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Dresdner neueste Nachrichten : 17.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193505179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-05
- Tag1935-05-17
- Monat1935-05
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.05.1935
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Bon hier aus rich tete er eine Rundsuiikansprachc an das russische Bolk, in der er «betonte, daß sein Besuch die Freund schaft zwischen Frankreich und Sowjet- rußland Gesiegelt habe. Alkch das amtlich« K ommuniqne, das inzwischen ausgcgcben wurde, betont das „sreuudschastliche Vertrauen" zwischen den beiden Ländern. Weiter heisst es, dass die Be- mühungen um die Sicherung des Friedens in einer Reihe von Staaten Unterstützung gefunden hätten. Und dann folgt der Satz, aus den die heutige Pariser Presse ganz besonderes Gewicht legt: „Gerade km Interesse der Krirdenswahrung sind diese Staaten »erpflschtet, di« Mittel der La«de»»ert«idigung nicht heradznmindern. Stalin hat fein volles Verständnis sifr die Bestrebungen Frankreichs ausgesprochen, «inen RiistungSstand zu erreichen, der den Notwendigkeiten seiner Sicherheit entspricht." Damit hat also Stalin sein- Billigung s ü r die Fortsetzung der französischen Aus rüstung erklärt, und er hat zugleich seine Miss billigung für die anti militaristische Propaganda in Frankreich, wie sic bcson.- ders von den französischen Kommunisten bisher getrieben wurde, ausgesprochen. Dieser Vorgang ist in der gesahnten Politik Sowjctrusslanbö einzig artig, und er lehrt deutlicher als alles andre, wie stark die militärischen Absichten sind, die Frankreich und Nusslau- zusammen haben. Auch die Pariser Presse lässt deutlich die Tragweite des sranzösisch- sowjetrussischen Militärbündnisses erkennen. Im zweiten Teil des Kommunigm'-S heisst cs dann: „Es wurde besonders anerkannt, dass der Abschluss des gegenseitigen Beistandspaktes zwilchen Sowictrnssland und Frankreich in keiner Weise die Bedeutung schmä lert, die die unausschiebbare Verwirklichung eines R c - gionalpaktes in O st e uropa bietet, der die ur sprünglich hierfür vorgesehenen Staaten auf der Grundlage von Verpflichtungen vereinigen würde, die aus den Nichtangrisf, die Beratung und die N i ch t u n t e r st ii tz u n g des Angreifers abziclen. Beide Regierungen werden sich mit vereinten Kräften zn diesem Zwecke für die Ausgestaltung des geeigneten diplomatischen BcrsahrcnS weiterhin ein setzen." In diesen Sätzen über den Lstpakt verdient cS besondere Beachtung, dass nicht m e h r von der Ver- . pslichtung der " vorgesehenen Vertragspartner zii gegenseitiger militärischer Unter- stühnng gegen einen Angreifer die Rede ist. Damit soll offenbar den von Deutschland und Polen ge äußerten Hanptbedcnken Rechnung getragen werden, und die Pariser Presse spricht in diesem Zusammen hang daher auch von einer „neuen Einladung an Deutschland und Polen". In Moskau verlautet sogar, dass itian bereit sei, auch dem Wunsche Polens ent- gcgenznkommcn, nach dem die Tschechoslowakei an diesem OstnichtangrissSpakt unbeteiligt bleiben solle. Laval wird seinen neuen Aufenthalt in Warschau zweifellos dazu bcnutzeii, nm diese Fragen weiter zn klären und Polen für die neue Form dcS OstpakteS zn gewinnen. Welche weiteren Schritte dann noch unternommen werden, kann man in aller Ruhe ab warten. Die militärische Zusammenarbeit Zwei französische Regimenter sollen die Sowjetunion besuchen Telegramm unsres Korrespondenten tt. PariS, 18. Mai Die regierungssromme Pariser Presse schiesst heute wahr« Freadenseuerwerke ab über das Ergebnis von MoSka«. Es sei «insach „ausserordentlich", erklärt der „Petit Paristen", dass der „bolschewistische Papst" Stalin „die antimilitaristische Propaganda der sranziisischen Kommunisten Verbote«" habe. Ss sei dies um so be. merkenswerter, sügt Pertjnax im „Echo de Paris" hin zu, als es zum erstenmal »ssiziel geschehe «nd als Stalin auch zum erstenmal versönlich die Verantwor tung siir dieses Versprechen übernommen habe. Damit sei Russland endgültig gebunden. Einig« Blätter der heutigen Morgeupress« allerdings, wie der „Jour" und das „Journal" halten es sür „wenig ehrenvoll", sa sogar sür „unerträglich", dass Frankreich in MoSka« um die Genehmigung seiner Militärpolittk hab« bettel« müssen. Russland habe doch schliesslich keln Ausstchts« recht. Ausserdem müsse «an abwarte«, ob die Russe« wirklich Wort halte«, denn das hätten sie bisher weder gegenüber England noch gegenüber Deutschland getan. Interessant ist es, dass der marxistische „Popu- laire", der als Organ der marxistischen Partei im Bündnis mit den Kommunisten steht, den Propa gandaverzicht Stalins als «inen Verstoss gegen die Abmachungen von 1V24 bezeichnet. Damals bet der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen habe Russland sich verpflichtet, sich nicht in dis inneren Angelegenheiten Frankreichs ei »zu «lischest. „DaS Kommunique von Moskau stellt aber eine Hnterveution, «ine Einmischung in dis inneren Angelegenheiten Frankreichs dar, wobei allerdings diese Einmischung von dem sranzvsischen Aussenminister Laval selbst gesordert und von Stalin zugegeben wurde. Stalin erklärt, dass die bürger liche französische Regierung recht hat mtt ihrer Orga- nisatton -er Landesverteidigung. Wer gegen die zwetiährige Dlenstzelt in Frankreich auftritt, wird also von den Sowjetftthrern, von der bolschewistischen Wie der „Petit Parisien" berichtet, soll die künftige Zusammenarbeit zwischen Frankreich «nd Russland sofort durch einen Austausch von Ossiziercn der sranziisischen «nd der russische« Armee organi siert werden. Pertinax weiss im „Echo de Paris" sogar zu melden, dass noch in diesem Sommer zwei ganze Regimenter der sranzöstschen Armee nach Russland geschickt würden, um die Berbindnug mit der Roten Armee zu verwirklichen. Auch würden bald die Verhandlungen zwischen den General« stäben beginnen. Im übrigen unterstreicht der „Petit Parisien" noch besonders jene Stelle im amtlichen Kommunique, die „eine unverblümte Einladung an Deutschland und Polen zur Teilnahme an der Sicherheits organisation in Osteuropa darstellt". In Paris hofft man dabei, dass man mit Polen rasch zur Einigung kommen werde, Weite? wird halbamtlich von französischer Seite mitgeteilt, dass die russisch - tschechischen Pakt- Verhandlungen zum Abschluss gekommen sind. Der russisch-tschechische Vertrag soll noch heute in Paris paraphiert und dann in der nächsten Woche in Genf unterzeichnet werden. Litwinow Sn-e Mai in Parts X Moskau, 1«. Mal Wie von sowjetrusflscher offiziöser Seite mit geteilt wird, ist der Gegenbesuch des AnssenkommissarS Litwinow in Paris nunmehr beschlossen worden. Litwinow werde Ende Mai in Paris erwartet. Er wolle mehrere Tage in der sranzöstschen Hanptstadt bleiben, um di« politische« Verhandlungen, auch die über de« Ostpakt, fortzusessen. Ander» Jasormationen zusolge wird gleichzeitig ein« bedeutende Persönlichkeit der Rote« Arme« und Marine nach Pari» reise«, um mit den sranzöstschen militärischen Kreisen, besonders mit de« frnstzösischen Generalstab, Berbindnug ansznnehme«. > . ' Telegramm unsres Korrespondenten Nom, 18. Mai Die Senatsrcde Mussolinis wird heute von der italienischen Presse ausführlich kommentiert. Die Zeitungen sparen dabei nicht mit mehr oder minder versteckten Angriffen gegen England. So erklärt das halbamtliche „Giornale d'Jtalia", es sei merkwürdig, dass ausgerechnet britische Stimmen sich über die militärische Schwächung Italiens in Europa als Folge der Truppenentsendungcn nach Ostasrika beschwerten. Denn England selbst habe eS bis heute abgelehnt, Bindungen zur Ausrechtcrhaltung des Friedens aus dem europäischen Kontinent ein- zugehen. Italien werde die grosse Stellung des Aus gleichs und der Kontrolle in Europa halten, die ihm zukomme. Im übrigen sei gerade England im Lause feiner Kolonialgefchichte niemals vor bewaffnetem Wingreifen zurückgeschreckt, wenn es seine Interessen verlangten, beispielsweise im Burenkrieg, obwohl die Buren einen viel grösseren Zivilisationsgrad er reicht hätten als die Abessinier. In sehr scharfer Form spricht die römische „Tribuna" die italienische Auslassung aus, dass eo sich bei einem eventuellen Feldzug gegen dao äthiopische Kaiserreich um ein koloniales Unternehmen, nicht aber nm einen Krieg gegen einen gleichberechtigten Staat handele. AuS weiteren Ausführungen der „Tribnna" geht klar hervor, dass Italien nach wie vor den Völkerbund nicht als Schiedsrichter in seinem Streit mit Abessinien an erkennen, sondern den Konslikt mit Abessinien allein und selbständig entscheiden will. Jedoch kann die Meldung, dass Italien siir den Fall, dass sein Streitfall mit Abessinien vom Völkerbund behandelt werden sollte, seinen Austritt ans der Genfer Institution erklären würbe, als zumindest verfrüht bezeichnet werden. London erinnert an die Verträge Englands Botschafter in Rom nach London berufen Telegramm unsres Korrespondenten F. London. 18. Mai Englands Bemühungen um eine friedliche Lösung des italienisch-abessinischen Konfliktes haben, wie die Blätter heute melden, zur Berufung des englischen Botschafters in Nom. Sir Eric Drnmmond, nach London geführt. Er wird morgen hier eintresfcn, um, wie es heisst, dem Kabinett einen ausführlichen Bericht über die Ent wicklung der Lage zu erstatten und cs der Negierung zu ermöglichen, ihre Haltung in den kommenden Bölkerbunbsratsverhandlungcn sestzulcgcn. Jeden falls scheint England nicht gewillt, sich selbst oder den Völkerbund ausschaltcn zu lassen. Dass Mussolinis Warnung an die Mächte, sich nicht in seinen Konslikt mit Abessinien cinzumischcn.'hicr keinen grossen Ein druck gemacht ha», geht auch aus einem von der „Times" zu diesen Thema veröffentlichten Leit« artikcl hervor. In diesem Leitartikel wird einleitend betont, dass Mussolinis Rede leider nicht die Mässigung gezeigt habe, aus die alle Welt gehofft habe. Weder England noch Frankreich hätten zur Zeit die Absicht, die von Mussolini abgelchnte diplomatische Aktion zu unter nehmen, wie sie auch nicht die Absicht hätten, Abessinien zum Widerstand gegen Italien zu er mutigen. Nichtsdestoweniger sei ein diplomatischer Meinungsaustausch im Gange, denn England «nd Frankreich hätten aus Grund be stehender Verträge einschliesslich der Völkerbunds, satzung daS Recht «nd auch die Pflicht, mit Italien über diese Krage zu beraten. Die „Times" betonen, dass die von beiden Seiten, besonders aber von Italien, getroffenen Kriegsvorbereitungen in gar keinem Verhält nis zu dem ursprünglichen Grenz- zwfschensall stünden. Abschliessend weist das Blatt darauf hin, dass sowohl Italien wie Abessinien unter den bestehenden Verträgen verpflichtet seien, jede Gewaltanwendung zu vermeiden, »nd dass besonders Italien durch den Vertrag vom Jahre IS66 ausdrücklich daran gebunden sei, den 8tatus quo nicht ohne vorherige Beratung mit Eng land ober Frankreich zu ändern. In dtnt vorliegen den Falle habe Italien keine Schritte ünternommen, um mit England oder Frankreich eine Verständigung herbeiäusühren. Es dürfe nicht dem leisesten Zwei fel unterliegen, dass die Ueberzeugung, Italien beabstchtige gegen «in andres BölkrrbundSmitglied Krieg ,« führen, di« Freundschaft mit Italien schwer belaste« würde. Die baldige Beilegung dieses Konflikts sei sür Europa ganz besonders wichtig. In einem Vries an die „TttzneS" erklärt Lord «ecil, rin abesstnischer An- griff ans Italien würde Wahnsinn sein, und ein italienischer Einmarsch in Acthivpien sollte an gesichts der Beschlüsse von Lireja als unmöglich betrachtet werden. In dieser Entschlie ssung hätten die drei Slrcia-Mächte als ihr Ziel die kollektive Ausrechtcrhaltung dcs Friedens im Rah men des Völkerbundes bezeichnet und sich gegen eine einseitige Verleugnung der Verträge ausgesprochen. Diele Grundsätze müssten im Streit zwischen Italien nnd Abessinien dieselbe Gültigkeit haben, wie in dem unlängst gegen Deutschland ver handelten Fall. Es sei unmöglich, im Norden Achtung vor dem Kvllcktivsnstem zn fordern und sich im Lüden darüber hinwegzusetzen. Die Verletzung tdic übrigens nicht von Deutschland ansging! —D. Lchristltg.j von Teil V des Versailler Vertrages könne nicht verurteilt wer den, wenn nicht dieselbe Unverletzlichkeit sür Teil I des Versailler Vertrages lVölkerbundssatzung) an- erkannt werde. Der tschechoslowattsch.sowjeirussische patt unterzeichnet X Prag, 18. Mai. lDurch Funkspruchj Am Donnerstag kurz nach IS Uhr wurde im Ausscnministrrinm der tschechoslowakisch-russische Hilse- lcistungspakt unterzeichnet. Für die Tschechoslowakei unterzeichnete der Minister des «eussern, I)r. Bcnesch, sür die Sowjetunion der hiesige sowjctrussischc Ge sandte Alexandrowski den Vertrag. Marschall PLtain auf ver Durchreise in Berlin X Berlin, 16. Mai Aus der Durchreise nach Warschau, wo er bei den Trauerscicrlichkeitcu die französische Regierung ver tritt, ist Donnerstag morgen um 8.4ö Uhr Marschall Pötain in Berlin cingctrossen. Ans dem Bahnhof Friedrichstrasse wurde er vom französischen Botschafter Franyois-Poncet erwartet. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers und dcs Reichswehr« Ministers v. Blomberg war General v. Reichenau erschienen, um den Marschall zu begrüben und ihm seinen Wagen zu einer kurzen Rundfahrt durch Berlin zur Verfügung zu stellen. Marschall PStaln verweilte bei der Rundfahrt kurze Zelt im Ehrenmal. Um 16 Uhr trat er die Weiterreise an.
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