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Dresdner Nachrichten : 23.04.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194104232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-04
- Tag1941-04-23
- Monat1941-04
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.04.1941
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85. Aahrvang. Str. N2 «lttwsch. 2». «vrü «« Gegrünöet 18S6 Druck und Verlag! Liepsch L Reichardt, Dresden A 1, Marien- straß« )S/S2. Ruf252SI. Postscheck ISsS Dresden. Die Dresdner ^.uchrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen des Lanbrate« zu Dresden, de» Schiedsamte« beim Vberversiche- rungsam» Dresden und de» Polizeipräsidenten in Vresden »e,us«,erü»r Sri wkchenMch fletenmallgem s «scheinen monatlich «M. r,7S ,re> --ul, durch Nraki P°ltbe,ug ««.,,10 rinlchlt,blich «,,« «»>. Voffgrdahr tohne «olt,ul>eN«ebschr>. Sinjkl- Nummer 10 «p,.; -ußechald Sach,en» Id Rpl. Sudetenland io Rvl. «nieigenvrelle lt. Prellltfle Rr. s: Mwimeteneile <r, «m breit) ll,L Rvl. Nachlitte nach Stall,l». llamillenanjeigen » Rpl., Ltellengeluche Mi»Im> »eile S «vl., Zillergeb. so Rpl- — Nachdruck nur mit Quellenangabe Drredner Nachrichten. ltnveNangte Schriltiliicke werden nicht auibewabri R Gin neues Dlinkirchen an -er Müls Riesige Menschen- und Materialverluste erwartet San Sebastian, 22. April. In Meldungen aus London wird, wie United Preh berichtet, bestätigt, dah infolge desunerwartelfchnellen Vordringens der deutschen und italienischen Truppen die geplante Räumung des britischen Expeditionskorps aus Griechenland wahrscheinlich mit einem ähn lichen Verlust an Menschen und Material verbunden sein wird, wie sie in der „denkwürdigen" Flucht aus Dünkirchen nach der Flandernschlachl zu verzeichnen war. Der Valkan-Tragödie letzter Teil Fernaufklärer der deutschen Luftwaffe haben von ihren neuesten Flügen wertvolle Beobachtungen mitgebracht. Sie gaben erkundet, dast in den grofteu Häfen Ostgricchenlandü lebhafter Betrieb herrscht. Auf den Zufahrtsstraßen zu den Kais und an de» Berladcstcllcn stauen sich Kolonnen. Mitt lere und kleine Dampfer sowie Motorboote und Kntter liegen zur Verschiffung der Engländer bereit. Sowohl vor Piräus als vor anderen Häfen der griechischen Ostkiiste kreuzen ansicrhalb der Necken zahlreiche Fahrzeuge, die offensichtlich auf den Befehl zum Anlegen an den wenigen »«zerstörten Haseuanlagen warten. Deutsche Kampffliegerverbände stören fortgesetzt die Ansammlung und Verschiffung der britischen Truppen. Ls waren altenglische Truppen Die Meldung von dem erfolgreichen Angriff deutscher Kampfflicgerverbände auf einen englischen Geleitzug im See gebiet zwischen Euböa und Kreta, in dessen Verlauf sechs vollbesetzte britische Truppentransporter versenkt wurden, hat in militärischen und politischen Kreisen von Ankara einen tiefen Eindruck hinterlassen. Wie hierzu aus Athen gemeldet wird, handelt es sich bei diesem Gcleitzug nm Transporte altenglischcr Truppen. Diese englischen Regimenter wurden bereits in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag an der ostgricchischen Küste eingeschifft, als die australischen und griechischen Truppen an der Front von Larissa und am Pindos-Gebirgc noch schwerste Kämpfe durchs »fechten hatten. Die Aaltenee im Bormarsch auf griechisches Gebiet No», 22. April. Der italienische Wehrmachtbertcht vom Die» Stag hat folgenden Wortlaut: An der griechischen Front habet, unsere Truppen in unermüdlicher Fortsetzung ihres siegreichen Vormarsches überall die albanische Grenze überschritten und sind in feind liches Gebiet etngedrungen. Die Luftwaffe hat mit über 4üi> Jagd-, Bomben- und Sturzkampfflugzeugen das auf dem Rückzug befindliche griechische Heer weiterhin unermüdlich schweren Angriffen ausgesetzt. Kraftwagen und Bersorgungskolonnen sowie auf dem Marsch befindliche Truppen wurden getroffen, wobei dem FetndeunzähligeVerlustezugefügt wurden. Austerdem wurden die Häfen von Prevesa, Arta, Korfu und Paxo bombardiert und an den Anlagen sowie an feind lichen Schissen Schäden verursacht. Ein Dampfer wurde in Brand geworfen. Am 2V. und 21. April haben deutsche Formationen im mittleren und östlichen Mittclmeer zwei feindliche Geleit züge angegriffen und einen 8ü0v»Tonnen-Tanker so wie einen mittelgroben Dampfer versenkt. Wettere Dampfer wurden beschädigt. Unser« Bomberformationen haben in Suda feindliche vor Anker liegende Schiffe und die Anlagen dcs-Stiitzpunktes getroffen. Ein mittelgros,er Dampfer wurde versenkt. In Nordafrika Artillerie- und Patrouillentätigkeit im Abschnitt von Tobruk, wo wir bei vereinzelten Ausfall versuchen feindlicher Panzerwagen einige Gefangene machten. Oestltch von Sollum wurde eine feindliche Kolonne, die ver sucht hatte, sich unseren Stellungen zu nähern, mit schweren Verlusten znrückgeschlagen. In den frühen Morgenstunden des Montags haben feind liche Lust- und Seestreitkräfte eine Bombardierungöaktion gegen Tripolis burchgcführt. Ein feindlicher Bomber wurde abgeschossen. zoannlna erreicht, Lama genommen, Bolos besetzt Berlin, 22. April. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Lu st «affe grisf gestern in de« griechische« Gewässer« mit besonderem Erfolg feindliche Schisse an, die znm Abtransport des vom griechischen Festland flüchtende« britische« Expeditionskorps ein- gesetzt wäre«. Kampfflugzeug« versenkten — wie znm Teil schon bekanntgegebe« — sechs beladene Schisse mit znsamme« 81WÜ BRD «nd beschädigte« anßer- de« mehrere Schisse so schwer, datz mit dem Verlust «eitere« SchissSraumeS gerechnet «erde« kann. I« Griechenland setzte« die dentsche« Truppe« ihr Borgehe« über das Pt«dos, Gebirge «ach Weste« sort, erreichte« di« Stabt Foa « «t« a u«d damit die Hanptrllck- zngSftraße deS a« der italienisch-griechische« Front kämpfen« de« Feindes. Italienische Kräfte verfolgte« vo« Norde« her de» vielfach «och zäh kämpfende« Feind. Neber Larifla trotz zahlreicher Straßenzerftörung «eit «ach Süden »orgeftoßene deutsch« Truppe« «ahme« die Stadt Lama fLamias. Di« südostwärts Lariffa gelegene Hase«» stadt BoloS ««rd« «ach Ueberwtnd««, des Feindwider« standeS besetzt. A« der griechische« Front verlor der Feind els bri- tische Jagvslngzeuge vom MusterH«rrica«e im Lust kamps «nd sü «s « ettere vom gleiche« Muster d«rch Tief- augrtsse aus dem Flugplatz «rgriuton. F« Rordasrika konnte ei«set«dltcher Borftob aus Sollum «ud «i« «leichzeitiges Lauduugsuuternehme« bet vardia ««ter schwere« Verluste» sitr deu Feind abgewiese« ««d eine ««zahl Gefangener gemacht «er de«. Er«e«t« A«Ssallvers«che feindlicher Panzcrkamps« «age« a«S Tobruk scheiterte«. Deutsche und italienische Stnrzkamvsslnazeuge bombardierte« hier mit guter Wirk««« dreigrosteHaudelSschtss«,»,« denen eines durch Brand »ernichtet wurde. Stark« Kamplsliegerverbänd« belegte« i« der letzte« Nacht bei gutem «ngrifsswetter abermals de» KriegSbase« Pl, mo «thmit Spreng- u«d Brandbombe». SS entstanden Grobs« «er in den Merstaulage« «nd Lagerhänser« sowie heftige Explosionen ans dem Gelände des Gaswerkes. Weiter« erfolgreich« Lnstangrisse richteten sich «ege« »en Hase« Great Narmonth «nd gegen Fl«,Plätze in Südengland. Halle« «nd Uuterkünste «nrden zerstört. I« Opengland erzielte« leichte «nd sch«ere Kamps, slnazengr in der Nacht znm 21. April a «fs« ns Flng. Plätze« v»«be«»»lltresser, die starke Brände her- «wertes«« «nd abseftellte Finn,enge zerstörte«. Kamplslngzeng« versenkten in der letzten Nacht im Bristol-Kanal a«S einem Geleitzng «in Handelsschi ft von 8000 BRT, beschädigten «in zweites grob«» Handelsschiss schwer «nd vernichteten vor der britischen Südweftküft« «in «ei Fagdvorstöbe« gegen die britische Jnsel u«d Lust- kämpfe« im «analgebiet verlorderFeinddreiJ a g d- slngzeuge «nd «ine« Sperrballo«. An der Kanalkttfte wurde ein britisches Kampsslugzeug vom Muster Bristol-Bleuheim abgeschosse «. Ueber dem Reichsgebiet sanden weder bei Tage «och bei Nacht ttampshandlunge« statt. »et den Kämpsen in Südserbie« zeichnete sich Ober- lentnant Jhno «öfter bei der GesechtSluftausklärung durch kühne Erkunduugsflüge belonderS a«S. Hauptmann Fopp in errang seine« 1ü. Lu ft st eg. Am 18. April hat sich der Leutnant i« einem Kradschützen bataillon, Hornberg, besonders ausgezeichnet, daß er im feindliche« Fener die »om Gegner vorbereitete Sprengung von neu» Brücken verhinderte. » So dumm ftn- -ie Australier Australien, meint man, läge doch sehr weit weg. Erstens liegt cs auf der Sttdhalbkugcl der Erde, zweitens nicht ein mal auf der europäischen Seite, sondern es ist mitsamt seiner Inselwelt zwischen den Indischen und den Stillen Ozean eingebettet. Was geht also dieses Land eine europäische Aus einandersetzung schon an? Welche australischen Interessen werden berührt? Gar keine. Wir wollen lieber nicht nach forschen, welche Vorstellung man in Sydncn oder Brisbane von Europa überhaupt besitzt. Wir sind davon überzeugt, das! die Mehrzahl der Einheimischen nicht den gering sten Begriff hatte, wo Danzig und Polen, an denen sich doch der gegenwärtige Krieg entzündete, überhaupt liege». Aber als getreues Dominium Englands hatte der fünfte Erdteil keine andere Sorge als die, möglichst schnell an dem von der Londoner Plutokratcnclique angezettcltcn Krieg gegen Europa teilznnchmen. Bilder von australischen Transportzügcn wurden verbreitet, die mit der prahlerischen Aufschrift ,,'1'a Ilnilin" verziert waren. Wir lachten darüber: denn wenn eS schon „a lang nay to 'Nppsrai'v' ist, so ist der nach Berlin doch noch ein wenig weiter, nnd ein bißchen schwieriger ist er . ja schlicsilich auch. Inzwischen haben sich die Australier geschlagen. Sie sind gemeinsam mit den Neu seeländern und anderen Kontingenten unter General Wavel l in Nordafrika eingesetzt gewesen und sind es dort noch. Solange sie siegten, schwoll ihnen die Brust vor Stolz. Doch innerhalb von vierzehn Tagen wurde General Wavcll alles wieder abgenommen, was er in über zwei Monaten eroberte. Gemeinsam mit den Italienern trat das deutsche Asrikakorps an, und rückwärts ging es, rückwärts, und zivar schleunigst. Rur dast die englischen Truppenteile dabei immer vorneweg waren und den Australiern neidlos die Ehre überließen, die letzten am Feind zu bleiben nnd den Rückzug zu decken. Sie durften kämpfen, damit die Söhne des Mutterlandes sich retten konnten. Dasselbe spielt sich auf griechischem Boden ab. ES ist nun einmal bewährte englische Methode, denKriegmit Hilfs Völkern zu führen und andere für sich bluten zu lassen, solange das irgendwie geht. Um welche Bundes- genossen eS sich dabei handelt, ist schließlich gleichgültig. Ja, man rühmt sich in London dieser Prinzipien und unterstreicht in schwungvollen Berichten vom Kriegsschauplatz sogar, daß man wieder einmal die Australier und Neuseeländer vor geschoben hat und ihnen die gefährlichsten und an strengendsten Posten neidlos überläßt. Mit farbiger Lebendigkeit wird in einem solchen englischen Bericht zum Beispiel geschildert, wie sich vorne die Australier, dreckig, aus gehungert, pulvergcschmärzt nnd mit zusammengebissenen Zähnen deu anstttrmeuden Deutschen entgegenstcmmcn, „wäh rend", wie eS wörtlich heißt, „dahinter die Engländer gut- gelegene Maschinengcwehrnestcr und Artilleriestellungen be setzt halten". Ein anderer Frontbericht des Reuterbüros stößt in dasselbe Horn. Er erschien, nachdem bereits auf dem Olymp die deutsche Kriegsslagge wehte und die deutschen Truppen längst tief weiter nach Süden vorgestoßcn waren. Das freilich enthielt Reuter seinen Lesern noch vor. Statt dessen schrieb diese sattsam bekannte Lügenküche, ohne mit der Wimper zu zuckcn: „Alle Versuche der Deutschen, in die Thessalische Ebene vorzudrinacn, sind an dem heroischen Widerstand der Australier gescheitert. Man hört, daß diese australischen Verbände zehn deutsche Divisionen aufgerieben haben." Was die deutschen Divisionen anbelangt, so sind sie allerdings noch quicklebendig und legen jeden Tag die Be weise dafür ab. Von den Australiern kann man nicht mehr das gleiche behaupten. Statt dessen schissen sich die Briten in großer Eile ein, und wenn auch sie Verluste haben und die Australier nicht ganz alleine bluten, so liegt das an dem Schneid der deutschen Luftwaffe, die trotz der starken Flak sicherung unbeirrt und treffsicher die britischen Transport dampfer angreift und zerschmettert. D i e L a st d e S K a mp - feS an der Landfront aber tragen die Australier. Sie dürfen den Buckel dafür Hinhalten, daß die wertvollen, echten und Original-Engländer in möglichst großer Zahl heil und gesund vom Balkan heruntcrkommcn, ohne sich allzutief in wirkliche kriegerische Verstrickungen eingelassen zu haben. Durch die britische Presse «ud ihre Loblieder auf den australischen Heldenmut weiß man natürlich in Sydney, Mel bourne und so weiter ganz genau, daß an der Front in der Hauptsache die Australier stehen. Es hat sich inzwischen auch selbst auf dem Fünften Erdteil herumgesprochen, daß der englische Waffenruhm auf griechischem Boden so glänzend nicht ist, wie ursprünglich erhofft worden war. Auch dort sieht man jetzt klar, daß der Ausgang mit unfehlbarer Sicher heit ein zweites Dünkirchen sein wird: aber eins, dessen tragischen Schlußakt die Söhne Australiens werben auSbaden müssen. Da findet man denn doch ein Haar in der Suppe. Eine Meldung aus Sydney, die Inzwischen ihren Weg in die neutrale Presse gesunden hat nnd auf diesem Wege zu uns gelangt ist, besagt klipp und klar, der Einsatz australischer Truppen ans dem Balkan habe in Kreisen der australischen Oeffentlschkeit Bestürzung anSaelöst. Ei» Teil der australischen Zeitungen mache sich znm Wortführer der öffentlichen Kritik und verlange sofortige Einberufung des australischen Parlaments, um von der Regierung Auf schluß darüber zu verlangen, warum australische Truppen ohne vorherige Befragung deö KrtegSrateS nach Griechen- land geschafft wurden. Die Antwort ist einfach: Weil eS den Briten auf den Nägeln brannte. Weil sic Kanonenfutter brauchten, und dazu sind ihnen die Australier gut genug. Der Eng länder der britischen Jnicl fühlt sich ja doch turmhoch erhaben über die Angehörigen seiner Dominions: diesen muß es da her eine Ehre sein, für die Londoner Plutokraten ihr« Haut
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