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Dresdner neueste Nachrichten : 04.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193508045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-04
- Monat1935-08
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.08.1935
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Dresdner Neueste Na Sonntag, 4. August 1933 Nr. 480 43. Jahrgang g„c)s L7ÄL7ÜL --S2M- mit Handels' UN- Industrie-MtuV^utebg""' Salbmsnail.-l,<>oNM.Postb«,ugm°natt.2/X)NM.emsch>.sSRpf.P°sig«bahr«, ***' (ohne Zustellung-geböhr). Kreuzbandsendungen: Für dl» Doch« E RM. /^e N - Einzelnummer IS Apf., ausncha» sroß.Or^b.n» 20 Aps. Schristleitung, Verlag und Sauptgefchäfttfielle: Vresdeu-A^ Zerdlnandftra 0si e /6 m 6 nL An« 'asr vol« hr für Ziffer» nitlgenprel,liste Nr. «gül«g. Postanschrift: Vre-deEl. poftfach * Serarus: ort-vette-r Sammelnnmmer 24601, Zenwertt-r 27981-2798Z « relegr.: neueste Dresden * Verllner Sch Postscheck: Dresden 20«o - Nichtverlangt« dlnsendungen ohne Rückporto werdrn wedrr zurückgesandt noch aufbewahrt. - 2m -alle höherer Gewalt oder LetrledsstSrung haben unsre Sezi Abessinien - Konflikt dauert sort Völker-un-srat bis 4. Septtmber vertagt - vr. Goebbels spricht zur auslandsdeutschen Lugend - Grenzenloses Elend in Belfast infolge des Glaubenskrieges Keine Lösung in Genf Vas italienisch-englische Kompromiß — DreimSchte-Konferenz in Paris Sonderblenft der Dresdner Neuesten Nachrichten »L' Genf, 3. August. (Durch United Preß) TnS in den englisch-sranzösisch-italienischen Ver handlungen zustande gekommene Kompro- miß, das heute Nacht noch einmal von Eden und Laval bestätigt wurde, zerfällt in drei Teile: 1. Eine Erklärung deS Rates zugunsten der Wiederaufnahme der Schiedsverhandlun« gen über den Zwischenfall von Ual-Ual. Gemäß dem italienischen Wunsch wird lediglich der Zwischen» fall selbst behandelt werden, nicht aber die Krage des Besitzrechtes Uber Ual«Ual. S. Eine Entschließung, in der sich der Rat ver« pflichtet, am 4. September wieder zusammen, zutreten, um die italienifch-abesflnische Frage in ihrem ganzen Umfang durchzuberaten, falls bis dahin noch nicht in allen Teilsragen deö Konflikts eine Einigung erzielt wurde. 3. Sine gemeinsame Erklärung Frankreichs und Englands, die dem Biilkerbundörat unterbreitet werden soll, und in der die beiden Mächte ankündi gen, daß eine friedliche Lösung deö Streitfalles a u s Grund des Dreimächtevertrages von 18 VS, aber außerhalb deS Völkerbundsapparates gesucht werden soll. Italien hat zmeierleI erreicht: Erstens daß die Schiedskommission nach Wiederaufnahme ihrer Verhandlungen alle territorialen Fragen aus ihren Beratungen ausschließen muß. Man erwartet, bast die Kommission innerhalb der nächsten zehn Tage ein sitnstcs neutrales Mitglied zuwählt und im Anschluß daran unverzüglich ihre Arbeiten sortscht. Zweitens, dah die Dreimächteverhandlungen ausdrücklich nicht im Rahmen und unter der Kontrolle des Völker bundes geführt werden sollen, wogegen sich Italien bekanntlich aus Prestigegründen gewehrt hatte. . Aus der pudern Seite hat England einmal die Festlegung deö Zeitpunktes, bis z» dem sowohl die Arbeiten der Schiedskommission als auch die Drei- mächteverhaudlungen beendet sein müssen, aus den 4- September durchsetzen können, und weiterhin er reicht, das, der Rat bei einem Fehlschlagen dieser Be mühungen um friedliche Beilegung den ganzen Komplex der italienisch-abessinischen Beziehungen aus. rollen muß. England hat schließlich auch den Erfolg zu verzeichnen, daß die Dreimächtevrrhandlungen sofort in Angriff genommen werden sollen. Der Leidtragende des Kompromisses ist zweifellos Abessinien, dessen Wünsche In hohem Grade unberücksichtigt ge blieben sind. Mit der Ausschließung der Territorial fragen aus den Gchtedsverhandlungcn ist die Forde- rnng Abessinien», die Frage, wem Ual-Ual gehöre, müsse unbedingt von der Kommission berücksichtigt werden, glatt znrückgcwiesen worden. Und auch die Eröffnung der Dreimächteverhandlungen auf Grund des Vertrags von 1906 bedeutet eine Niederlage sür Abessinien, da dies noch in den letzten Tagen erklärt hat, eS könne etnen Vertrag, den eS nicht unterzeichnet habe, nicht anerkennen. Immerhin hat Abessinien nunmehr die Garantie dafür erhalten, daß der Völkerbundsrat sich mit dem Konflikt in seinem ganzen Umsang befassen wirb, wenn Abes sinien bei Erfolglosigkeit der Schiedsverhandlungen bis zum 4. September auf Grund des Artikels 15 des Völkerbundspakts an den Rat appelliert. Falls Abes sinien das Kompromiß annimmt. wird der Rat heute 17 Uhr zusammentreten, nm die Heiden vorgeschlagenen Resolutionen zu be- schließen und die englisch-französische Erklärung über die Dreimächteverhandlungen anzuhören. Die Aussichten der Verhandlungen Telegramm uusreS Korrespondenten London, 3. Augnst Die Nachrichten über -ie Genfer Bemühungen, zur Lösung de» abessinischen Konflikts zu gelangen, waren in den letzten Tagen und ganz «besonders gestern recht widerspruchsvoll. So sehr wechselten beständig Hoffnung und Pessimismus ad, daß das Gefühl der Unsicherheit immer stärker wurde und -le gestern in Genf erretchte Lösung heute von England ohne irgendwelche Begeisterung zur Kenntnis genommen wird. Der Unterschied in der Aufnahme der gestern erzielten Regelung mit der vom Mai ist ausfallend. Damals konnten di« Zeitungen, obwohl sachlich kein« Berechtigung dazu vorlag, sich nicht genug damit tun, den großen Erfolg" Englands dei der Vermeidung eines drohenden Krieges zu feiern. Heute ist man wesentlich stiller, und «In paarmal findet sich in der heutigen Morgenpresie auch der Satz: Im Gnmd« ist durch di« fetzt erzielte Einigung der abessinische Krieg nicht weniger wahrscheinlich geworden als bisher. Obwohl bi» -um Augenblick die Zustimmung Abes siniens zu der im Laufe deS gestrigen Abends erreichten Verständigung zwischen Eden, Laval und Baron Aloist noch auSsteht, glaubt man mit Sicherheit sagen zu können, daß, wenn heut« nachmittag der Völkerbund zusammentritt, der abessinische Vertreter das Einver- ständnis seines Herrschers Mitteilen kann. Das Hauptinteresse wendet sich daher Heute morgen ver. stänbltcherwelse auf bi« Aussicht«» der fetzt einsetzeude« Berhaud, lungen. Den Arbeiten der Schlichtungskommission mißt man keine allzu grobe Bedeutung mehr bet. Man rechnet damit, datz der fünfte Schiedsrichter schnellstens ge-, suwdsn wirb und dann bse Kommission bis zum! 1. September ihren Bericht fertigstem. EnglischerseitS hat man sich zu den von Mussolini gewünschten Zu- geständnissen um so leichter bereit gesunden, als man die Arbeiten der Kommission als rein formaler Natur betrachtet. Um so stärker «st aber das englische Interesse an den Dreterbesprechungen, die wahrschein- lich in Paris abgehalten werde» dürsten. Auch bet diesen Fragen waren gestern zunächst erhebliche Wider stände Mussolinis zu überwinden. Da Mussolini nicht wünschte, daß im «Zusammenhang mit den Dreimächtebesprechungen der Name Abessinien fällt, hat man sich darauf geeinigt, nur von einer .wirrten interessierten Macht" zu sprechen. Die Meinungsverschiedenheiten, die über die Frage der Verbindung der Ausgabe deS BölkerbundSratS mit de« Ziele« der englisch-sranzöstsch-ttalteuische» Dreierbesprechuuge» entstanden waren, wurden unter weitgehender Schonung italienischer Gefühle dahin gelöst, datz die tatsächlich bestehende Verbindung formal nur sehr un klar ausgebrückt wird. Man dürfte so verfahren, daß die drei Mächte im Laufe deS heutigen Tages unter sich eine Erklärung Uber die Aufgabe dieser Verhand- lungen formulieren und dann der BölkerbunbSrat von diesem Beschluß in Kenntnis gesetzt wird. Der BölkerbunbSrat wird dann diesen Beschluß „begrüßen" und zugleich die Hoffnung auösprechen, baß «S bis zu seinem nächsten Zusammentreten zu einem günstigen Ergebnis kommen möge. ES läßt sich bereits sagen, daß in diesen Besprechungen der bereits vor «in paar Tagen bekanntgeworbene , Plan eines europäische« Mandats über Abessinien die Hauptrolle spielen wird. In diplomatische«, der Regierung nahestehenden Kreisen läßt man keinen Zwetsel darüber, daß man sich von «nfang,an bet -en kommenden Besprechungen gegen alle italienischen Wünsche auf Annexion erheblicher Teil« Abessinien» wie auch gegen «in itckltenische» Protektorat «tenden wist. (Steh« auch die Meldungen auf Seite 22.) Von Sonntag zu Sonntag Wo« im «u-i-nd gesch-h - Mn Omrschntt« durch di- W-NpE der Woche Zukunftsperspektive Der italienisch-abessinische Kon- slikt besteht weiter! Ebenso die Kriegs gefahr! Das ist das Ergebnis der Genfer Völkcr- bundstagung. Das heißt: der Völkerbund ha, eigentlich nur die Nvlle ciucs Gastgebers gespielt in dessen Haus sich die Vertreter der Großmächte trafen, Im übrigen wurde er iguvriert. Tas die Verhandlungen abschließende Kompromiß wurde aus Grund eines diplomatischen Handels der drei großen Westmächlc gefunden, deren Vertreter sich zufällig in Genf getroffen hatten. Sie hätten ebensogut irgendwo anders zusammenkommen können, hätte nicht England aus Wahrung der Form und der Bölkerbundsetikette bestanden. Italien hat erreicht, baß die Schieds gerichtsverhandlungen über den längst vergessenen und völlig unwichtig gewordenen Zwischenfall von Ual-Ual lediglich im enggezvgeuen Rahmen der früheren Verhandlungen von Schevcningen gesührt werden. ES hat weiter erreicht, daß die nunmehr be ginnenden diplomatischen Besprechungen zwischen Puris, London und Rom aus Grund des Drcimächte- vertkageü vom Jahre 1906 nicht mit dem Völkerbund verknünst werden. Diese formalen Erfolge ermög lichen Italien die Fortsetzung seiner militärischen Vorbereitungen. England hat durchgesetzt, daß die Verhandlungen der Schiedskommission über Ual-Ual wie auch die Dreimächtcbcsprechungcn bis zum 4. September beendet sein müssen und daß, wenn dann keine Einigung erreicht ist, der Völker- bundsrat das abessinisch-italienische Gcsamtproblcm aufwersen wird. England gibt also Italien eine ge wisse Frist, behält sich aber vor, gegebenenfalls, falls keine Einigung mit Rom zu erzielen ist, den Mecha nismus des Völkerbundes in Bewegung zu setzen. Sir Samuel Hoare und In England ist man bestrebt, bis dahin ein mög. lichst engesEinvernehmenmitFrankreich herzustellen, da beide Staaten insolge ihrer Bcsitzun. gen in der farbigen Welt an der Verhinderung eines bewaffneten Konfliktes in Abessinien, der leicht in etnen allgemeinen Kannst „Schwarz gegen Weiß" ver. wandelt werden könnte, interessiert sind. (Eine Ent wicklung, deren Rückwirkungen aus die europäische Politik Englands der genauesten Beachtung bcdars.s England möchte aber nicht nur mit Frankreich einig gehen. Es erregte einiges Aussehen, daß Sir SamuelHoarein seiner Rede vor der Vertagung des Unterhauses gleich zu Beginn mit besonderer Be. tonung daraus hinwies, daß die englische Negierung das amerikanische Staatsdepartement in der abessinischen Frage stets auf dem Lausenden gehal- ten haDe und sich mit ihm in Uebercinstimmung wisse. Zu ungefähr derselben Zeit erklärte der amerikanische PräsidentRoosevelt den Vertretern der Presse in Washington, die Bereinigten Staaten hätten da» größte Interesse an einer friedlichen Regelung der abessinischen Frage. Eine Erklärung, die offenbar als eine HilfSstellung für die britische Dele gation in der Völkerbunds st adt gedacht war. Also ein engeres amertkantsch-englischeS Zusam. mengehen? Man muß vorsichtig sein. So einfach liegen die Dinge nicht. Aber sie sind — auf weitere Sicht — so bedeutsam, daß im Zusammenhang mit den tagespolitischen Ereignissen einmal auf sie «ingegan» gen werden muß. Sine amerikanisch «englische Diskussion In einer der führenden amerikanischen außenpoli- tischen Zeitschriften der 118^., den „Foretgn AffairS", wurde in den letzten Wochen ausführlich über die Möglichkeit eines engeren engltsch-amerika. Nischen politischen Zusammengehens, eines „angelsächsi schen Blocks" diskutiert. Von einem aurertkanihhen Politiker wurde dse Frage aufgeworfen, warum die beiden groben Mächte sich bisher auf keiner gemein- kamen polttkfchen Linie, ganz zu schwelgen von einem Bündnis, finden konnten, obwohl sie keinerlei Grenz konflikte haben und durch keinerlei Wünsche nach Expan sion getrennt werden, obwohl die Weltanschaunng in großen Zügen die gleiche sei und ihre Sprache und ihre Tradition aus der gleichen Quelle stammten. Der Amerikaner glaubt, der Grund liege darin, daß das politische Hauptinteresse des einen Staate» nur ein N e b e n tnteresse des andern fei. England» Haupt interesse liege ans dem europäischen Kontinent, daS Amerikas ans den beiden Ozeanen, die der Panama- -d"' hauptsächlich aber im Pazifik. Der Engländer - , r Willmott Le w i s, der Washing- toner Korrespondent -er „Times", der dem Amerikaner im Iulihesi der „Foreign Assairs" nnt- wortet. erklärt sich mit dieser Auffassung nicht cinvcr- Er findet die Teilung in Interessensphären lunstlich und glaubt, daß über allem das gemein- lame Interesse beider Staaten an der Erhaltung des , r r i e de n s in der Welt stehe. Er richtet an Amerika die in England oft gestellte Gcgcnjrage: „Bestehl nicht ein ernstes Mißverhältnis zwischen der Macht nnd dem Einfluß der II8I. und der Rolle, die das amerikanische Volk gewillt ist — oder gewillt zu sein scheint —, bei der Organisation des Friedens in der Welt zu spielen ?" Er sucht Amerika klarzumachcu, wie schwer angesichts der amerikanischen Verfassung mit den O8.V politisch zu verhandeln sei. Was der Präsident in direkte» Ver handlungen abmache, könne der Senat, wie dies z. B. Wilson nach seiner Rückkehr auS Europa crsahreu mußte, wieder umfloßen. Deshalb sei sür England größte Vorsicht vonnöten bei scdcr politischen Aktion, die vom Weißen Hans ausgche. Ans der andern Seite müsse», wie Willmott zugibt, ans den Amerikaner wieder die vielfältigen Interessen Englands in allen Weltteilen verwirrend wirken, denn sie widersprechen sich gegenseitig und kreuzen einander immer wieder, so daß eine klare politische Linie Englands nur selten zu erkennen ist. Diese anglo-amcrikanischc Diskussion, die auch von großen New Vorkcr nnd Londoner Tageszeitungen aufgcgrisscn wurde, ist nicht neu. Sic bewegt sich aber auch diesmal lediglich an der äußersten volitisch-diplo. malischen Oberfläche und kommt über die Frage eines politisch-diplomatischen Zusammenwirkens der Regie- rungen, also über eine Entente in Gestalt der fran zösisch-englischen nicht hinaus. Rian will aber m ehr! Mehr als ein bloß diplomatisches Zusammengehen! Denn beide Länder sind seil Jahrhunderten gewohnt, sich als eine Familie zu betrachten und alles, waS einst mals zwischen ihnen geschah, die Erhebung von 1774 nnd den Krieg von 1812 lediglich als Familicnslreitig- keiten anzuschen. Willmott Lewis nennt in seinem Artikel Amerika „ein späteres und qrößcrcs Großbritannien". DaS ist die herkömmliche Ansicht auch der aus englischem Blut stammenden Ober schicht, die in Amerika regiert. Bei festlichen Angelegen heiten wird viel Wesens von den Pilgcrvälern gemacht, die einstmals England verließen und den Grundstclu zum heutigen Amerika legten. »Amerikas Schicksalswende" All dieses „Blut ist dicker als Wasscr"-Gerede be. ruht aber doch nur aus einer Fiktion, einer durch Uebcrlicferuug geheiligten A n n a h m c. Die Wirk lichkeit sieht anders ans. Diese Wirklichkeit sucht z. B. in seinem neuesten Buche „ A m c r i k a s S ch i ck - salSstundr " iF. A. BrockhauS, Leipzig 1935) der deutsche Wcltrcisendc Colin Roß zu erfassen. Ucber daS Amerika der Nachkriegszeit, der großen Rationalisierungszeit, der Acra der „ewigen Prospe- rity", über das Amerika der Coolidge und Hoover sind einem in Bewunderung erstarrenden Europa serienweise Bücher beschert worden. Aber die Tcvikcnlagc hat eS für die meisten deutschen Beobachter in den letzten Jahren unmöglich gemacht, das Amerika nach dem „schwarzen Freitag", das Amerika der großen Krise, zu sehen. Diese Lücke sucht Colin Roß auSzufttllen. Er ist wieder sehr systematisch zu Werke gegangen. Seine letzte Reise war auf Jahre angelegt. Er begann im äußersten Norden, in der Arktis, hielt sich dann Monate hindurch In Kanada auf nnd ließ sich schließlich in den Staaten nieder. WaS er erlebte und schildert, sind also nicht nur die Ein- drücke eines eiligen Touristen, brr den amerikanischen Kontinent in einigen Wochen burchstreist ober gar nur die Ostküste sah. So entstand sein letztes Buch, un- streitig das beste seiner Reiseiverke seit jenem epochc- machenden „Meer der E ntschci dringen , daS un» in Deutschland in großartiger Weise den Schau- platz künftiger Wcltentscheidungcn, den Stillen Ozean, "^Colin Roß wird vielleicht in Europa, sicher aber in Amerika Widcrstand sInden. De''n er stößt tief unter die politische TageSoberfläche hinunter. ES ist "hm wie er an einer Stelle seine» Buche» sagt, bet feinem Versuche, das modern« Amerika zu "fassen, gegangen wie dem bekannte» Archäologen Gchtte«
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