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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370902024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937090202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937090202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-09
- Tag1937-09-02
- Monat1937-09
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Dte Cbemnlher Overettenfvielzett bevümt Mit einer Ausführung von Karl Millöckers „Feld- prediger", -er seit Jahrzehnten nicht in Chemnitz gegeben worden ist, eröffnete am Mittwochabend das Chemnitzer Central-Theater vor aubverkauftrm Hause die Chemnitzer Operettrnspielzeit für 1037/88. Die Besucher der Borstellung — unter Ihnen führend« Persönlichkeiten der Partei, des Staates und der Stadt — gingen bei der von Intendant Grob besorgten Neuinszenierung und teilivetsen Neu. bearbeitung der vaterländischen, zur Zett der Befreiung»- kriege spielenden Handlung aus der ganzen Linie mit und bereiteten der Neueinstudierung des Werke» eine herzlich« Aufnahme. Als Träger der Titelpartie feiert« Kammersänger Luis Graveure «inen neuen Triumph. Mir eine ein wandfreie Wiedergabe war Frank Nols bemüht. Herman« Haberland. Zwei Ausstellungen tn Vautzen Am Mittwoch würden tn vautzen durch Kreisleiter Pg. Martin zwei Ausstellungen eröffnet. Im GewanbhauSsaal wir- dte Wanderschau des Deutschen Hygiene-Museum» Dresden „Blut und Rasse" gezeigt. Sie ist durch reichen Forschungsstofs und zahlreich« Bilder aus dem Kreise Bautzen erweitert worden. Ein« besondere Abteilung ist der Sippen forschung gewidmet. Die zweite Schau befindet sich im Stabt- museum und vereinigt rund 1lX> Bildwerk« und Plasti ken Obcrlausitzer Künstler. Zu dieser Ausstellung hat seder schassende Künstler der Kreise Bautzen.Zittau,LVbau und Kamenz je zwei Arbeiten eingesandt. ES handelt sich um eine StchtungSauSstellung. die unter dem Leitwort steht: „Wir wollen unsere Künstler kenncnlernen." Sie läßt erkennen, bab in der Oberlausitz Volks- und heimatverbundene Kunst gepflegt wird, die in ihrem Haupttetle mit dem Kunst schassen Sachsens und üeö Reiches Schritt hält. nordischen, senkrechten Webgestell nicht aushalten ohne zu zer- reiben. Man stellte daher Ketten aus Flachs her bzw. vcr- mischte dte Wollkette mit FlachSsasern. Da« Tra„-„ leinenen Unterkleidern bei den Germanen ist b>S seht einmal bk- wiesen. KUnstige Untersnchungen werden benimmt wr»t>.»e Beweise bringen. Reue -eutfcke Filmersvlge tn Bene-ig „Die Warschauer Zitadelle" ««d ber Dok«me«tarsilm llber die Entstehung des Olqmpiasilms Kurz vor dem Abschlub der Internationalen Filmkunst schau in Benedig konnte Deutschland noch zwei grobe Erfolge mit der Urausführung des Film» „Die Warschauer Zitadelle" und mit dem Dokumentarfilm llber die Entstehung deS Olym- piaftlmS erringen. Der von Fritz Peter Buch gedrehte TobiS-Svielftlm „D t« Warschauer Zitadelle" ist ein von starker dramati- scher Spannung «rsllllteS Werk, da» den Freiheitsdrang deS unter der Zarenherrschast geknebelten polnischen BolkeS ver herrlicht. Der Film zeichnet sich durch dte Geschlossenheit seiner Handlung aus. Tie Personen sind knapp und schars gezeich net. Hervorzuheben sind Werner Hinz als Studentensührer Konrad sowie Viktoria von BallaSko und Maria Sa za» rtna tn den weiblichen Hauptrollen. Die russischen Osstztere sind ausnahmslos krastvoll und lebenswahr dargestellt. Ein Meisterwerk ber Filmkunst, das in seiner Art einzig dasteht, ist der von der Tobis gemeinsam mit der Olympta- Filmgesellschast hergrstellte Film llber die Entstehung des OlymptaftlmS. Beim Ablauf dieses kurzen, span- nenben DokumentarstlmS konnte man etwas von der ungeheu ren Hochstimmung nacherleben, mit der während der gewalti gen Berliner Olympiatage deS Jahres 1030 Hundert tausende tn Atem gehalten wurden. Der Film lägt einen Blick tn die grobarttge Filmarbcit tun, die Lent Riesen stahl während der Olympischen Spiele mit ihrem zahlreichen Mitarbeiterstab geleistet hat und die in zwei groben Filmen über die Olympischen Spiele ihren Niederschlag finden wird. Man sieht die Ftlmoperateure an der Arbeit, dte Wettkämpser werden bei ihrem Training und bet den entscheidenden Kämpfen in Ausnahmen von erstaunlicher Klarheit vorgesllhrt. Mehrmals erscheint Leni Niesenstahl selbst im Kreise ihrer Mitarbeiter. Die Verherrlichung der jugendlichen Kraft, die den Wesenskern des olympischen Gedankens bildet, ist tn dem Film tn überaus glücklicher Weise mit den Vorbtldern.au» der antiken Kunst als höchster Verkörperung deS Schönheits ideals verknltpst worben. Der Erfolg de» Film» war auber- ordentlich stark und kann als vielversprechendes Vorzeichen für die groben Olympiafilme Lent RieienstahlS gedeutet werben. Der unter ber Leitung von Duvivter gedrehte Sigmasilm „Un carnet de bal", ein mit grober Sorgfalt und hohem künstlerischem Können au-gearbeiteteS Werk, sand eine sehr herzliche Ausnahme. s* Vittteil«»» de» Komödienhanse». Da» «Schauspiel „Volks- verrtlter" von Herbert Lippe kann nur noch tn der nächsten Woche auf dem Lptelplan bleiben. Am tt. Leplember beginnt bi« Winterspielzrit de« Komödienhause» mit dem Schauspiel „Der Ministerpräsident'. DI« Proben dafiir haben begonnen. Für die Rolle des „vtSmarck" wurde Friedrich Otto Fischer al» East ""^«^«sper sFranenkirchei. Sonnabend st.s, nachmittag» t,b0 Uhr. VorlragSsolge: l. Johann Pachelbel, zwei llboralvorsviele sltr Vrgel: gj Durch Adam» Fall ist ganz verderbtr d) Wie schön leuchte« ter Morgenstern. S. ». F. Händel: Rezitativ und Arie sttr «atz und Orgel au» dem Messia»: „Da« Volk, da» im Dunkel« wandel«.' ». I. S. Vach: Präludium und Fuge in F-Dur sttr Orgel. «. üiemeindegesang. b. Schrlsiverlesung. webet und Segen. «. «eorg Wöhler: «eiftliche» Lied sllr vast und Orgel: „0 Heiland, hier lieg' ich voll Schmerzen.' 7. g. S. Vach: rokkata, Adagio und Fuge in «.Dur sllr Orgel. Die Orgelwerke werden au» der «lektri- schen Fehmlich-ll-ororgel vorgetragen. Mitwirkendr: Domorganist Hann» Ander-Donath lvrgels, Kurt vorn lvast). Nr. 412 Letter — Dresdner Nachrichten — Donnerstag, 2. September 19Z7 GlmnE -er nationalen Truppen in Asturien Seftlicht Vevrüßrm- -euch -te Vevölkeruno - Großer Selan-eoewtnn - Zahlreiche «esansrnr hielten die Klagen darüber an. so schreibt sie, bah Haus gehilfinnen ihre Hausfrauen, wenn diese dte Geburt eines Kindes erwarten, einfach im Stich lassen. Immer wieder würden Fäll« bekannt, in denen Hausgehilfin nen sich weigern, in kinderreiche Haushalte zu gehen, und anstatt -essen Haushalte vorzirhen, in denen möglichst viele moderne Hilfseinrichtungen vorhanden sind. In zahl reichen Fällen glaubten sie auch geringe Meinungsverichieden- heiten mit der Hausfrau »um Anlab nehmen »u können, um davonzulause». Einige von Ihnen seien dretst genug, nach her öffentliche Dienststellen aufzusoroern, von der HauSsrau das dort einfach zurllckgelassene Arbeitsbuch zurückzuver- langen. Demgegenüber betont Alice Rilke di« hohe Bedeu tung Les Dienstes der Hausgehilfin an der Familie. Ins besondere erwähnt sie das dringliche Vorrecht der kinderretchenFrau aus eine Hausgehilfin. Eine Haus gehilfin, die den kinderreichen Haushalt mit Absicht meidet, und di« ein« vor d«r Geburt eines Kindes stehende Hausfrau im Stich läbt, sei ein asoziales Element und habe kick selbst auS der Volksgemeinschaft ausgeschlossen. Die Reichs- sachgruppe Hausgehilsen der TAF werde keiner Haus gehilfin, di« sich an den Pflichten gegenüber -er kinderreichen Familie versündigt hat, irgendwelche Hilse und Unterstützung angedeihen lassen. Di« Reserentin betont aber auch, dab anderseits in sehr vielen Haushaltungen ost Hausgehilfinnen, die durchaus kinderlieb seien, den Launen und Drangsalierun gen schlecht erzogener Kinder ausgesetzt seien. Auch hier müsse Abhilfe geschassen werden. London, 2. September. Der Torpedoangrifs eine» unbekannten U-BooteS gegen den englischen Zerstörer „Havoe" wird in London als außerordentlich ernste Angelegenheit be urteilt. Anhenminister Eben hatte bereits am Mittwoch abend eine längere telephonische Besprechung mit dem in Schottland weilende» Ministerpräsidenten Chamber lain sowie mit Sachverständigen des Aubcnmtnisterinm» nnd ber Admiralität. In den späten Abendstunden wurde beschlossen, sür den heutigen Donnerstag eine Ministcr- besprcchnng einzuberusen, um über den Angriff an» die „Havoc" im besonderen nnd über die Bedrohung der Lchiss- sahrt im Mittelmeer im allgemeinen zu beraten. Die englische Presse ist empört Die englischen Blätter fordern energische Mahnahmen zur Feststellung und Bestrafung der U-Boote, die sür dte neuerlichen Angriffe im Mittelmcer verantwortlich seien. Der seinerzeitige rote Torpedoangrifs auf den deutschen Kreuzer „Leipzig", für den sich die englische Presse schon da mals nicht allzu sehr interessierte, scheint heute seltsamer weise ganz vergessen zu sein. „Daily Telegraph" schreibt sogar ausdrücklich, da» es sich um den ersten l?!) Zwischenfall bandele, in dem ein Kriegsschiff im Mittclmcer durch ein U-Boot angegriffen worden sei. Tie Linkspresse, die noch vor einigen Monaten in Krämpfe fiel, als Deutschland nach dem Angriff ans die „Leipzig" ein kollektives Vorgehen der interessierten Seemächte forderte, erklärt heute in heftigster Tonart, da» nur durch eine Kollektivaktion aller Staaten die Sicherheit im Mittelmeer ansrechterhalten werden könne. So schreibt daS Labonr-Organ „Daily Herald", es handele sich um eine kollektive Drohung, die eine kollektive Gegen handlung ersordcre. Die Sicherheit der Handclölinien im Mittelmeer sei „unteilbar". England solle daher einen Plan in diesem Sinne vorschlagen und auch Deutschland und Italien zur Mitarbeit cinladen. Dab der vertraglich vor gesehene und von Deutschland wie Italien gewünschte „Kol- lektioschritl" im Falle „Leipzig" nicht zustande kam, weil da mals England und Frankreich nicht mitsptelen wollten, ver schweigt die Zeitung ihren Lesern. Wtt-er ein enMcher Dampfer 1-rpe-tert Lonbo«, 2. September. Wie Preß Association meldet, hat die Reederei des bri tischen Dampfers „Woodford" ein Telegramm erhalten, wonach ber Dampfer aus der Fahrt von Barcelona nach Va lencia, 18 Meilen vo« der Küste entfernt, torpediert wor den sei. Dabei seien ei« Mann getötet und sechs Man« verletzt worden. Der Zwischenfall habe sich zwischen ber Inselgruppe Co- lumbretas und ber Küste abgespielt. Die Verwundeten seien Salamanka, 2. September. Der nationale Heeresbericht vom 1. September lautet wie folgt: Santanderfront: Unsere Truppen haben Ihren glänzenden Slegcszug sorlgesetzt und all« Schwierigkeiten de- Geländes dank Ihres vorzüglichen Kampfgeistes und dank der Geschicklichkeit ihrer Operationen überwunden. Die be setzten di« Hafenstadt San Vincente de la Var- quera und Unguera an der Grenze der Provinz Astu rien. Dann überschritten sie den Grenzslust Deva und setz ten ihren Vormarsch in Asturien fort. Sie eroberten hier Billauueva, Pimiango nnd ColombreS, alles Ortschaften in der Provinz Asturien. Im Hinterland wurde» die über 2000 Meter hohen Stellungen im Labra - Bergmassiv soivie Puente Tobar, ferner Collabo Mayor. PtedraSluengaS und der Gebirgspaß CalobaS beseht. Die Zahl ber Gefan genen ist sehr hoch. Unter ihnen befindet sich der Ebes der bolschewistischen Banden von PoteS, sechs „Offiziere" nnd 410 Milizsoldaten. Außerdem wurden vier Bataillone gesangengenommen, die sich nur noch au» 1010 Mann znsam- mensetzten. Andere bolschewistische Abteilungen sind ein- in Benicarlo an Land gebracht worben. Die „Woodford" ist ein Tanker von 8087 Tonnen. U-Vool-Jagd wird fortgesetzt Die Suche nach dem U-Boot. daS die Angriff« durch führte, wird ununterbrochen fortgesetzt. „News Chronicle" meldet, daß sie daS U-Boot im Falle der Entdeckung sofort versenken würden, wenn eS sich weigern sollte, an die Oberfläche zu komme» und seine Nationalität mitzutcilrn. Die Blätter erinnern daran, daß dte englische Mittelme'er- slotte am 17. August angewiesen worden ist, aus jedes an greifende U-Boot oder Flugzeug einen Gegenangriff zu eröffnen. Stuttgart, 2. September. Im Rahmen der zahlreichen Kundgebungen, die auS An laß der 3. ReichStagung der Ausländsdeutschen in Stuttgart stattsinden, sprach am Mittwoch der Retchsführer K und Chef der deutschen Polizei, H i m mler, zu den auslandsdeutlchen Volksgenossen. Der Reichssührcr sprach in seiner mit stärk stem Interesse und grpßer Spannung ausgenommen«»! Rede über die ungeheuren Gefahren, die jedem Volk durch jene verbrecherischen Elemente drohen, die die sittliche Grundlage deS Staates zerstören. Besonder» eindringlich be- saßtc er sich mit den Lasiercrscheinungen, di« in letzter Zeit Gegenstand großer Prozesse gegen O r d e n s g c i st l i ch e waren und di« gezeigt hätten, wie notwendig es war, daß der Staat mit eiserner Faust durchgrisf. Die Zetten sind vorbei, so rief er unter der lebhaften Zustimmung der Zuhörer aus, wo man solche Zustände al» etwa» Unabänderliches hinnchme. Unser Staat könne solch« Auswüchse, die früher oder später bei ihrer Duldung seinen Bestand bedrohen würden, nicht hinnehmen. Ohne Ansehen der Person und des Standes würde mit unerbittlicher Schärfe durchgegriffen, Deutschland von Elementen und von einem Laster befreit, da bei einem im Grunde so sauberen, anständigen und gesunden Volk keinen Platz hätte. DaS besondere Augenmerk bei der Bekämpfung der verschiedenen Lastererscheinungen gelte da- bei -em Schutz unserer Heranwachsenden Jugend. In der gleichen Kundgebung behandelte der Oberst« Par teirichter der NSDAP, Reichsleiter Buch, weltanschauliche Fragen. Reichsjugendsührcr Baldur v. Schi rach richtete seine Worte hauptsächlich an die rcichsdcntschc Jugend auS dem Ausland. „Ihr seid die Brüder und Schwestern der großen Familie der deutschen Jugendbewegung, und ihr könnt gc- wiß sein, daß der kleinste Pimpf bei uns an euch denkt. Wenn ihr wieder hinauSgeht, nehmt das Bewußtsein mit. geschlo sen worden und müssen sich ergeben. Der Geg. ner hat in aller Eile die Flucht ergriffen und keine Zeit gehabt, die Brücken und Straßen zu sprengen. Unser« Trup pen werden in allen Ortschaften von der Bevölkerung mit grober Begeisterung empfangen. In einzelnen Ortschaften waren die Eingänge von den Bewohnern festlich geschmückt worden. Aragon: Die feindlichen Angriff« haben tn den Abschnitten Villamayor, Zuera und Velchite ganz er heblich nachgelassen. Sie wurden alle leicht zurück geschlagen. Unsere Abteilungen haben den Vormarsch auf die militärischen Ziele fortgesetzt. S übarmee: Cordoba: Beim Morgengrauen griff der Gegner verschiedene Stellungen bet Penarroya an, wurde aber zurückgewiesen. Unsere Truppen erbeutete» vier Panzerwagen, die von Artillerie außer Kamps gesetzt worden waren. Auch im Abschnitt Espiel schlugen wir einen feind lichen Angriff ab. Der Gegner flutete in wilder Flucht zurück. ünoarn verlangt Garantien Budapest, 2. September. Ter diplomatische Mitarbeiter des ungarischen Tele gramm- und Korrespondenz-Büro» schreibt zu dem amtlichen Kommuntgu» über die Ginajaer Konferenz der Außen minister der Kleinen Entente, man wolle ungarischersetts nicht bezweifeln, daß die Staaten der Kleinen Entente auch in ber Regelung ihrer Beziehungen zu Ungarn vom guten Willen geleitet seien; doch sei eine Normalisierung der Be- ziehungen nur möglich, wenn die wahren Hindernisse, die der wahren Annäherung noch immer im Wege ständen, be seitigt würden. Dte Regelung der Minderheiten frage sei die unentbehrliche Bedingung nicht nur sttr eine Annäherung, sondern sogar für die Anbahnung de» Weges einer Annäherung. Wenn die Staaten der Kleinen Entente in Verbindung mit der N ü st u n g s g l e i ch b e r c ch t t g u n g Ungarn» eine gewisse Garantie verlangten, so sei Ungar» bereit, diese Garantie zu gewähren, verlange aber auch sür sich eine Garantie hinsichtlich der Regelung der Lage der ungarischen Minderheiten. dab uns nichts voneinander trennen kann." Mit ber Ver wirklichung deS GemeinschafiSgebankenS habe sich die natio nalsozialistische Ingendbewegung zu dem christlichen Grund, sah: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" durch die Tat bekannt. Die auslandsdeutschen Jugendlichen hätten wäh rend ihre» Aufenthaltes tn Deutschland genügend Gelegen heit, sich davon zu überzeugen, daß dte deutsche Jugend von einer gewaltigen religiöse» Bewegung ergriffen sei. Bet der Machtübernahme durch den Füh rer seien zwei Millionen Jugendliche in Gottlosenverbänden organisiert gewesen, und die» in einer Zeit, in der da» Zen trum mitregtert habe. Diese Zeit sei endgültig vorbei. Ter ReichSjugendsührer erklärte weiter, wer künftig in ber HI sühren wolle, müsse ein halbes Jahr im Ausland zu- gebracht haben. So werde in späterer Zett niemand mehr in Deutschland an führender Stelle stehen, der kein Ver ständnis besitze sür den Kampf, den das AuSlandübeutschtum zu führen habe. A-mtral von Sorlhv tn Arte-rtchShafen vrablmalcknng unoarvr Sorllnor Sokrlttlottnng Berlin, 2. September. Der ungarische Rcichsverweser, Admiral v. Horthn, der sich zur Zeit aus einer Reise nach dem Süden befindet, ist mit seiner Gemahlin und seinem persönlichen Adjutanten dieser Tage in Friedrichshafen eingctrosfen. Die Gäste besuchten von Friedrichshafen auS die Insel Mainau, den Maybach-Motorenbau und die Zeppelinwerke. Dr. Eckener nnd Dr. Dürr führten Admiral Horthy zu dem tn der Bau halle liegenden Luftschiff I.7I 130. Von Friedrichshafen au» begab sich der Reichsvcrivescr mit einem Motorboot nach dem schweizerischen Ufer, von wo die Fahrt nach dem Süden fortgesetzt wurde. London beurteilt -en „Savot"-zwWentall lebt ernst Mnisterbefprechuns etnveruten - G-en verft-n-tgt sich mit Chamberlain Himmler un- Schirach sprechen zu -en Auslan-S-eutschen Sie «testen Srmbe unserer »erfahren ivon »rr ptrmantfchrn Spinn- UN» Wtbeltchnir Lübeck, 2. September. Dte Moore des Nordens und die Baumsargsunde haben uns bank der erhaltenden und vor allem bakterientötcnden Wirkung der verschiedenen Moorsäuren aufschlußreiche Einzel, heilen der Trachten unserer germanischen Vorfahren über liefert. Leider aber müssen wir zugeben, daß damit nur für zwei wichtige Zeitabschnitte Klarheit gegeben ist, sür die älteste und den Anfang der mittleren Bronzezeit und für die Jahr hunderte nach der Zeitwende. So sind wir, um nur eins her vorzuheben, noch ganz im Unklaren, wann der Schurzrock des Mannes der Bronzezeit durch die Hose endgültig abgelöst wurde. Wie Dr. W. v. Stokar lBerltns tn einem Vortrag auf dem nordischen wissenschaftlichen Kongreß „Tracht und Schmuck" seststellte, sind wir jedoch heute so wett, daß wir nicht nur dte ganzen auf uns überkommenen Kleiber aus der Moorleichenzeit und Baumsargzeit genauestens untersuchen können, sondern mir können auch ost winzig kleine Faden- restchen an Bronze, Eisen, aus Brandschutt der Vorzeit derart chemisch und mikroskopisch aufbereiten, daß sie noch genauesten» auf ihre Zugehörigkeit erforscht werden können. So mußt« denn mit einem Schlage die seil den Untersuchungen de» Kopenhagener Gelehrten Stein geborene Theorie, der Norden habe nur Wolle gekannt, di« nordisch beeinflußten Pfahlbauten am Rande der Alpen nur Lein, verschwinden. Tas Fehlen der Wollkleidung in den Pfahlbauten im Süden ist nicht aus damalige Unkenntnis der Tierhaare als Spinnfaser zurückzuführen — es wurden ja mehr wie genug Knochen von Schalen und Ziegen gefunden —, sondern einzig und allein aus dte alkalische Reaktion der Kulturschicht, in der einmal die Kleider und Kleiderreste lagen. Ander» im Norden. Da sind die Kulturgeschichten alle sauer, bzw. säuern sich im Lause der Zeit an, so daß die Bakterien nur verhält nismäßig kurze Zeit Gelegenheit haben, die Stoffe abzubauen. Die ältesten Gewebe de» Nordens nun sind eigentlich keine richtigen Gewebe mehr aus Kette und Schuß bestehend, son dern nur lauter parallel lausende Fäden ohne Bindung. Di« zu diele» Fäden senkrecht stehenden Fäden sind vergangen. ES mußte nun ein Verfahren gefunden werden, die Ueberreste der vergangenen Fäden ausfindig zu machen. Dies gelang nach langen Forschungen und technologischen Studien mit Hilfe ber modernsten Analysengeräte, z. B. der Untersuchung im filtrierten ultravioletten Licht, dem Photographieren mit infraroten Platten. Heute sind wir soweit, bab wir sagen können: Bevor die Wollkleidung kam, trug man Leinenkleider. Als man auf Wolle überging, hatte man zu wenig Schafwolle, mußt« also auf andere Tierhaare zurllckgreisen. Die Kette aus diesem Gemisch verschiedener Tierhaare konnte Zug und Druck am
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