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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360217018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936021701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936021701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-17
- Monat1936-02
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1936
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Druck u. Verlag! Ltepst straße)S/-2. Fernrufs DI«, Blatt enthält die Amt-Hauptmannschaft ^meNaer guftkl- «M. ».iO, durck e!»IS>UkbIIch »1 »Pi PoIyustrlIu»g»Aebl>hr> b«> wdchenllichem verland. Sintel- »inner 10 «pf-, «Oberhaid Lachsen» ld Npl. Unverlangte Lchrillsiaite werden nicht aulbewahrt o»« olpmokIckrs 5««« Ist srkoLckien Schlußfeier in Garmisch-Partenkirchen SieiMnm in Gegenwart des Mrers Garmilch-Vartenklrchen, IS. Februar. Am Sonntagabend gingen die 4. Olympischen Winterspiele 1936 mit einer großartigen, im Ski stadion vor Tausenden von Zuschauern abgehaltenen Schluhfeierzu Ende. Die dabei vorgenom mene Siegerehrung erhielt dadurch ihre besondere Weihe, daß an ihr — zusammen mit den diplomatischen und sportlichen Vertretern der 2S olympischen Nationen — der F ü h r e r u n d R e i ch s- kanzler Adolf Hitler tellnahm, dem von allen Seilen herzliche und begeisterte Huldigungen dar gebracht wurden. Das ganze Olympiadorf ist voller Erwartung froher Menschen, die in zahllosen Svnderzügcn und Omnibussen hierher gekommen sind, um der Schlußscier der Olympischen Winterspiele 1V86 beizuivvhnen. Durch die festlich gcschmlickten Straßen, vorbei an den hohen schlanken Masten mit den bunten Fahnentüchern der olympischen Stationen ziehen die Massen hinaus -um olympischen Skistadion, dem Schauplatz der groben Schlußkundgebung. Riesig lang sind die Mcnschenschlangen, schier endlos die Wagenkolonnen. Nm das weite Rund wehen zum letzten Male die Mahnen Ser 28 olympischen Nationen. Am Fahnenmast zwischen der großen und kleinen Sprung schanze flattert das große weiße Tuch mit den siins olqmvischen Ringen: die olympische Flagge» die am Tage brr Ervssnung der Winterspiele feierlich aufgezogen worden war. Zwischen dem Auslauf der großen und kleinen Schanze, gegenüber dem Olyiitpiahauö, ragen die drei Masten zum Himmel, an denen i» wenigen Stunden die Flaggen der Siegernationen in die Höhe gehen werden. Angehörige der RcichSkriegsmarine werben diesen Ehrendienst übernehmen. Oben auf dem Feuer turm neben der kleinen Sprungschanze lodert zum letzte» Male das olympische Feuer. Endlich ist die feierliche Stunde der Gchlußzcremonie an gebrochen. Strahlend schön und warm scheint die Sonne. Die weißen Berggipfel grüßen als Zeugen der Feierstunde. HF, Jungvolk und BDM im einheitlichen Sktanzug rücken au und nehmen zu beiden Seiten der kleinen und großen Sprungschanze Ausstellung. Rin-S «m das Stadion stehen SA« und Arbeitsdienst, miinner, die Angehörige« des Heeres schließen sich im grauen Stahlhelm an, alle tragen Pechfackel« tu den Hiinben. Medaillen, die den Siegern überreicht werden, davor ein drei stufiger Ausbau,- ans der mittleren und höchsten Stufe wird der «leger eines jeden Wettbewerbes, zu seiner Rechten der Träger der silbernen, zu seiner Linken der der bronzenen Medaille stehen. Der Führer kommt Wenige Minuten vor 5 Uhr schallen Hcilruse von draußen in das Stadioninnere, die sich »u einem einzigen Iubelrnf der Masse» vereinigen, als der Führer mit dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Gras Batllet-Latour, aus der Ebrentrihüne erscheint. In der Begleitung des Führers befanden sich wie am Vormittag RetchSminister Dr. Goebbels, Gauleiter Staatsministcr Adolf Wag »er, während sämtliche Reichs minister, RclchSleitcr und Gauleiter, die Mitglieder deS Internationalen Olympischen Komitees und der internatio nalen Sportverbände, Mitglieder des diplomatischen KorpS, unter ihnen der französische Botschafter in Berlin, Fran<,oiS Poncet, sowie die ausländischen Militärattaches und viele hohe Offiziere der Wehrmacht ihre Plätze ans der Ehren tribüne bereits eingenommen hatten. Feierliche Stille liegt einen Augenblick über dem weiten Rund. Dann ertönen knappe Kommandos, Der Jnnenraum des gewaltigen Skistadions ist zum Bersten gefüllt. Aber auch draußen stehen Tausende und aber Tausende, die wenigstens aus den Lautsprechern die Stunde miterleben wollen. Bor der Ehrentribüne am letzten Teil des AuslausüplatzeS steht ein langgestreckter Tisch mit den Trommelwirbel setzt ei«, Marschmusik erklingt. In zwei Gliedern ziehen die Fahnen der 28 teilnehmenden Nationen unter dem Hubel der mehr als 1MNN0 in die in bläuliches Scheinwerfcrlicht gehüllte Kampsstätte. Entblößten Hauptes und mit erhobener Rechten werden die Fahnen ge grüßt. Sv ost eine Fahne vor dem Führer und den Ehren gästen vvrlibergetragen wird, senkt sie der Träger zum Gruß, den der Führer mit erhobener Rechten erwidert. Die Fahne Belgiens wird von einer Wettkämpferin, alle anderen von männlichen Teilnehmern getragen. Die Fahnenträger nehmen zu beiden Seiten mit der Front zur Ehrentribüne Auf stellung; dann rücken in feierlichem Zuge die Lieger der -1. Olympischen Winterspiele 1086 in das Stadion ei». Die Siem M «Mm» marWeren out An der Spitze marschieren die Militärpatrouille n- käufer, die siegreichen Alpini voran, hinter ihnen die Finnen und Schweden. Bor der Ehrentribüne erweisen sie den militärischen Gruß. Ihnen folgen die Sieger im Bi«rmal-1N Kilometer-Lauf, Finnen, Norweger und Schweden, die Ersten des 18-Kilometer-öanglauf^S und des SO-Kilometer- DauerlauseS. Alle empfängt brausender Jubel, der sich ge waltig steigert, als die erste deutsche Preisträgerin, Ehrtstel Cranz, die Siegerin im Alpinen Skilauf, erscheint. Zu ihrer Rechten schreitet Käthe Grasegger, zu ihrer Linken die reizende Norwegerin Laila Schou-Nilsen. Franz Pfnür, der Sieger des AbfahrtSlanses, hat zur Rechten den blonden Gustav Lantschner, zu seiner Linken den famosen Franzosen AllaiS. Nach den Preisträgern im Kombinationslanglaus folgen die Sieger im Spezialsprung lauf mit dem blonden Norweger Birger Ruud in der Fortsetzung auf Selle 2 Aurs-Arbeiter beim Führer Nach der Erdffnung der Inter nationalen Automobil- und Motor rad-Ausstellung Berlin I-)ü em pfing der Führer im „Nalserhos" I)S Arbeiter und Gefolgschafts mitglieder der Automobtlindustrte au» ganz Deutschland -ui», pree««-)». ltoii»»»» Die Botschaft von Gaemlfch Die 4. Olympischen Winterspiele, die Deutschland in Garmisch-Partenkirchen für die Sportjngend der ganzen Welt vorbereitet und bnrchgesührt hat, sind zu Ende. Mit tiefer Freude dürfen wir feststellen, -aß kein Mißklang sie getrübt hat, daß sic nicht nur ein gewaltiger sportlicher Erfolg waren, sondern darüber hinaus ein erhebender Triumph des olympischen Gedankens, -er die Blüte der Jugend aller Nationen für das Ideal einer ehr lichen und gesunden Gemeinschaftsarbeit der Völker ge winnen will. Auf -em Weg zu diesem schönsten Ziele sind die zehn Tage von Garmisch-Partenkirchen ein Meilenstein von geschichtlicher Bedeutung geworden und zugleich eiu ver heißungsvoller Auftakt für die Sommerspiele in Berlin. Garmisch'Partenkirchcn hat gehalten, was sein Anfang ver heißen hat, als mehr Nationen und Teilnehmer denn se sich zu diesen vierten Spielen seit -cm ersten Winterolympia 1024 einsanden. Die Winterspiele sind nicht mehr ein Anhängsel, sondern unentbehrliches Glied der olympischen Leibesübungen ge worden. Sie haben vollen Anteil an -em großen Gedanken der kameradschaftlichen Verbundenheit -er Jugend a Iler Völker indem Ziel, - ie Mensch« h eit sittlich und moralisch höher zu führen. Denn uin nichts geringere- handelt «S sich hier. Olympische Spiele, das hat Garmisch-Partenkirchen bewiesen, sind keine seelenlose Jagd nach Rekorden, allein um des Rekordes willen. Wer nm die SiegeSpalme kämpft, tut eS in dem stolzen Bewußtsein, Ehre und Ruhm seines Vaterlandes zu mehr«». Nicht der Sieg ist deshalb das Höchste, so schön und beglückend er auch sein mag. Größer noch steht der Geist der Ritterlichkeit und Kameradschaft, der Sieger und Besiegte vereint und in -en Nationen die Idee der friedlichen Gemeinschaft -er Völker wieder lebendig werben läßt. Garmisch-Partenkirchen ist zur erfolgreichsten Friedenskonferenz geworden, die alles in den Schatten stellt, waS auf politischem Gebiet so oft vergeblich oder mit halbem Erfolg versucht worden ist. Denn hier war kein erlogener Internationalismus, kein falscher Pazifismus der trüge rische Ausgangspunkt eines VcrständigungSversuchS. Leistung, Ritterlichkeit und härtester Kamps um -en Sieg wurden zur Grundlage gegenseitiger Achtung der Nationen. Aus der Achtung wiederum erwuchs echte Verständigung und herzliche Kameradschaft. Man konnte im Verlaus -er Wettkämpfe diese Feststellung unzählige Male machen. AlS vollends bei der Schlußfeier sich die Fahnen von 28 Na tionen vor -en Siegern neigten und die Nationalhymne» -er erfolgreichen Länder erklangen, da gab cS wohl nie manden unter den ungezählten Teilnehmern aus aller Welt, der nicht von der völkerverbindenden Idee der Olympischen Spiele ergriffen worden wäre. Und das will viel bedeuten in einer Welt, die von Mißverständnissen un gefährlichen Spannungen leider mehr denn je erfüllt ist. So ist dieses Welttreffen bester Jugend aller Nationen ge radezu zu einem Lichtblick geworden in einer Zeit, die als -er Weisheit letzter Schluß augenscheinlich nur noch das Wettrüsten aus einen Krieg kennt, dessen Gespenst hilflose Politiker fast täglich an die Wanü malen. ES war für uns Deutsche, die wir uns aus tiefster Uebcr- zeugung für eine friedliche Gemeinschaft gleichberechtigter Nationen cinsetze», eine um so größere Freude, daß wir der Welt dieses FriedenSfest bereiten durften. Bekanntlich waren die Gegner Deutschlands emsig bemüht, die Ab haltung -er Olympischen Spiele in unserem Vaterland zu vereiteln. Die Gäste aus 28 Nationen können jetzt bei ihrer Heimkehr bezeugen, daß nicht eine Behauptung unserer Gegner zutrifft. Kein Land konnte leidenschaftlicher der olympischen Idee dienen, als Deutschland. Niemand wird uns de» Borwurf machen können, daß wir versucht hätten, für unsere politischen Anschauungen Propaganda zu machen. Deutschlands Ehrgeiz beschränkte sich ausschließlich darauf, das Fest für unsere Gäste auf -aö beste vorzubereite», während der sportlichen Kämpfe ehrenvoll zu bestehen und so dem gegenseitigen Kennenlerncn nnd damit der Verstän digung und -em Frieden der Völker einen Dienst zu er weisen. Es hat uns glücklich gemacht, -aß alle Stimmen -eS AuSlan-eS schon während der Spiele diesen unseren ehr lichen Willen anerkannt haben. Und wir hoffen, daß recht viele unserer Gäste aus dem Ausland denselben Eindruck gewonnen -haben, wie ein großes amerikanisches Blatt, das erklärter „Deutschland ist das srie-lieben-ste, unmilitd« ristischste, gastfreieste und duldsamste Lan- Europas." Das olympische Feuer ist erloschen, aber in -en Herzen der Jugend der Welt soll es weiter glühen, bis sein« rein- Flamme in Berlin aufs neue auflodert, wenn di« Sommer spiel« vollenden sollen, waS Garmisch-Partenkirchen der Welt verheißen hat: Verständigung un- Frieden Im Geist gegenseitiger Achtung un- ritterlicher Kameradschaft.
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