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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-10
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1931
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287. - 3. Beilage zum Riesaer Tageblatt. Sonnabend, 10. Oktober 1931, abends. WMMWWWMMWWWW»WWWMMMMjWSMM 84. Jahrg. Politische Tagesiiberficht. Erhöhnng de» Diskontsatzes i« Pari». Die Bank von Frankreich hat am Freitag den Diskontsatz von 2 aus 2K v. H. erhöht. — In unterrichteten Kreisen bringt man diese Erhöhung mit der Diskonterhöhung der Federal Re serve Bank in Zusammenhang, da der Pariser Diskontsatz andernfalls der niedrigste der Wett gewesen wäre. Man habe «ine Geste der Solidarität in dem Augenblick aus- sühren wollen, in dem sich die Vertreter der Bank von Frankreich nach Amerika begäben, um da» internationale Finanzproblem mit ihren Newyorker Kollegen zu beraten. Bon Ullstein z« Otto Strasser. Wie da» „Berliner Tageblatt" in seiner Freitagabendausgabe meldet, hat sich Hans Zehrer, der bis zum 1. Oktober der Redaktion der „Bosstschen Zeitung" angehörte und jetzt Herausgeber der „Tat" ist. den revolutionären Nationalsozialisten um Otto Strasser angeschlossen. Er ist Mitarbeiter der „Schwarzen Front" geworden und hat ein Referat auf der Reichs tagung der Strasser-Gruppe auf Burg Lauenstein gehalten. Die „Germania" für Wahl de» Reichspräsidenten durch de« Reichstag. Zur Wahl dcS österreichischen Bundeskanz lers durch die Bundesversammlung sagt die Germania u. a.: ES ist nicht zu leugnen, daß die österreichische Sozialdemo kratie durch ihren Verzicht auf eine Volksbefragung einen Beweis von staatspolitischcr Einsicht gezeigt hat, der unter den gegenwärtigen Krisenumsiänden einem Gebot der'Ver nunft entsprach. Die Vorgänge und Maßnahmen in Oester reich legen angesichts des hcranrückrndcn Ternrines der deutschen NeichSpräsidcntenwahl gewisse Parallelen nahe, zumal in Deutschland die innere Lage in noch stärkerem Mähe diesen einfachen und natürlichsten Weg empfiehlt. Hoover gegen weitere Truppcuentsendunge« Japans nach China. Die Lage im fernen Osten ist jetzt wieder in den Mittelpunkt deS Washingtoner Interesses gerückt. Am Freitag besprach Hoover in einer Kabinettssitzung ausführ lich diese Frage, wobei er zum Ausdruck brachte, daß Li« Bereinigten Staaten gegen die weitere Entsendung japa nischer Truppen und Kriegsschiffe nach China seien. — DaS Staatsdepartement verfolgt aufmerksam die weitere Ent wicklung im fernen Osten. Obwohl Stimson sich bisher noch nicht darüber geäußert hat, ob ein neuer diplomati scher Schritt Amerikas geplant ist, erhalten sich hartnäckig die Gerüchte, daß ein derartiger Schritt in Vorbereitung sei. Litauischer Protest beim Völkerbund wegen d«S pol nischen Uebergriffes im Wilna-Gebiet. Di« litauisch« Re gierung hat am Freitag wegen dcS erneuten polnischen UebergrifscS an der Demarkationslinie, bet dem am 6. Ok tober ein litauischer Grcnzpolizist von der polnischen Grenzwache aus dem Hinterhalt erschossen wurde, an den Völkerbund eine Note gerichtet, in der gegen den Gewalt akt schärfster Protest erhoben wird. Der Völkerbund wird gebeten, sich mit der Angelegenheit zu befassen. Sonderverhandlungen Japans mit den mandschurischen Regierungen? Wie die Tclegraphen-Agentur der Sowjet union auS Tokio meldet, wurde in einer Besprechung zwi schen dem japanischen Außenministerium und dem General stab beschlossen, Verhandlungen mit denjenigen chinesischen Regierungen einzuletten, die sich bereit erklärten, die japa nischen Vorschläge zum Schutze der japanischen Interessen in der Mandschurei anzunchmen. Die Verhandlungen sol- sofort eingeleitet werden., Umsichgreifen revolutionärer Streiks in Spanien. Täg lich laufen ans Spanien Nachrichten ein, die beweisen, daß die sozialistische Gärung im Lande sich weiter auszubrcilen scheint. In Olvera bei Caditz wurde heute der revolutionäre Streik proklamiert. Der Bürgermeister und sämtliche Ge- meinderäte sind abgesetzt worden. In der Provinz Gordoba versuchen streikende Elemente, sich der landwirtschaftlichen Betriebe zu bemächtigen. Die Lage ist so ernst geworden, -aß «in Flugzeuggeschwader aus Sevilla nach den Unruhe- Len sofort etngelettet werden. MM INWWk Wk INI Wm. * London. Nach Meldungen an» Tokio ist am Frei- tag eine in schärfster Tonart gehaltene Note an die chi nesische Regierung abgegangr», in der ihr vorgeworsen wird, die javanische Forderung nach Einstellung der anti japanischen Bewegung in China nicht erfüllt zu baden. Die Note schließt mit der Drohung, daß China die Verant wortung für alle Folgen tragen müsse, wenn di« chinesische Zentralregierung di« antijapanische Bewegung weiter dulde und für «inen angemesienrn Schuh von Leben und Eigen tum der japanische» Staatsbürger in China nicht Sorge trage. * - Ein deutscher Professor beim Bombardement von Tscheutschau getötet. * London. „Daily Expreß" meldet, daß bei den An griffen japanischer Flugzeuge aus Tscheutschau aus Grund von Nachrichten, die in der deutschen Gesandtschaft in Peking etngetroffen sind/ auch ein deutscher Proseffor getötet wor ben ist. Telephonischen Meldungen aus Tscheutschau zufolge wurde bei den Luftangriffen auch ein Personenzug gc- trosfeu. Die Anzahl der Toten soll mindestens LS betragen. Chinesische Meldungen besagen, daß bei einem anderen japanischen Luftangriff auf Kung-Tschu-Tun in der Nähe von Hsin-Min-Ttng drei Zivilpersonen verwundet worben sind. Keine Mratoeivmsansdehnnng Washington, 10. Oktober. Im Weißen Hau» wurde gestern davon gesprochen, daß eine Ausdehnung de« Hoover-Moratoriums nicht in« Auge gefaßt, daß aber die Zahlungsfähigkeit de« Schuldner» mit Laval erörtert werden sollte, weil in den internationalen Schuldenabkommen die Zahlungsfähigkeit unter normalen Bedingungen zur Grundlage für die Bestimmung der Höhe des Darlehen« gemacht wurde. Besprechung der Bayrischen volkpartel Ministerpräsident Dr. Hel d, der Landesvorsitzende der Bayrischen Volkspartei, Staatsrat Schäffer, und der Vor sitzende der Landtagsfraktion der Bayrischen Volkspartei, Abgeordneter Dr. Wohlmuth, haben sich zu einer Besprechung mit dem Vorsitzenden der Reichstagsfraktton, Abgeordneten Leicht, und dem Reichspostminister Schätze! nach Berlin be geben. Einladung Mussolinis an Briand? * Vari». Außenminister Briand empfing am Freitag »en italienischen Botschafter. „Pari» Soir" behauptet, au« zuverlässig«: Qurlle erfahren zu haben, daß der italienische votschatter im Namen Mussolini« Briand zu einem Be such in Rom «tugeladen hab«. §3eksiseksk I.sncjtsg. «Ivr Vvdatr« üdsi' «tt« Dresden, 10. Oktober. Mit seiner Freitagsltzung schloß der Sächsische Landtag seine Zwischentagung, die zur Beratung der zahlreichen, zur sächsischen Notverordnung einaebrachten Anträge «inberusen worden war. Ein Termin für die Wintertagung ist noch nicht festgesetzt worden; es wird angenommen, daß sie am 17. No vember beginnt. Vor Eintritt in die Tagesordnung brachte der kommuni stische Abg. Renner einen Antrag ein, in dem die sofor tige Aufhebung der neuen Reichsnotoerordnung gefordert wird. Dieser Antrag ist aber gegenstandslos, da darüber nur der Reichstag zu entscheiden hat. Abg. Wallner (Volksrp.) protestierte dagegen, daß Finanzminister Dr. Hedrich in der letzten Sitzung sich geweigert hatte, die Direk torenbezüge der Sächsischen Werke bekanntzugeben. Das Haus ging dann bei nur unwesentlicher Aussprache zu den Abstimmungen über. Angenommene Anträge betreffen die Durchführung des Wohnungsbauprogramms von 1931 und die Sicherstellung - von Mitteln Aur Fertigstellung angefangcner Bauten, mit der Rückgängigmachung der zwangsweisen Verkürzung der Fürsorgesatze und dcr sozialen Härtebestimmungen bei Nach- Prüfung der Fürsorgesätze sowie des zwanzigprozcntigen Lohnabbaues bei den Staats- und Forstarbeitern; die 40-Stunden-Woche soll in_allen Staatsbetrieben restlos durch- gefübrt werden. Finanzminister Dr. Hedrich verbreitet sich in längeren Ausführungen über die Lohn- und ArbeitSzcitvcrhältnisie in den staatlichen Betrieben. Der bisherige Taris der Postarbeitcr ist am 89. September abgelaufcn. Ueber die künftige Lohnhöhe wird z. Zt. noch verhandelt. Es besteht kein Zweifel darüber, daß eine Lohnherabsetzung eintritt, da sie reichsrechtlich vorgeschrieben ist. Di« Regierung kann daher den widersprechenden Antrag des Ausschusses nichr berücksichtigen. Bei den staatlichen Hüttenwerken ist die Arbeitszeit auf 42 Stunden herabgesetzt, die volle Herab minderung auf 40 Stunden scheiterte an dem Widerspruch der Arbeiter. Für die staatlichen Kalk- und Haristeinwerke besteht zur Zeil noch die 4K-Stunden-Wochc. Es soll ver sucht werden, auch für diese Betriebe die 40-Stunden-Woche einzusühren. Bemerkenswert ist die Feststellung des Finanz ministers, daß die Arbeiter des staatlichen Blanfarbenwer, kes und des sächsischen BlausarbenwerksvereinS die Ein führung der 40-Stundeo,Woche abgclehnt haben. Die Re gierung wird aber auch hier bemüht fein, zu einer Eini gung mit den Arbeitern zu kommen l!!>. Bei der staatlichen Kraftwagenvecwaltung ist die 40-Stunden-Woche durchge führt,- in der Porzellanmanufaktur Meißen wirb nur SS Stunden in dcr Woche gearbeitet. Bei dcr Forstverwaltung ist die 40-Siundcn-Woche teiliveise sogar unterschritten. Der Finanzminister betont zum Schluß, daß es trotz der Einführung der 40-Stunden-Woche nicht möglich gewesen ist, neu« Arbeitskräfte einznstellen s!j. Erreicht wurde nur, daß durch die Einführung der 40-Stunden-Woche Arbeiter entlassungen vermieden werden konnten. Abg. Tögcl lTnat.s stellt fest, daß die Rechtsgrund lage, auf der sich die Anträge der zur Verhandlung stehen den Anträge ausbauen, bei den Notverordnungen am lau senden Band im Flusse set. Zudem sei es gleichgültig, welche Stellung der Landtag zu den Notverordnungen «in- nehme. Die sächsische Negierung habe ja bisher den Sta-d- punkt vertreten, daß die Notverordnungen verfassungsmä ßig zulässig seien. Inzwischen hat nun der Ministerpräsident vor S Tagen in Berlin sich dagegen gewandt, daß die Län- der immer mehr zu Vollzugsorganen dcr Reichsrcgierung geworden sind. DaS klinge schon etwas mehr nach gründ- sätzlicher Opposition. Wir stehen nicht in einer Wirtschafts krise, sondern in einer SiaatSkris« schlechthin und die Frage ist, ob sich die Ncichseinheit überhaupt noch ausrecht erhal ten läßt, sofern dies System weiter herrschend ist. Die zentralistische Politik des Reiches hat auch die sächsischen Verhältnisse vollkommen über den Haufen geworfen, und deswegen war die sächsische Negierung gezwungen, die Not verordnung hcrauSzugeben. Dieser zerstörenden NeichSpo- lirtk soll die sächsische Regierung mir allen Mitteln entgegen, treten. Die Eigenstaatlichkeit und Selbstverwaltung find der Ausgang für eine Aenderuna der jetzigen Verhältnisse. Wir Deuilchnationalen halte« die ganzen Verhandlungen, Beratungen und Entschlüße für völlig zwecklos: die An träge kommen zu lvät. Wir fordern d«n Landtag und da» ganze sächsische Volk auf, sich gege« das derzeitige System zue Wehr zu setzen. Es sprechen noch ein Vertreter der kommunistischen und der sozialdemokratischen Fraktion. Mit Unterstützung der Sozialdemokraten und National sozialisten wurden kommunistische Anträge angenommen, in denen die Bereitstellung von 50 Millionen Reichsmark für Arbeiterwohnungen, von 10 Millionen für den Straßen bau, von 5 Millionen für Flußregulierungen und 10 Millio nen für Talsperrenbauten verlangt werden. Eine praktische Durchführung dieser Anträge ist natürlich bei dem heutigen Stand der Staatsfinanzen gänzlich ausgeschlossen. Ein weiterer angenommener kommunistischer Antrag fordert eine Sondersteuer für Millionäre, ein oolksrechtpartei- licher Antrag Ablieferung der Aufsichtsratstantiemen und Aufwandsentschädigungen der Aufsichtsratsmitglieder der Sächsischen Werke an die Staatskasse Herabsetzung der Ge hälter der leitenden Beamten der ASW und Höchstauszah lungsgrenze für Gehälter und Pensionen aus 12 000 RM. Am Schluß der Sitzung wurden kommunistische Anträge zugunsten der Hochwassergeschädigten im Schwarzwassertal, denen die Staatsregierung mit allen Mitteln helfen soll, ge nehmigt. — Darauf schloß Landragspräsident Wecke! die Sitzung. In einem volksparteilichen Antrag wird unter Hinweis daraus, daß in Sachsen etwa 200 000 Hektar drainagebedürf tigen Bodens vorhanden seien, im Interesse der Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung und zwecks Arbeitsbe schaffung (etwa 40 Millionen Arbeitstage) gefordert, die er forderlichen Mittel für diele großen Meliorationen zur Ver fügung zu stellen sowie auf die Heranziehung Jugendlicher im freiwilligen Arbeitsdienst Hinzuwacken. Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hat einen An trag eingebrachi, die Vollzugs-, Sanitäts- und technischen Beamten der Polizei von der allgemeinen Gehaltskürzung sowie von der Beförderung»- und Dienstaltersaufrückungs- sperre auszunehmen, ebenso alle Beamten und Angestellten, deren Grundgehalt 4000 RM nicht übersteigt. Beträchtliche Bergschaden in Oelsnitz und Zwickau Der Haushaltsausschuß B des Sächsischen Landtages nahm eine Besichtigung der Bergschäden m Oelsnitz i. Erzg. und in Zwickau vor, um sich von der Art und dem Umfang der Bergschäden zu überzeugen. An der Besichtigung nahmen außer den Ausschußmitgliedern als Vertreter der Regierung die Ministerialräte Kirsch und Dr. Krug, vom Bergbauamt Oberregierungsrat Sarfert, die Bertreter der Schutzgemeinde und Vertreter verschiedener Hausbes.itzeroereine sowie die Di rektoren der Kohlenwerke teil Mit oet Besichtigung wurde in Oelsnitz begonnen, anschließend daran begab sich der Aus- schuß nach Zwickau, wo zunächst die Schäden in Cainsdorf besichtigt wurden. Darauf erfolgte eine Besichtigung der erneut an der Hauptstraße im Stadtteil Schedewitz auftre tenden Bergschäden, wo man an vielen Gebäuden bedenk liche Zerstörungen an Decken, Wänden und Grundmauern feststellte. Die Feststellungen ergaben, daß die volkswirtschaftlichen Schäden in Oelsnitz und Zwickau sehr beträchtlich sind. Der Haushaltsausschuß wird bei Wiederzusammentritt des Land tages sich eingehend mit der Frage der Bergschäden beschäf tigen. SMtMN dkl SWlmWsskS dkl Mosel. Der Hauptausschuß des Reichsverbandes Deutscher Kaufleute des Kolonialwaren-, Feinkost- und Lebensmittel- Einzelhandels e. B. lNekofei) hielt am 27. September in -en „Kammersälen" in Berkin seine diesjährige Herbsttagung ab. An ihr nahmen zum erstenmal die leitenden Angestellten dcr Ebekazentralorganisationcn und die Vertreter von 20 Ortsgruppen der Spar- und Arbeitsgemeinschaft dcr Jung kaufleute dcS Deutschen Kolonialwaren- und Feinkost- Einzelhandels e. V. teil. Nach Erstattung der beiden Haupt referate über „DaS neue Wtrtschaftsprogramm der Reichs regierung" durch Verbandsdirektor Ernst Thom und über „Die Finanzkrise und ihre voraussichtliche Auswirkung in der Wirtschaft" durch Generaldirektor Fritz Borrmann, M. d. R., wurde nachstehende Entschließung einstimmig an genommen: „Der am 27. September d. I. in Berlin tagende Haupt- ausschuß d«S Rekosei nahm Stellung zu dcr gegenwärtigen WirtschaftSnot und Wirtschaftskrise- Die erschütternden Er eignisse der letzten Zett haben in aller Oeffentlichkeit ein- -cutig gezeigt, daß nur der Wiederaufbau der mittelständi- schen Individualwirtschaft bas Fundament unseres Volkes und Staate» sein kann. In der praktischen Erfüllung des Artikels 164 der Ncichsversassung ist der selbständige Mittel stand von Handel und Gewerbe durch durchgreifende Maß nahmen zu schützen. Insbesondere fordert er: 1. Bei allen den LebenSmitteleiiizelhandcl betreffenden Maßnahmen hat er das unbedingte Recht, gehört und be rücksichtigt zu werben. Bei der Durchführung aller Maß nahmen ist die Gewährleistung des privaten Eigentums ««eingeschränkt zu bejahen. 2. Beschränkung der Tätigkeit der ösfentlichen Hand Senkung der überhöhten Gebühren und Tarife der öffent lichen Hand. 3. Inkraftsetzung der Novelle zur Gewerbeordnung, insbesondere Regelung deS Marktverkehrs, der Wanücr- läger und des Hausierhandels. 4. Sofortige gesetzliche Regelung deö Zugabewesens. 5. Einführung einer progressiven Filialsteuer für alle Filialen unterhaltenden Unternehmungen. Gerade die schweren Julitage deS Jahres 1031 haben erneut den unersetzlichen Wert des selbständigen Mittel standes bewiesen, besten Erhaltung nichr nur eine Forde rung der beteiligten Berufsstände, sondern eine Forderung des gesamten deutschen Volkes sein muß. Voraussetzung hierfür ist das solidarn'che Zusammenstehen aller BerusS- gruppen unter dem Leitsatz: Jedem sein Recht, vor allem aber jedem Berufsstand eine gerechte und wahrheitsgemäße Beurteilung." Als Tagungsort für die Hauptversammlung des näch sten Jahres wurde Hannover bestimmt. Kreil mil dkiiM» Dmlm In den riMen EmWcn. * M o S k a u (über Kowno). Die Mannschaften der deutschen Dampfer, die sich zurzeit in russische« Gewllsiern befinde», sind nm Freitag wegen der Herabsetzung der Löhne in Streik getreten. In Leningrad streike« dir Besatzungen von insgesamt 31 Dampfern, in Odessa die der beiden Dampfer „Amatea" und „Gottfried Bier"; di« Dampfer werden nicht «'löscht. Die rnssiichen kommunistischen Organisationen be reiten Sympathiekundgebungen für di« streikenden Matroien vor. Erschwert wird di» Ersetzung der streiken- den Mannschaften dadurch, daß nach russischem Gesetz di« Anwerbung freiwilliger Arbeiter unzulässig ist. Iik WWMMW III MlUN. Zwölf Todesopfer geborgen. — Drei Verhaftungen. )( Gdingen. Im Lause de« gestrigen Nachmittag» sind weitere zwei Todesopfer der GiplofionSkatastrophe ge borgen worden, so daß sich die Gesamtzahl der Tote« di* jetzt auf zwölf beläuft. Au» Warschau ist «in, Mini- sterialkommission zur Untersuch««» der Ursachen der Kata strophe im Flugzeug etngetroffen. Drei Direktionswit- glteder der Firma Gasoltna, di« di» Ga»leitung»arbeit«» in Gdingen ausgeiührt hat, find verhaftet worden. Di« Beerdigung der Opfer findet vorau»sichtlich am Sonntag statt; sie wird auf Kaste« der Stadt ersalgeu. MzkWdftm in RM. — Ms Alk. Mexiko. lFunkspruch.) Gin Flno»«ng ist bei Tolnca ab»est*r»t. Fünf Vers,«,« wnede« oetotet.
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