Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310811012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931081101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931081101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-11
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
n. AchDfi Ml Nr. S7S Sell« S Sie SnteiMmi »es Mental« »ei Meedes Senkims der Mertarite Man» er »lese» e Terror- er« Teile a werden, nvenbige« Landwirt oie Aus- lende An- ltberetlte» nne gelöst r über. halt« ihn i. Veli« rt. Mit - wieder teute nach- >el de» ai» n Polizei- nisonirted- 8 Uhr da» em Grabe tt, Rot- >ach meh- sarbeite« on ihnen ! Fabrik bi« „Note l« Ermor- en ermor- da» Blatt tag «ne« «ns de» m Man« «fere» Zonen auf paus« ent öl Polizei, ö Kari- nungde» l «amtliche » seit der Saude fest- die Unter lassen und r betreten, lassen, und t gehalten. In dadurch die MSg- Die vor ne Ernte- braebt, bad Teil auch ung her- ewegungs- prung der stn für die b darüber «-her kommt -ie Granate? vrnbtmelcknng nneerer varUnar SvkrUUeltnng Berlin, 10. Aug. Am heutigen Vormittag fand Us« di, shf« aus iaung d«, Erwarte, Scholle i«ar aus k Zunächst tschastung » o«A an- Kammersängerin Marte wtretch 7 Die Sängerin al« »Isolde* lgblaa« Land« iitrkten : B«r. itrchten stand des Deutschen Städtetages beraten und wahrschein lich an diesem Tage der Regierung und der Oefsentlichkeit bekanntgegeben. Irr zentralouSschutz der RMSbank einbrruien Berlin, 10. August. Die ReichSbank teilt mit, daß der ZentralauSschuß der Reichsbank für Dienstag, den 11. August, Uhr nachmittags, einberufen worden ist. Wie wir dazu aus maßgebenden Bankkretsen erfahren, erwartet man eine Herabsetzung des Diskontsatzes von 1ö auf 10 Pro», und des LombarbsatzeS von 20 auf 1ö Pro». Irr Baseler Ausschuß kommt nach Berlin Basel, 10. August. Der Zehner-Studien-AuSschuß für die Prüfung der Finanzlage Deutschlands hielt am Mon- tagnachmittag eine verhältnismäßig kurze Sitzung ab, die unterbrochen wurde, um den verschiedenen Mitgliedern dieses Ausschusses Gelegenheit zu gebe», das umsangreiche Mate- rlal und die verschiedenen Statistiken, welche die Grund lagen des allgemeinen Exposds des deutschen Bankiers Karl Melchior waren, einer eingehenden Prüfung zu unter- ziehen. Dr. Melchior hat dem Ausschuß nahegelegt, seine Angaben Uber die Kredit- und Finanzverhältniffe in Deutschland in Berlin an Ort und Stelle zu untersuchen, insbesondere, da verschiedene Dokumente nur auszugsweise wtedergegeben werden konnten, und da eine Ueberprüfung der Lage am besten in der Hauptstadt des Reiches oor- aenommen werden könne. Der Ausschuß war überwiegend der Ansicht, daß eS zweckmäßig sei, sich baldmöglichst nach Abschluß der Vorarbeiten nach Berlin zu begeben. er lanae» ick«« »ei. hr«« «n» >«d.leine. »«! de» He konnte nngenblick gegen di« in dritter -sucht« «in »oll«« ber Land- lErnte zu nnblungen ichaftlichen elb werde jg seiner Kinasäheu «treibe- ermächtigt en. »nrd« ncke» in !notsallß wobei er auch Meßnerbienste und Feldarbeiten versehen mußte. Fa, auch »um Tanz mußte er ausspielen. Aber immer suchte und fand der junge Lehrer Gelegenheit für seine musikalische Weiterbildung, so baß er 18S1 -um DttftS- organtsten ernannt wurde. Wie war er glücklich: denn nun hatte er auch Zeit und Gelegenheit, seinen kompositorischen Neigungen nachzuaehen. Aber auch fetzt noch studierte er fleißig in Linz und Wien und wurde bald ein solch großer vrgelmeister, daß, als er im Linzer Dom vorspielt«, «« Wichtige Berkehrsneureselunoen Berlin, 10. August. Roch in dieser Woche werde« für d«S gesamt« dentiche Verkehrswesen wichtig« Entscheidungen fair«. Am Freilag wird die RetchSregierung de» Vertreter« der bentsche« Länder das Gesetz über de« Ausgleich »wische« Eisenbahn nnd Kraftwagen vorlegen «nd alsdann wahrschein« ltch durch Notverordnung in Krast setzen. Gleichzeitig wird der Echenkervertrag über die Neuregelung deS Roll» fuhrwesenS bei der Reichsbahn in seiner nunmehr geänderten Fassung voraussichtlich vom Berkehrsminister genehmigt «er, de«. Ferner beabsichtigt die Reichsregierung, i« Güterver kehr erhebliche Senkungen sür die oberen Tarisklasse« vorzunehmen. Die Tarisermäßigungen sollen zunächst eine Verschmel zung der Tarisklasse« «nd S bringen, wobei die Klaffe X verschwindet. Gegenüber den Höchstsätzen der Klaffe X soll «in« Ermäßigung um etwa 20 v.H. «iutreteu. Auch die Tarlsklaffen » «nd 0 solle« in allerdings wesentlich geringerem Umsans gesenkt werden, ebenso sollen bei den Warenlabungsklaffen 0 bis p sür 10 bis 1ö Tonnen kleine Abzüge ersolgen. Sie Sanierung »er ümmunalsinanzrn Berlin, 10. August. Der engere Vorstand des Deut- schen StäbtetageS beriet am Montag über die Sanierung der Kommunalstnanzen. Eine Abordnung de» Vorstandes, bestehend aus Präsident Dr. Mulert, Ober bürgermeister Dr. Sa hm (Berlin), Oberbürgermeister Dr. Lohmeyer (Königsberg), Oberbürgermeister Dr. Hei- mertch (Mannheim), wurde Montag nachmittag vom Reichskanzler Dr. Brüning in Gegenwart des ReichS- arbeitSministerS Stegerwalb und des RetchSftnanz- mtnisters Dietrick zur Besprechung der Lage der Kom- munalftnanzen empfangen. Das endgültige Sanierungs programm der Gemeinden wirb am Donnerstag vom Bor- Ein 3veg zu Anton Bruckner Bon Max Zetbtg Die Abendstunde in der Domktrche zu Passau ist der Anfang dieses Weges und wird gleichsam zur klingenden Vcrfammlung all des Schönen, was die Augen tagsüber in dieser wundersamen deutschen Stadt gesehen haben. Fm goldenen Netz der Töne verweben sich die märchenhaften vilder um Donau, Inn und Jltz, der Ausblick zur Wall- fahriskirche Mariahtls und die unvergeßbare Umschau.von der Feste Oberhaus. Sie erscheinen zärtlich htngetuscht in einer Melodie von Neger und werden im Ave Maria von Arcadclt-Ltszt mit kräftigeren Farben illustriert, um dann in einem sinfonischen Satze im organum plonum macht voll auszuklingcn. ein Sturm zum Lobe Gottes, so grob und gewaltig, baß die Menschen nun fern der ganzen Welt »nd selig in sich eingesunken diesen Tönen lauschen. Der freundliche Domkapellmeister erklärte mir im An schluß bann sein Instrument. Die neue Passauer Domorgel, in den Jahren 102-1 bis 102» vom Meister Gteinmayr in Oettingen erbaut, wird als die größte Orgel der Welt ge rühmt.-Sie besteht a«S einer Hauptorgel und zwei Neben orgeln aus dem Chor und zwei wetteren Orgeln am Altar. Alle fünf Orgeln sind von einem Sptelttsch au» spielbar. Das Fcrnwcrk ist in die Ktrchenkuppel eingebaut und übt eine» ganz bezaubernden Retz ckuS. Fünf Manuale ermög lichen fchter unbegrenzte Registrierung, und man kann sich wohl eine Vorstellung von der Größe de» Instrumente» machen, wenn man hört, daß die größte Orgelpfeife eine Höhe von neun Meter hat. Die alte Domorgel hat Anton Bruckner noch gespielt, der große nud so gütige Meister, dem der nächste Wandertag gewidmet ist, und die schöne stille Donausahrt von Passau bis Lin» an Wäldern, Mühlen, weltfernen Dörfern und verlassenen Tälern vorüber bedeutet wiederum innere Sammlung, um dem menschlich nahezukommen, den man von Jugend aus verehrt und liebt. Immer war e» fa eine Sehnsucht, da» Stift St. Florian einmal »u sehen, wo vruckner so glückliche Zeit erlebte, daß er sich später auch wünschte, hier begraben zu sein. ES ist eigentlich ein ganz etnsacher Lebensweg, und doch is» er wunderlich genug. In AnSselden bet Linz wurde Vruckner am 4. September 1824 al» SchulmetsterSsohn ge- deren. Aus dem nahen Stist St. Florian ward er sür den »wünschten Lehrcrberus vorbereitet und spielte schon da mals fleißig Orgel und Geige. In Winbhag in Oberöster- stich erhielt er seine erste Lehrerstelle, ein karge» Amt, die dortige Stelle zu erhalten, ein Herr der Kommission sagt«: „Der hätte uns prüfen sollen* Die Orgel von St. Florian war Bruckners glückliche» Reich. Allgemein ehrte man seine Kunst und achtete und liebte den Menschen. Ein Mensch von besonderer Art ist er gewesen. Wette Hosen und wette Halskragen war feine Devise. In äußerlichen Dingen von oft rührender Un beholfenheit, war er doch sehr um baS Wohl seiner Mit menschen bemüht. Seinem Bruder Ignaz verhalf er zur Küsterstelle am Dom, und seinen Schülern war er ein väter- ltcher Freund von unbeschreiblicher Herzenögttte Und wenn er im Gasthaus am Stist „ein ÄselchteS mit Knöberln* ober „Fleckerl* erhielt, aß er gewiß und gern zwei grobe Portionen. Die Kinder nahm er mit Vergnügen von der Straße weg und führte sie zum «Gemtschtivarenhänbler*, wo er ihnen Zuckertüten kauste und sich an ihrer Freude kindlich mitfreute. Ewig ein Kind im Herzen und ein ganz natürlich schlicht frommer Mensch war er, so berichten die alten Leute in St. Florian. Zur Hochzeit der Erzherzogin Maria Valerie mußte er aus Veranlassung des Kaisers Franz Joseph die Orgel sptelen und erhielt 100 Dukaten in Gold: aber als die Wiener Philharmoniker im Jahre 1802 seine 8. Sinfonie unter Hans Richter zur Urausführuna gebracht hatten, eilte er nach dem Konzert, um vrahm» und HanSltck die Wagen tür ergebenst zu öffnen. Er blieb in der Stunde des größten Triumphes noch b^r ganz bescheidene Mensch. An seine 0. Sinfonie getraute er sich nicht recht. „Beet hoven machte mit seiner 0. auch den Abschluß seine» Lebens*, pflegte er zu sagen, und statt de» Schlußsatzes kolle man sein „To voum* nehmen. „Wenn mich einst mein lieber Gott vor seinen Richterstuhl ruft und er mich mit meinen Werken »u gering stnbet, so zeige ich auf mein „Do voum* welche» ich ihm gewidmet habe, und ich hoffe, er wirb mir ein barm herziger Richter sein.* Mit solchen kleinen Erinnerungen bin ich, von Lin» mit der Bahn kommend, das wette, herrliche Land mit trunkenen Augen schauend, hinaus nach St. Flortan gewandert. Wie hell und freundlich erscheint der kleine Ort im Glanz eines warmen SommertageSl Man denkt, die alte Spottbttte habe sich wirklich erslillt: „O heiliger St. Flortan, verschon mein Hau», zünd andre anl* Gewiß ist bas Stift selbst ein barocker Prachtbau, der mit seinen Gängen, Höfen und Hallen, mit der gewaltigen Bibliothek, ber Gemäldegalerie, mit Heiligenbildern» hölzernen Statuen und kostbaren, fahr- hundertealten Glasmalereien einen großartigen Eindruck macht- -»ver solcherlei ftndet man fa viel im glückliche« Reichskanzler Brüning an Mussolini Berlin, 10. August. Beim verlassen Italiens Hat vrüntna an Mussolini folgendes Telegramm ab» geschickt: „Beim «erlassen des gastlichen italienischen Bodens liegt mir daran, Euer Erzellen» unsere große Dankbar» leit sür die «nS bereitete eindrucksvolle Ausnahme zu« Ausdruck zu bringen. Ich kehre mit der Ueberzeugung heim, daß di« Leitgedanken unserer herzltche« Unterhaltung dazu deltragen «erden, nicht nur diesreundschastlicheuve» Ziehungen zwischen Deutschland «nd Italien zu «er» stärken, sondern auch diejenigen geistigen Kräfte z« sirdern, die bestimmt find, den Beziehungen der Völker unter» eiuauder ihren znkünstigen Charakter auf ber Grundlage gegenseitigen vertrauens zu geben * EnrtiuS tele» «rephierte an den italienische« Außenminister Granbi. Besuch Laval« schm am 1Z. MM? Paris, 10. August. Der „PariSS »i «* glanbt au» sicherer Quelle mitteilen z« können, baß die Reise deS fran» zilfischen Ministerpräsidenten, d«S Außenministers «nd deS Finanzministers nach Berlin unmittelbar nach Maria Himmelsahrt, am 1ö. August, ersolgen «erde. Matdmal» bricht seinm «klaub ab London, 10. August. Macdonalb, ber sich auf Er- dolungsurlaub in Lossiemouth befand, hat sich plötzlich ent schieden, sofort nach London zurttckzukehren. Er verließ Lossiemouth um 16 Uhr, so daß er am Dtcnstagvor- mittag in London eintreffen wird. Der Zweck seiner per sönlichen Rückkehr wird offiziell dahin angegeben, baß er in engere Fühlung mit den Staatsangelegenheiten kommen möchte, als ihm dies brieflich oder telephonisch möglich sei. Der Schatzkanzler Snowden, der sich zur Zett in Ttl- sord aushält, wird ebenfalls in London erwartet. vkMIi VW RrwvviMmvUrM Llmmlaud. 10. August. Die in Lleveland (Ohio) ver- sammelten Abgesandten des Weltbünde» christlicher Jung- männerveretne au» V7 Nationen nahmen in einer mit Spannung erwarteten Kundgebung zur KriegSschuldlüge Stellung. Al» Grundlage ber Beratungen diente u. «. eine Denkschrift, die ber ReichSverbanb evangelischer Jung- wännerverbänbe Deutschland» ber Weltkonferen» vor- gelegt hatte. Nachdem Dr. Mackay (Mexiko) und Vro- stssor Ntebur (Neuyork) die Notwendigkeit einer Stellungnahme »ur KriegSschul-sraae betont hatten, wurde am Schluß der Tagung eine diesbezügliche Entschließung einmütig angenommen. Di« Weltkonferenz christlicher Jungmännervereine erklärt darin, daß sie nicht» gemein habe« »olle mit de« Unrecht, «iue« Volke die ausschließ lich« Verantwortung a« Weltkrieg beizumeffen. Eine zmite wichtig« Kundgebung galt der EniwalsnnugSsrage. Stuislbe «orte in Wsiiam-imm Neuyork, 10. August. Da» Hauptmerkmal der Ver- sandluugen auf ber Tagung de» Politischen Instituts in Williamstown war die von den Rednern aller Natio nen vorgebrachte Kritik an den FrtedenSvcrträgen. Größtes Interesse beanspruchten am Montag die Ausführungen des Bonner Professors Beckerath, der sich in wirkungsvoller Siede dafür etnsetzte, »aß der «ersailler «ertrag zerrisse« und dnrch ei« frei» williges konstruktives Uebereinkommen abgelvft «erde. veckerath appellierte in biesem Zusammenhang an Ame rika, besten Eintritt in den Völkerbund zur friedlichen Regelung der europäischen Probleme beitragen würde. An, schließend unterstrich Beckerath mit schärsster Betonung, daß Teuischland niemals die These der alleinigen Kriegs- schuld anerkenne. „Emden".Stbenkseier ün Misch« Vzean Berlin, 10. Aug. Der Kreuzer „Smbe n* veranstaltete am gestrigen Tage unter Teilnahme de» britischen Ber- messungSschtsfeS „JroquotS*, das hierzu von Stngapore »u den Norb-KeelingS-Jnseln gekommen war, an ber Unter- gangsstätte ber alten „Emden* eine würdige Gefalle- nengebenkseier. Da wegen schweren Seeganges «ine Landung nicht möglich war, wurde dem Kommaubanten des .JroquotS", Captatn A. L. Jackson, ein Grabkreuz über- geben, das an Land errichtet werden soll. Nach Abschluß der Feier sandte ber Kommandant ber „Emden* an den Chef des britischen ChtuageschwaderS ein Dank- nnd Abschieds- ielegramm. Der Kreuzer befindet sich jetzt aus dem Wege «ach Mauritius. und baß ber Anschlag auf den Baseler V-Zug von einer bestimmten Stelle auS vorbereitet und durchgeführt wor ben ist. Die Hauptverwaltung ber Deutschen ReichSvahngesell- schäft nimmt den Anschlag auf den V-Zug zum Anlaß, das Publikum nochmal» eingehend über den UnfallhilsSdienst Mr Reichsbahn aufzuklären. ES wirb daraus htngewtesen, baß die Reichs bahn bet Unfällen sofort einen umfassenden Hilfsdienst ein setzt, damit schnellstens Hilfe geleistet werden kann. Ver- vandSkästen für die erste Hilfe befinden sich in jedem Pack wagen ber Züge und aus allen Stationen, die außerdem mit den Tag und Nacht hilfsbereiten Bahnärzten in Ver bindung stehen. Die ReichSbahngesellschast verfügt über 118 HtlfSzüge. die aus größeren Bahnhöfen stets zur Abfahrt bereit sind, aus HilsSgerätwagen, Aerzte- und Mannschasts- wagen bestehen und sofort nach Eingang der Unfallmelbung abfahren. Die Hilfsgerätewagen enthalten alle Geräte und Werkzeuge, die sür Aufräumungsarbeiten erforderlich sind. Der Aerztewagen birgt die ärztlichen Instrumente und eine größere Anzahl von Krankenbetten. Im übrigen wird von feiten der Reichsbahn darauf htngewtesen, baß die Stahl- wagen, aus denen der dem Anschlag zum Opfer gefallene V-Zug bestand, infolge ihrer Konstruktion ein größeres und schwereres Unglück verhütet haben. Das liegt vor allem auch an den neuartigen sogenannten Hülsenpuffern, die es verhinderten, daß die Wagen sich tneinanderschoben. Wäre das der Fall gewesen, so wäre bas Unglück weit schwerer geworben. Der Zustand der zehn Verletzten ist durchweg befriedigend. Zu Besorgnissen liegt kein Anlaß vor. Ivo voo Mark Belohnung Berlin, 10. Angnft. Für die Ermittelung nnd Er» greisnng der Täter des am 8. Angnft 1VS1 bet Jüterbog verübte« SisenbahnanschlageS habe« di« ReichSregterung «nd die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesell» schäft Belohnnngen «on je Ü0 006 Mark, insgesamt also von 100 000 Mark, ausgesetzt. Berlin, 10. Aug. Am heutigen Vormittag fand im Kloster Zinna, wo die Berliner Kriminalkommissar« und Beamte de» Fahndungsdienstes ber Reichsbahn ihr Haupt quartier aufgeschlagen haben, eine Besprechung Uber da» Attentat bet Jüterbog statt, an der auch Höhere Beamte der Hauptverwaltung und der RetchSbahndirektton Berlin tetl- nahmen. Die Aufgaben ber UnterfuchungSkommtsston er- strecken sich in erster Linie darauf, sestzustellen, woher da» von den Tätern gebrauchte Material, vermutlich eine 20-Zentimeter-Granate stamme» könnte. Es ist denkbar, baß die Granate, die den V-Zug zum Entgleisen brachte, noch aus alten HeereSbeständen stammt, und baß die Täter im Besitze von Granathülfen waren, die nach Kriegsende zum Verschrotten verkauft worden sind. Keineswegs dürfte es sich um ein Geschoß gehandelt haben, das noch die während des Krieges hergestellte Ladung besaß. Die hohe Brisanz- Wirkung beweist vielmehr, daß man zur Füllung des Ge- schoßkörpers srtscheS Material zur Verfügung hatte. Auch der Zünder muß von Fachleuten in raffinierter Weise umgebaut worden sei». Die Sprengstücke, die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden sind, sollen jetzt von Chemikern daraufhin untersucht werden, welche Sprengladung verwendet worden ist. AuS den Rück- ständen, die sich in den Sprenatetlen besinden, dürsten sich durch chemische Untersuchung sichere Rückschlüsse ziehen lassen. Bisher ist «S «och nicht möglich gewesen, eine sichere Spur ber Attentäter z« finden, obwohl die Ermittlungen nach mehreren Setten hin gehen. In Anbetracht der Höhe der Belohnung ist jedoch damit zu rechnen, daß auS dem Publikum Meldungen ober Beob- achtungen bekannt werden, die die Polizei aus zuverlässige Spuren bringen. Bor allen Dingen versucht man zu er mitteln, wann die Täter in Jüterbog angekommen sind, weil kaum damit zu rechnen ist, daß die an der furcht- baren Tat Beteiligten aus Jüterbog selbst stammen. Der Verdacht liegt nahe, daß die Hintermänner in Berlin sitzen,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder