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Der sächsische Erzähler : 13.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192501135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-13
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 13.01.1925
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MMW-LrMkr jederzeit Bestellungen entgegen. Dienstag, den 13. Januar 1925 80. Jahrgang Schuldenfragc ge- des Auswärtigen An seine Stelle soll Erscheinungsweise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag. Bezugspreis sür die Zett vom 5. Ian. bis 18. Ian.: Frei ins Protestkundgebungen gegen den Rechtsbruch von Köln. Berlin, 11. Januar. Der Arbeitsausschuß deutscher Ver bände veranstaltete in der Berliner Universität eine Kund gebung gegen die weitere Besetzung der Köiöner Zone. Der Vorsitzende des Reichsverbandes der Rheinländer Präsident Dr. Kausfmann betonte, daß weder Gewalt noch friedliche Durchdringung, weder Zuckerbrot noch Reitpeitsche, Gefäng nis und Ausweisung die Anhänglichkeit der Deutschen im Westen ins Wanken gebracht haben. Der 10. Januar 1925, der den ersten großen Beweis der geistigen Abrüstung und des ehrlichen Willens der Alliierten bringen sollte, habe statt dessen einen neuen Rechisbruch, ein neues demütigendes Liegerdiktat, einen Rückfall in die Gewaltmelhoden einer vermeintlich überwundenen bösen Zeit gezeitigt. Eine Welle der Entrüstung über den neuesten Vertragsbruch gehe durch ganz Deutschland, das entschlossen hinter den Landsleuten im Westen stehe, denen der 10. Januar 1925 eine namenlose Enttäuschung brachte. Laut rufe das deutsche Volk in die Welt hinaus, daß die Innehaltung der Räumnngsfristen wie das ganze Rhcinproblem eine Schicksalsfrage sei, mit der das große Werk der Erlösung des nach Frieden ringenden Euro pas siehe und falle. Dann sprach der ehemalige Gouverneur von Deutsch- Ostafrika Dr. Schnee, der an Hand der Erörterungen aus englischer und französischer Seite, vor allem auch des Gene rals Rollet, feststellte, daß die Alliierten selbst die völlige Entwaffnung Deutschlands in einem in der Geschichte noch nie dagewcscnen Ausmaße anerkannt hätten. Die fadenscheinigen Vorwände der Note über die Nichträumung der Kölner Zone sollten nur über die Tatsache hinwegtäu- schcn, daß Köln nicht geräumt würde, um den Franzosen die weitere Besetzung des Ruhrreviers zu ermöglichen. Durch ihre Zustimmung zur Aufrechterhaltung der Besetzlmg Kölns sichere also die englische Regierung den Zustand der Rechtlosigkeit im Ruhrgebiet, dessen Besetzung Macdonald selbst als rechtswidrig anerkannt habe. Deutschland verlange von der Welt Wahrheit und fordere seine Freiheit. Die moralische Seite des Rechtsspruches von Köln be leuchtet-' dann Universitätsprofessor IX Deißmann, der ii a. crllörte: Die Ereignisse der letzten Jahre hätten Deutsch lands Gefühle für Würde und Ehre nicht abgestumpft, son- denn eher geschärft. Der Rechtsbruch von Köln sei eine Der- sündigung an den Volksgenossen am Rhein, ein Seelenmord und moralischer Frevel, weil er vor allem die moralische Atmosphäre der Gegenwart auf das schlimmste vergifte und die friedliche Zusammenarbeit der Völker verhindere. Den Brüdern am Rhein gelobe das deutsche Volk weiterhin die Treue Von dr« Reichsregierung aber erwarte es männlichen Widerstand. Man habe gehofft, daß die neue St.-Peters- Glocke des Kölner Domes heute Freiheit läuten würde. Sie rufe statt dessen zur Einigkeit. Der Deutschen Frauen am Rhein gedachte die Reichs- tagsabgeordnetc Frau KlaraMende, die auch auf die schweren Schäden hinwics, die die fremde Besatzung für die Entwicklung der deutschen Jugend am Rhein bedeute. Einstimmig wurde eine im Sinne der Ausführungen der Redner gehaltene Entschließung angenommen, die Bischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und - des Hauptzollamts zu Bautzen des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda' Postscheck-Konto: Amt Dresden Nr. 1521. verbandsgtrokasse Bischofswerda Konto Nr Falle höherer Gewalt — Krieg oder j der Zeitung oder der - . i — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Tagesschau. * Die Verhandlungen des Rcichsfinanzministers Dr. Luther zur Neubildung der Reichsregierung haben noch zu keinem Resultat geführt. * Der Arbeitsausschuß der deutschen Verbände veran staltete in der Berliner Universität eine Kundgebung gegen die weitere Besetzung der Kölner Zone. In Köln veranstal teten sämtliche politischen Parteien eine machtvolle Kund gebung gegen den schmachvollen Rechisbruch. Auf der Pariser Finanzkonfcrenz ist es zu einer eng lisch-französischen Einigung über die kommen. Der amerikanische Staatssekretär Hughes wird am 4. März zurückkrelen. der amerikanische Botschafter in London, Kellog, treten. Der Skaatsgerichkshof zum Schuhe der Republik in Leipzig hat gegen die Kolberger und Stettiner Kommunisten zum Teil Zuchthausstrafen ausgesprochen. Die Einkommensgrenze für Krankenversicherung ist auf 2700 Mark festgesetzt worden. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser aus führliches an anderer Stelle. feierlichen Protest gegen den Rechtsbruch von Köln einlegt und in der die Reichsregierung aufgefordert wird, dem neuen Unrecht mit ollen ihr zu Gebote stehenden Mitteln Wi- derstand zu leisten. vt,K. Berlin, 11. Januar. Der Reichspräsident empfing heute nachmittag eine Abordnung des Arbeitsausschusses deutscher Verbände, des Reichsverbandes der Rheinländer und des Deutschen Frauenausschusses zur Bekämpfung der Ächuldlügc, um von ihr eine Protestkundgebung gegen die weitere Besetzung der Kölner Zone entgegenzunehmen. Die Abordnung bestand aus der Reichstagsabgeordneten Frau Mcnde, Präsidenten Dr. Kausfmann, Exzellenz Schnee, Universitätsprofessor Geheimrat Dr. Deiß mann und dem Geschäftsführer des Arbeitsausschusses Dräger. Präsident Dr. Kauffmann gab dem Gefühl der Enttäuschung und Entrüstung Ausdruck, die die Verlänge rung der Besetzung bei den von ihm vertretenen Verbänden ebenso wie im ganzen deutschen Volke hervorgerufen Habs. In seiner Antwort wies der Reichspräsident auf das durch den Aufschub der Räumung begangene Unrecht hin und be tonte, daß das im vergangenen Jahre augebahnte Ver trauen in die Loyalität unserer Verkragsgegner verloren gehen müsse, wenn diese die wenigen zu unseren Gunsten be stehenden Vertragsbedingungen nicht achteten. Er sprach zum Schluß den Wunsch aus, daß die schwere Prüfung, die das neue Unrecht dem deutschen Volke auferlege, dessen Sinn von inneren Streitigkeiten ablenken und zur einmü tigen Abwehr äußerer Schwierigkeiten zusammenschließen möge. Maffenproteste der Kölner Parteien. Köln, 11. Januar. Zu machtvollen Kundgebungen ge- statteten sich die Versammlungen, zu denen die politischen Parteien Kölns ihre Anhänger für Sonntag vormittag zum Einspruch gegen die Verlängerung der Besetzung aufgeboten hatten. Die Beteiligung war überall sehr stark. Die Dcutschnatlonalen hielten im überfüllten großen Saal des Gürzenich ihre Ver sammlung ab. Nach einer Ansprache, die Dr. v on D r y an- der hielt, wurde eine Entschließung einstimmig angenom men, in der es heißt: „Die widerrechtliche Weikerbesehung der nördlichen Zone über den gestrigen Tag hinaus erschüt tert den letzten Rest des Vertrauens unseres deutschen Vol kes auf die tatsächliche Durchführung der wenigen Rechte, die uns der Versailler Vertrag garantieren sollte. Wir er blicken in ihr die Gefahr einer Förderung jener auf die Los lösung der Rheinlands vom Deutschen Reiche gerichteten französischen Bestrebungen. In der bitteren Erkenntnis der Machtlosigkeit unseres deutschen Vaterlandes .werden wir auch weiter in unverbrüchlicher Treue zum Reich und Preu ßen die schweren Lasten der Besetzung tragen, ohne uns zu Unbesonnenheiten durch das Verhalten unserer Gegner hin reißen zu lassen. Dor aller Welt erheben wir aber am heu tigen Tage unsere Stimme, um schärfsten Widerspruch gegen das Vorgehen unserer Gegner zu erheben und cs als das zu kennzeichnen, was es ist: Unrecht und Vertragsbruch." In der Versammlung der < Deutschen Volkspartei sprach in der Lese Professor Molden Hauer, der hin wies, daß wir nach dem Friedensvertrag ein Recht auf die Räumung hätten und nicht um Gnade zu bitten brauchten. Einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Das besetzte Gebiet hat die langen Jahre der Be setzung ertragen in dem Glauben an den endlichen Tag der Freiheit. Die Siegerstaaten aber nahmen die angeblich un zureichende Abrüstung Deutschlands zum Vorwand, um die nördliche Zone auch weiterhin zu besetzen. Kein Staat Europas ist so abgerüstet und so wehrlos inmitten waffen starrender Nachbarn wie das angeklagte Deutschland. Muß nicht jede zukünftige deutsche Regierung an der Aufgabe verzweifeln, ein so maßlos enttäuschtes Volk je wieder zum allmählichen Aufstieg führen zu können? Wir rufen den Machthabern von heute zu: Ueberlegt, ob dieser Weg der rücksichtslosen Gewalt der richtige ist, um die Welt zu be frieden und sie größeren Zielen entgegenzuführen. Dir Bürger am Rhein wagen noch einmal die Hoffnung auszu sprechen, daß es klugen und gerechten Skaatsmännern ge ling», diesen unglücklichen 10. Januar 1925 nicht zu einem schwarzen Tag in der Geschichte Europas werden zu lassen. In der Versammlung der Demokraten sprachen der Abgeordnete Ziegler und Justizrat Falk, die sich gleichfalls gegen die Behauptungen wandten, daß Deutschland noch nicht abgerüstet habe. In der einstimmig i Briefkurs vom Zahltag, teboch nicht niedriger L zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Tarif. Fl Sammelanzeigen tarism. Aufschlag. — Erfüllungsort Btschosswak Haus vierzehntägig Mk. 1.10, beim Abholen in der Geschäftsstelle Im Falle höherer Gewalt wöchentlich SO Pfg. Einzelnummer 15 Pfg. — Alle Postanstalten, Störung des Betriebes der sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen tungen - Der Fall Höfle. ! Wie bereits mitgeteilt, hat der Reichspräsident dew Reichspostminister Dr. Höfle auf besten Antrag von seinen > Aemtern entbunden. Diese Demission ist, wie den L. N. R., denen die Verantwortung für ihre Angaben überlassen blei ben muß, aus Berlin mitgeteilt wird, auf folgende Tatsache zurückzuführen: , Der Vertreter des Herrn Dr. Höfle wurde am Freitag von der Staatsanwaltschaft vernommen. Diese Berneh- mung dauerte mehrere Stunden und gestaltete sich nach und nach immer dramatischer, bis schließlich so schwer belastendes Material gegen die Amtsführung des Herrn Dr. Höfle zu» sammengetragen und protokolliert war, daß die Staatsan waltschaft noch in den Nachmittagsstunden in Erwäaung darüber eintrat, ob es nicht geboten erscheine, einen Haft befehl gegen Dr. Höfle zu ertasten. Die Staatsanwaltschaft hat sich ihre endgültigen Entschlüsse für den Sonntaa Vorbe halten. Von dem Ausgang dieser Vernehmung erhielt die Regierung sofort Kenntnis, worauf die Verabschiedung Dr. Höfles vor sich ging. , . , - Inzwischen hat auch derselben Quelle zufolge Mmste- rialdirektor Dr. Abegg aus dem Ministerium de» Inner» einen amtlichen Urlaub auf unbestimmte Zett erhalten. Bo« zuständiger Stelle wird allerdings behmrptet, daß es sich hierbei um einen schon seit dem Sommer fälligen Urlaub handle, der mit den Ereignissen der letzten Tage nicht» zu tun habe. .. Berlin, 11. Januar. Sn drei Deamkenversammkmtzen wurden nach Mitteilung einer Korrespondenz nach schweren Angriffen gegen den Reichspostminister Dr. Höfle Entschlie ßungen angenommen, in denen da» Strafverfahren geaen den Minister verlangt wurde. Die verlautet, ist gegen Dr. Höfle eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Moabit eingelaufen. Es wird aber nicht mitgeteilt, son welcher Seite sie gekommen sei, deshalb ist diese Nachricht mit Vor behalt aufzunehmen. In der Darmataffäre haben di« Be auftragten und Sachverständigen der Staatsanwaltschaft am Sonnabend mit der Prüfung der Kreditunterlaaen Varmat» bei der Reichspost begonnen. Indischen soll sich -erau»ge- stellt haben, daß ein Teil der von Varmat gegebenen Sicher- heiten völlig wertlos und ein anderer sehr großer Teil um etwa KV v. H. überwertet sei. Neve« Material. Gegenüber dem vom Reichspostminister Dr. Hütte aus- gegangenen „Dementi" in der Angelegenheit de» VatHM kon-erns bringt der .Tag", der bereit» Freitag a-W WM angenommenen Entschließung wird schärfster Elnsprui gegen die vertragswidrige Fortdauer der Besetzung de nördlichen Zone erhoben. — Eine ähnliche Entschließung nahm die Wirtschaft-Partei an, wo Landtagsabgeordnete Dr. Klamt sprach. In der - - Aentrumsverfammlung im vollbesetzten Reichshallentheater sprach Redakteur Har» dasch von der „Köln. Volkszeitung". Er erklärte, es s» schmerzlich, daß die Jahrtausendfeier der Rheinland« mk einem Protest beginnen müsse. Die Liebe zum Rhein gipset in der Forderung, daß der Rhein Deutschlands Strom bleist und nicht Deutschlands Grenze wird. Vie Sozialdemokraten hielten am Nachmittag im Dolkshause eine Dersammlunj ab, in der der Redner, der Kölner Beigeordnete Dr. Mee» feld, der Versammlung eine Entschließung vorlegte, di, einstimmig angenommen wurde und in der es heißt: „Di» Sozialdemokratische Partei Kölns beklage auf das tiefste daß die nördliche Zone des besetzten Gebiets nicht, wie ist Friedensvertrag vorgesehen, am 10. Januar 1925 geräumt worden ist. Die Aufrechterhaltung der Besetzung über de» vereinbarten Zeitpunkt hinaus ist eine schmerzlich» Enttäuschung aller Friedensfreunde. Sie erschwert dü Dölkerversöhnung aufs schwerste und gefährdet überdies du Durchführung der Dawes-Gesetze. , Immer noch Regierungskrise. : Berlin, 12. Januar. (Drahtb.) Reber die lauere verlautet aus parlamentarischen Kreisen: Die Verhandln» gen über die Regierungsbildung wurden den ganzen Sonn tag über forkgeftthrk, ohne zu einem Resultat zu führen- Durch die ablehnende Haltung des Zentrums Ist eine neu» Lage entstanden und es mutz abgewartet werden, ob Dr Luther seine Bemühungen um das Zustandekommen eine» Kabinetts auf anderer Grundlage fortsehen wird. Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt uw Land. DichtesteVerbrettung inallenVolksschichts Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Bellas Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag d Buchdruckerei Friedrich May G.m.b.H. in Bischofswerda. Fernspr. Nr. - Gemeinde- Anzeigenpreis (in Goldmark): Di« 43 mm breite einspalch i Konto Nr. «4. Grundschriftzeile 20 Pfg-, örtliche Ameigen 15 Psa, die 90 nr sonstiger irgend welcher breite Reklamezeile ftm Lextteil) 50 Pfg. Zahlung in Papi der Besörderungselnrich. zum amtlichen Briefkurs vom Zahltag, jedoch nicht niedri Rr. 10
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