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Dresdner neueste Nachrichten : 10.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193801104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-10
- Monat1938-01
- Jahr1938
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- Dresdner neueste Nachrichten : 10.01.1938
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Dresdner Neueste Nachrichten -,00-M mit Landers« «nd Industrie «Zeitung -awmonati.1,wRM Postbezug monat1.rMRM.«inschI.4ZRpf.postgebllhren .^/»VYYV^VV »»»»V Merzu rsNpf. Zustellun-sgeb.) Kreuzbands»»-.: Alst bl» Doch« 1XX) AM. Einzelnummer 10 Apf., «.,»chub sroß-v«»-«.» is Rpf. Schriftleltung, Verlas und Hauptgeschäftsstelle: Dresden««. Zerdlnandstraße 4 Atnaeiaenurelie' Gnin-pnls: bl» ispamg» wm-Zell« im An- 2—2 . ' ' ,«ig,nt«Il 14 Npf., Stellengesuche und privat« AamIllenanzelgenaRpf^dlelS mw breit« ouo-Zell» tn> Texiietll-ioRM. Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel v. Lriefgebllhr für Ziffer« anzeigen 30 Rps. ausschl. Porto. 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Das Dritte Reich ent bietet so einem Pionier deutscher Forschung seinen Grub, der bei der Verleihung des Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft aus dem Reichsparteitag 1987, ber größten Ehrung, die einem Wissenschaftler wider» fahren kann, im tiefsten Asien sich befand und nichts ahnte von der Anerkennung, die feine gefahrvoll« Arbeit im Dienst deutscher Forschung gesunden hatte. - Manch einer in Deutschland und auch jenseits der Grenzen wurde damals erst aus die grobe Bedeutung ber Zilchnerschen Arbeiten an der Lösung des „Rätsels Zentralasien" aufmerksam. Flir Ftlchner selbst aber wird der Nationalpreis stolzeste Krönung des bis herigen Werkes gewesen sein, und ihm die Gewißheit gebe», daß Männer der Tat und des Einsatzes für eine ,rotze Idee, wo immer sie auch stehen aus der wetten Erbe, der Hilf« und Unterstützung aus der neu erstark» nn deutschen Heimat siä-er sind. Es gab einmal andre Zetten, Zeiten, in denen iMiier hinauSzog und nach Jahren mit reicher iMnschastltcher Beute wiederkehrte -7- ohne dab auch i,r irgendein« Stelle der Snstemregterung die gttingste Notiz davon genommen hätte. Das war 1928. h»tr, zehn Jahre später, wird ihm in einem neuen Reich ein Empfang voller Achtung und Anerkennung für leine hervorragenden Leistungen, die er trotz der grössten Schwierigkeiten und trotz unendlicher Gesah» ren znm Ruhm der deutschen Wissenschaft geschafft hat. - Lo kann er seinen Weg in die Heimat nehmen voller Zuversicht und Stolz aus sein eigenes Schaffen, dem sein Leben und sein« Liebe von Anfang an gehör ten, aber auch aus sein Vaterland, das seinen Wage mut und sein Können auSzeichnet« und zu neuen Toten anspornte. Wallfahrt zu grauen Kameraden Tag der Wehrmacht im Bereiche des iv. Armeekorps, in der unsterblichen Soldatenstadt Tresden. ES war ein Tag der Wallfahrt zu den liasernen. Tag der Heimkehr für so manches alte Loldatcnherz in vertraute Räume, aus denen einst die unerbittliche Revetlle des Krieges htnanSries in die stechbahn der Apokalyptischen Reiter. Tag froher Reugier für die junge Generation in ber schmucken Unisorm der Hitlerjugend, die gestern zum ersten Male launige Bekanntschaft mit Kasernenhos und Exerzier» Holle, Ställen, Kahrzeugschuppen und Kompanierevier «achten — und mit den heute so geduldig jeder von tausend Fragen standhaltenden Unterosstzieren ober tem trotz dem tollen Wirbel in seinem sonst so streng gehüteten Reich so gar nicht gestrengen Oberselbwebel. Mütter, Bräute, Schwestern wanderten zaghaft durch die weitgevssneten Tore. Stolz lotsten sie die Löhne und neugebackenen Rekruten durch das nun schon Heimat gewordene Reich des Soldaten. WHW.-Biichsen klapperten. Gern opfette, wer plötzlich sich als Richtschütze träumen durfte, jvo er sonst nur von fern bestaunen kann. Sport, Sonder- vorsührungen und lustiges Allotria lockten. „Rtnd- sleisch mit Reis und Musik" versprach ein Posten — und wahrhaftig waren unzählige Gulaschkanonen zu riksigen Eintöpfen geworden, ließen sich'S Tausende in t<n anheimelnden, mit lustigen Bildern geschmückten Kantinen zu den hinreißenden Klägzgen deutscher Mitärmusik munden — und manchen Groschen fürs 8VW. kosten.. Ein Volk der Soldaten war bei seinen wehrhaften Löhnen zu Gast. War bei ihnen daheim. Vielleicht wird kein Ausländer, der diese Wallfahrt eines im Herzen Europas ringSumdrohten Volkes zu seinen Vatrrlandsvertridigern erlebte, sie nur als das «er lichen, was sie wär: «in selbstverständliches Bekenntnis iu unsrer unvergänglichen Wehrmacht, die lebendig« Verkörperung ist jenes wehrhaften Geistes, den man knebeln, nicht töten konnte. Und als gemeinsamen, wundervollen Einsatz tm Dienst der alle umfassenden Lchicksalskameradschaft, in der alle für «inen, einer sllr alle einsatzbereit steht in der Abwehr wie von Sesohr, so von Hustgtr und Not. Meierholds End« Der Name des russischen Theaterbirektor» Vsevolod kieterhold war einer ber wenigen Namen, die '<m schon kannte, ehe dir bolschewistische Revolution lt» Rußland htnbrauste, und di« bi» jetzt allen Stür» «en Trotz geboten. Seit einiger Zeit allerdings wur» -n In der Gowjetpreffe Immer heftiger« Angriffe «rn das Meierholb-Theater und gegen die Persön» dkeü seine» Leiter» erhoben, und der KunstauSschuß 7 «owjetregierung hat beschlossen, da» Meterhold. Mchners Rückkehr nach Deutschland Heute Ankunst in Genua — Festlicher Empfang in Berlin Bericht unsrer Berliner Schriftleitung Dr. Berlrn, 1». Januar Wilhelm Filchner, der Pionier deutscher Forschung, bellen Großtaten der Erforschung des inneren Asten vom Führer mit der Verleihung deS deutschen Natio nalpreises auf dem lebten Retchsparteitag belohnt wor den find, kehrt in diesen Tagen in die Heimat zurück, die ihn festlich willkommen heißen wirb. Dr. Filchner ist gestern in Begleitung seiner Tochter an Bord deS italienischen Ozeandampfers „Viktoria" in Neapel «in- getrossen, von wo er gestern abend die Weitersahrt nach Genua aus dem gleichen Schiss angetreten hat. Bon Genua aus wird der Forscher sofort die Reise in die Heimat über Basel antreten. Er dürfte nach einem Ruhetag in Frankfurt a. M. am Mittwochabend in Berlin etntresfe«, wo er festlich empfange« «erden wird. Bei eine« Empfang im Rathaus wird Ober bürgermeister Dr. Lippert Dr. Ftlchner die silberne Ehrenplakette der Stadt Berlin überreichen, die bisher erst einmal verliehen worden ist. Sobald Dr. Filch- ners Gesundheit völlig «iederhergestellt sein wird, wird ber Forscher eine Bortragsretse durch Deutschland unternehmen. * Nach seiner Ankunft in Neapel gab Dr. Filchner einem Vertreter des „V. B." einen eingehenden Bericht über seine Forschungsergebnisse und Pläne.Er schilderte u. a., dab eS ihm nach hartem Kampfe gelungen sei, die schweb zugänglichen, bisher magnetisch fast unbekannten Gebiete Zentralasiens auf Bodenschätze zu untersuchen. In etwa ein bis zwei Jahren dürften die gesamten rrdmagnetischen Werte vorlicgen. Im Anschluß an diese Abschlubmessungen wolle er einen Plan, der von Geheimrat Prof. Dr. Schmidt, dem hervorragenden Nestor auf dem Gebiete der rrdmagnetischen Forschun ¬ gen, schon vor 28 Jahren entworfen worden sei, der Verwirklichung entgegenfuhren: die Gründung eines Laboratoriums, -aS sich aus schließlich mit geophysikalische«, insbesondere erd magnetischen Untersuchungen befaßt. Der ihm vom Führer verliehene Nationalpreis solle hierbei Verwendung finden. Die in diesem Laborato rium gewonnenen Ergebnisse sollten insbesondere deutschen Interessen nutzbar gemacht werden. Er denke dabet besonders an die von unserm weitblickenden Führer angeordneten, durch die Knappheit von Roh material bedingten und außerordentlich wichtigen und segensreichen Untersuchungen unsres deutschen Grund und BobenS im Hinblick auf baS Vorkommen von Bodenschätzen. Er empfinde darüber besondere Freude, denn in seinem ganzen Leben habe er immer nur versucht, seine« Vaterland zu diene». Durch dir Schaffung der geplanten Versuchsanstalt hoffe er, Deutschland einen wetteren bescheidenen Dienst zu erweisen. Nie wäre er mit seinen geringen Mitteln in der Lage gewesen, dem Plan zur Durchfüh rung zu verhelfen, hätte ihm nicht der Führer den Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft zuerkannt. Da er selbst weder Ambitionen habe noch Wert auf Geld und Gut lege, sei eS eigentlich selbstverständlich und gewiß auch im Sinne des Führers, wenn der ihm zugcdachte Preis Verwendung findet nicht zum Nutzen eines einzelnen Deutschen, sondern zum Wohle unsrer deutschen Volks gemeinschaft. Nach eingehenden Ausführungen über die wissenschaft lichen Ergebnisse seiner Expedition machte Filchner noch interessante Mitteilungen über die wichtigsten Er- eignisse seiner Reise. sStehe auch den Artikel auf Seite 8) Liam und Schuschnigg bei Sorihy X Budapest, 10. Jauuar Der italienische Außeumiuifter Gras Eia « o tras Sonntagabend in vegleituug zahlreicher hoher Be amter deS italienische» Außeumiuifteriums zur Rom« paktkouserenz i» Budapest ei». Auch ber österreichische Buubeskauzler Schuschnigg »ud Staatssekretär Dr. Schmidt trase« Sonntagabend ei«. Znr Be grüßung hatte» sich die ungarische» Kabinetts« Mitglieder mit dem Ministerpräsidenten etugesnnde«. Anch die Gesandte« Deutschlands, Oesterreichs «nd Jugoslawiens war«« anweseub. Der Beginn der Dreierkonferenz der Rom- Protokoll-Staat«» am Montag war zunächst den übliche« Besuchen gewidmet. Der italienisch« Außenminister, Graf Ciano, und der Bundeskanzler Schuschnigg legten darauf mit ihrer Begleitung Kränz« am ungarischen Heldendenkmal nieder. Gras Etano begab sich anschließend zum italienischen Shrenfriedhos «nd gedachte der dort ruhenden italienischen Soldaten. » Theater als ein der Sowjetkunst wesen». fremdeSTHeaterzu schließen. Entscheidend sind hierbei politische Argumente, deren Gewicht sich schon daraus ergibt, daß Stalin niemals eine Ausführung Meierholds besuchte und als Freund ber Gegner ber Meterhold-Schule und von StaltnSlaiySki» Künstlertheater gilt. Man wirst Meterholb heute vor, baß er seine Lausbahn bereits vor der bolschewistischen Revolution begonnen und damals mit den jungen Intellektuellen den Weg ber Mystik und des Symbolismus gegangen sei. Seine Tätigkeit al» Letter ber Theaterabteilung de» Btl- bungSkommissariat» unter Lunatscharski findet eben- sall» kritische Beleuchtung. Daß Meierholds Arbeit in seinem eigenen Theater lange ein wesentlicher Be standteil der Sowjetreklame war, ist vergessen. Man zählt ihm jetzt Fehler aus Fehler auf, die er -amal» begangen habe» soll. Ltr erst« «nssührung hab« «ine« Reichöverweser Admiral ». Horthy empfing den italienische« Außenminister «nd Bundeskanzler Schuschnigg mit de« österreichische« Staatssekretär Schmidt z« einer längeren Aussprache «ud zu einem Frühstück auf der Hofburg. Au dem Frühstück «ahme« ferner «. «. teil Ministerpräsident Daran,i, Außen minister Kanya, der Houvedmtnister, General Röder, «nd Kultusminister Homan. Der vegiuu der gemeinsame« politische« ve- sprech»»««», di« im MiuifterprSstdium ftattsiude« »ud i» deutscher Sprache gesührt werde«, ist aus 17 Uhr festgesetzt morde». AbeudS gibt Miuifterprästdeut Daran,» zu Ehre« der italienische» «ud österreichi sche« Gäste ei» Esse«, au da» sich «i» großer diplo matischer Smpsaug «»schließt. An» Anlaß dieser Konseren» hat di« ungarisch« Regierung zwöls «««hast« italienisch« und sieben österreichische Pressevertreter als Gäste Ungar«» »ach Budapest eingeladen. Verräter brr Arbeiterklasse verherrlicht, die zweite sei Trotzki gewidmet gewesen, die vielbesprochene In szenierung von Gogols „Revisor" sei nicht realistisch, sondern voy mystischem Geist erfüllt gewesen, und OstrowSki» „Wald" sei geradezu in» Reaktionär« um» gebogen worden. Go geht e» fort bi» zu den Vor würfen ber Kreunbschaft mit StaatSfetnben, ber Dar stellung der kommunistischen Partei als einer vüro- k,ratischen Organisation, ber Beleidigung der Sowjet- samtlte und -er groben Entstellung ber Sowjet wirklichkeit. Da» ist nun da» Ende Meierholds, ber -en Ehren titel «ine» „Volkskünstler» ber Republik" führte. E» geht ihm nicht besser al» alten politischen Vorkämpfern ber bolschewistischen Revolution. Man jagt ihn mit Schimpf und Gchanbe davon. Und er kann noch froh sein, wen» man ihm nicht auch noch den politischen Prozeß macht. Rom-Wien-Vudapest Von unserm Korrespondenten 61dl. Wien, tm Januar Vom 10. bis 12/ Januar tagt die erste gröbere Konferenz dieses JahreS: in Budapest beraten die Staatsmänner der Nom-Protokoll» Staaten. Daß inmitten eines gewaltigen Um bruchs ber Zeiten diese Tagung Aufmerksamkeit findet, ist eine ganz verständliche. Tatsache, gerade darum sei einleitend der Entstehung der römischen Protokolle gedacht. Als ihre Vorläufer auf wirt schaftlichem Gebiet können die Brocchi-Verträge deS Sommers 1032, auf der politischen Ebene die Zu- sammenkunst Mussolini-Dollfuß zu Niccionc am 20. August 1933 bezeichnet werden. Die wirtschaftlichen Dreteckverträge wurden auf der Grundlage von Kon tingenten, gegenseitigen Kreditbegünstigungen und Tartfnachlässen vereinbart und bedeuteten eine prak tische Durchbrechung des Meistbegünstigungsgedanlens, ohne diesen juristisch zu verletzen. Die Abmachungen von Riccione ergaben eine Zusage der Hilfeleistung Italiens an Oesterreich im Falle oppositioneller Un- ruhen in Oesterreich, sofern die österreichische Re gierung einer derartigen Hilfeleistung bedürfe. Inmitten -er beiden schweren Ereignisse in Oester- reich — 12. Februar und 25. Juli 1031 — wurde am 17. März 1034 zu Nom der Dreieckvertrag unter zeichnet, der eine Interessengemeinschaft Italien- Oesterreich—Ungarn bekundete, ohne ein Bündnis be deuten zu sollen, da der Beitritt andrer Staaten offen gelassen wurde. Jeder der drei vertragschließenden Staaten hatte durch das Hervorheben von Gemeinsam feiten seine augenblicklichen Vordringlichkeiten ge sichert: Italien schuf sich am Vorabend des abessinischen Krieges ein moralisches, politisches und wirtschaftliches Vorfeld an des Königreichs Nord- und Ostgrenze — eS war gewiß kein Zufall, dab am Tage nach dem Abschluß der Protokolle Mussolini seine Asien- Afrika-Rede hielt; Oesterreich erhielt den mäch tigen Rückhalt Italiens wider die Strömungen, welche dem autoritären Kurs entgegenbrandetenr Ungarn aber verbreiterte die Grundlagen seiner Sicherheit gegen die Umkreisung durch den Kleinverband. In den sturmbewegten Julitagcn das JahreS 1034 hatten die Römischen Protokolle die Erwartungen tm Sinne der österreichischen Regierung gerechtfertigt, während der Sanktionen des Genfer Bundes gegen Italien 1935 bewährten sich die Abmachungen durch die Nichtbeteili- gung Oesterreichs und Ungarns an diesem Genfer ErbrosselungSversuch, während für Ungarn zwar kein handgreiflicher Nutzen, wohl aber der augenscheinliche Vorteil gesicherteren Daseins eine nicht zu unter schätzende Begleiterscheinung bildete. Auf dem Höhepunkt des abessinischen Krieges wur- d«n am 23. März 1936 die Protokoll-Abmachungen ver breitert. In Zusahabschnitt 1 halten die Vertrag schließenden fest, sich in einer Gruppe zusammenzu schließen und zu diesem Behufe ein ständiges Organ gegenseitiger Konsultation zu schassen. Zusahabschnitt Nr. 2 enthält die Verpflichtung, keine Verhandlungen politischer Bedeutung bezüglich der Donaufragen mit ber Regierung eines dritten Staates zu führen, ohne vorher mit den beiden andern Regierungen Fühlung genommen zu haben. Unmißverständlich stellte Deutschland fest, daß e» erwarte, baß das Reich von vornherein an den SanterungSplänen im Donauraum beteiligt sein würde, da sie einer Ausstellung solcher Pläne, ins besondere der Verwirklichung des PräserenzgebankenS ohne reichSbeutsche Beteiligung ablehnend gegenüber stehen" müßt«. Die freundschaftliche Haltung de» Reiche» gegen Italien während deS abessinischen Kriege» zeitigte den österreichisch-deutschen Staatsvertrag vom 11. Juli 1936 und die Anerkennung des italienischen Imperium» durch da» Protokoll vom 24. Oktober. Diese beiden Tatsachen konnte die Wiener Tagung der Römer- Protokoll-Staaten vom 11. und 12. November 1936 fest- stellen — der Verlauf de» KrühjatzS 1937 bewies, daß -er französisch-tschechische Sturmlauf gegen die Nord- Süd-Achs«, der in deutschfeindlichen Kreisen Oester reich» eine frtschfröhltche Begleitmusik fand, vergeblich blieb. Daß bald nach dieser Wiener Tagung der deutsch-japanische Vertrag vom 25. November 1036 ab geschloffen wurde, den gerade ein Jahr später l6. No- vember 1987) der Beitritt Italiens zu einem weltpoli tischen Dreieck ausgestaltete, wird die nunmehrige Budapester Tagung sicherlich mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen, zumal «in« Kette von Ereignissen «tntrat, denen entscheidende Bedeutung -ukommt. Bor allem ist al» Glied dieser Kette der jugoslawisch-bulgarische Vertrag vom 24. Januar 1987 zu nennen, der mit dem Begriff einer „Erbfeindschaft" endgültig aufräumt «nd an deren Stelle eine tm Zeichen der Rationalverdun-
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