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Dresdner neueste Nachrichten : 12.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193703123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-12
- Monat1937-03
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.03.1937
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M«rz M IS. Jahrgang Freitag, 12. März 1937 Ätneeiaennreite' Grundpreis: die Ispaltlge mm-Zelle Im An» ' -— — ,r,grnIeII1»Rpf-,Stellengesucheunbprlval» Famlllenanielgen üNpf„bir7S mm breite wm-Zeile Im Textteil 1,10 NM. _. , Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel v. Briefgebühr für Ziffer» Echrlflleitung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: Dresden'A* Aerdlnandstraße 4 an,«igen so npf. au-sthi. Port». Zur 3-1« P Anzeigenpreisliste Nr. - gm-. popanschrtst: Vresben-A.1. Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 279S1-27S8Z«.reiegr.: Aeueste Dresden * VerNner Schristleltung: Verlin W. 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Wo. 4, g.ir, ti.zz »0, 4.40. g.sn. 4 Wo. 4, 0,15, x.N, n ab zuacianei. lirlev Temole i> is balde Preise! ' mit Weik, g-M Üblen, P. Lrnea Welielv.Hsrdiaeii Vclrvvich, LIe,.>li " m. Icinin ,1ne, Lin l'achlrinnind! aullen, g. 2,E -em Laifci" mit „Loetenkövkeden' Iven", der «ick« aucs Strand u.a. Ker ist der Peici' Löchtcr" lPvrieni n,80: „Die Sr.ni irdann.Tr.Maie, ilvielcriola d. N'r I.llriulaotradieoi "er junge 0>ia«' ebalt an Oiarciü' cd" lP. Hörbiger» iivcnlionqt" mit ,ltr Iuacndi. eil. -ran" lrinnabcilai n—erhörte strau' Sdcl vom -lallen' Ilrsula Oirabien. icht schlatcn aelm' . 4, O.M, 8.M: Notraul Risner n, B. v. Zitzcwikj iber 05000. - aültia. -Sdner Neueste, »eilage ,Fräst- »" Ü Seite«, Vormarsch trotz Schnee und Hagel Nationale Truppen stoßen weiter vor — Neue Nattonalitätendebatte im Prager Parlament — Mehr Wohnungen sür Landarbeiter Oie Rohstofskonferenz In Genf sand unter dem hohen Schutz des Völker bundes die in Len letzten Monaten viel Posprochene Rohstoffkonserenz statt. Ihre Aufgabe sollte es sein, die Beschwerden und Sorgen -er Staaten, die keinen direkten Zugang zu den Rohstoffen der Welt haben und kein« Kolonien besitzen, zu prüfen. Lange genug hat es gebauert, bis endlich diese Frage von den West mächten wenigstens erörterungSwürdtg befunden wurde. Str Samuel Hoare hatte zu der Zeit, da er englischer Außenminister war, währen- der ersten Phase des abessinischen Krieges wohl mehr aus tak tischen Erwägungen vorsichtig aus die Notwendigkeit einer Diskussion der. Nohstofsprobleme hingcwicscn. Die sich daran anschließende Erörterung blieb aber in akademisch-theoretischen Erwägungen stecken und wurde endlich in Genf unter völlig unzulänglichen Formen zur Debatte gestellt, also an einem Ort, der sich bisher als der denkbar ungeeignetste Platz für eine praktische Lösung lebenswichtiger Fragen gezeigt hatie. Verlaus und Ausgang der Genfer Beratungen haben bewiesen, dass Deutschland und Italien völlig recht hatten, als sie eine Beschickung dieser Konferenz als völlig unzweckmäsiig und aussichtslos ablehnten. Nach einer Debatte Po» seltener Unfruchtbarkeit hat .'die Konferenz gestAji nach altbewährtem Völker- bundSrezept beschlossen, drei Unterausschüsse einzusetzen, die im Juni znsammcntreten, alle Einzelsragen prüfen und im September dem Völkerbund einen Bericht erstatten sollen. Man kann sich die weitere Entwicklung vorstellen, ohne seine Phantasie tn allzu grosie Unkosten zu stürzen: Ter UnteranSschusi wird weitere UnteruntcrauSschilsse in kaninchenhaster Fruchtbarkeit gebären, aber sonst weiter nichts. Der Völkerbund wird sich dann im September mit einigen akademischen Beschlüssen be gnügen, und nachher sann der Laus der Tinge wieder von vorn beginnen. Wir kennen diese Entwicklung sa aus außerordentlsch guten Beispielen der vergan genen eineinhalb Jahrzehnte »nd erinnern in diesem Zusammenhänge nur an das nie endende Genfer Gespräch über die Abrü st ung, das zwar vielen Delegierten in der VölkerbundSstadt reichliche Diäten und Rcisespcsen verschaffte, die Völker aber mir ihr gutes Geld kostete. Die grosie Genfer Leichcn- schauhalle, in der so manche Uebcrreste einst grosicr und gesunder Ideen liegen, ist um eiu neues Schau- stück bereichert morden. ES gibt wenig Debatten, deren Inhalt man mit größerem Widerwillen verfolgt hat wie die Aussprache aus dieser Rohstosskonserenz. Ein Delegierter nach dem andern stand auf und sprach einen Monolog, der meist in keinerlei Zusammenhang mit den Monologen der übrigen RegiernngSvertrctcr stand. Entweder hörte man langatmige theoretische Abhandlungen, die ebenso reich an Statistiken wir an Gemeinplätzen waren. Oder aber Erklärungen der rohstoffreichen Länder, die sehr von oben herab tn schulmeisterlichem Tone mit geradezu unübertrefflicher Verständnislosig keit die Lebensfragen der rohstoffarmen Länder (für die vor allem auch der Vertreter Polens sehr ein dringlich sprach) beurteilten. Vor allem zeichneten sich durch solche Verständnislosigkeit die Angelsachsen aus, von denen allerdings nur die Vertreter des Britischen Weltreiches'zugegen waren, da Amerika eine Beteili gung an der Konferenz avgelchnt hatte. Die Reden, die Leith Roß für England und Sir Strakofch für Süd- asrika hielten, zeigten ein geradezu peinliches Be mühen, die Fragen zu bagatellisieren. Beide Redner vertraten im Grunde den Standpunkt, das, eigentlich in der RoWoffverteilung alles in schönster Ordnung sei, und daß ganz geringfügige Korrekturen der Handels politik sozusagen das Paradies auf Erden Herbriführen könnten. Warum dann überhaupt die ganze Konferenz einberufen worben ist, erscheint nicht ganz klar. Eines aber ist sehr klar: aus all dem vielen Ge rede klang von einem Tage zum andern stärker das radikale Nein der rohstoffreichen Län der heraus, deren Vertreter sich teilweise gar nicht die Mühe gaben, ihre Verärgerung über die Not wendigkeit, eine solche Frage überhaupt nur diskutieren zu müsfeu, zu verbergen. Die rohstoff armen Länder wurden wie lästige Bettler behandelt und mußten sich obendrein noch durch deu „guten Rat" verhöhnen lassen, Länder, die selber keine Rohstosse hätten, mühten sie eben — kaufen! Eigene Kolo nien seien sür diese Zwecke gar nicht so bedeutsam und von gar keinem so großen Nutzen. Wenn man, wie die Briten, den überwiegend größten Teil aller Kolonien und aller Rohstoffvorräte der Welt besitzt und dagn Ländern» die keine Kolonien und keinen direkten Zugang zu. den Rohstossen und keine De visen und keine Goldvorräte haben, einzureden ver sucht, sie könnten ,^anz aut" ohne Kolonien existieren, so wirkt las ebenso herausfordernd, als wenn ein Millionär «Inei Fürsorgeempfänger erklärt, Gelb sei gar nicht so wichtig. Der alte Rat der Marie Antot- nette aus rveltvolitlschem Schauplatz: „Die Armen haben kein Brot? So solle» sie eben Kuchen essen!" Will man alle Ventile verstopfen? DK. 8°k. . ...M.x n ,. 42KilometervorGuada(ajara Schwere Verluste der Bolschewisten — Bevölkerung begrüßt die Befreier Aufschlußreiche Enthüllung in Danzig Waffen für die spanischen Bolschewisten auf der Danziger Westerplatte verladen Die letzte große „Leb e n S l i n i e" Madrids, die durch diese Lücke gehende Straße Madrid- Cuenca—Valencia, liegt bereits im Feuerberetch der nationalen Truppen, und der linke Flügel der Mola- Truppen hat in kühnem Vorstoß schon Saccdon er- reicht, wo die Bolschewisten eine Abwehrstellung zum Schutze dieser Straße errichten wollten. Die nationalen Truppen sind jetzt von ihrem Ausgangspunkt Siguenza aus 6V Kilometer weit vorgestoßen. Tie Schnelligkeit ihres Vormarsches ist in hohem Maße der guten Vorarbeit durch die Luftwaffe zu- zuschreibcn. lieber IW Bomben- und Kampsmaschincn sollen von Franco auf der Gnadalasarasront eingesetzt worden sein. Hunderte von Tonnen an hoch explosiven Bomben sind nach den hier vorliegenden Meldungen abgcworscn worden. Auch an der A st u r i e n f r o n t und an der Aragonsront schoben die nationalen Truppen ihre Stellungen vor. Bei Madrid brach ein Angriff der Bolschewisten auf die Universitätsstadt zusammen. Der Oberbefehlshaber der Madrider Bölschcwistenbanden, „General" M t a j^a, hat sein Hauptquartier nach der Bezirksstadt Chinchon, die etwa 83 Kilometer außer halb von Madrid, nordöstlich von Aranjuez, liegt, ver legt und dorthin Verstärkungen bringen lassen. XBrüssel, 12. März. (Durch Funkspruch) Im Zuge des diplomatische« Meinungsaustausches über eine» Westpakt ist die belgische Regierung, wie am Donnerstag bekannt wurde, auch über den Stand» poukt der italienische« Regierung unterrichtet worbe«. Die belgische Regiernng hatte am IS. Februar der englische« Regiernng in einer Not«, deren Inhalt im einzelne« bis jetzt nicht veröffentlicht worden ist, er klärt, daß Belgien zum Abschluß eines Paktes zwischen den ehemalige« Locarnomächte« bereit sei, worin diese eine Garantie der Unverletzlichkeit und Unab hängigkeit Belgiens übernehme. Gleichzeitig hatte die belgische Regierung daraus hingewiese«, baß außer England und Frankreich auch Deutschland deu belgi sche« Standpunkt, «onach die Sich?,heit Belgiens von de« ander« Mächte« garantiert «erbe« solle, an genommen habe. Di« italienische Regierung hat jetzt die belgische Regierung wissen lasten, daß s,e tn der Krag« der Sicherheit Belgiens de« gleiche« Stand- punkt einueh«« wie England, Frankreich ««» Pantsch land. Auch Rom garantiert Belgiens Sicherheit X Salamanca» ir. März Obwohl gestern eisiger Sturm, Hagel und Schnee den Vormarsch der nationalen Truppen gewaltig er schwerten, «nd vor allem der Nachschub die größte» Schwierigkeiten ans den ausgcweichtcn Wegen hatte, schreitet die Osfenflve aus Guadalajara unaushaltsam sort. Während die Eroberung der Ortschast Cogolludo und andrer Ortschaften in den Bergen westlich des HcnarcStaleS und der Straße Madrid—Saragossa die rechte Flanke der im Tale vorgrhendcu Hanptkolonne sicherte, nahm diese Hanptkolonne das Dors Torija an der großen Straße, besetzte Trijeque und war nach den letzten Meldungen nur noch IS Kilometer von Guadalajara «ntsernt. Die Bolschewisten erlitten schwerste Verluste. Die nationalen Streitkräste wurden in den befreiten Ortschaften mit Begeisterung begrüßt. Zwischen den in der Gegend von Guadalajara operie renden nationalen Trnppen und den vorgeschobensten Posten bei Arggnda im Südosten von Madrid liegt nnr noch eine Entfernung von etwa SV Kilometer, dl« an der vollständigen Einkreisung der spanischen Haupt stadt uoch sehlen. X Danzig, 12. März. (Durch Fnnkspruch) Der „D a n z i g e r V o r p o st e n" veröffentlicht ge naue Angaben über umfangreiche Wassentrans- porte, die im vergangenen Jahr in dem polnischen MunitionShasen aus der Danziger Westcrplatte für die spanischen Bolschewisten verladen worden sind. DaS Blatt stellt einleitend fest, daß ein Agent eines französischen Auskauskomiteeö nicht nur in dem polnischen Hasen Gdingen tätig war, sondern daß man diesen Agenten auch von Gdingen nach Dan zig entsandt habe, um MunitionSverladnugen ans der Westerplatte für die spanischen Bolschewisten zu orga nisieren. Es stehe einwandfrei fest, daß aus der Wester platte während der Monate September, Oktober und November wiederholt Kriegsmaterial sür den bolschewistischen Teil Spaniens verladen worden sei. Der „Danziger Vorposten" be hauptet, daß die sür das Hafenbecken Westcrplatte zu ständigen staatlichen polnischen Kontrollstellen die finsteren Geschäfte dieser Waffenschieber internatio nalen Kalibers nicht verhindert hätten, und ver- össcntlicht dann eine genaue Liste der Wasfen- tran Sporte, die im polnischen MunitionSbcckcn der Danziger Mesterplatte für die spanischen Bol ¬ schewisten verladen worden sind. Als besonders charakteristischer Fall aus dieser Liste sei erwähnt» daß am 3. September 103« der Dampfer „Azteka" hier etnlief, und zwar unter mexikanischer Flagge. Fest steht, daß er vorher „Sebastian" hfeß und spanischer Nationalität war. Er lud an der Westcrplatte 120Ü Tonnen Kriegsmaterial. Die Kisten wurden hier mit dem Ausdruck versehen „Made in Mexiko". Erstmalig erschien dabef der sonst in Gdingen stationierte Agent und spanische Staatsangehörige Joss Sanz, dessen Hintermänner in Parts sitzen und der über erhebliche Barmittel verfügt. Am 0. September 1V36 lief das Schiss auS, das aber niemals seinen richtigen Bestimmungsort erreichte, vielmehr am 2. Oktober an der spanischen Küste in die Lust gesprengt wurde. Nach Aufzählung von neun weiteren Fällen auö der Zeit vom 10. September bis 17. November bemerkt der „Danziger Vorposten" noch folgendes: „Mit diesem Zeitpunkt hören die Verladungen von Krtegsgerät an der Westcrplatte aus, anscheinend, weil die hier ab- gescrtigtcn Schisse unter einem so ungünstigen Stern standen, daß fast die Hälfte von ihnen vor der spanischen Küste in die Lnst ging. Vom Dezember an trat Gdingen allein für diese Wassengefchäst« als Handels- und Umschlagsplatz auf. Gentiemen-Mommen ln der Adria? Telegram ni unsres Korrespondenten 8. Paris, 12. März Wie „Oeuvre" mitteil«, steht der Abschluß eines Genttemen-VertragS zwischen Italien «nd Jugosla wien unmittelbar bevor. Dieses Abkommen schließt sich in Sinn und Wortlaut an ei« e«glisch-italleutsches Abkommen an. SS werde in Form einer mündlichen Erklärung abgegeben werden. Das wichtigste dabei sei, daß Italien den bestehenden Besitzstand im Abriatifche« Meer anerkennt. Allerdings sei die albanische Frage nicht ringeschlosteu worden. Dieses Abkomme» habe am Ouai b'Orfay schwere Verstim mung heroorgerusen. Man sehe es zwar «icht ««gern, baß «i«e Verständigung zwische« Italien «nd Jugo slawien ei«ir«te, aber man befürchte, baß die jugo» flämische« Verbündete« in der Klei««« Suteute allein die Koste« für die „egoistische Politik Stojadinowitsch" trage« müßte«. Stojadinowitsch laste sich einerseits von Italien, ««derseltS von Ungarn seine Gr««,«« garantiere«. Aber dadurch „desorganisiere" er di« Kleine Entente n«d isolier« di« Tschechoslowakei nur um so mehr. Des Führers erster Soldat Zum 40jährigen Miiitärjubiläum des General feldmarschalls v. Blomberg Don ßlile» Uebcr den ersten Kriegsminister und Oberbefehls haber der Wehrmacht des neuen Deutschen Reiches gibt cS keine Biographien. Nicht als ob Wünsche nach Lebensbeschreibungen nicht an ihn gelangt seien — sie sind cs tatsächlich, aber sie wurden meist mit srcund- fichem Tank für die gute Absicht ablehnend beschicken. So steht ein Soldat solchen Dingen gegenüber, der das Urteil über sein Wirken einer späteren Geschichts schreibung überlassen will und dcfsen 40jährigcs Le ben als Offizier unter der Devise des Grasen Schliessen stand: „Mehr sein als scheinen, viel leisten, wenig hervortreten." Charakter und Leistung be stimmten den militärischen Lebensgang deS R e i ch s k r t c g s m i n i st e r s, der einer alten Sol- batcnsamilie entstammt. Frontdienst, Kriegsakademie und GeneralstabSstcllungcn wechselten und ergänzten sich in den siebzehn Jahren seiner Lausbahn bis 1014, im Kriege bewährte er sich als GeneralstabSossizier sowohl beim Vormarsch über die Marne wie bei den späteren großen Abwehr- und AngrissSschlachten im Westen, die dem Major v. Blomberg das Ver wundetenabzeichen und den I'our I«, möritv ein brachten. Im Weltkrieg befestigten sich auch die herz lichen Beziehungen zn seinem damaligen Stabschef beim AOK. 7, dem späteren preußischen Kriegsminister und ersten Ches der Heeresleitung deü kleinen Reichs- Heeres, dem leider zu früh verstorbenen General Reinhardt, einer geborenen FUHrerpcrsönlichkeit von hohem idealistischem Schwung und unbeirrbarer Willenskraft. Auch heute nach dem Zusammenbruch haben diese beiden Männer und Freunde, zuerst bei der Lchrbrtgade Döbcritz, später beim Wehrkreis kommando V in Stuttgart, jahrelang Leite au Leite erfolgreich beim Ausbau der Reichswehr mit gewirkt. 1023 zum Oberst befördert, wurde v. Blom berg Leiter einer der wichtigsten Abteilungen der Heeresleitung, der AusbildungSabteilung, und danach Ches deS Truppcnamteö, einer Stellung, die der heutigen des GcneralstavSchcfs entspricht. Es folg ten einige militärisch besonders fruchtbare und arbeits reiche Jahre als Kommandeur der 1. Division in Kö nigsberg. Mit dem 3 0. Januar 1033 beginnt das große geschichtliche Werk des Wehrministers und spä teren ReichskriegsministerS v. Blomberg, der am Ge burtstag des Führers, am 20. April 1036, die höchste militärtfche Rangstufe erreicht. Die Ausgabe ist inncrpolitisch gekennzeichnet durch die Eingliederung der Reichswehr in den neuen Staat und den Ausbau der volksverbuudcncn Wehrmacht,» außenpolitisch durch den Durchbruch zur Wehrsrcihctt und Wehrhoheit. Was wehrpolittsch in den ver gangenen vier Jahren tn Deutschland gcschassen wurde, lebt im Bewußtsein der Nation und braucht hier nicht chronologisch entwickelt werden. Heute erscheint uns das alles leicht und selbstverständlich, und doch war und ist eS eine Ausgabe von unendlicher Schwere, ein steiler unb/chwierlger Weg zur Höhe, ein Werk reinster Er füllung, aber auch voller Gefahren, Mühen und Sor- gen. Immer wieder hat der Generalfclbmarschall be- tont, daß das Volk dem Führerdie Freiheit, daß die
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