Löffler auf S. 283—285 nachweist, ungleich stärker belastet. Das geht vor allem aus der Aufrechnung des Gesamtbedarfs von Liebenhall hervor. Diese Saline benötigte pro Jahr: insgesamt 4427 Schock Wasenholz = 265 620 Knüppel von 2—3 m Länge davon Fronholz 291 Schock = 17 460 Knüppel, mithin nur 6,5%. Es ist sehr aufschlußreich, am Ende unserer Betrachtung der Zusam menhänge zwischen Bergbau, Wald und Flöße des Harzes die Hauptpro bleme nochmals rekapitulieren zu können: 1. Die Transportleistungen werden auf die Bauern abgewälzt, die Fron fuhren auferlegt bekommen. 2. Die Salinen werden nach Möglichkeit bevorzugt, desgleichen Spezial hütten wie Vitriolsiedereien, 130 Messinghütten, Blaufarbenwerke. 3. Die größten Waldverwüster, die Glashütten, werden zurückge drängt. 137 4. Der Bedarf an Grubenholz ist gering, die Anforderungen an die Qua lität steigen jedoch bei fortschreitender Teufe. 5. Der Massenbedarf liegt ausschließlich bei den Hüttenwerken und for dert außerdem die Veredlung des Holzes zu Holzkohle. 6. Ersatz der Holzkohle durch anderes Brennmaterial gelingt noch nicht. 138 7. Der Brennholzverbrauch der Bürger, Bauern und Bergleute fällt selbst an kleinen Orten, vor allem im Gebirge, stark ins Gewicht wegen der Benutzung offener, nicht mit Sparfeuerung versehener Herde und Kamine. 139 8. Die Flöße ist eine unumgängliche Notwendigkeit zur Entlastung des Fuhrparkes geworden. 9. Der Ausbau der Kohlfuhrstraßen liegt im argen. 10. Generelle Entwicklungen werden aber stets durch Einwirkung lokal geschichtlich bedingter Faktoren modifiziert und die Phasenverschie bung kann zu beträchtlichen Zeitdifferenzen führen. Einen elften Punkt können wir nur als Frage aufwerfen, da wir zu einer fachgerechten Beurteilung nicht legitimiert sind: Die Intensivierung der 136 Die „Generalvisitation“ beschäftigte sich auch damit, doch dürfen wir die diesbezüg lichen Angaben hier übergehen und auf BAUMGARTEN verweisen. 137 Instruktiv ist die Abhandlung von FÖRDERREUTER über deren Lage im Allgäu. 138 Zu den Versuchen. Braunkohlen wenigstens auf Salinen zu nutzen, vgl. die Darstellung von HECKEL und unsere eigenen Ausführungen in der Festschrift KARL KEGEL (Freib. Forsch.-H. A 60). 139 Ist es wirklich nur ein „Zufall“, daß die Holzsparkunst bereits im XVI. Jahrhundert „patentiert“ wird? Zufällig stießen wir auf das Patent für JEREMIA NEUNNER. MI CHAEL und HEINRICH KHAGMANN von Straßburg, von den Benutzern ihrer „Kunst“ ein Drittel der ersparten Holzkosten zu erhalten (vgl. Lit.-Verz. unter NEUNNER). 1618 erschien auch ein öffentliches Angebot, das schon im Titel auf den Holzmangel hinweist: Der Erfinder KESSLER (vgl. Lit.-Verz.) bezifferte den von ihm gestifteten Nutzen auf jährlich über hundert Mahl tausent Gulden mit Hinweis auf die allgemeine Knappheit und Verteuerung des Holzes für den täglichen Bedarf des armen Mannes.