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Dresdner Journal : 21.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185309219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-21
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 21.09.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. . V 220 1853 Preis für da« Bterteljahr t^ Thaler. Insertions-Gebühren für de» Raum einer gespaltene» Zeile l Neugroschrn. Diese« Blatt erscheint mit «»«nähme «—MM... d.« G nntag« täglich Abend« »nd ist Mittwoch, oou 21. Teptemoor durch alle Postaustalten ju beziehen. Amtlicher Theil. Gener,ilverordnuiig de« Ministeriums deS Innern, die Einsendung der vorschriftmäßigen Freiexemplare der in Sachsen erscheinenden Zeitschriften an das Ministerium deS Innern und an die KreiSdirectionen betreffend. Das Ministerium d,S Innern findet für angemessen, die mit dem 1. Januar 1852 inS Leben getretene General- Verordnung vom 18. November 1851 wegen Einführung von QuittungSbüchern, im Einverständnisse mit dem Finanz ministerium, vom 1. Oktober dieses JahreS an auch auf die Einsendung der nach tz. 20 de» Gesetzes, die Angelegen heiten der Press, betreffend, vom 14. März 1851 an die KreiS-Direction des Bezirks rinzureichenden Freiexem plare von Zeitschriften auSzudehnen. Der nach der Ge- neralverordnung vom 18. November 1851 von den Her ausgebern der betreffenden Zeitschriften, welche sich der Quittungsdücher bedienen, auf di, Außenseite, die erste, zweite und dritte Columne deS OuittungSbuchS zu bewir kende Eintrag wird durch dies, Ausdehnung keine Aenderung erleiden, vielmehr ganz in der bisherigen Weis, zu bewerk stelligen sein. Dagegen ist von denjenigen, welche sich eines Quittungsbuches bedienen, dasselbe nicht nur bei der jedes maligen Abgabe einer zur Bestellung an das Ministerium de« Innern bestimmten Nummer, sondern auch bei der gesetzmäßig gleichzeitig an die Kreis - Direktion d,S Be zirks zu dewelkstelligenden Abgabe der betreffenden Num mer an die Postanstalt der letzteln vorzulegen. Wie bis her wird dann diese, nach erfolgter Vergleichung der ver abfolgten beiden Nummern mit den auf der Außenseite, sowie in der ersten, zweiten und dritten Spalte des Quit- lungsbucheS enthaltenen Angaben des Einsenders, in der vierten, von dem Einsender zu diesem Behuf« freizulassen- ben Eolumne durch Aufdrückung ihres Stempels die recht zeitige Einreichung deS PflichtexrmplarS an das Ministerium deS Innern und an die KreiS - Direktion des Bezirks be scheinigen. Es sind jedoch vom 1. Oktober diese« JahreS an die Quittungsbücher von denjenigen, welche derselben sich bedienen, nur für beide Zeitschriften zugleich sowolfür das an das Mi nisterium des Innern als für das an die Kreis- Dirertion abzugebende Freiexemplar, nicht aber für eins dieser beiden Freiexemplare getrennt in Anwendung zu bringen. Im Uebrigen können die von den Herausgebern von Zeitschriften bereits gegenwärtig benutzten Exemplare von QuittungSbüchern, soweit sich in denselben noch Raum zu weitern Einträgen befindet, auch nach dem 1. Oktober diese« Jahres noch fernerweit unver ändert fortbenutzt werben. Indem die Herausgeber von Zeitschriften oder wer sonst nach H. 20 deS Gesetzes vom 14. März 1851 zur Ein reichung eines Pflichtexemplars von Zeitschriften an daS Ministerium des Innern und an die KreiS-Direction deS Bezirk- verbunden ist, hiervon allenthalben zur Nachachtung in Kenntniß gesetzt werden, bleibt denjenigen von ihnen, welche sich noch mit Quittungsbüchern zu versorgen wün- schen sollten, jedoch, wie bisher, mit Ausschluß der Heraus geber von in Dresden herauskommenden Zeitschriften, über lassen, mit den erforderlichen QuittungSbüchern durch ihre kompetente Polizeibehörde, bei welcher dergleichen Quittungs bücher zu diesem Behuf, auf 14 Tage vorher erfolgende Anmeldung unentgeldlich in Empfang genommen werden können, sich versehn zu lassen und derselben in der nur angegebenen Maaße sich zu bedienen. Bei Benutzung der Quittungsbücher ist im Uebrigen auch, wie bisher, den in der Generalverordnung vom 24. April 1852 enthaltenen Vorschriften genau nachzugehn. Gegenwärtige Generalverordnung ist in Gcmäsheit § 21 deS Gesetzes vom 14 März 1851 in sämmtlichen, daselbst bezeichneten Zeitschriften, mit Ausnahme der in der Stadt Dresden erscheinenden, abzudrucken. Dresden, den 12. September 1853. Ministerium des Innern. Freiherr v. Beust. Verordnung des Ministeriums d,S Innern, die Erweiterung des Paßkartenrayons betreffend, vom 8. September 1853. Nachdem die Regierung de« Großherzogthums Olden burg der Uebereinkunft beigetreten ist, welche besage der Verordnungen deS Ministeriums des Innern vom 30. De- cember 1850, 30. April und 29. September 1851, sowie vom 26. Januar, 17. Mai und 24. December 1852 (Ge setz- und Verordnungsblatt von 1851, S. 1 fl., 99 und 355, und von 1852 S. 10, 84 und 337) wegen Legiti mation der Reisenden durch Paßkarten zwischen der König lich Sächsischen und mehreren andern deutschen Regierun gen besteht, so wird solches und daß demnach die in der erstgedachlen Verordnung enthaltenen Bestimmungen jener Uebereinkunft in allen Punkten nunmehr auch auf das Groß- herzogthum Oldenburg Anwendung zu leiden haben, und insonderheit die von den dortigen zuständigen Bekörden aus gestellten Paßkarten bei Reisen im Königreiche Sachsen als genügende Legitimation angesehen werden sollen, andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 8. September 1853. Ministerium des Innern. Freiherr von Beust. Jäppclt. Dresden, 10. September. Se. Majestät der König haben dem Bürgermeister Eduard John zu Tepl tz daS Ritterkreuz des AlbrechtordenS allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 12. September. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Buchhändler und Buchdruckereibesitzer, BenedictuS Gotthelf Teubner zu Leipzig, den von des Königs von Preußen Majestät ihm verliehenen rochen Adler-Olden vierter Classe annehme und trage. Nichtamtlicher Theil. Atbrrsichl. Tagesgeschichte. Telegraphische Depesche ausHaag. — Dresden: Zur Abwehr. — Wien: Die Kozta- angelegenheit. — Berlin: Graf v. Beust hat seine Eredilive überreicht. Die Reise deS Prinzen von Preu ßen nach Olmütz. Zur orientalischen Frage. —Stutt gart: Einführung des Tauschwertes bei Enthauptungen. — Kassel: Einberufung der Kammern. — Paris: Arrestationen. Die Zahl der Inhaber der Ehrenlegion. Gasexplosion. — Brüssel: Ernennungen. — Haag: Die Generalstaaten. Ordensverleihungen. Die Sanktion d,S Gesetzentwurfs wegen der Eulten. — Zürich: Erklä rung d»S Tessiner GroßrathS. — London: Reis, der Familie Orleans. Zur orientalischen Frag,. Admiral Adam -s. — Adrianopel, Varna und Kairo. In nere Zustände deS türkischen Reichs. Local-, und Proviuzialangelegenheiteu. Chemnih: DaS neue StadtkrankenhauS. — F rei berg : Landwirth- schaftlicheS und Gewerbliches. — AuS der Oberlau- sih: Kirchlich, Feier zu Schöndach. — Reichendach. Bürgermeisterwahl. — Oederan: Die Aufhebung der Bäckertaxe. Feuilleton. Vermischtes. Anzeigen. Börsennachrichtev. Lage-geschichte. Telegraphische Depeschen. Haag, 19. September. Heut, sind die Generalstaaten durch Se. Majestät den König eröffnet worden. Die Thron rede gedenkt der VolkSergedenheit, deS Einverständnisses der Gewalten und der von den fremden Mächten empfangenen Beweise deS Wohlwollens, der Entwickelung d,S Freihandels, der Blüthe der Gewerbe und deS Resultate- der Ernte, die als eine Mitt,lernte bezeichnet wird. Der Finanzzustand, sowie der Zustand der Eolonien werden als befriedigend ge schildert und neue Amortisalionsprojecte in Aussicht ge stellt. (T. C.-B-) Dresden, 20. September. Die „Sächsische Constitu- tionelle Zeitung" nimmt in ihrer heutigen Nummer Bezug auf den in Nr. 218 unsers Blattes enthaltenen Artikel über den Stand der orientalischen Frage und bemerkt da bei, daß sie die Entdeckung gemacht habe, daß die muth- maßliche Quelle diese- Artikel- eine russische sei. Wir glauben uns der Müh, überhrden zu können, der „Sächs. Const. Atg." zu beweisen, daß unser Blatt in der orientali schen Frag, vom Beginn derselben an eine selbstständige und konsequente Haltung bewahrt hat, und daß der in Nr. 218 desselben befindliche Artikel im Grunde nickt« weiter al« eine Zusammenstellung thatsächlicher Verhältnisse enthält. Einer besondern widerlegenden Entgegnung auf die Bemerkung der „Sächs. Eonst. Atg.", welche irgendwie thatsächlich zu begründen dem genannten Blatte nicht ge fällig gewesen ist, wird es hiernach nicht weiter bedürfen. Eigenthümlich muß eS aber erscheinen, daß die „Sächs. Const. Atg.", die sich stets höchst entrüstet stellt, wenn die Selbstständigkeit ihrer Artikel nur irgendwie angezweifelt wird, Artikel unsers Blattes, die ihr nicht gefallen, ohne weiteres durch die Behauptung zu verdächtigen sucht, die selben seien durch fremden Einfluß entstanden. LLien, 18. September. Die „Oesterr. Corresp." ent hält in ihren neuesten Nummern zwei erschöpfende Artikel über die Koßlaangelegenheit, die wir unfern Lesern nicht vocenlhalten wollen. Dec erste dieser Artikel lautet: Der Pariser „Constitutionncl" bespricht in seinem Blatte vom 5. d. M. die Verwickelungen infolge der Angelegenheit deS ungarischen Flüchtlings Martin Koßta. Übereinstimmend mit der diesseitigen Behauptung, daß die bloße Erklärung der Absicht, ein Bürger der Vereinigten Staaten werden zu wollen, unmöglich ein Schuhrecht der transatlantischen Republik über das betreffende Individuum begründen könne, verdammt der „Constitutionncl" zwar daS völkerrechtswidrige Verfahren deS CapitänS Jngraham, bemüht sich aber zu gleich, seine Unparteilichkeit durch die Behauptung darzu legen, die Verhaftung Koßta's sei „ungesetzlicher Weise in neutralem Lande, auf dem Gebiete einer unabhängigen Nikolaus Lenau's Briefe an einen Freund, herau-gegeben mit Erinnerungen an den Verstorbenen von Karl Mayer. Stuttgart bei Mäcken. 18L3. (Dresden, Arnold'sche Vuchh.) Anion Schurz, Berthold Auerbach, JustinuS Kerner, Emilie Reimbeck und manche Andere haben, nachdem die Zeit über den unvergänglichen Ruhm diese« genialen Dichter- entschied, manche- Werthvollr zur Kenntniß seine- unglücklichen Lebenslaufe- bei getragen: der iiefe und wahrhafte Schmerz, welcher alle nahe stehenden Herzen ergriff, al- der Geist diese- großen Lyriker- ari den Fugen ging und die kranke irdische Hülle in der Leidenschaft deS Wahnsinn- zerbrach, mußte nicht nur zur Forschung nach der Quelle diese- düstern Schicksale- anspornen, sondern auch liebevoll aufsordern, die schönen Bilder der Erinnerung aus den gesunden schöpfung-trunkenen Tagen deS Poeten festzuhalten. Auf wie viel stumm verschlossene-, heißbrennendeS Leid, auf wir viel stille Schmerzen der Sehnsucht und der poetisch männlichen und doch zugleich da- Männermark verzehrenden Leidenschaft blickt ein geweihte- Auge durch die glänzende Hülle der Lenau'- schen Lieder! Diese Hülle seiner Muse ist wir der Schleier einer Wassers«, lockend und leuchtend im Abendthau: doch er war gewoben au- warmen, wirklichen Thränen, wie sie nur in ver giftend süßer Melancholie dir Seele deS Poeten so reichhaltig zu ergießen vermag. Nicht ohne Bangen und doch so gern wandelte man auf den Pfaden dieser düster-schönen Dichtung, die dem gefahrdrohenden Wetterleuchten über abendlichen, duftschwangern Fluren glich, auf denen die ersten Blüthenbäume und Frühling-rosen standen, bebend und plötzlich erschreckt von Blitz und Windstoß! Wie Feuilleton. diese Kinder deS Lenze- in ihrem unberührten, jungfrauenseligen Blühen dem drohenden Welter gegenüberstanken, so kämpfte immer in der Lenau'schen Dichtung dir liebliche Lebenslust und holdselige Naturfreude mit dem Leben-ernste und den gewaltsamen Naturphänomenen, mit den finstern ZufallSblitzen des Miß geschicks, da- wie ein feindlicher eisiger Windstoß dahinfährt durch die Menschenbrust sowie über dir blühende Haide! Man fühlte sich veranlaßt, auf jenen verborgenen Wegen der Lenau'schen Lyrik nachfühlenv zurückzugehen, um zu prüfen, wie schon in früher Zeit die Dämonen beS Unglück- dem Dichter wie Vorahnungen begegnet seien, um seinen Geist zu umstricken und zu umgaukeln, wie den einsamen Wanderer die Irrlichter in Wald und Sumpf. Es sind solche Versuche von manchen Resultaten gekrönt, die un- beweisen, daß der Dichter stet- einen beklagen-werthen Trieb zum Ungewöhnlichen, Dämonenhaften, krankhaft Ueberreizten empfunden und ihm in^ seiner ganzen Leben-weise überwiegende Nahrung verliehen hat. Er übergab seiner entfesselten Phantasie sein ganze» Ich al- willenlose» Spielzeug und nur mit einer ent rüsteten Opposition überantwortete er sich auf Stunden der trockenen Prosa dieser Welt, dir immer der HauptnahrungSstoff de» Geiste- bleiben wird. SS ist die irdische Materie, au- welcher da- Talent seinen poetischen Srtraci zu gewinnen hat: wenn eö aber den ruhigen Genuß und VerdauungSart dieser alltäglichen Kost verschmäht und immer auf- neue phantastisch idealistren will, so reibt ,S sich selbst auf und trinkt von seinem eigenen Blute. Gar bald auch treten, wo alle Riegel der Ordnung offen find, zu diesem stolzen lüsternen Opfermahl dir Halbschwestern Leiden schaft und Krankheit heran und verzehren den letzten Rest bi- zum Fieberiraum deS Wahnsinns. . . . Karl Mayer, al» schwäbischer Lyriker nicht unbekannt, läßt unS in seinen Fragmenten über Lenau, ohne eS vielleicht selbst genau zu wissen oder zu wollen, solche gar trübe Blicke thun. Obgleich er ein intimer Freund Lrnau'S war, giebt er unS über da- eigentliche Leben desselben wenig materielle Miitheilungen, dagegen »heilt er neben vielen sehr nutzlosen manche interessanten Briefe mit, von welchen einige in diesen Blättern folgen sollen. Im Ganzen geht durch Mayer'S Buch der Ton eine- alten Manne-, der in etwa- die Fähigkeit verloren Hai, Erinnerungen klar, plastisch und lebendig hinzustellen und wesentliche Dinge von unwesentlichen scharf zu unterscheiden. Auch hätte er sein Merkchen prägnanter machen können durch Weglassung mancher seiner Lieder, die statt schöner Gefühle ein lauwarmrS Unbehagen veranlassen. Wohlchuend ist hingegen die edle Pietät Mayer'S gegen Lenau und da- herzerhebend, Talent zu einer großen edlen Freundschaft, welches wir in beiden Naturen so rührend kennen lernen. Wenn uns oft in der Literatur und Kunstgeschichte daS Factum gemüthzerschneidend trifft, daß bedeutende Geister werth lose Menschen ohne Hoheit und Noblesse waren, so gewährt eS auf der andern Seite ein innig beglückende- Gefühl, die Geisteskraft mit dem Edelsinn deS Manne- gepaart zu sehen. Diese Empfindung, eine befriedigende Wonne für jeden Menschen, der Männertugend und GeisteSadel al- ZwillingSgestirn be trachtet, erfüllt unS brr dem Hinblicke auf Lenau durch und durch. Sein Herz überströmte von Liebe und Hochsinn und
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