Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193908266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-08
- Tag1939-08-26
- Monat1939-08
- Jahr1939
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1939
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Uiesaer Tageblatt SS. Jahrs Eonnalunv, 26. August 1N3A, abends ^ris» Postscheckkonti Dresden lLSS Girokafl« Kiels Str. ö» Drahtanschrift» Dageblatt Mas« Aorm-us 1287 Postfach Str. » ««d Anretger Meblaü und AuMger). a-,n,na t« da» »«r Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Sanbrat» „ Große^aü?eEü?tch bestimmt.Blatt ^nd^e^hält^ amMch^ des FtuanzamteS Riesa -r«» abend« '/ 6 Uür mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, « ,^>s!bl Postaebühr lohne Zustellaebüchr), bei Ab^ in der Geschäftsstelle Wochenkarte l« aufeiuanderfolgeude Nr.) 55 Pfg. Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen^- n»d bis w Ubr vo^ für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für b k AW za aber mm.Zetle im Texttetl 25 Rpf. lGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarische» San 50^/ Auf^laa «e^ttnmündlicher «Ä ober fernmündlicher Abänderung etngesandter «nzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch- Art aus VretSltsieNr 4 Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung ZaMun^Ä G«rE Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße A S^^^^^^«S«WSSSSSSSWSW—»»WWW>jSüSW^^SjSSSSWSSSSS»SS^WM»»..-l > > GracmsttS Signal zum Losschlagen Vor blutigen UebersAlen der Aufständischen )s Gleiwitz. I« Oftoberschlefieu verbreitete fich am «k«er vertraulichen Sitzung des Woiwode« Graciuski mit stäudischeugruppeu das Signal zum allgemeinen Losschlagen «ehrlose deutsche Bevölkerung «nd Attentate aus deolsche LoSschlagen hat eine große Panikstimmung ausgelüst. Die deutsche Bevölkerung ist in die Wälder geflüchtet Freitag abend wie ei« Lausse«er die Nachricht, daß «ach den Aufstä«dischen-»ommanbanten de« bewaffneten Ans» gegeben wurde. Es werde« blutige Uebersälle auf di« Gebäude besürchtet. Diese Nachricht vou dem allgemeinen und hält sich vor den bewassneten Aufständische« verborge«. volenterror zue Unerträglichkeit gesteigert Deutsche Kinder schwer mihhandelt — „Volizeiverhör" mit Stoüschlägen Greisin im Keller eiugeschlosien ff Bromberg. Die plavmäßigen Bersolg«»ge« u«d Bedroha«gea des Deutschtums in allen Teile« Polens und die Bluttaten, die in den letzte« Tagen das Leben aus, rechter dentscher Mensche« grausam vernichteten, haben die Erregung der deutschftämmigen Bevölkerung ins Uner- trägliche gesteigert. Nirgends bietet sich de« Wehrlose« Schutz oder Hilfe gegen den unablässigen Terror und die täglichen rohen Uebersälle, zumal selbst die Polizei sich an den Menschensagden «nd Mißhandlungen beteiligt oder die Horden der Ausständigen ansührt. Daß die Wut des Pöbels und der polnischen Staats, »rgane nicht einmal vor Sinder« Halt macht, beweist ein ««erhörter Vorfall in Bromberg. Fünf Sinder von Volks deutschen, drei Snaben und zwei Mädchen, im Alter zwi, schen 8 und 18 Jahren, wurden aus der Straße von einer Rotte halbwüchsiger Polen anqesallen, grsch'agen und au» »espieu, wobei sie die gemeinsten Schimpfworts zu höre« bekamen. Zwei Polizisten schritten schließlich ein und zerr ten di« deutschen Sinder ff), gegen die auch die Vorüber, gehenden mit laute« Drohungen Stellung genommen hat« tcu, zur nächsten Polizeiwache. Die Sinder wurden dort eiu«m „Verhör" unterzogen und mit rohen Stockschlägen mißhandelt, da sie wahrheitsgemäß behaupteten, augegrif, scn worden zu sein. Ein ISiähriger Snabe wurde dabei so schwer am Sops und an der Schulter verletzt, daß ex in he» deutlichem Zustande daruicderliegt. Einem Mädchen wnrde von einem Polizisten das ganze «leid herunter^riffeu. Außer dieser ungeheuerlichen Mißhandlung dSr uuschul» digeu Sinder wurden sic auch noch mit einer „Berwal, tuugSstrase" von je 5 Zloty belegt. Ein ebenso unerhörter Vorfall trug sich in den Bor, Mittagsstunden des Donnerstag in Bromberg zu. Meh rere Aufständische, die mit Gummiknüppel« und Pistole« bewaffnet waren, brachen in die Wohnung eiuer 82sähriqen Greisin ein, deren Lohn sich vor 5 Tagen durch die Flucht dem Zugriff der polnischc,, Banden entzogen hatte. Die Polen verlangten von der hilflosen Frau den Ort zu w s- scn, wo ihr Loh« „seine Waffen versteckt gehalten hab". Als die Frau verstäudlicherweise keine Auskunft gebe« konnte, wurde die 82jährige von den Banditen g-schla"eu und besvien uud schließlich im Seiler eiugerleg''lt. Bor ihrem Abzug zerstörten die Polen in sinnloser Vernich» tuugswut die Wohnungseinrichtung. polnische Provokationen immer dreister; Staatssekretär Stuttart beim Seimslug von den Voten beschossen )l Berlin. Freitag mittag wnrde Staatssekretär Stuckart, als er sich im regelmäßigen Verkehrsflugzeug vo« der Danziger Rechtswahrertagung nach Berlin zurückbegab, uo« Len Polen aus offener See beschossen. Ueber zehn Schuß schwerer polnischer Flaks krepierten in anmittelbarer Nähe der Berkehrsmaschiue D-AHJH fRudolf Sleiae). Das Flugzeug befand sich weiter außer halb des Sperrgebietes der Halbinsel Hela i« einer Höhe »ou etwa 1VNV Meter, als um 12,47 Uhr vo» polnische« Kriegsschiffen aus der Feuerübersall erfolgte. Der Führer der deutschen Verkehrsmaschine, Flugkapitäu Ratschow, konnte sich nur mit Mühe dem polnischen Feuer entziehen. Außer Staatssekretär Stuckart befanden sich noch Ministe rialrat Hubrich, gleichfalls vom Rcichsinncnmiuisterium, sowie zwölf weitere Fluggäste iu der Maschine. Die Be satzung bestand außer dem Klugkapitä» ans dem Flugzeng- «afchiuisteu Oppermann und dem Flugzengsuuker Fells. Staatssekretär Dr. Stuckart und Ministerialrat Hub rich hatten der Rechtswahrertagung i« Danzig beigewohut, am der Staatssekretär Dr. Stuckart auch das Wort ergrif fen hatte. Nur durch die Geistesgegenwart des Flugkapttäns gereitet )s Berlin. DaS vo« Leu Pole« übersallartig beschos» fase deutsche Berkehrsflugzeug D-AHJH ist um 14,47 Uhr auf de« Flughafen Tempelhos gela«det. Ein Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros hatte Gelegenheit, unmittelbar nach der Landung mit Staats» lekr«är Stuckart zu sprechen. Der Staatssekretär war noch ganz erfüllt von der Erregung, die der heimtückische Ueber- sall der Polen auf die deutsche Verkehrsmaschtne in ihm auSlöfte. Staatssekretär Stuckart schilderte, baß die Ma schine um 12,85 Uhr fahrplanmäßig gestartet sei. An Bord befmrde« sich außer ihm uud seinem Begleiter, Ministerial rat Hubrich, vier Kraue« mit ihren Sinder« sowie «»eitere Passagiere. Unmittelbar nach dem Start ging Klugkapitä» Rut- schow weit auf See hinaus, um von vornherein den Polen keine Gelegenheit zu geben, Zwischenfälle zu provozieren. Bor allen Dinge» achtete der Pilot darauf, dis Danziger Bucht und die Halbinsel Hela weit außerhalb der Drei meilenzone und des polnischen Sperrgebietes zu passieren. Trotzdem wurde das Laudslugzeug aus offenem Meer vv« polnischer Marine-Klak urplötzlich uud ohne jede« Aulaß überfallartig uutcr Feuer geuommen. Es war genau 12,47, als schlagartig drei Salven schwerer Flakgeschoffe iu uumittelbarer Nähe der Maschine krepierten. Die Kabine des Flugzeuges war erfüllt von dem Krachen der Granaten, man sah, wie die Geschosse unter schwarzer Rauchentwicklung krepierten und ihre Splitter umherstreuten. Tie Fenster klirrten, man sah die Explosionen so nahe bei der Maschine, daß jedermann so fort den Eindruck hatte, daß die nächsten Salven das Flug zeug treffen müßten. Der Baffagierc bemächtigte sich iu dem Augenblick des Feucrübersallcs ungeheure Erregung, vor allem der Frauen «nd der Sinder, die diese Schreckens minute erlebten. Tie Kinder schrien herzzerreißend auf, als plötzlich bas Krachen der Granaten erfolgte. Nur der Besonnenheit der männlichen Passagiere, die sich sogleich gefaßt der verzweifelten Frauen und Kinder annahmen, ist es zu danken, daß in dem Flugzeug nicht eine furchtbare Panik ausbrach. Daß die Passagiere gerettet wurden, ist nur der uner- hörten Geistesgegenwart Flugkapitän Ruischows zu dan ken. In dem Augenblick, als der feige polnische Ueberfall erfolgte und die verderbenbringenden Salven in der Hohe des Flugzeuges und in seiner unmittelbaren Nähe krepier ten, riß Flugkapitän Rutschow die Maschine rücksichtslos in die Höhe, wobei er gleichzeitig eine Steilkurve nach rechts ausführte und so in Sekundenschnelle das Flugzeug nicht nur aus seiner kursmäßigen Höhe herausholte, sondern cs auch auf See hinaus abdrehte. Wie entscheidend dieses Manöver war, erkannten die Passagiere, die wild durch- emandergeworfen wurden, in der nächsten Sekunde. Denn eine vierte Salve der polnischen Batterien explodierte mit rasendem Krachen jetzt nur wenige 50 Meter unterhalb deS Flugzeuges, genau an der Stelle, an der sich die Maschine bei weiterem Geradeausflug befunden hätte. So hat Flug kapitän Rutschow ein furchtbares Verbrechen buchstäblich in der letzten Sekunde verhindert. Weit auf die Ostsee hinaus fliegend, konnte die Maschine dann langsam mMer Kurs auf das Festland nehmen. Staatssekretär Gtuckart hat sich nach der Ladung in Berlin-Tempelhof in die Reichskanzlei begebens nm über diesen unerhörten, alle Grundsätze des Völkerrechtes ver letzenden feigen Ueberfall der Polen Bericht zu erstatten. Nasche Uebernahme Deutsch-Sberschlesienü tt Polnische Schilder für die deutschen Bahnhöfe bereittz fertig — Eisenbahn. Post und Polizei zur Uebernahme Schlesiens eingeteilt )s Kattowitz. Ter polnische Größenwahn, unter stützt und geschürt von England, qesällt sich in den wildesten Sprüngen. Aus dem Gefühl der gegen Benihen. Gleiwitz und Hindenburg gerichteten Kanonenläufe heraus wiegt man sich bereits in Sieaestränmen und bereitet Maßnah. men für eine „rasche Uebernahme Deutsch Oberschlesiens' vor. So konnten wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, daß man bereits polnische Schilder sür di« Bahnhöfe i« -i«»then-Bytom, Gleiwitz-Gliwice, Oppeln-Opole «nd sogar sür Breslau-Wroclaw hat ansertiqen lassen. Des weiteren hat man bei Eisenbahn. Posi und Polizei bereits Vorkeh rungen für die eventuelle Uebernahme bestimmter Stellun gen in Deutsch-Oberschlesien gclronen. So grotesk «S auch klingen mag. so wahrhaftig glaubt Polen an die „bevor stehende Befreiung der polnischen Brüder jenseits der Grenze", wie es erst vor wenigen Tagen der „Powstaniec". das Organ des vom Woiwoden Grazynski geführten Aus- ständischenvcrbandes. wörtlich tagte. Entsprechend geben die Borbercitungen zum Ueberfall fieberhaft weiter. Fahrzeuge werden bereitgestcllt. die ersten Trupps polnischer militärischer Einheiten nästern sich der Grenze. In allen bedeutenden Ortschaften sind weiter Maßnahmen zur Einführung einer völligen Verdunkelung getroffen worden. Schlachtböse und andere bedeutende LekenSmittelvcrteisigunasstellen sind unter militärische Kontrolle gestellt worden. Ebenso wurde fast daS gesamte Zivilleben und die Zivilverwaltnng den militärischen Be hörden unterstellt. Tannenberg-Feier füllt aus )f Berlin Amtlich wird mitgeteilt: Mit Rücksicht a«f die gespannte Lage fällt die aus Sonntag, den 27. August, angesetzte Taunenbergfeier aus. Feige Uebersälle polnischer Grenrtrupperr aus Danziger Streife« )f Danzig. In der Nacht zum Lo»«abe»L gegen 22 Uhr 45 verübten poluische Grenz truppe» eine« feige» Fe«er»Uebersall am Meuzelbach «ah« Zoppot auf ei«e Da«, ziger Streife, di« aus dem LaudeSpolizifte« Dyron vou der 8. Hundertschaft des 1. Polizeiregiments und SA.»Man« Rusch «ou der SA-Standarte V bestand. Der SA.-Manu Rusch wurde durch «inen Rückenschub tödlich verletzt. Der LandeSpolizift Tyron erhielt durch einen Armschuß eine schwere Verletzung. Die Streife kam infolge drs feigen, hiuterhältige» Ucbersalls nicht mehr dazu, das polnische Feuer zu erwidern. Wie wir soeben erfahren, hat gestern «acht auf Dau» ziger Gebiet polnisches Militär eine ss-Streife beschöße», wobei ein F-Mann tödlich verletzt wurde. Deutsche Gehöfte im Korridor in Flammen Polnisch« Brandstiftungen am lausenden Baud )l Stettin. Die „Pommersche Zeitung" meldet aus dem Kreise Lauenburg und Bütow: Heute treffen von der vvmmerschen Grenze Meldungen ein, wonach die Po en deutsche Gehöfte im Sorridor anzünden Fast alle vo» Deutschen bewohnten Häuser gingen in Flammen a«l Weithin ist der Feuerschein sichtbar. Warnung für im Ausland befindliche deutsche Handelsschiffe )l Berlin. Nachdem die englische Regierung der Oeffentlichkeit gegenüber bereits gestern abend eine Rühe von Verfügungen als Borbereitungsmaßnahmen für Sen Kriegsfall bekanntgegeben hat uttd im Zusammenhang hiermit die englische Schiffahrt Sonderanweisungen crhÄlt, hat auch die Neichsregierung die im Auslande befindliche» Handelsschiffe entsprechend gewarnt.
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