Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192511139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-13
- Monat1925-11
- Jahr1925
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1925
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Riesaer O Tageblatt «nv Anzeiger Meblatt tmd Anzeiger). »1.^ Da« r-,EI e°q-It -mMche» B-Lo-ImachmP. -er AmtShau-tmaunschast Grokeuhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft -eim Amtsgerichte n«d des ..... Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvkollamtS Meikeu. 264. Freitag, 13. November 1S2S abends. 78. Jahrg. !Do« Riesaer Tageblatt „schein, se»«U T«, abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Fepragc. «ej»i,»prei«, gegen Vorauszahlung, chr einen Monat 3 Marl P,enmg durch Poft oder durch Boten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« v Uhr vormittag« auszuaeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 mm brette, 3 ww hohe Grundschrift-Zeile <S Silben) -SS Gold-Pfennige; di« 89 mm breite Reklamezeile 100 Gold-Psennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 59°/, Ausschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Truckerei, der Lieserantcn oder der Beforderungseinrichiungen — hat der B«z;eh«c keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goettzeftraj» LS. Be-antwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlrmann, Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. "1— ' — —— " — ——. Ak üerWe MmWe ttk «WIMM BPD. Die alliierten Negierungen haben die Bekannt gabe ihrer Entscheidungen über die Rückwirkung der Pakt verträge 'auf die besetzten Gebiete auf den kämmenden Montag vertagt, weil cS ihnen zweckmätziger erscheint, gleichzeitig mit dein Beschluß über die Räumung der Kölner Zone auch die übrigen Besahungssragen zu er ledigen. Augenscheinlich geben sie sieb der Hoffnung hin, daß die Znsninniensassung der Veröffentlichung über den Ränmnngobeschlus! und über die Rückwirkungen auf. die deutsche össcntliche Meinung einen sehr starken Eindruck macht, denn man will die Zugeständnisse an Deutschland nufzählen, als ob es mehr auf die Tnantitär als auf die Qualität des Entgegenkommens anlaine. Bis Mon tag wird man also spätestens in der Lage sein, ein klares Bild über die Tragweite der alliierten Zugeständnisse zu gewinnen. Inzwischen ist die deutsche Antwort auf die Entwasf- nungsnote der Botschafter-Konferenz bereits den alliier ten Negierungen zugestellt worden. Die darin enthaltenen Borschlägc finden sowohl in London a!S auch 'n Paris große Beachtung und werden sogar als „befriedigend" bezeichnet. Lediglich die französischen Regierungokreise fin den auch jetzt noch einige Ausstellungen, die angeblich zu neuen Rückfragen bei der Neichsregieruug Anlaß geben könnten. Tatsächlich darf aber nicht verkannt werden, daß die ReichSregierung in den wichtigsten Punkten der Entwaffuungsfordernngeu, sowohl in den Kompetenzen deS General von Sceckt als auch in der Reorganisation der deutschen Schutzpolizei, sehr weitgehende Zugeständ nisse gemacht hat. DaS Ncichskabrnett hat sich dabei von der Erwägung leiten lassen, daß cs dringend notwendig sei, zu einer völligen Bereinigung des Streitpunktes uni die Entwaffnungsforderungcn zu gelangen, und eS hat daher selbst unter schwersten Bedenken erheblicher Re organisationen am bisherigen Zustand in Aussicht ge stellt. Zn den deutschnatioualen Kreisen ist deswegen eine starte Beunruhigung entstanden, die sich .darin geltend macht, daß die Negierung immer dringender ersucht wird, über ihre Handlungsweise Rechenschaft aüzulegen. Aller dings wird von Setten der Regierungskreisc darauf Hin geiviesen, das: es möglich Ivar, selbst bei der in Aussicht genommenen Neuregelung die wichtigsten Interessen der deutschen Wehrmacht zu wahren. Sowohl das Reichswehr ministerium als auch General von Seeckt hätten sich mit den Borschlägen der Regierung einverstanden erklärt, zu mal von vornherein feststaud, daß die Klärung wichtiger politischer Fragen davon abhängt, ob eS gelingt, in der Entwaffnungsfrage eine völlige Entspannung herbeizu führen. Was die parlamentarischen Kreise anbetrisft, so be obachtet man zurzeit allgemein eine ziemlich zuversicht liche Beurteilung der Gejamt-Sttuation. ^Man hat den Eindruck, daß die hauptsächlichsten Schwiilrigkeiten besei tigt sind und daß die Beschlüsse der alliierten Regierung schon jetzt vorliegen, die wahrscheinlich der Reichsregic- rung selbst zum Teil bekannt sein dürsten. Erne erheb liche Aendcrung der Lage wird kaum zu erwarten sein. Sehr viel hängt lediglich davon ab, ob die alliierten Re gierungen sich dazu herberlasscn werden, auch in der Frage der Abkürzung der Äesatzungsfristen befrie digende Zugeständnisse zu machen. Wie man hört, sollen fast alle anderen Fragen geklärt sein, während das Pro blem der verkürzten Näumungsfristen auch jetzt noch sehr ernste Schwierigkeiten macht. Immerhin vertrauen die Parteien aus die Energie der Reichsregierung, die es in der Hand hat, die schärfsten Konsequenzen anzukündigen, wenn die deutschen Vorbehalte nicht restlos berücksichtigt Werden sollten. M mer lrmMer MMIllWi' MMMiiks. )l Paris. Dem Finanzausschuß ist gestern nachmittag «in abgeänderter Tert des FinanzsauiermrgSgqsetzentivnrsS zugegangew. Die wesentliche Bestimmung dieses Gesetzent wurfs betrifft die Besteuerung der Aktien, und Kommandit gesellschaften, welche verpflichtet werden, der zu gründenden Tilgungskaffe eine Schuldanerkennung zu überweisen, welche IS Prozent des NettoaktivumS auSmacht. Diese Aner- kennung soll als Garantie für die ISprozentige Steuer vom Jahresgewin» dienen. Die Schulbanerkennung gilt als Garantie, solange die außerordentliche Steuer erhoben wird. Jede neuzuaründende Aktien- und Kommanditgesellschaft hat die gleiche Verpflichtung zu übernehmen. Weitere Bestim mungen des abgeänberten Gesetzentwurfs betreffen eine Be steuerung des bebauten und unbebauten Grundbefitzcs, von dessen Nettoeinkommen jährlich 1ö Prozent Steuer zu ent richten find. Der abgeänderte Gesetzentwurf bestimmt fer ner, daß Obligationen, amortifierbare Rentenpapiere, kurz fristige Schatzbonds und Bonds dkr nationalen Verteidigung, soweit diese Papiere vor dem 81. Dezrutber 1V10 rückzahlbar sind, unter Abzug einer Besteuerung von 6 Prozent eingelöst werden können. Ferner werbe« auch besondere Bestim mungen über die Einlösung der-Schatzbonds mit 8, 6 und Ittjähriger Laufzeit, die 1923 ausgegeben wurden, getroffen. Außerdem ist eine Besteuerung von IS Prozent für die fran zösische« Obligationen und für die ausländischen Werte vor gesehen. Von dieser Steuer solku übrigens auch die von feiten Les Staates ausgegebenen oder*garantierten Wert papiere betroffe« werben, abgesehen von ben im Ausland aufgelegten französische« Anleihen. MWDWsWMM V L MM. Beratmlll der Locarno-Verträge am 23. November. vdz. Berlin. Der Acltestenrat des Reichstags be schloß, den Reichstag zu Freitag, den 29. dieses Monats mit tags 2 Uhr einzuberufen. Am Freitag und Sonnabend wer be« der italienische und der russische Handelsvertrag in erster Lesung beraten werben. Am Montag, den 23. November, beginnt die Beratung über den Locarno-Vertrag. Neber die Frage, ob siir diesen Vertrag Zweidrittelmehrheit erforderlich ist, wird noch ein juristisches Gutachten erwartet. Nächste Woche Auswärtiger Ausschuf;. Berlin. Wie verlautet, beabsichtigt die Reichsrcgie- rung in der nächsten Woche nach Bckaniitwcrdcn der alliier ten Beschlüsse über die Rückwirkungen svsvrt den Ansinär- tigen Ausschuß des Reichstages eii^nberuicn. Bei dieser .Gelegenheit wird der Außenminister Tr. Strescurann über den Verlauf der diplomatischen Unterhandlungen mit den alliierten Regierungen berichten, bei denen, wie jetzt bekannt wird, sehr interessante Momente eingctreten sind, die namentlich im Hinblick ans die künftige Gestaltung der poli tischen Beziehungen zwischen den am Vertrage von Locarno beteiligten Mächten von großer Rcdcntung find. Tie Veröffentlichung der Gutwaffnungsuoteu. Berlin. Tie Regierung Luther ist nunmehr von bcutschnationaler Seite aufgcfordcrt worden- den lohten Notenwechsel mit der Botschafterkonierenz über die Eni- ivaffniingsfrage der Oesfcullichkcit bekannt zu geben. Wie wir erfahren, hat die Regierung die Bekanntgabe der Doku mente sür Mitte nächster Woche in Aussicht gestellt. In zwischen sind Vcrhandtungeu mit den alliierten Negierungen über den Zeitpunkt und über die Form der Veröffentlichung des Notenwechsels eingcleitct worden. Vorläufig ist eine Einigung darüber zustande gekommen, daß die gleichzeitige Bekanntgabe der beiderseitigen Mitteilungen am Mittwoch der kommenden Woche erfolgen soll. » Die Locarno-Erklärung und d;e Deutschuationale Bolkspartei. * Berlin. Zu einer Kundgebung bekannter rechts stehender Persönlichkeiten zu dem Locarno-Vertrag erklärt die Dcntschnationale Bolkspartei, daß die Unterzeichner zum Teil der Partei gar nicht ««gehöre« ««d wo eS der Fall ist» keine führende Rolle spielen. Eine besondere sach liche Auseinandersetzung mit den erhobenen Einwendungen erübrigt sich zurzeit, da die Gründe, die zum Entschluß der Partei geführt haben, bekannt und eingehend öffentlich dar- gelcgt sind. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" faßt den Aufruf von Locarno als eine Kundgebung konservativer Kreise aus. Dem widerspricht die „Kreuzzeitung". Tie Auffassung der maßgebenden konservativen Persönlichkeiten stehe auf einem scharf ablehnenden Standpunkt gegen Locarno. Daß die Auffassung in den weitesten Kreisen der konservativen Partei geteilt werde, gehe aus dem am ver gangenen Sonnabend gefaßten Beschluß hervor. » Die deutschuatioualeu Judnstrielle« Sachsens lehne» Locarno ab. Der Arbeitsausschuß deutschnationaler Industrieller, Landesverband Sachsen, hat in seiner Sitzung in Dresden am 11. November nach Borträgen der Reichstagsabgeord neten Geheimrat Dr. Quaatz und Dr. Rademacher, die mit lebhafter Zustimmung ausgenommen wurden, einstimmig folgende Entschließung angenommen: s „Die mit angeblich wirtschaftlichen Gründen für die Annahme der Verträge von Locarno getriebene Propaganda täuscht das deutsche Volk über die tpirkliche Lage. Eine An nahme der Verträge von Locarno würde unsere Wirt- fchaftsnot nicht erleichtern, namentlich nicht die Aufnahme amerikanischer Anlagckredite fördern. Vielmehr bedeuten diese Verträge die einseitige Verkettung Les deutschen Schicksals mit der englisch-französischen Entente. Tiefe Verkettung würde uns der politischen und wirtschastspoltti- schen Bewegungsfreiheit berauben. Mehr als je aber braucht Deutschland heute die Fühlung mit denjenigen Wirtschaftsmächten, die nicht von der Entente beherrscht werden. In Wirklichkeit ist unsere Wirtschaftsnot zurttck- zuführen auf den Verlust wichtigster Teile des Auslands marktes, auf den Druck des Versailler Diktates, auf die durch den Dawespakt und die damit zusammenhängende Politik der Reichsbank gesteigerte Kapital- und Kreditnot, auf die Verschwendung der öffentlichen Verwaltungen und auf eine verkehrte Wirtschaftspolitik. Nicht im Fortschritten auf dem Wege der Erfüllungspolitik, welche die deutsche Volkskraft aushöhlt, sondern nur durch eine zielbewnßte, auf nationaler Grundlage ruhende Politik, gerichtet auf Hebung des heimischen Marktes nnd aus Ocfsnung neuer Absatzmärkte im Ausland, wird der deutschen Wirtschaft der Weg zum Wiederaufstieg geöffnet werden. Der Ar beitsausschuß deutschnationalcr Industrieller, Landesver band Sachsen, warnt daher auf bas ernsteste vor der An nahme der Verträge von Locar«o§ Keine Stockung. Zu der Aeußerung des diploiuatisckeu Berichterstatter? der Londoner Westminster Gazette über eine Stockung in de« Verhandlungen über das Rheinlandsrcgime bemerkt die Tägliche Rundschau, eS könne keine Rede davon sein, daß in den Verhandlungen zwischen den Westmächten und Deutschland eine Stockung cingetrcteu sei. wett die deutsche Aussaffuua bicr dec Gegenseite widerstreitet. Tie Verhand lungen seien vielmehr abgeschlossen nnd zwar so, Vast die Rückwirkungen schon vor der Unterzeichnung deS Ver» träges von Locarno verbindlich sichcrgcstellt werden. Mau könne sicher sein. Laß spätestens nm Tieu-tag die Rück wirkungen bekannt gegeben werden Die deutschen Gesetzentwürfe über Locarno. -(Berlin. Ter Vorwärts meldet: Tie Reicksregie- rnnq wird den, Reichstag zur Beschlußfassung folgende zwei kurze ISrietzentwürfe vocleqcn: 1. Ter Reichstag stimmt drn in der Anlage bei- aefügteu Verträge» zu. 2. Ter Reichstag ermächtigt die Negierung zum Eintritt in Völkerbund. Zur Ratifizierung des Locarnovertrages. London. (Funkspruch.) Times schreibt in einem Leit artikel, wenn der Locarno-Vertrag in der Gefahr steht, nicht ratifiziert zu werden, so gehr diele Gcse.hr nicht vop Len Führern der Nationen aus. die in Locarno alle niiilwiscu, eine bemerkenswerte Atmosphäre des Verrraucns und der Versöhnung zu schassen, sondern von einem Teil der össeitt- licheu Meinung in einem der in Bcrracht kommenden Länder. Was kann lwftnnngsvollcr sein als gerade der Vertrag be züglich des Rbeinlaiides, des Schlachtfeldes eines Irredenlis- mus, der zwei Länder jahrhunüericlang rrcnurc? Gerade dies war ein Moment, der sehr wahrscheinlich einen reuen Krieg erzeugt hätte. 2o wären zwei getrennte gegenseitig Kindliche bcwasfncte Läger in Eurooa entstanden. In einem Augenblick hat eine derartige Möglichkcii keineswegs fern- gelegeu, denn Frankreich haue sich mir verschiedenen zen traleuropäischen Staaten verbündet und Tculschland würde dann gezwungen gewesen sein, Bundesgenossen zu suchen, wo cs sie noch finden konnte. Man geht nicht zu nwit, weuu man sagt, daß in Locarno ein neues System geschossen wrrrde, Las vereint, wo das alte System trennte. * Lord Grey über Locarno. )s Loudon. Lord Grey erklärte in einer Rede in Man chester: Das politische Uebereiukomme« in Locarno hat ei« Hindernis beseitigt, das wirklich einer Rüstungsoermiuderung im Wege stand. Ter Locarno-Vertrag bring: die Nationen aus den Weg znm dauernden Frieden, aber cs ist notwendig, daß der Geist, der zu den Verträgen sühne, in allen Be ziehungen der Regierungen umereiilander herrscht. Ter Ver sailler Vertrag birgt in sich den Keim kür künftige große Schwierigkeiten. Wenn der Geist von Locarno angewandt wird, sowohl was die Reckte, als auch was die Verpflichtun gen betrifft, so werden diese Schwierigkeiten verschwinde« Bor Locarno hat die größte Gefahr bestanden, daß die euro päischen Nationen in einander entgegengesetzt' Gruppe« wie vor dem Kriege getrennt wurden. Locarno hat, indem es Frankreich und Deutschland in eine und dieselbe Gruppe brachte, es sicher gestellt, daß man keine zwei entgegengesetzte Gruppen haben wird mit Frankreich in der einen und Deutschland in der anderen Gruppe. Grey gab der Hoff nung Ausdruck, daß Locarno Rußland zur Erkenntnis füh ren werbe, daß es isoliert sei, daß aber seine Isolierung sein eigener Fehler sei, und fuhr fort: Was den Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund betrifft, fo muß man vermeiden, deshalb überschwengliche Freude zu zeigen, da fönst in Deutschland der Eindruck hervorgerusen werden könnte, als ob Großbritannien oder Frankreich einen besonderen Vor teil aus Deutschlands Eintritt ziehen würde. Mau muß es klar machen, daß, wenn man in England den Eintritt Deutschlands begrüßt, dies nicht aus eigenem nationalen Interesse geschieht, sondern aus einem großen internatio«. Interesse, das ebenso sehr im Interesse Deutschlands wie in dem Englands liegt. Grey erklärte zum Schluß, das Ge- siihl deS Wohlwollens gegenüber den Verträgen von Locarno sei derartig, daß sie unterzeichnet und ratifiziert werden müßten. England müßte ihre Unterzeichnung nicht als im gesonderten britischen Interesse, sondern als im Interesse des Weltfriedens liegend Larstellenr Der Reichsrat genehmigte eine Verordnung, wonach die Abfiudvnge« ver heirateter weiblicher Beamter beim Ausscheide» aus dem Dienst und die Abfindungen entlassener Arbeitnehmer all- gemein ftcuersrei bleiben. Ferner wurde ein Gesetzentwurf zur Entlastung -cs Reichsgerichts angenommen, der im wesentlichen der noch bis Ende dieses Jahres gültigen Ver ordnung entspricht; nur die Revision in Ehesachen wirb wieder zngelasscn.
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