Geschäfts betrieb nach Art der Hypothekenbanken, insbesondere also die Beschaffung von Darlehnsgeldern durch Jnhaberobligationen, würde bekanntlich seit Erlaß des Neichshypothekenbankgesetzes der vorgängigen Genehmigung des Bundesrates bedürfen. ck. Bayerische Landwirtschaftsbank, e. G. m. b. H., München. Nach dem Ausweis vom 30. Juni d. I. betrug die Summe der vollzogenen Hypothekoarlehen nach Abzug aller Rückzahlungen und sonstigen Minderungen 56,63 Millionen Mark gegenüber 51,62 Millionen Mark am 31. De zember 1903. Der Gesamtbetrag der umlaufenden Hypo- thekenpfandbriefe stellte sich auf 53,71 Millionen Mark gegen 48,12 Millionen Mark am 31. Dezember 1903. Tie Summe der vollzogenen Gemcindedarlehen abzüglich aller Minderungen bezifferte sich an 8Z4proz. Darlehen auf 3,08 Mil- lionen Mark gegen 2,43 Millionen Mark am 31. Dezember 1903 und an 4f4proz. auf 2,39 Millionen Mark gegen 2,56 Millionen Mark am 31. Dezember 1903. 3l4proz. Kom munalobligationen waren am 30. Juni o. I. für 2,54 Millionen Mark (2,32 Millionen Mark am 31. Dezember 1903) in Umlauf und 4proz. für 2,34 Mill. Mark gegen 2,48 Millionen Mark Ende 1903. Die Zahl der eingetragenen Genossen betrug am 30. Juni 1904 9100 mit 17 358 Geschäfts- anteilen gleich 17 358 000 -4t Haftsumme. dl. Ehristiania-Privatbank. Die außerordentliche Generalversammlung beschloß nun endgültig die Liquidation des Unternehmens, das bekanntlich seine Zahlungen vor einigen Monaten eingestellt hat. *— Eine für den Handel mit Rußland äußerst wichtige Frage soll, wie dem „B. T." geschrieben wird, demnächst ihre endgültige Entscheidung finden. Die „Bank- u. Torg.-Ges." veröffentlichte vor kurzem einen Artikel, in dem auf die anormale Tatsache hingewiesen wurde, daß die Verzeichnisse der pro testierten Wechsel zwar der Staatsbank, aber nickst der Handclslvelt zugänglich sind, wodurch letztere eines der wich tigsten Mittel beraubt wird, sich über die Kreditfähigkeit einer Firma zu orientieren. Tas genannte Handelsblatt knüpfte hieran den Vorschlag, die Verzeichnisse der protestierten Wechsel periodisch zu veröffentlickien. Wie das „B. T." erfährt, ist die russische Regierung der Frage nähcrgetreten, und sie wird wahr scheinlich in positivem Sinne entschieden Ivcrden. Die be treffenden Verzeichnisse sollen auf allen Börsen ausgehängt werden. *— Finanzielle» aus Griechenland. Aus Athen, 5. d. M., wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: „Die Bank von Kreta erzielte im ersten Semester 1904 einen Rein gewinn von 131 200 Drachmen, wovon 90 000 Dr. gleich 2'/- Dr. pro Aktie von 150 Dr. als Dividende verteilt, 10 526 Dr. der Reserve zugewirsen und 25 937 Dr. vorgetragen werden. Die Bank ist nach dem Vorbilde der Nationalbank Griechenlands organisiert und gleich dieser zugleich Noten-, Kredit-, Landwirtschaft-, und Hypothekenbank. Durch Voll einzahlung der Aktien kann ihr Kapital auf 10 Millionen Drachmen erhöht werden; diese Erhöhung wurde letzthin mehr fach in baldige Aussicht gestellt. — Der Kurs für Pariser Sicht wechsel ist iu den letzten Tagen von 138 auf I37sch zurückgegang-n." — Den Aktien de« Ehemtn de Fer de Thess alle ist die Notiz im Zeitmarkt der Pariser Kulisse bewilligt worden. Bei diesem Anlaß werden über da« Unter nehmen einige Daten veröffentlichst. Die Betrieb-lange beträgt 207 Km; davon entfallen 60 Km auf die Linie Volo-Larisia und 147 Km auf Volo-Kalabatka. Das Aktienkapital der Gesell- schäft beträgt 23 Millionen Drachmen, eingcteilt in 92 000 Aktien xu 250 Dr., wovon gegenwärtig noch 90 000 im Umlauf ß"d. Die Lbligationenschuld beträgt 6,15 Millionen Drachmen, loovo« 2,75 Millionen Drachmen auf den Kilometerzuschuß der sächliche Einschränkung dürfte indes höher ausfallen, denn wie im Juni die 25proz. Einschränkung überschritten wurde, so reicht« auch im Juli die 27proz. nicht aus. Die Kokereien sind daher in einer »venig beneidenswerten Lage, denn die bedeutende ProduttionSeinschränkung erhöht nicht nur die Selbstkosten er heblich, sonder»! auch der Ausfall in der Gewinnung der viel- begehrten und gut bezahlten Nebenprodukte ist sehr fühl bar. Ebenso reichen die Koköofengase nicht mehr aus, die Kessel aus den Zechenanlagen genügend zu feuern, weshalb man wieder zur kostspieligen Kohlenfeuerung übergehen muß. Beziiglich des Absatzes in den einzelnen Kokssorten ist zu bemerken, daß eS geradezu unmöglich ist, die Produkton m Hochofenkoks unlerzubringen, ein großer Teil davon geht zu den Beständen. OneßereikokS geht ziemlich befriedigend ab, da der Beschäftigungsgrad der verbrauchenden Industrien leid lich gut ist. Breckkoks, der ja größtenteils zur Beschickung von Zentralheizungsanlogen benutzt wird, liegt in dieser Jahres zeit überhaupt sehr vcruachlässigt. Klein- und KnavbelkokS iverden wenig begehrt, dagegen findet Koksasche in letzterer Zeit eine etwas regere Abnahme. Der mangelhafte Koksabsak macht sich in dem finanziellen Resultat der Zechen, besonders in dem der großen Zechenver einigungen, sehr nachteilig bemerkbar. vrr ZlMrtana 4er ZckMsdrt «sä 4ie riichrlrche ln4«rtrie. D vom Bund der Landwirte hat man lernen können, daß mau den Mund auftun muh, wenn man vom Vater Staat Hülfe Haden null. Freilich scheint dieses Rezept nur daun zu helfen, wenn mit dem „Auftun" ein erhebliches Geräusch ver bunden ist. Das zeigt sich wieder einmal bei den Bemühungen der sächsischen Jnduurie um Erlangung von Notstands- tarifen. Die Dresdner Handelskammer gibt darüber folgende» bekannt: Als vor einige» Wochen die ersten Klagen über den Not stand einliefen, der infolge des Stillstandes der Frachtschiffahrt für weite Kreise des Handels undderJaduflrie Sachsens drol)e, weil sie die großen Warenbezüge oder Ware »Versendungen, bcidenen.wie stetsaußcr- halb de» Winrers, die sehr billigen Elb- oder Elbumschlagö- frachten berechnet und vereinbar! waren, auf der Elbe nicht mehr bewirk» konnten, erbaten der Vertreter der Dresd. ner Handelskammer im Eisenbahnrate und der Syn dikus der Handelskammer in deren Auftrage sofort bei der Königlichen Generaldirektion der sächsischen Ltaalseiscnbahnen wie beim Finanzministerium durch eingehenden mündlichen Vortrag baldige Abhülse durch Erstellung besonders er mäßigter Eisenbahn. Frachttarife. Man war zwar an beiden Stellen zunächst abgeneigt, dem Gesuche statt zugeben, versprach aber jchlicßlich, nachdem die Vertreter der Handelskammer versucht hatten, alle Bedenken zu zerstreuen, und nachdem sie Vorschläge gegen jeden Mißbrauch der soge nannten Notstandstarife gemacht, die Wünsche der Beteiligten auch auf das nötigste beschränkt und auf die der Landwirtschaft für Futtermittel usw. schon öfter gewährten Notstandstarife hingewiesen halten, die Frage nochmals zu erwägen und mit Preußen in« Einvernehmen zu treten. (Bezüglich der Futter artikel hat die Regierung Entgegenkommen gezeigt. N. d. „L. L") Unterdessen gingen zahlreiche neue Klagen und Gesuche vou Kaufleuten und Industriellen ein, die nachwicsen, daß eS sick tatsächlich bei einer um diese Jahreszeit in annähernd so langer Dauer wohl noch niemals vorgckommenen Unterbrechung der Elbschifsahrt um einen solchen Ausnahmezustand handele, mit dem selbst der vorsichtigste Kauf mann nicht rechnen konnte, und daß, da viele der be zogenen Waren die gewöhnliche hohe Eisenbahnfracht über haupt nicht vertrügen, mangels der nötigen Rohstoffe usw. Betriebseinschränkungen eintreten müßten, die Sachsens Industrie und Handel gegenüber den von der Wassers not nicht betroffenen Wettbewerbern am Rhein und in größerer Nähe der SeehÄen schwer schädigen würden. Alle Vorstellungen und Gesuche blieben aber leider völlig erfolglos; denn in einem an die gleichfalls vorstellig gewordene Chemnitzer Handelskammer ge- richreten Bescheide des sächsischen Finanzministeriums vom 5. d. M. wurde ihr mitgcteilt: „daß sich das Finanzministerium nach Einvernehmen mit dem Königlich Preußischen Minister der öffentlichen Arbeiten aus Erwägungen grundsätzlicher Art zu seinem Bedauern nicht in der Lage steht, den Anträgen auf Ermäßigung von Eisenbahnfvachftätzen fiir die Dauer der Einstellung des Llbverkehres stattzugebcn." Die Ablehnung »st also nicht nur, wie man nach den letzten ZeitungSmirteilungen glauben konnte, preußischerseits erfolgt, sondern ebenso auch vom sächsischen Finanzministerium, und zwar ohne Angabe irgendeines anderen Grundes al« „grundsätzlicher Erwägungen". Da ein Ende des täglich sich verschlimmernden Not- standeS noch nicht abzu sehen ist, indem trotz mehr fachen Regens der Elbwasserstand nur immer noch weiter zu- rückgeht, so müssen Handel und Industrie unseres ge- werbreichen Landes, das mittels des Umschlagverkehrs fast in allen seinen Teilen (Leipziger, Chemnitzer, Lausitzer, selbst Vogtländer Kreis) an den Elbfrachten beteiligt ist und für viele Bezüge sogar mit ihnen rechnen muß, lebhaft be- dauern, daß das fächsische Finanzministerium in solchem Falle nicht ebenso Abhülfe schafft, wie sic zugunsten der Landwirtschaft schon mehrfach durch Notstandstarife ge- währt worden ist. Die sächsischen Fabriken brauchen ihre Rohstoffe usw. ebenso nötig wie der Landwirt die Futtermittel, und die Industriellen können, wenn sie ihre Selbstkostenberechnungen während der sonst im Sommer nie (lauge) unterbrochenen Schiffahrtssaisou mit vollem Recht auf billige Elbfrachten stützten, ebensowenig eine zum Teil mehrfach höyere Eisenbahnfracht zahlen wie die Landwirte, die bei Mangel an Viebfutter in ihrer Nähe von weiterher mit Eisenbahn beziehen müssen. Dabei läßt sich mir Futternot noch weit eher im voraus rechnen, weil sie öfter vor kommt, als mit dem jetzigen noch niemals so nachteiligen Schiffahrtsstillstand. Die Handelskammer Dresden wird sich nach alledem noch nicht bei dem ohne Angabe von Gründen ab lehnenden Bescheide des Finanzministeriums beruhigen, sondern vom Standpunkte des Schutzes von Industrie und Handel aus die Vermittelung des Königlichen Ministeriums des Innern erbitten. (Wir verweisen übrigens in dieser Frage auf die Aus lassung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", die unter den letzten Nachrichten unserer heutigen Morgenausgabe wiedergegeben sind. R. d. „2. T.") Vie Lage 4er Usmsrlrlet im bublkobleltgebiet. X Die Stockung des Verkehrs auf dem Nuhrkohlenmarkt im allgemeinen macht sich in Koks im besonderen scharf be merkbar. Da die Absatzschwierigkeiten nun schon seit vielen Wochen anhalten, so wird die Lage für die zahlreiclscn Kokereien immer mißlicher. Die Hauptursache des geringen Be darfs an Koks ist in der unzulänglichen Beschäftigung der Hoch, ofenwerke zu suchen. Die mit der Gründung des StahltverkS- verbandeS geschaffene bessere Situation auf dem Eisenmarkl war nur von verhältnismäßig kurzer Dauer und hat sich bis zum Roheisengeschüst überhaupt noch nicht durchringen können. Es find insbesondere die Siegerländer Werke, die unter einem ausgesprochenen Arbeitsmangel zu leiden haben und daher aenötim sind, ihre Produktion um 40 bis 50 Proz. einzuschränken. Daß dadurch ein ganz erheblicher Ausfall im Verbrauch von Koks entsteht, liegt auf der Hand. Besser be- jckäftigt sind di« großen gemischten rheinisch-westfälischen Werke; diese haben aber meist selbst Zechen und Kokereien, aus denen sie ihren Bedarf decken können und dec nicht auf ihre Beteiligung im Kchlensyndikat in Anrechnung kommt. Diese sogenannten Hüttenkokereien gehen daher auch mit Macht daran, »hre Koksofenanlagen zu vergrößern und mit allen modernen techniscizen Einrichtungen zu versehen. Der Abruf in allen Sorten Koks beim Kohleusyndikat be schränkt sich auf ein verhältnismäßig geringe« Maß; die Ver- brauckscr geraten daher mit der Abnahme der vertraglich ab- gesckloncnen Mengen immer weiter in Rückstand, weshalb das Syndikat genötigt ist, die Abnehmer auf die vertraglich fest, gelegten Bestimmungen allen Ernstes aufmerksam zu machen, denn d»c >LyndlkatSkokereien geraten ob der sich fortgesetzt meh renden Vorräte m eine immer mißlichere Lage. Tic Lager- bestände hasten bereits einen riesigen Umfang angenommen, so Daß das Schaffen neuer Lagerplätze den Zechen große Schwierig keiten bereitet. Man sieht nicht vereinzelt Vorrichtungen ge baut, um den Kok« immer höher und höher lagern zu können, ähnlich wie solches in der Zeit de« letzten Rückganges 1901 der Fall war. Auch in den Zeckcnbakmbösen finden sich bedeutende Ansammlungen mit Kok» beladener Wagen, die oft wochenlang auf den Abruf warten müssen, und wofür die Zecken Hobe Wagenmieten zu zahlen haben. Daß die Kokereien unter solchen Umständen genätigt sind, ihre Produktion immer »veiter einzusckränken, braucht kaum besonders bemerkt zu werden. Offiziell beträgt diese Einschränkung für die Monate Jul» und Lugust 27 Prag, gegen 22 Pro-, im Monat Juni. Die tat Reaierung angewiesen sind. Der Reingewinn des letzten Betriebsjahres betrug 946 923 Dr., woraus 8 Proz. Diyj« dende verteilt wurden gegen 6Ä Proz. im Vorjahr. Vang« und Hüttenwesen. 2t. Kohlen- und KokSversand at Zwickau. DienStaa, den 9. August 1904 6953^» t. (Am 9. August 1903 — t sSoun. tags.) Die Lage des Meuselwitzer Kohlrnmarkte« hat sich im Juli nickst wesentlich anders gestaltet, als sie im Juni war. Förderung und Brikettfabrikalion erlitten einen kleinen Rück gang, erstere um fast 10 000, letztere um nicht ganz 2000 t, und nur die Siaßpressen arbeiteten flotter und stellten ettva 1500 t Kohlenziegel mehr her als im Juni. Insgesamt wur den von 35 Werken 177 279 t Stöhlen zu Tage gefordert, von 13 Brikettfabriken 84 47V t Briketts erzeugt und von 22 Naß pressen 15 772 t Kohlcnziegel heracstellt. x. Beteiligung der grohherzogsichen Regierung von Dachsen- Weimar an der ttaltindustrir. Da« Großherzogtum Sachsen- Weimar hat von dem ihm zustehenden Rechte der Option be- züglich einer größeren Anzahl der Kuxe der Gewerkschaft Kaiseroda Gebrauch gemacht und ist nunmehr als Kuxen- besitzet unmittelbar an der Gewerkschaft beteiligt. Bezüglich der Gewerksck-aft Alexa nderShall sind die Verhandlungen wegen Ucbernahme der zur Option stehenden 100 Kuxe ebenfalls eingeleitet. x. Gewerkschaft Neue Kirche in Goslar. Die Gewerk- schäft hat, wie von wohl unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ein schönes und mächtiges Mittel angehauen. *— Eisenhüttenwerk Thale. In Thale war vor kurzem das Gerücht verbreitet, daß die Gesellschaft ein Hammerwerk zu errichten beabsichtige. Infolgedessen richteten sämtliche Hotel- und Villenbcsitzer an die Regierung eine Engabe, worin sie um Nichtgenehmigung des Projekts bctteir uird zwar mit dem Hin- weise darauf, daß der Kurort mit Rücksicht auf die geräusch volle Tätigkeit des Eisenwerks nicht zur Entwickelung gelangen könne. Demgegenüber teilt die Verwaltung dem „Berl. Akt." folgendes mit:' «Es besteht keinerlei Absicht, em so- genanntes Hammerwerk zu errichten; die Gesellschaft will nur zivei kleine KnktmnShammer in einer Schmiede aufstellen. Das Kouzessionsgesuch hierfür ist eingereicht, und das Gutachten de» Gewerveinspcktors bereits dahin abgegeben worden, daß der KonzessionSerteilung kein «Bedenken entgegcnsrehen. Das Konzessionsverfahren ruht noch im Instanzen gang beim Kreis- ausjckuß. Hierbei ist zu bemerken, daß auf dem Werke mehr als 20 solcher Hämmer für die verschiedensten Zwecke bereits vorhanden sind, so daß es unverständlich bleibt, welchen Zweck der Einspruch gegen die Errichtung von zwei kleinen Friktions hämmern haben soll. In bezug auf den derzeitigen Ge- schäftsaang unseres Unternehmens ist zu berichten, daß sie in unserem Geschäftsbericht gekennzeichnete ungünstige Marktlage für die Hauptfabrikate — Feinbleche und emailliertes Geschirr — sich inznsischen nickt gebessert hat, und dieselben Ur sachen für die viel zu niedrigen Verkaufspreise dieser Fabrikate, die einen Nutzen ncht mehr zulasten, auch heute noch sortbestehen. de Beschäftigung ist indessen befriedigend. Zur Ein legung von Feierschichten war die Gesellschaft bisher nicht ge zwungen." H. S. Antagonismus der rheinsch-westfälschen und ober schlesischen Eisenindustrie. Sclpn wiederholt sind von der ober schlesischen Eisenindustrie im Lause der letzten Zeit Klagen laut geworden darüber, daß rheinische Eisenwerke die Käufe der obersckstesischen Eisenindustrie durch niedrige Angebote stören. Diese Klage wird neuerdings wieder erhoben. Es liegt uns ein Zirkular vor, das der in Berlin domizilierende Ver- kaufsverein der oberschlesischen Walzwerke an seine Mitglieder erlassen bat. In diesem Rundschreiben, worin über den Verlauf des Geschäfts im Monat Juli Bericht erstattet wird, wird wiederum Klage darüber geführt, daß die rheinisch-westfälischen Werke in Schlesien einzudringen ver- suchen. ES wird mitgeteilt, daß Flußstabeisen, das ab Werk 11 -4t kostet, vom Stahlwerk Hoesck bei geringen Spezifikationen mit 10,80 -4t offeriert wird. Bandeisen, wofür der Grundpreis ab Werk 12 -4t sei, böten Thyssen <L Ko. mit 11,75 -4t an. Ferner würden die Verkaufspreise der rbeinisch-westfälischen Werke durch Spaeter L Ko. und die Nombacher Hüttenwerke um 10 bis 12 -4t pro Tonne unterboten. Demzufolge sei die Ver- kaufssälsigkcit und Möglichkeit gering, da die Käufer sich sagen, daß solche Angebote aus Rhemland-Westsalen auf Schlesien zurücktoirken müßten. Es sei im Monat Juli nur möglich ge wesen, 5000 t Walzeisen zu verkaufen, während der Verein auf den Verkauf von 15 000 t eingerichtet sei. *— Ter Stahlwerksverband und seine Vertretung in Eng land. Zu den zwischen dem Stablwerksvcrband und den Ver tretern oer deutschen Eisenindustrie in London getroffenen Llb- machungen meldet man dem „B. T." aus London, daß der Stahlwerksverband den Londoner Vertretern wesentlich ent- gegcnkam, insbesondere bei der Gebührcnftaac. Daraufhin unterzeichneten am Freitag in Dover nahezu alle Vertreter die Vereinbarungen. Die Unterzeichnung durch den Verband wird och m dieser Woche erwartet. ^c Böhmische Braunkohlentnduftrte. Der Kohlenversand des Dux-Brüx-Komotauer Braunkohlenreviers betrug im ersten Semester dieses Jahre« 6156 000 1, während er sich in dergleichen Zeit des Vorjahres mit 6172 000 t bezifferte, mithin ziemlich stationär geblieben ist. Das Falkenauer Revier brachte im ersten Semester 1904 l 017 000 t zur Bahnaufgabe gegenüber 982 900 t im ersten Se mester 1903, so daß beide Braunkohlenrayons zusammengefaßt ein Plus von 19 000 t ergeben. Dieses quantitative, auf den ersten Blick glicht ungünstige Ergebnis konnte nur dadurch erzielt werden, daß nach gefährdeten Gebieten, namentlich jenen, in die mit aller Macht Briketts vorzudriugen suchen, sehr wesentliche Preisopfer gebracht werden mußten, und daß anderseits der in- ländische Konsum eine weitere allmähliche Erhöhung erfuhr. Wird dieses Resultat indes in Vergleich gestellt zu dem bedeutenden Mehrverbrauch an Kohle, der seit Jahresfrist in Sachsen und Preußen beobachtet wird und dessen Zusammenhang mit der konstanten Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse Deutschlands außer Frage steht, so muß konstatiert werden, daß der ausländische Mehrkonsum an die Produktion des nordwestböhmischen Braunkohlenreviers nicht in ähnlichem Umfange wie sonst appelliert. Die Versandziffern in dem weiteren Zeitabschnitte vom 1. bis 15. Juli d. I. sind eben falls schon festzustcllen und ergeben gegenüber dem Vorjahre ein Minus von 10 Proz. Dieser Ausfall findet aber seine Erklärung darin, daß die Elbe bereit« in der ersten Julihälft« in außerordent- licher Weise zu sinken begann und die Verladungen zu Wasser auf ein Minimum zurückgingen. Eine Minderverladuna von 10 Proz. ist schon deshalb nicht als anormale Erscheinung «u bezeichnen, weil ähn liche Verhältnisse auch in früheren Jahren bet gleich unzureichendem Wasserstande in der Regel zu konstatieren waren. Wesentlich größer allerdings gestaltet sich die Minderverladuna vom 15. Juli d. I. ab, nachdem von da ab die Schiffahrt vollständig sistiert werden mußte, und es besteht derzeit noch keinerlei Aussicht, daß diese wirtschaftlich im allgemeinen so überaus bedrohliche Situation bald eine Besserung erfahren sollte. Der Umstand, daß sich das schle sische und westfälische Revier, auf den Wasserweg ebenfalls an- gewiesen, in der gleichen Kalamität befinden und daß auch englische Kohle mit Rücksicht aus die sistierte Schiffahrt weder an der Unter- und Mittelrlbe noch an den preußischen Kanälen in Konkurrenz zu treten vermag, schwächt die Konsequenzen der brachliegenden Schiff- fahrt für daS böhmisch« Revier wesentlich ab, und es ist demnach anzunebmen, daß, wenn in absehbarer Zett denn doch ergiebige Nieder schläge kommen sollten, der Hrrbstbrdarf an Koble nach allen Seiten bin ein so bedeutender werden muß, daß die Gruben alle« aufzubieten haben werden, nm den erhöhten Anforderungen voll gerecht werden zu können. Die bei den Schächten augenblicklich befindlichen, zumeist aus jenen sonst zu Wasser exportierten Grobsotten btstrbenden Depot« entsprechen einem Förderquantum von wenige» Tagen und werden kaum biureichen, wen» der Wasserweg wieder geöffnet sein wird, um dem ersten Ansturm zu genügen. Inzwischen versucht die Kundschaft, die auf den Schtsfrbezog eingerichtet ist, in dringenden Fällen einige« per Bahn z« beziehen, allein an die Möglichkeit der Einleitung großer Bahntransporte an Stelle der ausfallenden Wafferquantnäten ist wohl nicht zu denken, weil di« Babafracht gegenüber der Wasserfracht «Küster «erschwinglich hach ist. Di« PrMlnge tß bchoder» bet den guten Qualitäten fester, und tm Hinblick auf die uner gründlichen Witterung-Verhältnisse der nächste» Zeit muß die Marktlage im allgemeine» eher al« eine zuwarteud« bezeichnet werden. Die Industrie neigt noch immer dazu, sich den Bedarf auf mehrere Jahre auf Grundlage der derzeitigen Preise zu sichern, begegnet ober hierbei, besonder« da, wo es sich um Nußkohlen handelt, einiger Zurückhaltung feiten« der Produzenten. r Ueber den amerikanische« Gtsenmarkt schreibt der „Iran Age . Die Roheisenproduktion betrug im Juli 1082 794 t. Trotz der geringen Erzeugung haben sich während de» vergangenen Mo nats die Vorräte angesammelt, die 46 3SL 1 betragen. — Eine Anzahl der an den Seen gelegenen Hochöfen hat wäbrend der letzten Woche bedeutende Kontraktabschlüsse gemacht mit Lieferungs fristen, die sich über 9 und 10 Monate erstrecken. *— Deutsche Stahlschienrn in Amerika. Wegen der für die Southern Pacific Bahn gelieferte»! deutschen Stahlschienen wurde nach einer Meldung der „Frkf. Ztg." au« New Kork ein Prozeß angestrengt mit der Behauptung, daß die Schienen weicher als amerikanische Produkte seien und sich vorschnell abnutzen. Stasfgawerb». Bleicherei, Färberei und Apprrturanstalt Bamberg, Aktiengesellschaft. Tie Gesellschaft beruft auf den 29. August eine außerordentliche Generalversammlung zwecks Neuwahl zweier AufsichtSratSmitglieder an Stelle von zwei ausscheidcnden Mitgliedern. varschieSane Induftvr«g»f«llschaften. Sächsische vranjewarenfastrik, Aktiengesellschaft, iu Wurzen. Ter AufsichtSrat schlägt für das abgelaufene Geschäft«, jahr die Verteilung einer Dividende von 10 Proz. (wie im vortgen Jahre) vor. Die Veröffentlichung des Geschäftsberichte« steht uw mittelbar bevor. D Verein deutscher DpiegclglaSfabriken. Wir haben bereits gemeldet, daß der Verein deutscher Spiegelalasfabrltcn zustande gekommen ist. Die Preiserhöhung stellt sich, wie neuerdings bekannt wird, wesentlich höher als 5 Proz. Laut Rundschreiben vom 15. Dezember 1903 waren folgende Rabatte festgesetzt worden: für Verglasungsqulität bis inkl. 38 Tarifprers 50 und 5 Proz. Rabatt, für solche bis inkl. 800 -tk Tarifpreis 60 Proz. Rabatt, für 450 Tarifpreis 60 und 10 Proz., für 600 Tarifpreis 60 und 15 Proz., für 700 -st Tarlfpreis 60 und 20 Proz. und über 700 Tarispreis 60 und 25 Proz. Rabatt. In dem neuesten Rundschreiben vom 6. August teilt der Verein deutscher Spiegelglasfabriken seinen Abnehmern nun mit, daß die Aufträge auf Spiegelglas statt zu den bis- herigen Bedingungen nur zu folgenden Rabatt sätzen angenommen und ausgeführt werden könnten: für Verglasungsqualität bis inkl. 33 Tarifpreis 45 und 5 Proz. Rabatt, für 300 ,4! Tarifpreis 55 Proz., ftir 450 Tarifpreis 55 und 10 Proz., für 600 -4t Tarifpreis 55 und 15 Proz., für 700 ,4t Tarifpreis 65 und 20 Proz. und für über 700 -4t Tarifpreis 55 -4t und 25 Proz. Rabatt, d. h., die Preise sind am 6. August d. I. gegenüber dem Stande vom 15. Dezember 1903 für Verglasungsqulität bi« inkl. 33 -4t Tarifprers um 10f4 Proz., für die höheren Tarifpreise um 12(4, Proz. erhöht worden. Versicherungswesen. H Tie 29 deutschen Feuerversicherungs-Aktiengesellschaften hatten im Jahre 1903 Werte in Höhe von 100 Milliarden Mark versichert. An Bruttoprämieneinnahme erzielten sie zu sammen 174,6 Millionen Marl gegen 167,5 Millionen im vor» aufgegangencn Jahr. Fast die Hälfte dieser Einnahme, näm lich 45, 1 Proz. wurde in Rückdeaung gegeoen. An Netroschäden bezahlten die Gesellschaften 1903 durchschnittlich 55,16 Proz., wozu an Provisionen 16,7 und an Verwaltungskosten 11,3 Prozent kamen. Abzüglich der sonstigen Unkosten an Steuern usw. verblieb ein Prämiengewinn von 10,5 Millionen Mark gleich 11 Proz. der Ncttoprämie gegen 10,9 Proz. in 1902, 3,5 Proz. in 1901 und 2,7 Proz. in 1900. Die Ergebnisse der Jahre 1902 und 1903 waren also im Durchschnitt sehr günstig für die Gesellschaften; immerhin schloffen 1903 sechs und 1902 drei von ihnen mit Verlust ab. Zuzüglich der Zinsen usw. eltte sieb der gesamte Jahresgewinn auf 17,9 bezw. 17,3 Mil lionen Mark. Wie sich das Endergebnis des bisher namentlich infolge der abnormen Witterung sehr brandreich verlaufenen Jahres 1904 stellen wird, läßt sich jetzt noch nicht absehen. dl. Hanseatischer Lloyd, Lüb eck. Bei der gestern in der Hamburger Börsenhalle vorgenommeneil Versteigerung von 25 Aktien des Hanseatischen Lloyd in Lübeck wurden für die ersten fünf Aktien 50 Proz., für die folgenden fünfzehn Aktien 50'/, Proz. und für die restlichen fünf Aktien 52 Proz., inkl. Zinscoupon für 1904, also franko Zinsen, erzielt. Finnen- und ArrssenhanSel. 2. Dem Verband sächsischer Industrieller ist von maßgeben der Seite ein Verzeichnis empfehlenswerter Fi rmen, Agenten und Vertreter inKlew und Charkow zugegangen. Mitgliedsfirmen, für die dieses Verzeichnis von Interesse ist, können eS von der Geschäftsstelle des Ver bandes, Dresden-A., kostenlos beziehen. !j> Verbot der AuSfuyr von Futtermitteln au« Oesterreich Ungarn. Im „Gesetzblatt" erscheint heute eine ministerielle Verordnung wegen Verbotes der Ausfuhr folgender Futter- artikel: Gerste, Mais, Pferdebohnen, Lupinen, Wicken, Kar. toffeln, frische und getrocknete Futterarten, wie Heu, Klee und dergleichen, Stroh, Häcksel, Kleie, Malzkeime, Oelkuchen, Schlempe, Treber und Rubenschnitzel. Die Regierung ist zu diesem umfassenden Verbot einerseits durch den im grüßten Teile des Reick»es festzustcllcnden bcocutenden Ausfall an Futter stoffen, wodurch eine schwere Schädigung der Landwirtschaft, inöoesondere bedeutende Schwierigkeiten bei der Verprovianrie- rung des Heeres befürchtet werden müssen, sowie durch den weiteren Umstand veranlaßt worden, daß wegen der gleichen Ur sachen ein ausreichender Nachschuß von Futterstoffen aus der jenseitigen Reichshälfte nicht zu erwarten ist. Tue Situation wird verschärft durch die von ausländischen Staaten ergriffenen ähnlichen Maßnahmen sowie durch den Umstand, daß aus ein zelnen inländischen Produktionsgebicten namhafte, für Rechnung des Auslandes -ffcktuierte Aufkäufe von Futterstoffen gemeldet werden. Die ungarisch-e Regierung wird ebenfalls eine ähnliche Verfügung treffen. Da« Verbot tritt an dem Lage in Kraft, an dem eS den Zollämtern bekanntgcgeben wird, und bleibt bi« aus Widerruf in Kraft. Ausgenommen sind Sendungen, die bis zum 12. August d. I. zum Transport mittels Eisenbahn oder Schiff aufgegeben sind. Die beiderseitigen Negierungen sind übcreingrkommen, keine Ausnahmen zuzulassen. Ermäßi- aungen, die nach Art. 7 de« Zollgesetzes zulässig, sind nicht mZ Auge gefaßt. Hingegen wurde in Aussicht genommen, der Landwirtschaft nach Abschluß der eingelciteten Erhebungen durch Notstandstarife den Bezug von Futterstoffen zu erleichtern und hierdurch einen Ausgleich von Bedarf mid Angebot herbei- zuführen. ^Wiederholt.) S» »er 56pr»z. Frachtermähignnz «ach de« sächsischen NotftandSbettrken auf den sächsischen und preußischen Eisenbahnlinien wird un«, um MiSverständnissen vorzubeugn», von befreundeter Seite mitgrteilt, daß die Ermäßigung sich laut Auskunft der General- direktion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen nicht auch auf Mais, sondern nur auf die im Gpezialtarif IN aufgeführteu Futtermittel beziebt. G Gutin-Lübecker Eisenbahn. Juli 71 605 -L (4- SS91 -K), seit 1. Januar 373 186 -4t (-ft 7201 ^t). t Ka«a»tsche Paetflcbah«. In der vergangenen Woche 959 000 » (-ft 62000 »). Vermischte». t Schätz««« »er Erste ta »e« vereinigte«'Staate« »an Amerika. Der Ackrrbaubericht schätzt den DurchschnittSstand des Frühiahrsweizens auf 87H Proz., den von Mais auf 87,3, Gerste 91A Hafer 86,6, Roggen 88,1 Proz. Der Winterweizen ertrag beträgt per Acre nach vorläufiger Schätzung 12,3 VushelS gegen 12,4 im Vorjahr. Der Statistiker Braun schätzt den Ertrag be« Frühjadr«weize»S ans MSSS000 vnshel», do» Waise» atz »«4817000 vathel»-
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