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Dresdner neueste Nachrichten : 11.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193303110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19330311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19330311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-11
- Monat1933-03
- Jahr1933
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.03.1933
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März Gestern ist nunmehr auch in Bauern die An gleichung der Regiernngsvcrhältnissc an das Reich erfolgt. Nach einem erregten Tag der Irrungen und Wirrungen erfolgte am Abend die Ernennung des General leutnants a. D. Ritter v. Epp zum Rcichspoltzei- kommissar siir München. Gestern kurz nach 13 Nhr erschienen die iM-rer hxx bäurischen NSDAP, beim bayrischen Ministerpräsidenten und stellten die For- bernng ans llebcrgabc der Polizeigcwalt. Diese Forderung wurde von der bayrischen Regierung ab gelehnt. Die Nachricht, das, die bayrische Regierung von sich aMes Herrn v. Epp zum GcneralstaatS- 'kommissar ernennen wollte, erwies sich als falsch. Ale bayrische Regierung setzte sich direkt mt« dem Reichspräsidenten v. Htndenbura in Verbindung. Etwas spater erschien die Nachricht, der Minifterrat habe beschlossen, möglichst bald eine LandtagSsitznng znr Wahl eines nenen Ministerpräsidenten herbeiznfithren. Der - Landtagspräsident hat daranshin telegraphisch den Landtag ans Sonnabend vormittags lt Uhr ein- bernsrn. Unterdessen aber waren alle diese Beschlüsse bereits durch die Ereignisse überholt worden. Am Abend tras solgendcs Telegramm desRcichs- innen m i n t st ers an Ritter v. Epp ein: „Wegen Gefährdung öffentlicher Sicherheit und Ordnung im Lande Bayern habe ich aus Grund des ff S der Berordnung zum Schutze von Volk und Staat Befugnisse oberster Landesbehörden Bayerns, soweit zur Erhaltung össentlicher Sicherheit und Ordnung notwendig, übernommen und beauftrage Sie. bis ans weiteres für Reichsregierung diese Befugnisse wahrzunehmcu. Ministerpräsident vr. Held ist telegraphisch ersucht, Ihnen die Geschäfte zu übergeben. Erwarte umgehend Drahtanzeige über Uebernahme." Daraus erfolgte unter dem formalen Protest der bayrischen Regierung in den Abendstunden die lieber- «ahme der Geschäfte. Unterdessen waren alle öffent lichen Gebäude in München von SA. und SS. besetzt morden. Ueberall wurde auch die Hakenkreuzsahne gehißt. Riesige Menschenmengen drängten sich in den Straßen, doch ist es zu keinerlei Zusammenstößen gekommen. Die sozialdemokratische „Münchner P o st" und der „Bayrische K « rter", das Organ der Bayrischen Bolkspartct, wurden von SA-- und SS -Abteilungen besetzt. In später Abendstunde sammelte sich vor der Feldherrnhalle aus de« ' OdeonSplatz «ine vieltausendköpfige Menschen menge an. Die Feldherrnhalle selbst, war von starke» Ver bänden der SA. und ST. besetzt. Musikkapellen x Karlsruhe, IN. März. sDurch Funkspruchj Das Staatsministerium hat einstimmig beschlossen, vom Amte zurüä!zutretcn und die Geschäfte hiS zur Bildung des Ministeriums gemäß 8 S8, Absatz 2 der badischen Verfassung weiterzusühren. Der Rücktritt ersolgt, um einer Umbildung der Regierung freie Bahn zu schassen. Das Staatümlnisterium hat weiter beschlossen, den Herrn LandtagSpräsidenten zu bitten, daß er den Landtag möglichst bald cinbernsc mit der Tagesordnung: Entgegen, nähme einer Regierungserklärung. gekündigte Uebergabe -er.Polizeigeschäfte durch den Ministerpräsidenten vr. Held offiziell erfolgte. Die Stadt zeigt ihr übliches Bild. Nur der Straßenverkehr ist durch viele Neugierige, die sich immer wieder an den öffentlichen Gebäuden und in den Straßen sammeln, lebhafter al» sonst. Am Rät- hauS und am LandtagSgebäude weht die Hakenkreuz fahne inmitten schwarzweißroter und weißblaurt Flaggen. Sämtliche Stadtgebäude zeigen ebenfalls noch die gestern gehißten Flaggen und sind durch SA.-Doppelposten mit Gewehren oder Karabinern gesichert. 1VD8. Dresden, 10. März Don zuständiger Seite wird mitgeteilt: Dos Kabinett Schieck ist zukück- getreten. Oer Heichsbeauftragte für Sicherheit und Ordnung in Sachsen, ».Kittinger, . hat die gesamte Aegierungügewatt übernommen. E» wurden beauftragt mit der Führung der Geschäfte de» Finanzministe rium» Oberregierung»rat vr. Kluge, de» Justizministerium» Staatsanwalt 0r. Thterack vom Oberlandesgericht Dresden, mit der Führung der Geschäfte de» Volt»bildung»ministeriumS der Stadtschulrat vr. Hartnacke-Dres-en. Oie Besetzung der andern Ministerien wird noch geregelt werden. Oie ersten Maßnahmen Epps -München,10. März Der Reichskommissar General v. Epp hat folgende Staatskommissare ernannt: Hauptmann a. D. Röhm und Abgeordneten Essrrr zum TtaatSkommlsiar für da» Finanzministerium, so weit eS sich um Maßnahme« zur Aufrechterhaltung der Ordnung handelt, den Abgeord neten «md Oberbürgermeister von Linda«, Siebert» zum Ttaatskommiffar für das Justizministerium ReichStagBabaeordne.en vr. Frank H lMttnchen). Fer ner wurde bmttitlgt, daß der Abgeordnete Wagner,um Staatskommissar für das Jnnenmintsterium und der SS -Führer Himmler znm kommissarischen Polizei präsidenten von München rrnanüt wnrden. * Oie Llebergabe -erpolireigefchäfie X München, 10. März. sDtzrch Funkspruch) Der Kommissar de« Reiches, General v. Epp, Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei teilt mit: Oer Beich-Peaustragte für Sicherheit und Ordnung in Sachsen, v. Kittinger, hat an den LandtagSpräsidenten folgende» Schreiben gerichtet: „Ich »erbme bi» gus weitere» die Einberufung de» Landtage», da die Estrige» Vorkommnisse bejviefen haben, -atz Leben urid^Sicherheit der StbgeordWtten im LandtagSgebäude nicht gewährleistet sind. Ich bitte Sie, da» weitere zu veranlassen". Maedouald und Sir John Simon sind gefter« nachmittag mit dem fahrplanmäßigen Zug in Paris eingetrossen und wnrden von Daladier, Paul, Boncour und dem Personal der Britischen Botschaft empfangen. Ohne Erklärungen abzngeben, suhre« di« britischen Minister sofort ans di« Britische Bot. schgst. Di« ossiztellen Besprechungen mit Daladier >md Paul-Boncour werden heut« beginnen. Seh« optimistisch über den AnSgang der Verhandlungen ist man nicht. Selbst der Londoner Berichterstatter des „Petit Parisien" warnt vor übertrieben«« Hoss« U nnnge«. England sei noch nicht bereit, «ine „ent- p schloffen« Haltung" einzutzehmen, heißt es in de« K Blatt. Jnsolgedeffen liege da» Jntereffe Frankreichs s darin, seine eigen« Verteidigung ffcherznftellen und die ? Länder zu «nterstütze«, die, wie e» heißt, den j, „Frieden schützen", d. h. diejenigen Länder, die «in« Militärallian» mit Frankreich unter- A halten. Telegramm unsres vli. Paris, 10. März Im Zeichen der Unsicherheit und zwiespältige« Meinungen steht da» heute beginnende s r a n z i» s is ch« englische Gespräch über die RcttnngSmöglich- keiten der AbrüstnngSkonserenz. Dentlich laffen sich in maßgebende« Kreisen zwei scharf voneinander ge- trennte Richtungen «nterscheiden. Die Diplomatie neigt größtenteils der Auffassung zu, daß Gens nicht der Ort sei, wo ttesgehende Probleme der internatio nalen Politik der Lösung zugesührt «erde» könnten. Die sranzöfisch« Diplomatie sieht in der Entspannung der jugoslawisch-italienische» Beziehungen das «oich- tihfte Ziel der sranzöfischen Außenpolitik. Sie hält dte Verständigung »wische« Rom und Jugoslawien durch «in« direkt« Aussprach« «och immer für «»glich. Gegen Deutschlaub dagegen »erlangt sie «tue feste Haltung der Regierung und Ablehnung aller deut- Ich«« „Ausrüstungssorderuugen". Im Gegensatz zu dieser diplomatische» Politik ist die sranzöfisch« Links, regier««« Daladier—Paul-Boncour noch immer stark gus Gens eingefttzllt. Man möchte zusammen mit Mac» Der Kommissar de« Reiches, General v. Epp, erschien heute vormittag IlM Uhr mit seinen Be- austragten im Ministirium de» «rußern, wo die an- Reichskommissar v. Kittinger übernimmt die oberste Dottzugsgewatt — Roosevelts Botschaft an das amerikanische Volk - Kundgebung -es Großen Aasctstischen Rats spielten vaterländische Weisen. Unaufhörlich rückten weitere Fackelzüge von SA.- und LL.-Forniationen au und nahmen vor der Feldherrnhalle Ausstellung Daraus erschien der neue Retchskommissar, General v. Epp, und richtete eine Ansprache an die Menge. Der General erinnerte daran, daß der Kanzler selbst und seine Bewegung von München ausgegangen sind, daß ferner der Reichsminister des Innern, vr. Frick, Bayer ist und schließlich auch Reichssiistizminister vr. Gürtncr ans der bäurischen Hauptstadt stammt. Bayern und Süddeutsche seien sehr stark in der Rcichsregierung vertreten und so .kam«« deshalb ein« Absicht, Bayern izgendwit zu beejnträchtinn, picht inFrage, , General v. Epp unterstrich,'-ass er sich uttzchols dazu hergeben werde, eine sein-selige Handlung gegen seine engere Heimat zu vollziehen. Wenn er da» Amt über nommen habe, so mit dem Ziel, -en größten Vorteil für Bayern zn erreichen, allerdings in engster Ver- bindung mit -cm Reich und gleichzeitig für bas Reich. Wenn Rnlie und Sicherheit in Bayern gewährleistet werden sollen, so müßten die politischen Verhältnisse gleichlaufend mit dem Reich geformt werden. Eine gedeihliche Arbeit des Reiches sei erst möglich, wenn auch die Länder ihre Kraft dafür cinsetzten. Bauern mliffc den Rang wiedergewinnen, den e» vor der Revolution gehabt habe. Diese Ausgabe werde lRcht sein, wenn nicht von Mün chen aus Mißgunst und Haß gegen das Reich quer treiben. Zum Schluß forderte General v. Epp seine bayrischen Landsleute auf, ihn i» seiner Ausgab« zu unterstützen. Im Anschluß sprach der Führer des Bayrischen Stahlhelms, indem er ebenfalls die enge Verbundenheit von Reich und Bayern unterstrich. Ans dem Justizpalast und dem Ministerium des Aeußern wurden Hakcnkrcnzfahnen gehißt. Aus -em LandtagSgebäude weht eine schwarzweißrote Fahne. Im Verlaufe der Nacht hat dann noch die Regierung Held durch ihren Gesandten in Berlin beim Reichspräsidenten einen Protest eingelegt, in dem sic darauf Hinweisen läßt, baß diese Maß- nahmen im Widerspruch zu -cu ihr gegebenen Zu- sicherungcn stünden. Im Lande war schon im Lause des gestrigen Tage» durch Hissen von Hakenkreuz, sahnen und Besetzung von AmtSgebäuden undGewrrk- schastshäusern usw. der Umschwung vollzogen worden. Wie die Regierung Held und der fetzige Landtag äuge, stchts dieser Entwicklung verfahren wollen, läßt sich noch nicht übersehen. Vermutlich dürst« noch im Laus« des heutigen Tages «ine Begegnung zwischen Ministerpräsident Hel» nn» General Epp stattfinben, bei -er diese Frage geklärt werden bürste. 2-—.— H Protefitelegramm Vr. Helds X München, 10. März. Ministerpräsident vr. Z Held hat an den Reichskanzler ein Telegramm ae- < richtet, in dem es heißt: „Per Reichsinnenminister hat 1 nach bisher unwidersprochenen Nachrichten auf Grund : des 8 2 der Berordnyna,dom N. Februar 1SS8 di« > Poltzetbefugntsse der obtrstett Lanbesbehörden in j Bayern an General v. Epp übertragen. In Bauern fehlen die VorauSsehuntz-n zur Anwendung dieser Verordnung vollkommen, ^veil Ruhe und Ordnung und Bekämpfung kommunistischer Ausschreitungen mit den staatlichen Machtmitteln zweifellos gefichert waren. Namens des Gesanitminjsti Berordnung -es Herrn schärfsten Einspruch." Oer Umschwung in Bayern General v. Epp Keichskommissar - Einsetzung von Staatskommissaren für Inneres, Justiz und Finanzen - Kiesendemonstrationen in München - Einberufung de» Bayrischen Landtag» zurückgezogen X München, 10. Mär» In den späten Abendstunden hat Landtag»prästdtnt Stang die Einberufung de» Bayrischen Landtags für l betatschen Regierung «ine Verletzung der vom Reichs Sonnabend vormittag mit Rücksicht auf bte inzwischen^ — — eingetretenrn Ereignisse ausdrücklich zurückgezogen. Sin« Ministerprästdensenwahl kann demnach am Sonn abend nicht stattstnden. * i.. - rg» , .so» -er Bestellung des Rrichskommtssars sür Vaden ' 2' SinspruchMttlembelg- und Süden- * Stuttgart, 10. März vDa» württembergtsche Staatsmintsterlum hat an -en RetchSvräsibenten ein Telegramm gerichtet, in dem aegen bi« Uebertragung der kommissarischen Befugnisse an de« Abgeordneten v. Jagow Einspruch erhoben wird. In dem Telegramm wird darauf hin gewiesen, daß die Voraussetzungen zu der Ernennung «in-S StaatSkommtssarS für Württemberg nicht träfen unb^ -aß somit nach Ansicht der württem- Präsidenten erlassenen Verordnung zum Schutze von Vmk und Staat vorlieg«. such -tt.b adische Regierung hat, wie au» Karls- gemeldet wird, auf die telegraphische Mitteilung
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