01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371123011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937112301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937112301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-23
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1937
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Dienstag, rz. November 1937 Slorsen-AuSsab«, Nr. 33» fiel Haus monolUck, n«. 3.30, duich Poftbejus NM. 3.1» «tnfchl. 11,30 N»I. V»ftgeb. lohne PostjusleUungtgeb.l bei fiebenmol wichentllch. verland. «n»el.«e. lo «Pf., »ei «IklchjeUl». verland d. vtend- ». vior»eu-An»«aL« lb R»f. gamUtenanjeioen u. Dtellengeluche MiMmelek- »eile «Nt>I. Zillergeb. »o sivl. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lcheiftllücke werden nicht »ulbewahtt Druck u. Verlag« Ltepsch « Tielchardt, Dreaden-A. I, Manen strast« )S/t2. Fernruf 2)2-1. Postscheckkonto loSS Dresden Vie» Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der Amtohauptmannschast Vresden und de» Schiedsamte» beim <vb«rversicherung»amt Dresden Lufttümpfe Mr der chinesischen Hauptstadt Ultimatum an Tschiangkaischek durch Alteger abgeworfen Italien; UnMöngigkeikkrieg Nanking. 22. November. Die chinesische hauplstadl Nanking war am Montag nach mehrtägigem Regenwelter, das eine Fliegertäligkeil unmöglich machte, wieder das Ziel mehrerer japanischer Lustangriffe. 2m verlause dieser Angriffe, bei denen es auch zu Luftkämpfen kam. wurde von einem japanischen Flugzeug ein Vries des japanischen Oberkommandieeenden Matsui an Marschall Tschiangkaischek abgeworfen, in dem dieser aufgefordert wird, seinen Widerstand aufzu geben. Am Montag konnten sich die Mitglieder der fremden RMmitcn und Gesandtschaften soivie die übrigen Aus länder aus die für die sofortige Abreise nach Han kau bereilgesiellten Schisse begeben. Für die Botschasten Denlich l a n d S, der Bereinigten Staaten und Englands wurden in Nanking kleinere Dienststellen zurückgelaslen. Etwa Kä Ausländer verbleiben vorläufig in Nanking, dar unter elf Deutsch e. Vie ersten Sowjetflugzeuge Aach einer Reutermeldnng ans Schanghai habe« zuver« lässige Beobachter bei den Lustkämpseu über Nanking letzt zum erstenmal sowjetrussisch« Flugzeug« in Tätig» leit gesehen. Der verwendete Flugzcugtqp ist, wie die Be» obachtcr erklären, bisher von der chinesische» Luftwaffe nicht benutzt worden. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, baß bi« chinesische Negierung eine grobe Anzahl von Flugzeugen in Sowjet ¬ rußland gekauft habe, die von dort aus nach Urumtschi sPro- vinz Hsinkiang) gebracht würden. Dort sei den chinesischen Piloten Flugunterricht von Sowjetinstruktorcn erteilt wor den. Für die Zukunft werde ein größerer Einsatz von sowjet- russischcn Flugzeugen für Angriffs- und auch Bcrteibignngö- zwecte angckttndigt. Schwere Kämpfe bei Schanghai Im Westen Schanghais haben die Japaner ihren Vor- marsch an der Straße Sutschau—Wuscht sortgesetzt. Nördlich davon, am Jangtse, wurde der stark befestigte Platz Kiangyin von weittragenden sapanischcn Schissögeschützen unter schweres Feuer genommen und auch von Flugzeugen bombardiert. Weiter flußabwärts wurde Langscha an der Nordseit« des Jangtse, gegenüber von Fuschan, beschoßen. Die Ehinesen be- fürchten, daß die Japaner bet Laugscha Truppen landen, die di« Flußfestung Tsingkiang, gegenüber von Kiangyin, angreifen sollen, «un die dortig« Ktußsperre der Chinesen zu umgehen. Haussuchung ln Litwinows Amtßrüumen Warschauer Mel-unven berichten von einer GPüMtton gegen -en Außenkommtssar Vraktmvlckuug uusarar SarUaar Sodriltlvttuu» Berlin, 22. November. Nachdem schon unlängst Nachrichten austauchte«, die von einem bevorstehende« Wechsel im sowjetrussisch«« Außen» kommissariat sprachen, glaubt man ei« «eueS Anzeiche« dasiir, das, die rage Mwiuoiv-FtukelsteinS gezählt sind, tu der Tat, lache erblicken zu können, daß die GPU eine Haussuchung im Außenkommissariat abhielt «ud große Mengen Akten aus den Räume« Litwinows sortschasste. Litwinow soll gegen diese Haussuchung vergeblich bei Stalin Protestiert haben. Nähere Angabe« darüber, was bi« von der GPU b«, schlagnahmtcu Akten «nthielte«, find in de« Warschauer Meldungen, die über diese« Borsall »orliege«, nicht ent halten. Vs liegt die Vermutung «ahe, daß bies« Haussuchuug «U dem Borgehe« der «PU gegen verschieden« Sowjetdiplo» matcn in Zusammenhang steht. Ob man anS dem Inhalt der Alte» eine Anklage gegen Litwinow-Finkelstei« kon» strnieren will, bleibt natürlich abznwarte«. Antireligiöses Jentralmuseum tn Moskau vraktmalckung unaarar Aarllnar SotrrMlaltnn» Berlin, 22. November. Ein Teil des Antireligiösen Zentralmuseums, das schon bor einiger Zeit für die Sowjethauptstadt Moskau geplant ivor-en ist, ist nunmehr erbaut worden. In den sertiggestell». ten Räumen wird eine Ausstellung eröffnet werben, in der gezeigt werden soll, was in den 2ü Jahren des Bestehens der Sowjetmacht gegen Religion und Kirche unternommen wor den ist. In einem der üblichen antireligiösen Hetzartikel erwähnt die amtliche „JSwestija" beiläufig, daß neuerdings wieder zahlreiche Bischöfe der orthodoxen Kirche In der Sowjetunion verhastct worden sind. Tie Schwere der gegen die Bischöse erhobenen Anklagen, wie Hochverrat, Spionage, staatsfeind liche Umtriebe, terroristische Alte und so weiter, lassen keinen Zweifel an deren Schicksal bestehen. Das kommunistische Blatt nennt jedoch nicht die vollen Namen, sondern nur deren ersten Buchstaben, so zum Beispiel den Bischof D-, Moskau, die Bischöse T. und S., Sibirien, Erzbischof P., Twer, Bischof S., Woronesch, und eine ganze „Gruppe von Metro politen und Bischöfen in der Ukraine*, welche der Agitation für einen autonomen ukrainischen Staat beschuldigt werden. „Willkommens un- Symvatftiere-en" Parts, 22. November. Nach einer HavaSmelbung aus Barcelona hat der neue französische Botschafter bei dem spanischen Bolschrwisten- auSschuß, Labonne, am Moutagmittag dem als „Außen minister" fungierenden Bolschewistcnhäuptling Giral einen Besuch abgestattet. Labonne und Giral haben im Lause des Besuches „Willkommens- und Snmpathtcreben" gewechselt. Stlnkelllugzeug tt-vert -rel neue Weltrekorde i««« Kilometer mtt 100« Kilogramm Nutzlast tn 1 Gttm-e S8 Minute« Berlin, 22. November. Nachdem erst vor wenigen Tagen ein Mcsserschmitt-Fkstg- icng der Bäuerischen Flugzeugwerke den Geschwindigkeits weltrekord für Landslugzeuge mit' 011 Stundenkilometer tn deutschen Besitz gebracht hat, konnte die deutsche Luftfahrt soeben erneut einen stolzen Erfolg erringen. Die Hcinkel, Flugzeugwerke grlsse« am Montag mit einer zweimotorige« Landmaschin« hje Geschwlndigkeits» rclorde über die 1Wü»Kilom«ter»Strecke ersolgretch an. Unter ,Führung von Flugkapitä« Nitschke, dem ChespUoten der Hcinkelwerke, und Flngzeugsührer Dieter!« legte das .Zlngzeug, welches mit zwei Daimler-Benz-Motor«» VA SW ausgerüstet ist, mit einer Nutzlast von 1W0 Kilogramm die sttr den Rekordslug sestgelegt« Strecke Hamburg —Stol» — Hamburg in einer Zelt von 1 Stund« 88 Minute« -«rück m>d erzielte damit eine DnrchschntttSgeschwindig, kett von 8stl,g» Stundenkilometer. Mit dieser Leistung sielen gleichzeitig drei Weltrekord« an Deutschlandr den« die anSgezeichnete Leistung des mit Mt> Kilogramm Nntzlaft beladene» Heinkel»Alugz«ng«S ver, besserte mit diesem Flug auch die bestehenden Rekord« für den Flug mit 8l>ü Kilogramm Nntzlaft sowie ohne Nntzlaft. (Einen ausführlichen Bericht über den Rckordslug veröffentlichen wir im Sportteil.) Der Führer besichllgl die MefferfchmM-Maschlne Der Führer besuchte am Montagvormittag tn Augsburg die Bayrischen Flugzeugwerke und besichtigte oabet u. a. die Messerschmitt-Maschine, die kürzlich mit einem MercebeS- Benz-Motor einen GeschwtnbigkeitSweltrekord für Lanbflug- zeugc ausgestellt hat. Saltfazk erstattet in Lon-on Bericht London, 22. November. Lord Halifax traf am Montag «m 18^11 Uhr englischer Zett wieder in London ein. Er suchte losort Außenminister Eben tn» «nglischen Anßeuamt ans, wo er sich etwa «ina Stnnbe anfhielt. Daraus begab er sich mU Ede« zusammen zu Minifterpräsiden« Ehamberlain.u« ihm Bericht über sein« Unterredung mit dem Führer zu erstatte«. Man hat sich daran gewöhnt, daß Mussolini in fast regelmäßigen Abständen eine Umbildung seiner Negierung vornimmt. „Ablösung der Wache", nennt man daö in Italien, und niemand fällt cS ein, nach irgendwelchen dunklen Hintergründen zu suchen, wenn anS einem Minister ein Gou verneur, aus einem anderen ein Botschafter wird und dafür neue Männer in die Negierung eintretcn. Mussolini verspricht sich von diesem Wechsel einmal eine Auffrischung der Ministe rien, sozusagen eine „Spritze" gegen die Beamtenbürokratte, »um andern aber eine möglichst vielseitige und umfassende Aus bildung seiner Mitarbeiter, die sich in verschiedensten Auf gaben zu bewähren haben. Anch jetzt wurde wieder einmal die Wache abgelöst, und zwar übernahm der Duce zu den vier Ministerien, die er bisher schon selbst verwaltete, noch ein fünftes: das K o l o n i a l m i n i st e r i u m. Gleichzeitig wurde der Posten des »lolonialstaatSsekretärs und der des Vize- königS von Aethiopten neu beseht. Außerdem wurde ein neues Ministerium für Handel und Devisenverkehr geschaffen. Dieser Wechsel in der italienischen Negierung ist von großer Bedeutung. Er leitet einen neuen Abschnitt der Ge schichte des faschistischen Italien« ein, einen Abschnitt, der nnter dem Leitwort steht: Ausbau des Imperiums. Mtt dem Einsatz aller Kräfte wird dieses Werk vorwärtS- getriebcn, und die Ucbernahmc des Kolonialministeriums durch Mussolini gewährleistet die entschlossene nnd großzügige Durchführung der notwendigen Maßnahmen. Das Entschei dende dabet ist, daß die Erschließung des neugcschasfenen Im periums nicht mtt fremder Hilfe, sondern aus eigener Kraft ersolgen soll. Seit einem Jahre spricht man in Ita lien von der autonomen und seit acht Monaten von der autarken Wirtschaft. Dieser Grundsatz wurde zum Gesetz er hoben, und damit ist die italienische Autarkie Tat- fache geworden. Ebenso wie Deutschland im Bierjahreöman um die „letzte Freiheit" ringt, führt Italien den „letzten Unabhängigkeitskrieg" sür die nationale Selbst- behauptung. Man beginnt im Ausland einznsehen, daß diese gewaltigen Krastanstrengungen zweier Nationen nicht dem Uebermut entsprangen und nicht die Abschließung von der Weltwirtschaft bedeuten, sondern daß zwingende politische und militärische Gründe den neuen Kurs bedingen. Der 18. November 1V3S ist der Gebnrt Stag deS italienischen A u t a r k i e g e d a n k c n ö. An diesem Tage wurden die Sanktionen verhängt, die, wenn >fie auch ihr Ziel nicht erreichten, eine furchtbar« Warnung be deuteten. Man ist heute allgemein der Ansicht, daß bedin gungslose, allgemeine nnd ans längere Dauer burchgcsührte Wtrtschaftssanktionen die Gründung des Imperiums vereitelt und Italien auf bi« Knie gezwungen hätten. Mussolini hat die Drohung verstanden, er hat die tödliche Gefahr erkannt, in der kein Land mehrere Monate lang schwebte. Und er ist ent schlossen, daraus di« Folgerungen zu ziehen und die Lehren des SanktionskriegeS auSzuwertcn. Heute ist die gesamte ita lienische Nation fieberhaft an der Arbeit, ein« neue Lebens. basiS zn schassen, damit das Gespenst des wirtschaftlichen Erstickungstodes tn Zukunft seine Schrecken verliert. Diese „lebte Unabhängigkeit" ist die Voraussetzung für die Behauptung und den Auöban des Imperiums, und Mussolini konnte sie deshalb nicht auf einen späteren Zeitpunkt ver schieben. Italien muß beide Ausgaben zugleich lösen, wenn es seinen schwer erkämpften Platz an der Sonne behaupten will. DaS bedeutet selbstverständlich eine außerordent liche Anstrengung aller Kräfte, eine Anstrengung, der nur ein innerlich gefestigte-, von einem einzigen starken und zielbewutztcn Willen geführte- Volk fähig ist. Die bis herigen Ergebnisse de- italienischen Unabhängigkeitskrieges ermutigen durchaus, an den Enbersolg zu glauben. Während noch vor wenigen Jahren die italienische BolkSernäh- rung tn «rheblichem Umfang von der Einfuhr aus fremden Ländern abhängig war, ist auf diesem Gebiet die Autarkie schon fast -urchgesührt. Bor allem ist die Getreldeversorgung aus eigener Scholle so gut wie gesichert. Die größten Schwie rigkeiten ergeben sich jedoch aus dem Fehlen der industri ellen Rohstoffe. Noch immer muß Italien Oel, Kohle, Baumwolle, Wolle, Zellulose, Holz, Eisen, Stahl, Kupfer, Blei, Nickel und Zinn in erheblichem Umsang einsühren. Jetzt beginnt jedoch auch hier ein Wandel cinzntrctcn, der sich Neuler I^ttersribelie vmsctiau Seite 9
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