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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193110107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19311010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19311010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-10
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1931
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nächsten Jahre». Am beste« geht man ^gen die Mtegen morgen» vor, wenn die Tiere noch fast unbeweglich sind. * Gröditz. Schwerer Betriebsunfall mit tödlichem Ausgang. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Donnerstag in der Stahlgießer«! Veit Lauchhammerwerre» Gröditz. Beim Vergießen einer Charge führte der Pfannenmann Stüh» die Stopfenstanae. Nachdem «in Formkasten abaegossen war, wurde die Pfanne über den benachbarten Kasten ge fahren. Hierbei zog Dt. wahrscheinlich infolge eine» Fehl tritts den Steuerhebel abwärts, so daß sich der Pfannen guß öffnete. Der auSfliehende Stahl spritzt« wett umher und verursachte bei St. schwere Perbrennungen, denen der Bedauernswerte am folgenden Morgen erlegen ist. Wutzschwitz. Gemeiner Taschendiebstahl. Vor dem hiesigen Gasthof stahl ein junger in Lützscheva bediensteter Geschirrführer einem 70 jährige» Invaliden auS Nosch- kowitz das Portemonnaie au» der Tasche. Der alte Mann, der schlecht laufen kann, hatte in Ostrau seine Rente geholt und ans Erkenntlichkeit, daß der Geschirrführer ihn auf seinem Wagen mitgenommen hatte, diesem im Gastliof Wutzschwitz ein Glas Bier getauft. Beim Verlassen des Wirtshauses hat der Bursche dem alten Manne die Geld börse aus der Tasche gezvgen, ohne daß e» dieser gemerkt hat. Wulst gelang eS der Gendarmerie, da» Portemonnaie wiederzuerlaugen, den Geldbetrag jedoch — etwa 1b NM. — hatte der Dieb inzwischen verjubelt. * Leisnig. Alte Leut« gehen wegen Krankheit in Sen Tod. Wegen Krankheit sind ln der Nacht zum Mittwoch zwei betagte Leisniger Bürger in den Tob gegangen. Eine 78 Jahre alte Frau au» der Badstraße vergiftet« sich mtt Leuchtgas und ein 7öjähr<a«r Rentner erhängte sich. Pnlsitz- Gesegnete» Alter. Am heutigen Sonnabend ist es einer unserer ältesten Einwohnerinnen, der Frau Ernestine verw. Naumann, vergönnt, ihren 80. Geburtstag zu feiern. Trutz ihres hohen Alter» erfreut stch da» greise Mütterchen körperlicher Frische und geistiger Regsamkeit. Trehaniy. Tragi ch>r Le' «v»a'scll -tz. Am Dt-w t«i früh ist <der 82 jährige Alt^rSinvaltde Rudolph freiwillig aus dem Leben geschieden. Er war 40 Jahre in Diensten der Girtsherrschaft. Schwere innere Krankheit dürfte die Ursache zu dem Entschlüsse de» alten, biederen ManncS gewesen sein, der jahrzehntelang und bi» vor nicht allzu langer Zeit täglich nut dem Milchgeschirr zur Dampf molkerei nach Ostrau fuhr und gleichzeitig daselbst Boten gänge erledigte. ult »u «iz. shnliche Veränderung der menschliche, scheint im allgemeinen abschreckend auf die Tiere wirken. * Pirna. Felsabsturz in der Sächsischen SA Unterhalb der FelSgruppe Lokomotive-Lamm im B gebiete hat sich eine gewaltige FelSmasse von etwa Kubikzentimeter gelöst und ist nach dem Höllengrund zu in» Tal gestürzt. Dabei wurde ein Kletterstng teilweise zuge« schüttet und eine größere Fläch« Schonung vernichtet. Auch auf der anderen Seite der FelSgrupPS zeigen sich bedenk liche Spalten, sodaß noch Mtt der Möglichkeit weiterer Fels stürze zu rechnen ist. * Kamenz. Keine kommunal« Lotenbestattung mehr. Nunmehr hat die AmtShauptmannschnft Kamenz auch für die Gemeinden Stenz und Lautznttz dle Aufhebung der kommunalen Totenbestattung anasordnet. Dadurch ist fast im ganzen Bezirk die kommunal« Lotenbestattung aufge hoben worden. Meißen. Ein alter Feuerwehrmann ist mit dem Gastwirt Karl Paistg. dem Besitzer beS Gasthof» zur »Dros sel", auf dem St.-Wolfgangs-Fr'ebhose zur letzten Ruhe be stattet worden. Er war Mitbegründer der Feuerwehr Ftschergasse. der er seit 1807 als Mitglied angehvrte und Seren Kommando er von 1000 bi» 1024 geführt hat. Die ernannte ihn bei dcr Nicderlegung be» KonrmandoS zum Ehrenbranomc'stcr. * Dresden. Ausstellung „100 Jahre Sächsische Verfassung". Ta die Ausstellung sich dauernd eine? regen Besuches ersreut, hat das Landtag-Präsidium dem viel- sach geäußerten Wunsche entsprochen und den Schluß auf den 1. November festgesetzt. OesfnungSzeiten Werktag- 2—6 Uhr und Sonntags 9—1 Uhr. * Dresden. Mnsikinstrumentensteuer für Dresden. Auf Grund der Rejchsnotverordnnng hat die Kreishaupt- Mannschaft angeordnet, daß die Stadt Dresden im Rech nungsjahre 1931 die Mus Mustrumentensteuer nach den Be stimmungen im 61. Nachtrage zur Gemetndesteuervervrd- unng vom 17. Dezember 1914 erhebt. * Dre » den. Leichenlandung. Am 3. Oktober ist in Krippen die Leiäie eine» etwa 40 Jahre alten Mannes an der Elbe geborgen worden. Tie Feststellung der Person de- Toten ist bisher noch nicht möglich gewesen. "Dresden. Schwarze Chronik. Auf dem JohanniS- friedhof in Tolkewitz wurde em 67 Jahre alter Prokurist, der sich mit Strychnin vergiftet hatte, tot aufgefunden. Ter Grund deS Selbstmordes ,st unbekannt. — Heute früh wurden zwei Greisinnen in ihren Wohnungen gaSver- giftet tot aufgefunden. In beidem Fällen liegt Unfall vor, da die GaSslamme durch Überkochendes Wasser ver löscht worden war. ES handelt stch um eine 85 Jahre alte Witwe auf der Berliner Straße und eine m der Reitbahn straße wohnhafte M jährige Rentnerin. "Dresden. Zwei Einbrecher festgenommen. In der Nacht zum 9. Oktober wurden drei Männer bei einem Ein brüche in das Stationsgebäude der ReichSeisenbahn in Niederwartha von der Kriminalpolizei überrascht. Zwei Täter wurden festgenommen. Dem Dritten gelang es zu entkommen; seine Person ist jedoch der Polizei bekannt. Die Männer hatten geplant, gegen den dort diensttuenden Beamten gewalttätig vorzugehen, um dann die Stations tasse zu plündern. Durch das überraschende Zugreifen der Kriminalbeamten wurde der Plan vereitelt. Radeberg. Pilzsucher von Hirsüfen gestellt. Wie die „Radeberger Zeitung" berichtet, wurde ein Radeberger Ein wohner am „Jagdflüael"- der Dresdner Heide beim Pilz suchen von zwei Hirschen gestellt. Das eine Tier stand vor, das andere hinter ihm. Bei jeder Bewegung, die der Pilzsucher unternahm, um seitwärts zu gehen, schienen die Hirsche zum Angriff auf ihn übergehen zu wollen. Dann standen sie wieder unbeweglich, -so verging eine geraum« Zeit. Ter Mann überlegte, wa» er zu seiner Befreiung tun sollte. Er wußte, daß diese Tiere den Jagdhund scheuen. Ta kam ihm der Gedanke, einen Hund zu markieren. Ent- schlossen bückte er sich schnell, stellte sich auf Hände und Füße und ahmte das Bellen eines groben Hunde» nach. Tas half. Tie Hirsche erschraken und ergriffen die Flucht. — Diese Art der plötzlichen Markierung eine» vierfüßigen Tieres ist ja bekanntermaßen auch «m Mittel, um bi sig« Hunde, die den Menschen stellen, in die Flucht zu lagen. Tie ungewöhnliche Veränderung der menschlichen Gesta.i * Löbau. Betrüger sestarnomme»! Ein Betrüger, der in ganz Sachsen sei» Unwesen getrieben hat, WUvt» Von der hiesigen Kriminalpolizei gefaßt. ES handelt sich «m den Hilfsarbeiter Wolle« aus Lossau bet Karlstzad, der Sn- gcbltch Grütze von Quartierleuten au» Tirol an frühere Sommerfrischler autzrichtete und stch dabet Beträge al» Dar- lehen geben ließ. Durch die Aufmerksamkeit «tneS Schul leiters konnte der vetritger dingfest gemacht w«rden. * Leipzig. Der Mann, Vie Villa und da» Mädchen. Eine Leipziger Kontoristin wollte gern« heiraten. In «Mer Zeitungsanzeige glaubte sie den Wegweiser zur Erfüllung ihrer Wünsche gesunden zu haben und sie wurde auf diesem nicht mehrr ungewöhnlichen Wege bekannt mit einem sehr netten Herrn, der in erster Lim« Inspektor war. Er hieß Kurt Wernicke, stammte au» Borna, auch war er zeitweilig Ar «ine Äerstchevun» tätig. Der Titel In- MW....! Man spricht so viel von der heutigen Armut. Wer aber ist arm'? Sind wir eS alle'? Ist es nur der, der wirt» tch nichts zu brechen und »uni beißen hat'? Es wird ebenfalls zu sehr verallgemeinert. Denn mit dem Arm ei» ist vS eine eigene Sache. Ich kann große Werte be- ttzen, eine gut auSgestattete Wohnung,* ein gutes Cin- ommen haben, und doch mich bettelarm stthlen. Deshalb, weil ich mich arm fühle, gewissermaßen geistig arin bin oder weil ich den sagenhaften Pfennig entbehre, der Über meinen täglichen Bedarf hinauSgehen und mich reich machen müßte. Arm kann der sein, der buchmäßig gute Einnahme hat, aber keine Zahlungen erlangt und nicht weiß, was er essen soll. Arm kann der sein, der gerade auSkommt, aber in einer simpel und harten Wohnungseinrichtung seine Tage Verbringen mutz. Viele, die durchaus nicht Sorgen zu haben brauchen, tragen da» gefürchtete Sorgengestcht zur Schau, andere aber, die wirklich m Not leben, tragen den Kopf hoch. ES gibt hier Gegensätze mancherlei Art und die heutige Zelt gräbt die Armut ost in Gesichter, die kühn und keck in die Welt schauen müßten. Arm sein ist nicht schön, stch aber arm fühlen und unter der Armut zu leiden, ist das Schwerste, was es geben kann. Wer früher wohlhabend war, richtete sich gut ein, lebte in einer großen Wohnung und ließ sich nichts abgehen. Heute kehren viele, denen eS eigentlich gut geht, wieder in enge Verhältnisse zurück, trennen sich von ihren großen Woh nungen und von ihren üppigen Einrichtungen. Sie ver kaufen viele Zimmereinrichtungen, wagen e», sich von einem Palast zu trennen. Und sie sind stolz darauf, sich ärmer »u machen, als sie in Wirklichkeit sind, denn ganz richtig: Nicht das Milieu allein macht den wohlhabenden Mann, nicht die Prachtränmc und der Möbelwust, er muß das Gefühl dcr Sicherheit haben, das Leben meistern zu kön nen. Er darf nicht Sklave seiner Wohnung und seiner Wohnunas^inrichtung fein und ihr seine Freiheit, seine Beweglichkeit opfern. Wie viele haben tn diesen Tagen Abschied von ihrem Wohnungsluxns genommen, von großen ttnd vielen Pracbträumen, die Sorgen und nickt» als Sorgen mackt-n, haben sich zu Auktionen entschlossen und lieber große Verluste hingenommen, sind in kleine Räume, zumeist draußen, wo es Gärten gibt und freie Luit, ge zogen. Sie haben den besseren Teil erwählt. Sie fühlten sich bis ang arm, jetzt sind sie reich und weniger eingeengt. Di" Acmut des Volkes drückt sich — wie gesagt — vielfach aus. Wirkliche Armut ist verschämt und singt nicht aus den Höfen, bettelt nicht an den Türen, versucht nicht aus den Wohlfahrtsämtern Unterstützungen zu erlangen. So lange Menschen noch die Kraft und die Entsthlnßsreihcit haben, sich so zu helfen, stehen sie besser al» jene, die nur von Sorgen und Not umgeben sind und die verschämt dazu stch verkriechen und von dem wenigen, da» sie Eigentum nennen, das letzte opfern, um das Leben zu fristen. Das Kapitel Armut ist weit und wird in vielen Variationen behandelt. Aber die wirkliche Armut hat heute bei uns einen großen Spielraum, darüber müssen wir unS Nar sein. Und wenn von der Armut deS deutschen Volke? ge sprochen wird, so ist es keine Uebertreibung. Man muß nach dem Durchschnitt urteilen, und der Durchschnitt der Deutschen ist arm, an der Grenze äußerster Sorge lebend. P r e d i. IB Meße Meße «eukcße! KM U Meße Mm spektor war dc-halb nicht ganz außerhalb jeder Möglich keit. Nun, das Fräulein und der Herr Inspektor lernten sich kennen, schätzen und lieben. Eines Tages fuhren sie auch nach Borna, um das Gelände der Jugendstreiche des Herrn Inspektors in Augenschein zu nehmen. Tie Fahrt verlief sehr ereignisreich; man besichtigte sogar von außen die Villa des Vaters de» Herrn Inspektors. Ter Eintritt war verwehrt, weil der Herr Papa sich gegen die .Heirat mit Händen und Füßen wehre. Man müsse diesem alten Herrn mit vollendeten Tatsachen kommen. Aber der Anblick der Villa blieb nicht ohne Eindruck auf das Fräulein Braut. Willig gab sie einem Mann von solcher Herkunst und mit solcher Anwartschaft ihre Ersparnisse, bares Geld etwa 300 Mark und ein Sparkassenbuch mit etwa 700 Mark. Diese» Geld brachte der Herr Inspektor getreulich durch und da» Fräulein mußte zu ihrem Kummer erfahren, daß das alles war, was sie von ihrem zukünftigen Manne zu erwarten hatte. Herr Wernicke wurde vom Leipziger Schöffengericht wegen Betrugs zu vier Monaten Gefängnis , "Großbothen. Schwerer VerkedrSunfaU an einer Etsenbabnüberführuna. Ein schwerer Verkehr-Unfall er eignete sich an der Etsenbahnuberführuna der Straße zwi schen Großbothen und Kössern. Der Anhänger «ine» Kraft wagen» der Hartsteinwerke Klinga geriet in der Kurve ins Schleudern und stieß an bas Mauerwerk der Uebersüh- rung. Dadurch wurde der Umbau des Wagens querge drückt und die «teinladung heruntergeschteudert. Im Augenblick des Unfalls war dem Auto ein Pferdewagen «nt- aegengekommen, dessen Kutscher durch Vie vom Anhänger fallenden Steine schwer verletzt wurde. Ter Unfall ist darauf zurückzuführe», daß die Bremsen de» Lastkrast- wagen» nicht in Ordnung waren. _ »DBlitzsch. Wiederaufnahme b«S Betriebes. Di« Zuckerfabrik hat die Rübenverarbeitung ausgenommen. Da durch haben für länger« Zett wieder ein« Reihe Arbeits kräfte Verdienst gefunden. -- Die Grube Golpa hat ihre vor n,hrer«n Monaten stillgelegte Brikettsavrik ebenfalls wie» »er in Betrieb genommen. Dies ist daraus zurüctzusühren. mß di« große» BrikettvotMe der Gtube abgesetzt iverbe» dünke». Eino NeueinstellUiig von Arbeitern ist mit ««« Wiedertnbettiebnähme der Brikettsadllik nicht verbunden. " Malter. De» Tod in der Talsperre gesucht. Gestern vormittag wurde von einem TSucher eine männ liche Leiche au» dem Talsperrenfee geborgen. Es handelt sich um einen 38 Jahre alten Kaufmann, der seit neun Monate» vermißt, wird und au» unbekannten Gründe» Selbstmord verübt hat». * Mittweida. ÄeMhrsunfaU. Auf, der Staats- straße Mittweida—Ottendorf tum m der Nacht m einer Stratzenkurve ein Personenkraftwagen tn» Schleuder». Da» Auto rannte gegen eine» Telegraphenmast und wurde schwer beschädigt. Während der Führer nur letchter ver letzt wurde, trug brr Insasse de» Wagen» schwere Kops verletzungen und Knochenbrültze davon. " Hartmannsdorf del Burgstädt. Haltlose Ge rüchte. Im Jahre 1919 war aus WittgeuSdorfer Flur ein hiesiger Grünwarenhändler ermordet anfgefuudeN worden. Nach den jetzt im Umlauf befindlichen Gerüchten sollte die Mordtat ihre Aufklärung dadurch gefunden haben, daß angeblich eine Person in Chemnitz von Gewissensbissen gequält, zwei andere namhaft gemacht habe, die an der Mordtat beteiligt gewesen sein sollen. Tatsache ist, daß ein Gefangener in Zwickau im Mai Aussagen machte, in denen er Personen nannte, die mit der Ermordung des GrünwarenhändlerS in Verbindung stehen sollten. Tie Staatsanwaltschaft prüfte diese Angaben, kam aber zu dem Ergebnis, daß sie völlig haltlos waren und mutzte die in Haft genommenen Pc Zonen wieder auf freien Fuß. setzen. " Schwarzenberg. Auf dem Heimwege tödlich verunglückt. Am Mittwoch wurde auf dem Heiuiivege von seiner Arbeitsstätte der 52 Jahre alte Bergarbeiter Mein hold au- Johanngeorgenstadt von einem Auto überfahren. Er trug so schwere Schädelverletzungen davon, daß er bald nach dem Unfälle verstarb. "Zwickau. Zeichen der Zeit. In dcr Gemeindever- ordnetcnsitzung von Neuwicse i. E. teilte der Bürgerin«, ster mtt, daß die Schule des Ortes wegen KohlenmnngelS geschlossen werden mußte. Tie Gemeinde habe außerdem kein Geld, die Straßenbeleuchtung aufrechtzuerhalten. * Zwickau t. Sa. Aufwandsentschädigungen für die Wintetnothilse. Die bculschnaNonnle Sladtverordnctenfrak- tion sowie bie Bürgerliche Arbeitsgemeinschaft haben be schloßen, baß ihre Mitglieder bis auf weiteres auf die Auf wandsentschädigungen zugunsten dcr Zwickauer Wintcr- nothilfc verzichten. DaS Stadthauptamt ist ersucht worden, bte Betrag« unmittelbar der Nothilfe zu überweisen. * * H o he n m v ls« n. Nus der Straße verunglückt Nus der Straße Jaucha—Hohenmölsen, in dcr Nähe der Mühle, wurde der Händler Emil Müller aus Keuischen in schwer verletztem Zustande ansgefunden. Müller war mit seinem Motorrad in ein unbeleuchtetes Fuhrwerk, welches aus Richtung Hohenmölsen kam, hmcinaesahren. Wie die Orts- besichtlgiing ergeben hat, scheint das Fuhrwerk auf der fal schen Straßenseite gefahren zu sein. Ter Führer des Fuhr- iverks hat sich um Müller nickt gekümmert. Tiefer wurde erst nack geraumer Zeit ansgefunden. "Saaz i. B. Bei lebendigem Leibe verbrannt In Tobrttschan hatte sich der in den zwanziger Jahren stellende Obsthüter Brautfeger mit einer Zigarette in die Wachhiitte gelegt und war eingeschlafen. Turch die Zi garette kam das in der Hütte befindliche Stroh in Brand, so daß die Hütte bald in Hellen Flammen aniloderte. „Erst am Morgen wurde die verkohlte Leiche des ObsthüterS aufgesunden. Elche MWMe in Mm Etwa 60 Beamt« beteiligt. Koblenz. iFunkipruck? Tie Staatsanwaltschaft ist einem umfangreichen BetrugAskandal an' ine Sour ae- kommen. Es bandelt sick dabei um große Durchstechereien, die hauptsächlich von Beamten der Reichsbahn verübt wurden und »mar in der Weife, daß auf Rechnung einer bießarn Speditionsfirma, die nach der Auilöiuna der Be- satzungsämter Umzüge für die von Koblenz verletzten Be- amten willkürlich böhere Beträge eingesetzt wurden, die dann bei den amtlichen VerecknunqSstellen einaezoaen wurden. Gegen 50 Beamte iollen dabei beteiligt sein. Tie Fälle erreichten »um Teil bis in die Zeit kurz nach Kriegsende »nrück. Ter Hanvtbeteiligtr, dcr Inhaber der hiesigen Speditionsfirma Erben, ist wegen Verdunkelungs gefahr bereits verhaftet worden. WWW kMM BMrMM In Miln. Berlin iFunkfpruch.) Ank Grund der 8 7 der dritten Notverordnung des Reichspräsidenten zur Be kämpfung politischer Ausschreitungen sind vier Berliner SA. Heime heute geschloffen worden. Außerdem werben fünf Berliner Verkchrslokale radikaler Parteien teil- Welse grschlofsen, d. h. diese Lokale sind von 18 bis S Uhr geschloffen zu halten. Wie wir dazu erfahren, sind von dielen Lokalen vier nationalsozialistische Verkehrslokale, »ähr«nd eine- von Kommunisten besucht wird. MM«! Du gehst um die letzte Straßenbicgung. Gleich liegt bas freie Feld vor dir und die vorgeschobensten Häuserblocks sinken hinter dir zurück. Tn bist endlich draußen. Da weht dir der Wind dichte Wolken Rauchs entgegen — ehe du dich versehen hast, stehst du schon mitten darin. Deine Augen werden von den scharfen grauen Schwaben fast zu Tränen gereizt, und du mußt den Atem anhalten, bis es nach ein paar Schritten wieder leichter um dich ge worben. Aber du bist nur einen Augenblick lang erschreckt ge wesen und hast aufgemerkt, wo es denn wohl brenne und ob bu nicht schon bie Feuerwehr fahren hörst. Gar zu charak teristisch ist sa der Qualm, den du wohl jedes Jahr um diese Zeit ein»,al zu verspüren bekommst — denn noch in keinem Herbst sind sie auSgebliebcn, die schwelenden, stinken de», von einer Horde kleiner und größerer Jungen umla gerten Kartoffelfeuer. Und nicht wahr, wenn du auch im ersten Augenblick versuchen wolltest, ungehalten zu sein über die Belänigung deiner Riech- und Sehmerkzeuge, bu bringst es doch nicht fertig? Sonder», wie alle Jahr« denkst du fehl deiner eige ne» Jugendzeit, wo du selbst nicht fortzubckommen warst von den Feldern, auf denen die Feuer schwelten. Dies blieb wie immer, mag auch noch so viel aus jenen Tage» dir Zett verschlUMMeki habe». So wie in jenen Tagen bu selbst liefst und die trockenen Stauden zufammenraustest - so wie du selbst de» Boden nach be» zurückgebliebenen Knollen durchsuchtest, die dcr Aufmerksamkeit der auflesen- drn Frauen u»d Mädchen entgangen waren — so wie du selbst aus dem Bauch lagst an oe» zusammengctrageneN Hausen und aus vollen Backen tn die schwelende Glitt blie sest, bis dir Ser Atem zu vergehen drohte so tun s auch heut« noch die Jungen alle, Und wie auch du keine schönere» Delikatessen kanntest als den Weißen, garen, duftenden Inhalt der schwarzge- branntcn Kugeln, die du aus der Asche grubst, so geht es auch beute all den Jungen — und so wie du früher in dt«- sen Tagen bestimmt niemals pünktlich zu Hause gewesen bist, so lass,» auch sie jetzt gar zu gern Mutter mtt dem Abendbrot warten. Deshalb denk daran, wenn zu Haus wegen der NUNitrciberet «twa ein kleiner Verdruß ent stehen Will. Steh diesmal du den Jungen bei, du Vater, und mach eS der Mutter klar, die es nicht verstehen kann, daß es sich hier um geheiligt« Traditionen handelt und baß rin Junge vom Kartosf«lf«urr «b«n nickt pünktlich »ach Haus« kommen -arfl
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