Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 23.05.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193405233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1934
- Monat1934-05
- Tag1934-05-23
- Monat1934-05
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.05.1934
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ausgabe K-S »ndv Sächsische M 2,70 M. 1,7» Volkszeitung und mehreren Teztbetlage» Monatliche «e>u,»prelle: «nsg. B m!I St Bennoblatt und Fcuerrell«, «n-g. B. ohne St Bennoblall u m!I FruerreUer M 2,20 iluog, C ohne St Bennoblatt u ohne geuerrellei Sinzeinummek tv Psg., Sonnabend, u. Sonnlag-Nl, 2» P>g, Mtklwoch» den 23. Mai 1934 »erl«l>—«t Die»»«» «nzetgenpretse: dl« ypaMge 22 mm breit« Zell« I Pst-, — sllr Familienanzeigen und Stellengesuch« b Pf». -« Für Platzoorschrtst«» U» «» »ü »«!»« »«»«hl l«»ß«« Nummer NK — 33. Jahrgang L,scheint s mal wSchentlich mit der INuslrttilen GraU»- drilage „Der Feuerreiter' NedalUon: Dresden-«,. Polterstr, 17, gernr. 2(>ru u, 2I0I2 lbischSIlosl«»«, D«»ck NN» Beklag: Germania Buchdrucker«! u Bering Th, u. G, rvlnkei, Polterstr >7, Fernr, 2I0I2, Postlcheck: Nr, lO2b. Bank: Lladtbank Dresden Nr SI7Ü7 Unskksnglg« Gung Güi« vknisGgvkv u, KuIGun 8m Fall« von HSHer«r Gewalt, Berbot, StreU »d«r B-trlebsstdrungen ha« der Bezieht, oder Lnsven« lein« «nsprüche, fall» die Zeitung in besch'änltem Umsang«, verspätet oder nicht ericheint - EriilNungsort Dre den Konrad von parzham HMgesprochen Deutschlands neuer Heiliger Sie feierliche Heiligsprechung am Pfingstsonntag in Nom in Gegenwart von 15 deutschen Bischöfen Auch Vischos Legge in Rom N o m, 22. Mai. Unter großem Zustrom des Publikums sand am Pfingstsonntag in der Peterskirche zu Nom die Heilig sprechung des deutschen Klosterbruders Konrad von Parzham statt. Zahlreiche Pilger aus Deutschland, besonders aus Bayern, viele Kapuzincrmönche, sowie die Teilnahme des Kardinalerzbischofs Faul haber von München und 14 weiterer deutscher Bi schöfe gaben der Heiligsprechung ein besonderes Gepräge. Alan sah ferner den Prinzen Konrad von Balsern, die Prinzessin Alfons von Bayern mit ihrem Sohn Prinz Clemens, Prinz Friedrich Leopold von Preußen, das ge samte diplomatische Korps beim Heiligen Stuhl, die Bürgermeister von Altötting und Salzburg und 5 Groß- nessen des neuen Heiligen. Die Zahl der teilnehmenden Kardinale betrug 19. Die Heiligsprechung selbst vollzog sich, beginnend mit dem feierlichen Einzug des Papstes unter dem gewohnten großen Zeremoniell. Der berühmte Kirchenkomponist Perosi leitete selbst die Musik der von ihm geschriebenen Messe. Nach der Proklamation des neuen Heiligen verlas Papst Pius XI. eine Homilie. Bereits Sonnabend hatte Papst Pius Xi. die Chicago, 22. Mai. Lhigaco ist am Psingstsonnabcnd in später Nachmittagostunde von einer der schwersten Brandkata strophen helmgesucht worden, die die Stadt seit 187» betroffen haben. DI« Größe des Brandes ist noch nicht ganz zu über- sehen. Es gelang erst am Pfingstmontag, dem ungeheueren Flammenmeer Einhalt zu gebieten. Ein ganzes Stadtviertel von 12 Straße nblorlis mit ungefähr 20» Gebäuden ist ein Raub der Flammen geworden. Dem Feuer konnte wegen des schwachen Drucks der Hydranten nur dadurch Einhalt ge boten werden, daß Dußende von Sprengungen mit Dynamit aus- gesiihrt wurden, mit denen Häuser niedergelegt wurden, da mit die Riesenfeuersbrunst keine Nahrung mehr finden sollte. Die Zahl der Opfer der Katastrophe steht noch nicht ganz kest, doch ist sie wenigstens, was die Berichte» anbctrtsst, er schreckend hoch. Drei Feuerwehrleute fanden bei der Be kämpfung des Riesenbrandcs den Tod. Drei Personen werden vermißt, lieber 1500 Personen wurden verletzt, von denen über 500 in Krankenhänsern untergcbracht werden mußten. Die Zahl der obdachlos gewordenen wird aus über 2000 geschätzt. Der Sachschaden beträgt schätzungsweise 1» Mil lionen Dollar. Da das Feuer in den Schlachthösen ausbrach, deutschen Pilger, mit Kardinalerzbischos Faulhaber und dem Bischof von Salzburg an der Spitze, besonders empfangen. Dabei hielt der Papst, umgeben von den Fahnen der Altöttinger und anderer bayerischer katholischer Bercine eine Ansprache. Der Aufenthalt Vischof Leaaes in Nom Der Bischof von Meißen Exzellenz Petrus s^igge weilt gegenwärtig i n N o m, wohin er sich nach Be endigung seiner Predigtreihe in der Diözese Köln, über die wir kurz berichteten, begeben hat. Bischof Legge hat am Pfingstsonntag in der Peterskirche der Heilig sprechung des deutschen Kapuzinerbruders Konrad von Parzham beigcwohnt. Der Bischof wird in diesen Tagen auch vom Heiligen Bater empfangen. Der Aufenthalt des Bischofs in Rom wird noch einige Tage in Anspruch nehmen. Se. Exzellenz wird also nicht, wie in anderen Fahren, am Fronleichnamstage das Pontifikalamt in der Hof- und Propsteikirche Dresden zelebrieren können. Dor Bischof begibt sich von Nom un mittelbar zu der Generalversommlnng des Bo ni satiusvere ins, die am 3. Juni in Freiburg i. Br. beginnt. sind tausende Stück Bieh in den Flammen bei lebendigem Leibe verbrannt. Wie erst heute festgestelll wurde, entstand das Feuer wahrscheinlich durch unachtsames Umgehen mit einer Ziga rette in einem Riesenhenschnppen der Union Stock Parbs, einem der größten Schlachthöfe Chicagos mit den Fleischver- arbcitungsfabriken, mit denen ein ganzes Wohnviertel der Schlachthosarbeiter verbanden ist. Durch heftigen Wind entfacht, der vom Michigansee herüberwehte, stand der Riesenschnppen in wenigen Minuten lichterloh in Flammen. Der Wind, der im Lause des Brandes unglücklicherweise an Heftigkeit zu nahm, trug die Fnnken und Flainmengarben weit über das ganze Schlnchthosviertel, und bald loderten die Flammen an allen Ecken und Enden auf. Die gesamte Bevölkerung dieses Stadtgebietes ergriff panikartig und meist unter Zurücklassung ihrer Habe die Flucht und rettete sich in die verschont geblie benen Bicrtel. Die gesamte Feuerwehr Chigacas wurde aus geboten und griff innerhalb einer halben Stunde ein. Da die Wasserhydranten wegen der anhaltenden Dürre wenig Druck ausweisen, erließ die Stadtverwaltung durch Radio eine Auf forderung an die gesamte Bevölkerung der Stadt, den Wasser verbrauch aus ein Minimum einzudämmen. Es bestand die Ge fahr, daß weitere Stadtviertel in den Flammen ausgingen. Die sFortsehung auf Seite 2.) Warum fo wenig deutsche Heilige? Die deutschen Heiligen sind seit Jahrhunderten sel ten geworden. Seit Ausgang des zehnten Jahrhunderts ist die Heiligsprechung dein Papste reserviert. Der erste, der nach dein damals ausgestellten Prozeßversahren 993 heiliggesprochen wurde, war ein Deutscher: Bischof Ul rich von Augsburg. Bon 953—1ö2t> sanden etwas über 1 0 0 K a nonisali o n e n statt. Die deutsche Nation stellte dazu einen beträchtlich hohen Prozentsatz. In den Tagen der Reformation war der Letzte. Bi'chos Ben no vo n M e i ß e n, heiliggesprochen, t523 Er starb 1106 in Hildesheim. Seit 15dO birgt die Frauenkirche in München sein Grab. Damals war es. als Luther sich ge gen die Heiligsprechung dieses großen Mannes wandte in seiner Schrist: „Wider den neuen Abgott und den al ten Teufel". Seit jenen Tagen rührte sieb in Deutsch land fast nichts mehr. Wenn wir vom hl. Petrus Kanisius absehen, der t52l in Nimwegen in Holland geboren und in Freiburg in der Schweiz, 1597 starb, wegen seiner ho hen Berdienste um die deutsche Kirche wird er als zwei ter Apostel der Deutschen bezeichnet (S.'ligsvrechungspro- zeß 1603 eingeleilet. erst 1861 a barsch lassen, heiliggespro chen im Jahre 1925), und wenn wir ferner absehen von dem hl Redemptoristen Klemens Maria Hofbauer, der 1751 in Taßwitz in Mahren geboren wurde und 1820 in Wien starb — sein Baler führte den slavisclx'ii 'Namen Dvorak — (Seligsprechung 1888. Heiligsprechung 1009), also zwei Männer, die nicht im jetzigen Reichsgebiet ge boren wurden, so können wir trotz der hohen Zahl der Selig- und Heiligsprechungen seit den Tagen der Refor mation bis jetzt nur zwei deutsche Männer nepnen. de nen die Kirche die Ehre der Altäre zuerkannt hat: den hl. Kapuziner Märtyrer Fidelis von Sigma rin gen, 1577 geboren, 1622 bei 'Ausübung seines apostoli schen Amtes zu Seewies im Präitigau von kalvinischen Bauern ermordet. 1729 selig und 1761 heiliggesprochen, und jetzt wieder ein Kapuziner: Bruder Konrad von Parzham. Der hl. Albert der Große, dessen Berohrung als Seliger 1622 gestalte! wurde und dcn Pius XI. 1931 in außerordentlicher Form als Heiligen und Kirchenleh rer erklärt bat. zählen wir deswegen nicht hierher, da er bereits 1280 gestorben ist. lind noch eine Frau ist hier zu erwähnen, die selige Kreszentia 'Maria Höß. als Tertiorin ebenfalls aus der Familie des hl Franzis kus, 1682 geboren, 1714 in Kensbeuren gestorben, 1900 scliggesprochen. Diese drei Persönlichkeiten sind 'üblich der Donau geboren, zwei gehören dem schwäbischen Bolksstamm an und Bruder Konrad dem bäuerischen. Drei einzige 'N a m e n seit 4 0 0 I a h r e n, deren Geburtsort im jetzigen Rmchsgebiel liegt! Warum sind es nicht mehr-' Oberflächliche Beurteiler könnten vielleicht auf den Gedanken kommen, daß Romanen eher die Ehre der Heiligsprechung erlangen als die von Tem perament ruhigen Deutschen. Wir müssen dieses Urteil zurückweisen Nicht 'Nationalität oder Temperament ent scheidet. sondern die Höhe der Tugend. Wenn irgend einer, so verkörperte gerade Bruder Konrad den Typus des ruhigen niederbayerischen 'Bauern, des in sich gesam melten, bis zum äußersten Pflichtgefühl getreuen Klosl-r- bruders, der nach außen hin nicht das mindeste Abson derliche zeigte, aer nicht einmal irgendwelche Gelegen heit hatte, durch Leistungen besonderer Art die Aufmerk samkeit seiner Zeitgenossen auf sich zu ziehen. Deulsch- iand hatte zum guten Teil das Interesse an seinen Hei ligen und, dürfen wir auch sagen, das Interesse an der Heiligkeit verloren. Nicht als ob nicht auch in vergange nen Jahrhunderten Menschen von überragender Tug'nd unter uns gelebt hätten! Unser Herrgott weiß ihre hohe Zabl. Aber die deutsche 'Nation kümmert sich verhältnis mäßig wenig darum, ihren größten Söhnen und Töch lern die Ehre der Altäre zutest werden zu lassen Wir dürfen sagen: der Bruder Konrad Prozeß hat das Eis gebrochen. In den letzten Jahren wurden in einer Reihe von deutschen Diözesen neue Prozesse eingeleitel. Und so knüpft sich an seinen 'Namen ein neuer Frühling im Garten der deutschen Kirche. Mesenbrand in Chicagos Schlachthofviertel Zahlreiche Todesopfer - 1500 Verletzte - 200 Säufer Opfer der Flammen Uebcrl'Iick über dos Schlacht hvsviertcl. Die Stadt Chicago ivnrdc von einer riesigen Fcnersbrnnst heiingesuchl. Jin Schlachthos- viertel brach ein Brand ans, der zahlreiche Stallungen und 11 große Gebäude, darunter zwei Banken und ein Hotel, in Asche legte. Ungezählte Biehwengen verbrannten. Drei Tote und 150 Berichte sind zu beklagen. 2000 Men schen sind obdachlos. Die Schätzungen des Sachschadens schwanken zwischen lO und 25 Millionen Dollar.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite