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Dresdner Journal : 04.08.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185508044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-08
- Tag1855-08-04
- Monat1855-08
- Jahr1855
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- Dresdner Journal : 04.08.1855
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erfolgtem Vorträge d,S Inhalts, von Seiner Majestät dem Könige in meiner Gegenwart eltzrnhäudig unterzeichnet »or-s den ist. Monbrillant, den 31. Juli 1>55. G.v. Witzen dorff, General-Secretär d,S königliche« Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten. Part-, 1. August. Zm „Mon." findet sich ein Dekret, welches Vorschriften über da- Aufrücken von Präfecten in eine höher, Rangklasse ohne Veränderung des Postens ent hält. — Prinz Napoleon hat am 30. Juli die Detatlbesichtigung der Ausstellung begonnen und wird dieselbe täglich sortsehen. Seinen Sonnabendsempfang hat der Prinz, wie der ,,Moni teur" anzeiqt, eingestellt. — Von Brest ist am 31. Juli daS gemischte Transportschiff von 1200 Tonnen „la Meurthe" nach dem schwarzen Meer, ubgeganqen. An demselben Tage traf in Toulon der Dampfaviso „le Narval" mit dem Contre- admiral Le Barbier de Tinan an Bord, vom PiräuS kom mend ein, ebenso die Dampffregatte „le Canada" mit Trup pen an Bord, welche sie von Civita-Vecchia zurückbrachte. In Cherbourg wurde am gleichen Tage der Dampfaviso „le Croiseur" vom Stapel gelassen. — Die BetriedSkasse deS Pariser BäckergewerkeS giebt vom 1. bis 15. August schon wieder eine neue Serie ihrer Bons im Belauf von 1,200,000 Fr. aus. — Wie dem „Nord" geschrieben wird, werden außer der Linie und der Nationakgarde noch 6000 Mann Cavalerie commandirt werden, um beim Einzug der Königin Victoria und deren Fahrt nach St. Cloud Haie zu bilden. Man sagt, daß die Königin von drei Ministern, nämlich den Lords Clarendon, Granville und LandSdowne begleitet sein werde. — Am 30. ist in Marseille eine Batterie zur Verstärkung nach der Krim einqeschiffl worden, eben so 300 Mann, welche einen Theil der 3000 Erdarbeiter bilden, die von den Eng ländern zu 200 Fr. (52 Thlr.) monatlich gemiethet worden sind, um in der Krim Schanz- und Eisenbahnarbeiten aus zuführen. — Nach einer telegraphischen Meldung deS „CB." aus Paris vom 2. August haben der bei Bomarsund gefangen genommene russische General BodiSco und seine Adjutanten die Freiheit erhalten. Äkndrtd, 27. Juli. Der „Jndep. belge" schreibt man: Espartero'S Befinden verschlimmert sich täglich, obgleich er noch jeden Abend auf dem Prado spaziren fährt. — Der Generalcapitän von Catalonien hat hierher berichtet, daß man jetzt die Truppen durch Geldgeschenke zu verführen suche; er hat deshalb einen Tagesbefehl erlassen, worin er jedem Soldaten, der einen dieser Agenten festnimmt und einliefert, den Abschied und 1000 Realen zusichert. — Eine Depesche aus Madrid, 31. Juli, lautet: General Zabala kommt nächste Nacht zurück. Seine schnelle Wieder kehr ist veranlaßt durch die Abreise de« Kaiser- Napoleon von Bayonne, welche erfolgte, bevor der General daselbst anlangke. — ES find Religionsschwierigkeiten, die di, Ver tagung der Heirath des Prinzen Adalbert von Bayern ver anlaßt haben. London, 1. August. (K. Z.) Es war gestern ein festlicher Tag für Portsmouth. Da« riesige Linienschiff „Marlbo rough" nämlich, das größte aller bis auf den heutigen Tag gebauten Kriegsschiffe, ward in Gegenwart der Königin und einer Auschauermenge, die sich trotz des vom Himmel strö menden Regens eingefunden hatte, vom Stapel gelassen. Der „Marlborough" ist 245 Fuss lang, seine grösste Breite beträgt 61 Fuss, sein Tonnengehalt 4000 Tonnen. Kurz nach I I Uhr kündigten Kanonensakven die Ankunft der Kö nigin, des Prinzen Albert und der königlichen Familie an. Ihre Majestät vollzog die Ceremonie der Taufe deS Schiffes; nm ungefähr halb 1 Uhr ward das Zeichen gegeben, den „Marlborough" vom Stapel zu lassen, und die ungeheure Masse setzte sich nach de n Wasser zu in Bewegung. An fangs ging Alles gut; aber ungefähr auf holdem Wege gerielh der Koloß ins Stocken, und alle Bemühungen, ibn weiter zu schieben, waren lange umsonst. Bis um Mitter nacht saß das Unqethüm halb im Wasser, halb auf dem Lande, und erst um jene spate Stunde gelang es den ver einigten Anstrengungen von 4000 rüstigen Armen, es zum Schwimmen zu bringen. Ob ihm auf dieser ersten Reise Wunden geschlagen worden sind, die schon jetzt eine Repa ratur nöthig machen werden, muß sich bald zeigen.— Graf Persigny hat der Witwe Lord Raqlan's einen Besuch ab gestattet, um ihr im Namen deS Kaiser« und der Kaiserin der Franzosen sein Beileid für den Tod ihre« Gemahl- zu bezeugen. Ostsee. Ein Bericht des Obercommandirenden in Finn land, Generaladjutanten Berg, meldet vom 20. Juli das Literatur. In Paris ist eine neue Ucbersktzung von Goethe'« „Wrrrher'S Leiden" erschienen. Sie ist von Louis Enanlt. Kunst. Der Maler Strehuber war auö München nach Berlin lerusen, um eine getreue Zeichnung ver Kaulbach'schen Hunnenschlacht auszusühren, nach welcher deren Such gefertigt werden könnte. Nachdem der geniale Zeichner 18 Monate lang dieser Äsbeil mit eisernem Fleiße nachginq unv in dieser Zeit der Welt wie abgestorben war, hat er ein Meisterwerk von seltener Treue und Schönheit geliefert, dem die Anerkennung Kaulbach'S im vollsten und reichsten Maße zu Theil wurde. Da der Kupfer stecher Jacoby, der mit dem Stich beauftragt ist und denselben in Pari» auSführen wird, mit der Zeichnung unmittelbar nach veren Vollenvung dahin adreiste, konnte dasselbe nicht öffentlich ausgestellt werden. Naturkunde. Da man in neuerer Zeit vielt Methoden aufzufinden gesucht hat, um Leuchtgas billiger al» bisher zu ge winnen und in jedem Lande Materialien dazu in veischirdener Auswahl vorhanden find, so scheint unS von Wichtigkeit, Wa rna» über die Aufgabe au« Bonn berichtet: „Unter den Be leuchtung-Materialien bilden in neuerer Zeit da- au- Bläts/r- schieser oder der sogenannten Papierkohle hergestellie Mirrer al- Oel, sowie da» Paraffin eine bemerken-werlhe Rolle, und ist den ätherischen Oelen al- Leuchimaterial überhaupt eine wichtige Zukunft zuzuspreche». Weniger allgemein bekannt ober dürste da- Verfahren sein, au- t losem Torf Schmieröle und Paraffin "zu bereiten, wir e» sei» mehrer» Jahren vornehmlich durch die - Jrish-Prat-Company geschieht. Der Ehemiker vr. Vohl hier 812— Erscheinen eine-englischen Geschwaders, bestehend au« 1 Fr,« g«l,, 1 Dampfschiff, 1 Corvetl« «nd L Kan«vei»boot * *»tk -rietzrtchshamn. Die Schiff» ßsilte» fich »IN» 10 Nhr Morgen- -es El. Juli in Schlachtll«i, auf und eröffnete« auf df» dort befindlichen Uferbatterie« eine heftig, Kanonade. Nach zweistündigem Kampfe sahen fich dir Engländer durch da- wohlunterhaktene Feuer unsrer Batterien und Schützen genöthigt, au- Schußweite zu gehen. (Die russischen Bat terien scheinen also nicht — wie au- Danzig telegraphier wurde — „zum Schweigen gebracht" worden zu sein. D. R e d.) Bei diesem Gefechte zeichnete sich der in Friedrichshamn commandirend, Oberstleutnant Tawaststiern durch seine glück lichen Dispositionen, wie die Artilleristen und Schützen durch Tapferkeit und Sicherheit im Schießen au-. — Am 16. Juli, Nachmittag- 4 Uhr — so meldet ein, Mittheilung au« Riga — ward von Dünamünde au- eine Treibjagd be obachtet, welche zwei englische Fregatten in zwei Meilen Entfernung vom Ufer auf ein mit Holz beladene- Boot auSführten. Einig, Schüsse lieferten da« Boot bald in die Hände des Feindes, der die Holzladung auf seine Schiffe bringen ließ und da« Boot verbrannte- Am folgenden Morgen 4 Uhr wiederholten die Fregatten ein ähnliche« Manöver, waren dieses Mal aber weniger glücklich, indem das verfolgte Boot entkam. Bei dieser Jagd geriethen die englischen Schiffe in Schußweit, unsrer Uferbatterien, welche zu feuern begannen. Nach mehrern gegenseitigen Schüssen zogen sich di, Fregatten um 5 Uhr Morgens wieder zurück und verschwanden schnell aus Sicht. — Die neueste Depesche aus Kronstadt meldet vom 23. Juli, daß die feindliche Flotte ihre früher, Stellung beibehalten hat, aber an diesem Tage nicht weiter beobachtet werden konnte, da ein dichter Nebel sie den Blicken entzog. — Ueber den erwähnten Angriff der Engländer auf FriedrichShamn berichtet eine Depesche des Capiräns Uel- verton: „An Bord des „Arrogant", 22. Ju'.i- ... Ich kam am Nach- - Mittage des 20. an und würde die Russen an jenem Abende angc- ! griffen haben, wäre nicht der „Rubv", als er das zu der Stadt ! führende schwierige Fahrwasser unlersuchre, auf den Strand gcrathen. Als wir ihn wieder flott gemacht hatten, war es zu spät geworden, um mit den Schiffen nach Friedrichshamn zu segeln- Früh am folgenden Morgen gelang es mir, die Schiffe bis in dieNähe der Stadl zu bringen, und um 9 Uhr 40 Minuten eröffneten wir unser Feuer. Nach achtstündigem Kampfe stellte der Feind sein Feuer ein und ver ließ seine zum Theil demontirtcn Kanonen. Nach der Zahl der Leute zu urtheilcn, die wir auf Bahren wegtragen sahen, müssen die Russin empfindliche Verluste erlitten haben. Wir unsrerseits haben sehr wenig gelitten, obgleich unser Schiffsruinpf Spuren von dem sichern Juten der Russen trägt j im Allgemeinen jedoch trugen ihre Geschosse nicht w.it genug. ... Ein Theil rincr Boistadt gerielh in Flammen und brannle nieder; doch gereicht es mir zur Freude, melden zu können, daß die Stadt unversehrt blieb, indem der von mir ertheilkc Befehl, nur auf das Fort zu feuern, streng befolgt wurde." Tt. Petersburg, 26. Juli. (N. Z ) An Stelle des Fürsten Gortschakoff >11. ist Generell Liprandi zum Befehls haber deS 6. Jnfanteriecorps ernannt. (Schon bisher wurde Letzterer gewöhnlich irrthümlich als Chef deS zunächst der Tschernaja aufgestellken Corps genannt, über welches seit der Schlacht von Jnkermann der jetzt abderufene Fürst Gortschakoff III. den Oberbefehl führte.) — Der österreichische Gesandte, Graf Esterhazy, hatte gestern bei dem Kaiser eine AbschiedSaudienz, indem er für einige Zeil seinen Posten verläßt. Aus Odessa ha« die „Milit.-Ztg." folgende Nachrichten vom 20. Juli: Gestern zogen von hier in das Lager nach Nikolajeff da- Graf v- d. Pahlen (Sumskische) I. Husaren regiment (zur 2. Brigade der ersten leichten Cuvalcriedivision des 1. JnfanleriecorpS gehörig), das E. H. Albrecht (Lit- thauische) 5. Ulanenregiment (zur 1. Brigade der dritten leichten Cavaleriedivision des 3. Jnfanteriecorps) und das Polozkische 14. Jägerregiment (zur 2. Brigade der siebenten Infanteriedivision deS 3. Jnfanteriecorps), dann eine Raketen batterie. Ein Feldjäger aus St. Petersburg überbrachte den Befehl des Kaisers, wonach das Hauptquartier des Generaladjutanten LüderS von Kischeneff nach Odessa definitiv übersetzt wird. Infolge dessen langte gestern noch der ganze Stab aus Kischeneff hier an. Heute fand ein Probeschießen von den Hafenbatkerien in Gegenwart einer französischen Parlamentärcorvett, statt. Die Schüsse flogen meist um die Hälfte über das gestellte Ziel. Generaladjutant Lüders mit dem ganzen Stabe, der Truppencvmmandant von Odessa Generalleutnant Baghout, der Generalgouverneur GrafStro- gonoff und andere Nolabilitäten wohnten diesem Schau spiele bei. Morgen hält General Lüders Revue über die erst gestern hier angelangte und in einigen Tagen nach Nikolajeff abgehende 15. Reservedivision. - Au- -er Krim. Nn»— Nachrichten vom Krieg«- tchuuplatz, al- bl, geDsrn »an uns telegraphisch gemeldeten (vor« Ev. Juli Abends), llrgen nicht vor. -- A«r Ergänzung der telegraphischen Depeschen vom 11., 12., 14 und 16. Juli über den Gang der Belagerungs arbeiten t»vr Sebastopol theilt der „Ruff. Jnv." Einzeln- heilen aus dem durch den Generaladjutanten Fürsten Gortscha koff eingesandten Kriegsjournal (vom 10. bis zum 17. Juli) mit: „Während der genannten Zeit — heißt e« darin — beschränkte sich der Feind auf die gewöhnliche Kanonade und das Feuer der Scharfschützen gegen die ganz, Ver- theidigung-linik von Sebastopol, concenlrirte zu Zeiten sein verstärkte- Feuer gegen einzelne Theile derselben und warf Nacht- Bomben in di, Stadt und auf die Rhede. Der Verlust der Garnison war mäßig. Die Festungsaitillerie wirkte dem Feinde mit Erfolg entgegen, indem se seine Geschütze demontirte und auf seine Approchen verzögernd und hier und da gänzlich hemmend wirkte. Unsre zur Ver stärkung einiger Werk, und der innern Defensive Sebastopol- unternommenen Arbeiten wurden ungeachtet ve- nahen Gewehr- und Kartätsch,nfeuers de< Feindes zu End, geführt. — Am 16. Juli concentrirtr der Feind eine ziemlich hef tige Kanonade gegen di, Bastionen Nr. 1, 2, 3 und gegen di, Batterie Nikonoff. Von unsrer Seite gelang es einem Theile der Festung-artillerie, welchen Generalmajor Scheide mann dirlgirte, »inen Pulvert,Uer jenseit« de« Chersonc« in die Lust zu sprengen. Um 11 Uhr Abend« lieferten wir aus den Minengängen von der Bastion Nr. 4 eine glücklich, Quelschmine, und um Mitternacht warfen sich die vor der Bastion Nr. 2 in Kelte postirtcn FreiwiUigcn unter dem Capitän Gorlinoff vom Jägerregiment, Kre- menlschug auf die vom Feinde in der Nacht vom I. auf den 2. Juli besetzten Logement« und zwangen die Franzosen, sich eiligst in ihre Hintern Trancheen zurückzuziehen, von wo auS sie »in dichtes Gewehrfeuer eröffneten. Dessen ungeachtet zerstörten unsre kühnen Freiwilligen einen Theil des Logement«, nahmen zwei Mann gefangen und zogen sich dann in ihr, Verschanzungen zurück." — Die „Milit.-Ztg." schreibt: Die Belaqerungsarbeiten sind, waS die Annäherung an die Centralbastion und an die Malachoffwerke betrifft, so weit gediehen, daß die Alliirten nur noch zunächst der großen Bai von Sebastopol, alt am äußersten linken Flügel der russischen VertheidigungSlinie, eine ähnliche Thätigkeit zu entwickeln hätten, um sofort zum Bombardement zu schreiten. AuS den neu getroffenen Dispositionen des Generals Plissier ist ersichtlich, daß man die russische Flotte sowohl aus den Batterien an der nord westlichen Spitze der Quarantäneducht, als auch auS den Redouten vom Sapunberge zu beschießen gedenkt, um sie zum Anlegen unterhalb des KatharinenfortS zu zwingen und mit Bombenwürfen zu gefährden, Venn nur auf diese Weise kann die rechte Flanke de- französischen Belagerungscorps gegen die verheerende Wirkung de« Feuer- der russischen Schiffe sicherqestellt werden. 00 AuS Konstantinopel sind Nachrichten vom 23. Juli in Triest eingetroffen. Omer Pascha war noch anwesend und befand sich im permanenten Verkehre mit der Pforte und dem Seraskierate. Nach Trapezunt wurden unaufhör lich Verstärkungen entsendet. Mehemed Bey sollte sich am 28. Juli in einer besondern Mission nach Paris verfügen. Der königl. preußische Gesandte, Herr v. Wildenbruch, er hielt noch vor seiner Abreise den Medschidie - Orden erster Klaffe. Ueber daS Unwesen, welch,« die Baschi-Bozuk- trieben, wurde fortwährend geklagt. Briefe au« Trapezunt vom 18. Juli melden, daß die Verbindung zwischen Kor und Erzerum wieder hergestellt wurde. Dir Russen befin den sich in ihrer frühern Stellung drei Stunden von Kar-, dessen Beschießung bisher unterblieb. Mustapha Pascha, der in KolchiS posiirt ist, verlangte eine Verstärkung seines Corps um etwa 5000 Baschi - BozukS, um damit Batum und Redutkalr zu decken. Nachrichten aus Smyrna sind vom 25. datirt, der berüchtigte Pirat Moro wurde auf der Insel Samos gefangen genommen; ein türkisches Sicher- heikScorps von 200 Mann ist zu Smyrna errichtet worden. — Die „Allq. Z." meldet au- Konstantinopel edenfaUS vom 23. Juli: Omer Pascha geht morgen nach Eupatoria zurück. Auf seinen Vorschlag traf die Pforte umfassende Maßregeln für die Truppen in der Krim. Herrn Thouve- nel'S Audienz ward vertagt. Ein türkischer Gesandter geht am Donnerstag nach Turin. Ein Gerücht läßt den un längst todt gesagten Schamyl in der Nähe von Tifli- er scheinen, weswegen die Russen dort ihre frühere Stellung wieder eingenommen hätten. Kar- habe seine Verbindung selbst hat nunmehr diese Bereitung de« Paraffin« auS Torf auch für Deutschland vorgenommen und bereit« sehr befriedigende Re sultate erzielt. AuS bituminösem Torf auS der Gegend von Frankenhauien in Thüringen wurden nach seiner Methode k Proc. Paraffin gewonnen, welche« dem aus Blätterschiefer darqestellten an Consistenz unv Weiße völlig gleichkommt. Die Gewinnung von Mineralöl au« Torf hat dagegen keine wesentlichen Bortheile geliefert. da 100 Pfv. Rohmaterial kaum 1 bi« 2 Proc. Oel er gaben. 3» jüngster Zeit hat der genannte Chemiker bereit» mehrere Fabriken, welche hauptsächlich den Torf zur Bereitung deS Paraffin- erploiiiren sollen, auf au-wäriigen Plätzen ein gerichtet. Der so vielfach und bedeutend mehr al- dl» Blätter schiefer auch in unsrer Provinz im Bergbau vorkommende Tors dürft« daher baldigst allgemeiner zu diesem Behuf« in Verwendung kommen, waS wesentlich dazu beitragen wird, daß die Paraffin- Lichte, welche sich vor Wach-, Stearin rc. durch größere Licht- Helle, gleichmäßige- und sauber,« Verbrennen, sowie Eleganz im Fabrikat au-zeichnen, mit der Zeit zu einem beveutend mäßiger» Preise al- bisher werden geliefert werden und häufiger in Ver wendung kommen können. Voraussichtlich wird der Preis eine- Pfunde» Lichte auS Paraffin späterhin auf 4 bi» L Silbergroschen fich stellen. Theatrr. Der Neubau de» im vorigen Winter abgebrannten Theaier« in Dessau schreit,» so rasch vorwärts, daß dessen Wiedereröffnung zur nächsten Wintersaison möglich sein wird. Der bisherige Tbearerdirecror in Wiesbaden, Heir Grabow-ki, wurde zum artistischen Leiter de« Dessauer Theater» ernannt. — Pari«. Di« Speeulauon, di« Riftori auch in dem Theater franyai« aufireten zu lassen, dürft« wohl nicht zur Aus ¬ führung kommen, da die italienische Künstlerin der franzüfischen Sprache doch nicht so mächtig ist, um in der Tragödie vor dem Publicum zu erscheinen. — Zn der k. Oper wurden in der am 22. Juli beendeten Woche vier Vorstellungen gegeben, nämlich zweimal „Die ficilianische VeSper" und eben so oft „Der Prophet". Auch in der komischen Oper ruh« da» Repertoir jetzt auf zwei Stücken: „Noidstern" und „Zrnny Dell". Madame Lafon (und nicht die Eruvelli) spielt die Hauptrolle in de« Herzogs von Koburg Oper „Santa Chiara". Di» Eruvelli verläßt mit dem baldigen Ablauf ihre- Eontraci» di^ Bühne, um in den Ehestand zu treten. — Ain 30. Juli hat Mlle. Rachel im St. IamrStheater zu London die Reihe ihrer dortigen Gastvorstellungen begonnen. Sie spielte die Rolle der Camilla in den „Horatiern". -tt° Nach einer tieseingehenden und sachkundigen Kritik der „Wiener Zeitung" erweist sich die „Aesthetik für weiter« Kreise" von Joseph Bayer al» »in mißrathene« Werk. Der Bearbeiter wollte zweien Herren dienen und hat dabei weder der Wissen schaftlichkeit noch der Popularifirung de« philosophischen Stoffe« Genügr zu leisten vermocht. * Am b. Juni hatte der Humbugmeister Barnum in New-Jork eine großartige „Nationalkleinkinverschau" »eranftaliet, wobei der Andrang so groß war, daß viele Besucher erst am dritten Tage nach der Eiöffnung Eintritt erhalten konnten. Am ersten Tage betrug dir Zahl der Schaulustigen 11.8S7, am zweiten 17,940. Der zahlreichst» Besuch erfolgt» seitens de« weiblichen Geschlecht». * Auber'S schwere, sein Leben brdrohend» Erkrankung soll in etwa« der Besserung rntgegengehea.
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