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Dresdner Journal : 04.08.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185508044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-08
- Tag1855-08-04
- Monat1855-08
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 04.08.1855
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mit Erzerum wieder hergestellt. Mustapha Pascha verlangt 5000 Baschi-Bozuk« für Bakum oder Reduikale. 15,000 Einwohner von Kar« arbeiten an den Stadtgräben. Mu» dir« pressen in den Dorfschaften, welche di- 20 000 Piaster zahlen, um keine Baschi-Bozuks stellen zu müssen. Die Russen ernannten in Kleinasien einig, ihrer Landsleute zu Gemeind,Häuptern mehrerer Ortschaften. Landtag-Verhandlungen. (Die Berichte über di, Ab end sitzu ngen der Kammern vom 2. August befinden sich in der Beilage zum heutigen Blatte.) Dresden, 3. August. Grst« Kammer. In der heutigen zweiundsechzig» sten öffentlichen Sitzung, welche Vormittag 10 Uhr in Anwesenheit de« Staatsminister« v. Beust und de« k. CvmmiffarS, Geh. RegierungSrathS Schmalz, statlfin- det, erstattet Bürgermeister Müller einen mündlichen Be- richt über die Resultate de« wegen de« Entwurf« zu einer definitiven Land tag«or d n ung stattgehabten Verein!» gungSverfahrenS. Nach der wiederholten Berathung dieser Vorlage in der hierseitigen Kammer waren im Ganzen siebzehn Differenzpunkle (vrrgl. Nr. 176 d. Bl.) stehen geblieben. Dieselben sind bei dem Vereinigungsverfahren völlig ausgeglichen und ist somit, da di, Kammer den Vor schlägen ihrer Deputation allenthalben beigetreten, auch be züglich dieser Vorlage Beschlußüdereinstimmung erzielt wor den. Nach Verlesung und Genehmigung der ständischen Schrift, da« FriedenSrichterinstitut betreffend, bemerkt Ober- appellalionSralh v König, daß die Bearbeitung des Be richt« über den Entwurf zu einem Civilgesetzbuche für da« Königreich Sachsen bi« zu Ende de« dritten Theil« soweit vorgeschritten sei, daß derselbe zum Drucke befördert wer den könne. ES wird die Sitzung hierauf f^12 Uhr geschlossen. Zweite Kammer. Fünfundneunzigste öffent liche Sitzung. Eröffnet Uli Uhr. Gegenwärtig StaatS- minister v. Beust, Behr, vr. v. Falkenstein und Geh. Rath vr. Weinlig. Secretär An ton reserirt im Beginn der Sitzung über dir Resultat« de« VereinigungSverfahrens betreff« de« Gesetz entwurf« wegen Aufbringung von Paiochialkasten- Die De putationsmajorität empfiehlt demnach, den §. 8 unter lr. u. c. dahin zu fassen: „Don persönlichen Anlagen für Kirchen« und Schulzwecke sind befreit: ») »r.; b) angestellte Geistliche und Lehrer an denjenigen Schulen, deren Unterhaltung nach dem Gesetze vom k. Juni IbÄä den Gemeinden obliegt, für ihre Personen und Familien; e) alle Militär personen mit Aufnahme der Hauptleute und der in gleichem rder hdhern Range stehenden Milikärpersonen in ihren Standquartieren, so lauge sie in aktivem Dienst sind. Alle übrigen persönlichen Be freiungen sind und bleiben aufgehoben." Adg. Oehmichen - Choren: Gegen diesen Vorschlag, indem er den frühern Minoritätsmotiven hinzufügt, daß es, wi, ihm mehrere Geistliche selbst versichert hätten, in deren eigenem Interesse liege, nicht befreit zu sein. Abg vr. Hertel: Im Durchschnitt seien unsre protestantischen Geistlichen gering besoldet, die« bestimme ihn vorzüglich für di, Minorität. Vir,Präsident v. Erlegern: Es dürften sich wohl unter den Geistlichen mehr Stimmen finden, die für die Befreiung wären. StaatSmin. Vr v. Falken st,in: Die« sei auch nach seiner Ansicht, bei den Lehrern aber wohl durchgängig der Fall und bezweifle er sehr, daß über die Befreiung der Geistlichen rc. in den Gemeinden Unzufriedenheit entstehen würde. Abg. Behr: Es liege außer aller Billigkeit, von Jemandem die Bezahlung seiner eignen Arbeit zu verlangen. Abg. Korl; vertheidigt al« MinorikätSreferent deren Ansicht. Mit 34 gegen 33 Stimmen wird darauf Punkt b. nach der obigen Fassung abgelehnt; di, Kammer verharrt daher bei ihrer frühern, von der Minorität empfohlnen Ansicht. StaatSmin. Vr. v. Falkenstein erklärt das Einver- stänbniß der Regierung mit dem geschehenen Einigungsvor schlage und erlangt sodann Punrt c. mit 36 gegen 31 Stim men Annahme. Es folgt Vortrag mehrerer ständischer Schriften rr. und zeigt Präs. vr. Haase an, daß die von der Kammer für den StaatSgerichtShof gewählten Mitglieder und Stellver treter sämmtlich die Wahl angenommen Haden. Hierauf seht Sekretär Kasten al« Referent der I. Deputation di, gestern Abend abgebrochen, Berichterstattung über di, ein zelnen Paragraph,« des I a g d g, s, tz e n > w u r f« mit dem Be merken fort, daß die Dcputation«majorität, welche eventuell, fall« ihr Gutachten nicht zum Beschluß erhoben werden sollte, an der speriellen Begutachtung de« Entwurfs mit Theil ge nommen hatte, nunmehr, nachdem §. 1 gefallen, gegen sämmtlich, Paragraphen stimmen werd,. Di, Kammer erklärt sich auch ohne weitere Debatte gegen je 14 bez. 15, 16 und 17 Stimmen wider sämmtlich, Pa» eaqraphen de« Entwurf« und lehnt darauf mit 50 gegen 18 Stimmen (zu den Ablehnenden tritt noch v. d. Beeck) di« ganze Vorlage ab. StaatSmin. Behr erinnert hierauf an den gestern an- gekündtqten Antrag, der folgendermaßen formulirt wird: „die Kammer wolle genehmigen, daß bi« zum I. Januar 1858 alle Jagdkanone«, insoweit sie rückständig sind und fernnk rückständig bleiben, unbeschadet de« Recht« auf ihr« weitn:« Forterhebung, erlassen und abgeschrieben werden können " Abg. Haberkorn, vr. Plahmann machen hiergegen geltend, daß ma» zu« Zeit da« Vrrhältniß nicht klar genug üderschauen könne. Abg. Seiler: Er sei qegen diesen An- trag, damit da« schroffste Denkmal de« geschehenen Unrecht- ronservtrt «erd,. Auf Vorschlag de« Abg. Vr. Hertel, dem auch Abg. v. Nostltz beitritt, wird jener Antrag dahin modifirk«: «k ' . - „die Kammer wolle di, StaatSregierung ermächtigen, dies, Kanone« bi« zum 1. Januar 1858 noch ferner zu gestunden" und erhebt die Kammer denselben darauf gegen 1 Stimm» (Seiler) zum Beschluß. E« kommen nunmehr die für den Fall der Ablehnung gestellten Anträge zur Abstimmung. Abg. Vr. Hertel hat sich mit dem Abg. Rekche-Eisenstuck zu folgendem An trag, geeinigt: 8ir „die Regierung wolle der nächsten Ständeversammlung einen Gesetzentwurf vorlegen, wodurch Denjenigen, denen infolge der Grundrechte da« Jagdrecht auf fremdem Grund und Boden entzogen worden , nachträglich eine nach billigen Grundsätzen auSzumittelnd« Entschädigung gewährt wird, die theil« durch Beiträge der Neujagdderechligten, »heil« durch ein au« der Staatskasse zu verabfolgend,« Vorschuß - Quantum zu berichtigen ist , welche« Letztere durch die gesammten Erträgnisse der Jagdkarten nach und nach an bi« Staatskasse zu restituiren sein wird." Die Abgeordneten Haberkorn, O ehm ich e n- Choren, v. Nostitz, vr. Hermann (mit dem Anträge, statt „billige Grundsätze", zu setzen, „angemessene rr.", mit welcher Auslegung der Antragsteller einverstanden ist), Falcke, Unger, Koch rathen zur Annahme diese« Vorschlag«, in dem si, erklären, di, Neuberechkigten seien bereit zu einer Entschädigung und böten in dieser Weise gern die Hand zum Frieden. Abg. Seiler: Der nämlich, Vorschlag sei schon einmal gemacht, aber zurückgewiesen worden. Ergeb, nie wieder Denen die Hand, die sie einmal weggestoßen hätten. Abg. Riedel: Man verwerfe jetzt lieber Alles und warte neuer, Vorschläge der Regierung ab. Abg. Vr. Her tel bemerkt zu Rechtfertigung sein,« Antrags, daß er ihn nur auf ausdrückliches Verlangen eingebrachl hab,. Abg. Koelz und An ton räumen namens der übrigen Mitglie der der Majorität dem Hertel'schen Anträge bei der Ab stimmung den Vorrang vor dem ihrigen ein. Abg. Mogk für den Hertel'schen Vorschlag, da er überhaupt Ausgleichung wünsche. Nach einigen Bemerkungen der Abgg. v. Nostitz und Oeh m i ch e n - Choren wird die Debatte geschlossen, und genehmigt die Kammer den Hertel'schen Antrag gegen 10 Stimmen, womit sich der Majoritätsantrag erledigt. Die zahlreichen, zu dem eben berathcnen Gesetzentwürfe ringegangenen Petitionen läßt man, insoweit sie sich durch die gefaßten Beschlüsse nicht erledigt haben, auf sich beruhen. Nach dem Vorträge einer ständischen Schrift wird die Sitzung gegen 2 Uhr aufgehoben. Die Pariser Ausstellung. »Bon unsrem französischen AuSstrvungs-Lorrespondrnten.) UI. »Fortsetzung aus Nr. 146.) Die französ. Regierung hat neuerlich eine vortreff liche Maßregel ergriffen. Sie hat angeordnet, daß die jenigen Aussteller, welch, bei der PreiSvertheilung beachtet werden wollen, gehalten sein sollen, die Waarenpreise an di, von ihnen ausgestellten Gegenständ, anzuheften, damit auch diejenigen, welche kein anderes Verdienst, als das der verhältnißmaßigen Wohlfeilheit haben, der Preise theilhaftig werden können, auf welche sie ein Recht haben. Für Sachsen insbesondere hat dies in der That die Bedeutung eines wichtigen Akts der Gerechtigkeit, denn als ich neuerlich bei einem Besuch in der Ausstellung Stoffe prüfend be schaute, die vielleicht in Bezug auf Dessen:« nicht ganz tadellos waren, habe ich so niedrige Preise gesunden, daß die betreffenden Fabrikanten ganz unbedingt wenigstens ehrenvolle Erwähnungen erhalten müssen. Ich bin in meinem letzten Briefe bei der 15. Klass, stehen geblieben. Sie enthält ebenso wenig wie die fol gende etwas Bemerk,nSwerthe«. Ich komme zur 18., welche die Fabrikation von GlaS und gebrannten Geschirren um faßt. Ich gestehe Ihnen, daß man hier zu Pari« die Lücke nicht begreift, welche sich in dieser Beziehung in dem sächsischen Theile der Ausstellung findet. Ein einziger Aus steller, Herr Bucker zu Dresden, hat gemalte Porzellane geliefert, unter denen sich zwar einige geringere befinden, worunter mir jedoch auch die Copie der in der Dresdner Gemäldegalerie befindlichen Maria Magdalena von Battoni ausgefallen ist. Die billigen Preise sind Ursache, daß einig, dieser Porzellanqemälde bereits Käufer gefunden haben. Wie soll man aber, ich wiederhole e« Ihnen, die gänzlich, Abwesenheit von Porzellan nicht nur au« Ihren Privat fabriken , sondern auch aus drr königlichen Manufaktur zu Meißen erklären? Unmöglich kann die Scheu vor einem Kampfe mit Frankreich und Preußen an einer Einsendung gehindert haben. Die französischen Porzellane gehören einer ganz verschiedenen Gattung an. Nichts kommt aber dem Talente gleich, welches Ihre Manufakturen in der Ausfüh rung zarter Blumen an den Tag legen. Ich hab« der gleichen jedoch umsonst in der Ausstellung gesucht, und wieder hole Ihnen, diese Lücke ist höchst bedauerlich, denn ich bin überzeugt, Sie würden einen Triumph davon getragen haben.* *) Die Baumwollenlndustrie, welche die 19. Klasse bildet, ist gleichfalls in unjrer Ausstellung ehrenvoll vertreten, und Herr Stoffregen und Comp. in Plauen hat brochirl, und gestickte Mousseline ausgestellt, welche vollständig di, gol dene Medaille erklären, welch, ciesem Geschäfte im Jahre 1854 zu München zu Theil geworden ist. Ich komme nun zum glänzendsten Theil, Ihrer Ausstellung, nämlich zur Wol- lenindustri, und zu Ihrer Tuchfabrikation. Di, Wollengewedk theil,n sich in vier Hauptklassen: 1) die leichten Stoffe, 2) di, Teppiche, 3) die Tuche, 4) di, ! Skawl«. Die leichten Stoff, verdienen keiner b,sondern Erwähnung**). Die Teppiche lassen in Bezug auf Fabri kation und Zeichnungen Manches zu wünschen übrig. Die ausgestellten Sbawls sind nur wertig zahlreich. Eie rpisse», daß man jetzt sagt, der Shawl komme au« der Mode, der Shawl habe aufgehört zu leben, er sei vom Sammtmantel oder von den Spitzentuchen verdrängt. Ich glaube nicht daran. Der Shawl ist unfern Damen so nützlich, er dra- pirt fie so gut, er hebt sich in so angenehmer Weise von der Weite der Kleider ab, daß man im Vorau« sagen kann, er werde seinen Verfolgern widerstrhen. Aber sei e«, daß diese Industrie keinen ausreichend großen Absatz hat, sei *) I» Nr. Ibr des „DrrSdaer Journals" sind di« Ursachen dar» arlegt wsrden, in dwen Folge eine Beschickung der Pariser Aus stellung leite, drr königl. Porzellan-Manufaktur zu Meisen nicht er folgt ist. Dir Red. **) «tr rrtnner» mit Bezug auf diese Aeußerung, sowie auf dew Folgend« daran, das der Herr Berichterstatter «in Franzose ist und sich unsrer Industrie gegenüber auf sranzdsischem Standpunkte be findet. D. Netz. e«, daß einige von Ihren Fabrikanten den Kampf haben vermeiden wollen, di, Stücke, welch, ich vor den Augen habe, wie ehrenvoll sie auch in vieler Beziehung, nament lich in Bezug auf Vervollkommnung de« Gewebes dastehen, sind doch nicht so bemerkenSwerth, daß ich sie einzeln auf zuführen hätte. Sprechen wir daher von Ihren Tuch fabriken. Dir Fortschritte dieser Industrie in Europa sind un unterbrochen; si, beziehen sich nicht nur auf bi« Beschaf fenheit der Gewede, sondern auch auf da« Herabgehen der Preis,. Was Frankreich angeht, so stehen bezüglich der feinen Tuche Eldoeuf, Louviers und S«dan noch immer an der Spitze; di, gewöhnlichen Tuch, für die kleinen Con- sumenten werden hauptsächlich im Süden in Porigueur, in LimogeS und in Carrassonne gefertigt. Indessen muß ich gestehen, die sächsische Industrie trägt, da ich allen Grund habe, anzunehmen, daß die von den sächsischen Fabrikanten angegebenen Preise richtig sind, den Sieg über die fran zösisch, davon, und ich begreife jetzt, warum di, englische Regierung alle zur Equipirung ihrer Armee in Ostindien nothwendigen Tuche auf der Mess, in Leipzig aufkaufen läßt. Herr Matth,sius in Leißnig hat ordinäre Tuche von einer unerhörten Billigkeit. Ich hab, in den feinern Tu chen selbst zu 9 Fr. 17 C. (etwa 2 Thlr. 14 Ngr.) eine hervorstechende gute Qualität gefunden. Herr E. Preßprich jun. zu Großenhain hat besonders einfarbige schwarze Tuche, welche angeführt zu werden veidienen. He«r Fedor Zschille u. Comp. in derselben Stadt hat Wollenstoffe zu Pantalons, die es unbedingt verdienen, bemerkt zu werden. Eigentlich hätte ich eine große Anzahl von Namen anzuführen, denen allen eine ehrenvolle Erwähnung gebührt. Aber ich schließe, denn der Raum dieses Briefes läßt ein weiteres Verbreiten über den Gegenstand nicht zu. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. Dresden, 3. August. Nach einer unkerm 28. Juni v. I. veröffentlichten stadträlhlichen Bekanntmachung beab sichtigte man eine Restauration der westlichen Giebelseite der hiesigen Hof- und Sophienkirche, die schon seit 1849 projertirt ist. Demzufolge wurde für die hiesigen Architekten und Baumeister zu Einreichung von Plänen Conrucrenz eröffnet und dem besten ein Honorar von lOO Thlrn. zugesichert, auch die Übertragung de« auszuführenden Baue« nach Befinden in Aussichlgestellt. Hierauf sind bekanntlich auch9 verschiedene Ar beiten tingegang,n, die längere Zeit öffentlich ausqelegt waren und worunter mehrer, sehr gelungene Plän, befindlich gewesen. Wie wir nun jetzt erfahren, Hal der Sladtrath sich für den vom Architekten Sommer herrührenden entschieden und diesem den Preis zuerkannt, zugleich aber auch zu erkennen gegeben, wie von Ausführung deS ursprünglichen Planes gänzlich ab gesehen werden solle, da die Mehrzahl der Sachverständigen, darunter auch der genannte Preiserwerber, sich dagegen aus gesprochen haben. Eine theilweise Restauration der Kirche wäre nach deren Ansicht nicht am Platze, eher ein gänzlicher Umbau derselben. * Zwickau, 30. Juli. Gestern Vormittag ist es vier Sträf lingen gelungen, von denen drei wegen Diebstahl« und der vierte wegen Raubes in hiesiger Strafanstalt untergebrachr waren, zu entweichen. Sie wäre« mit der für Sträfling, üblichen Kleidung versehen, haben aber auch noch einen Civilrock und ein, Summe von 20 Thlr. auS der Anstalt mitgenommen. D Johanngeorgenstadt, I. August. Der seit dem 1. Mai 1854 zur Beseitigung de« Betkelwesen« in kiesiger Stadt begründete und sehr wohlthätig wirkende Armen verein hak seinen zweiten, di, Zeit vom 1. November 1854 bis mit 31. Juli 1855 umfassenden Rechenschaftsbericht abgelegt. Es haben ihm während dieser Zeit 273 Thlr. 4 Pf. zur Verwendung gestanden, wovon durch monatliche Sammlungen durchschnittlich j, 26 Thlr. vereinnahmt wor den waren. Die GesammtauSgabe betrug 258 Thlr. 19 Ngr- 6 Pf. An die Stelle der von 14 zu 14 Tagen geschehenden und je nach Bedürfniß der einzelnen Percipienten bestimmten Gelds,rlheilung hatte man vom 1. Januar bis 15. Mai die Verabreichung von Speisemarken aus der damals hier bestandenen Speiseanstakt treten lassen und sind deren im Ganzen 7578 verabfolgt worden. Die Zahl der vom Verein Unterstützten Kat sich in der mildern Jahreszeit natürlich vermindert, beträgt aber immer noch 53. ) Döbeln, 2 August. In hiesiger Gegend ist seit einigen Tagen di, Ernt, im vollen Gange und solcher die eingetretene herrliche Witterung ungemein günstig. Wenn auch, wie hier und da zu bemerken, die Saat weit dünner al« andere Jahre gestanden, so erfreuen doch die großen und körnerreichen Aehren und versprechen Ersatz dafür. Die Kartoffeln zeigen noch nicht die mindeste Spur von Krank heit; durchgängig steht diese Frucht, die Vielen fast oa« ein zige Nahrungsmittel ist, überaus hoffnungsrcich und ver spricht reichlichen Ertrag. (Eingesandt aus Paris von einem Besucher der Ausstel lung.) Ich glaube Ihren Lesern einen wahren Dienst zu leisten, wenn ich ihnen mittheile, daß die neuen Eigenthümer des Hause« Delisle bei ihrem GeschäflSantritt die von ihren Vorgängern sehr wohlfeil übernommenen Waaren ganz zu denselben Preisen verkaufen wollen. Es wird sich Niemand über die Gründe zu diesem Entschluß täuschen können; denn di, neuen Eigenthümer des Hause« Delitle hegen den festen Vorsatz, ganz im Geiste des Gründer« desselben fort- zufahren und alle« Mögliche zu thun, um ihm «en erwor benen und fünfzig Jahre hindurch unbestritten behaupteten Rang zu bewahren. Sie haben sich zu obiger Maßregel entschlossen, um dem Publikum künftig nur da« Allerau«- gezeichnetste an Neuheit, Reichlhum und Luru« zu bieten und ihm gleichzeitig an den von der vorigen Administration übernommenen Waaren einen namhaften Nutzen zu ge- währen. Neben dem Ausverkauf dieser letzter« werden die neuen Eigenthümer d,S Haus,« Delisle da« Aeußerste thun, um den Damen ebensowohl auf« Allerwohlfeilste eine große und mannichfaltig, Auswahl von sämmtlich,n neuen Schöpfungen ihrer Fabriken zu kpon, in Indien und zu Paris zu liefern. Dieser Ausverkauf begann am 16 Juli und dauert fort bis zur vollständigen Erschöpfung der Sei denstoffe, indischen und französischen Shawl», Spitzen, keinen« und fertigen Kleiverwaaren, Baröge, Organvi«, gedruckte Stoffe u. s. ». i». s. ». **
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