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Weißeritz-Zeitung : 22.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188811229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18881122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18881122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-22
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.11.1888
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„Wrißerttz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag nnd Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. A> Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Psa. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Pöstan- jtalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. für die Königliche Jnserare, welche bei de» bedeutenden Auflage d«S «lattos stKk. »ich same ÄerhrchuNg,find«y- werden Mit 10 Pfg. dtt Spaltenzeil« «der vdden M M M W MM W W W MM MW MW MM^WM^WWMM !- Naum berechnet., 7- Lfi- M M M M M MM M M WWW . MM M M MM MM MM bellarische und complicirta Inserate mit entsprechen- V d dem Ansschlatz — Eitwe» r V/ I / , l i fandt, im reoaftionellew I v Theil«, di» Spaltenzril« Amtsblatt ^mlshauvtmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Carl IrhNt in Dippoldiswalde. 1Z7 Donnerstag, den 22. November 1888. 54. Jahrgang. Die Reichstags-Session. Die neue Session des Reichstags, welche Kaiser Wilhelm am heutigen Donnerstag in Person zu er öffnen gedenkt, dürfte zwar in Bezug auf die Fülle deS gesetzgeberischen Materials so mancher der früheren Tagungen nachstehen, aber um so bedeutsamer nehmen sich die verhältnißmäßig wenigen Aufgaben aus, mit denen sich die Vertreter der Nation zu beschäftigen haben werden. Ihren Mittelpunkt bildet unstreitig das Alters- und Jnvalidenverstcherungsgesetz für die Ar beiter, dessen Entwurf dem Parlamente nach sorgfäl tiger Vorprüfung und mannigfachen Abänderungen seitens des Bundesrathes nunmehr zugegangen ist. Unter den letzteren ist als die wichtigste die klassen weise Abstufung in der Bemessung der Alters- und Invalidenrente anstatt des ursprünglichen einheitlichen Rentensatzes hervorzuheben, welcher Bemessungsart man den durchschnittlichen ortsüblichen Tagelohn zu Grunde gelegt hat; auch die Aufbringung der Beiträge wurde entsprechend umgeändert. Eine andere prin zipielle Abänderung des Entwurfes liegt in der Er setzung der Reichskommissare für die Bezirke der ein zelnen Versicherungsanstalten durch Landeskommissare und sind.dieselben von den Landesregierungen im Ein verständnis mit dem Reichskanzler zu ernennen. Un- läugbar erfährt die Jnvaliditätsversicherungs-Vorlage mit diek«n neuen Bestimmungen recht bemerkenswerthe Verbesserungen und wenn es gewiß noch weitere Punkte der Vorlage giebt, die ebenfalls eine Verbesserung be- nöthigen, so steht zu erwarten, daß die Reichstagsver handlungen selbst die Ausfüllung der betreffenden Lücken herbeisühren werden. Jedenfalls kann man die parlamentarischen Aussichten für den einstweiligen Ab schluß des für das sozialpolitische Reformwerk so hoch bedeutsamen Gesetzentwurfes als derartige bezeichnen, daß mit Zuversicht das Zustandekommen des Gesetzes erwartet werden darf. Eine fernere wichtige Aufgabe auf sozialpolitischem Gebiete erwartet die Reichsboten in Gestalt der Reformen des Genossenschaftswesens. Die bisherigen gesetzlichen Bestimmungen über diesen Gegenstand haben bedenkliche Mängel aufzuweisen, die in den Kreisen der Geschäftswelt immer drückender empfunden werden. Sie zu beseitigen, ist der Zweck des Gesetzentwurfes über die Reform des Genossen schaftswesens und obwohl die Berathungen über den selben voraussichtlich Meinungsverschiedenheiten im Reichstage ergeben werden, so dürsten sie doch kaum so groß sein, um das Scheitern dieser zeitgemäßen Vorlage befürchten zu lassen. Allseitiger Zustimmung wird sich dagegen die angetündigte Novelle zumKranken- kaffengesetz zu erfreuen haben, da sie bestimmt ist, ver schiedene technische Mängel bei Handhabung des Krankenversicherungsgesetzes zu beseitigen. Neben diesen Aufgaben sozial- und wirthschafts-politischer Natur wartet des Reichstages wiederum die Feststellung des Reichshaushaltes. Derselbe weist dem Vernehmen nach bei den meisten Positionen keine sonderlichen Er höhungen auf, dagegen wird ein besonderer Nachtrags etat bedeutende Summen, wie es heißt, im Gesammt- betrage von 100 Millionen Mark, die allerdings auf eine Reihe von Jahren vertheilt werden sollen, für maritime Zwecke, speziell für Vermehrung des schwim menden Flottenmaterials, fordern. Zweifellos steht diese Forderung im engen Zusammenhangs mit der ge planten Reorganisation unserer Maxine überhaupt und werden die Reichstagsverhandlungen wohl über die Tragweite der geplanten Maßregel volle Klarheit bringen. Ebenso wird sich wohl beim Militäretat eine umfassende Erörterung der beim Großen Generalstabe beabsichtigten Veränderungen entspinnen. Sicherlich werden sich an die Etatsberathung, sei es beim Aus wärtigen Amte, sei es bei den Neuforderungen für die Marine, auch lebhafte Erörterungen über die deutsche Kolonialpolitik knüpfen, namentlich in Hinblick auf die Vorgänge in Ostafrika und vielleicht stehen hierbei von der Reichsregierung Aufschlüsse über die Ziele ihrer Kolonialpolitik, mit besonderer Berücksichtigung Ost afrikas, zu erwarten. Die betreffenden Verhandlungen dürften sich um so interessanter gestalten, als ver- muthlich auch die Emin-Pascha-Frage hineinspielen wird und Initiativ-Anträge aus dem Hause bezüglich des Emin-Pascha-Unternehmens in Aussicht stehen. Ob die Reichstagssession noch sonstige bemerkenswerthe Verhandlungen über Fragen der inneren wie äußeren Politik zeitigen wird, muß noch abgewartet werden. Aber schon der bis jetzt bekannte Berathungsstoff läßt wiederum auf wichtige und bedeutungsvolle Debatten schließen und daß die Gegensätze in so manchen Fragen wieder scharf auf einander stoßen werden, steht nicht zu bezweifeln. Trotzdem kann man sich der Hoffnung hingeben, daß auch die bevorstehende gesetzgeberische Periode schließlich ersprießliche Früchte zur Wohlfahrt und zur Ehre des deutschen Vaterlandes und des deutschen Volkes nach innen wie nach außen reifen lassen wird. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Zu der am nächsten Montag startfindenden Stadtverordneten - Ergänzungs wahl werden in diesen Tagen die Wahllisten den stimmberechtigten Bürgern eingehändigt werden. Die Liste weist in der Abtheilung der Unangeseffenen 135 Bürger auf (1 weniger als im Vorjahre) und in der der Angesessenen 216 (12 mehr als im Vorjahre). Bei der diesmaligen Wahl sind auf den Stimmzetteln die Namen von vier angesessenen und 2 unangeseffenen Bürgern zu bezeichnen. Statutengemäß scheiden ein angesessener, ein unangeseffener Stadtverordneter und zwei angesessene Ersatzmänner aus, außerdem ist aber noch ein angesessener Stadtverordneter für ein in zwischen gewähltes Rathsmitglied und an Stelle eines verstorbenen unangeseffenen Ersatzmannes ein solcher neu zu wählen. — „Glück zu!" Am ersten öffentlichen Vereins abend dieses Semesters sprach Hr. Schuldirektor Simon- Ackermann als Fortsetzung eines früheren Vortrags über Civilprozeffe, und zwar über die verschiedenen Wege, die man gerichtlich einschlagen kann, um Rechts ansprüche geltend zu machen. Klar und anschaulich legte er den Gang des Sühne- und Mahnverfahrens, sowie der ordentlichen Klage dar, und wußte seinen Schülern und anderen Zuhörern sehr verständlich ein zuprägen, welche Forderungen dergleichen Prozesse an die verschiedenen Parteien stellen. Es wird Jeder mann erwünscht sein, über diesen Gegenstand, mit dem er doch sehr schnell, wenn auch ungern, selbst zu thun bekommen kann, klaren Aufschluß zu erhalten, denn Jrrthümer rächen sich hier am schwersten. Uebrigens beabsichtigt Herr Direktor Simon-Ackermann diesen Winter einen ganzen Cyklus von Vorträgen über Civil- prozesse zu halten. An zahlreicher Zuhörerschaft wird es gewiß nicht fehlen. — Auf den heute Donnerstag Abend im Saale des „goldnen Stern" stattfindenden Vortrag über Stenographie und auf die damit verbundene Aus stellung wollen wir avjch an dieser Stelle nochmals Hinweisen. - 21. November. Am Montag, den 19. d. M., hat die Sächsische Holz-Jndustrie-Gesellschaft Rabenau das bei uns neu errichtete Zweiggeschäft eröffnet. Die Werkstätte befindet sich vorläufig in dem dazu eingerichteten Bauschuppen des Herrn Bau meister Klotz, nahe dem Bahnhofe, und werden darin vor der Hand unter Leitung des Herrn Werkführer Fischer 20 Mann mit Raspeln der aus Rabenau roh gelieferten gebogenen Hölzer beschäftigt. Sobald der noch disponible Raum des Bauschuppens fertig gestellt sein wird, soll in demselben auch mit dem Policen begonnen werden. Uebrigens ist in dem jetzt benutzten Raume bequem eine Zahl von 50 Arbeitern unterzu bringen. Als VorrathSraum dient ein gröberer Bretter anbau am Schuppen. Da, wie wir hören, es an Angebot von Arbeitskräften nicht fehlt, so steht eine baldige Vergrößerung der Werkstätte in Aussicht. Uebrigens ist, soweit wir uns davon zu überzeugen Gelegenheit haben, die Arbeit des RaSpelnS eine sehr einfache und leichte, so daß dieselbe auch von schwä cheren Personen ohne besondere Mühe erlernt und ausgeführt werden kann. — Vor Kurzem sind von dem Barmherzigkeits verein „Bettelstudenten" zu Dresden 62 M. 33 Pf. als Reinertrag der am 4. d. M. hier zu Gunsten der hiesigen Armen veranstalteten Theater-Aufführungen dem hiesigen Stadtrath ausgezahlt worden, und soll, soviel wir vernommen, dieser Betrag zum Weihnachts feste an hiesige bedürftige Arme zur Vertheilung ge langen. Herzlicher Dank dem so segensreich wirkenden Verein. — Am Bußtage und dessen Vorabend, sowie amTodtenfestsonntag sind Tanzbelustigungen aller Art, sowie Concertmusiken und andere, namentlich mit Musikbegleitung verbundene geräuschvolle Vergnüg ungen an öffentlichen Orten verboten. Schaustellungen und theatralische Vorstellungen dürfen am Bußtag gar nicht stattfinden, während am Todtenfestsonntag die Ausführung angemessener ernster Theaterstücke nachge lassen ist. Oeffentliche Versammlungen aller Art, sowie Versammlungen der Innungen und anderer Genossen schaften dürfen am Bußtag und am Todtenfestsonntag nicht abgehalten werden. — Wie aus dem letzten Rundschreiben des Sächs. Elbgau-Sängerbundes zu ersehen ist, besteht der selbe gegenwärtig aus 113 Vereinen mit 3059 Sängent. Derselbe ist in mehrere Gruppen getheilt. Die Gruppe Dippoldiswalde zählte bis jetzt 8 Vereine mit unge fähr 150 aktiven Mitgliedern. Dazu tritt als 9. der Gesangverein zu Höckendorf, der vergangenen Sonn abend vor Herrn Kantor Hellriegel und Herrn Be triebssekretär Schwärze-Dresden, Vorstand des Elbgau- Sängerbundes, behufs Aufnahme in genannten Bund Probe abgelegt hat. -j-Frauenstein, 19. Nov. Gestern fand im Gast hause zur Garküche hier eine außerordentliche Haupt- Versammlung des hiesigen Vorschuß Vereins, einge tragene Genossenschaft, statt. Dieselbe wurde vom Vorsitzenden des Ausschusses, Herrn Lehrer Haupt, er öffnet, indem derselbe die erschienenen Mitglieder herz lich begrüßte, ihnen für ihr Erscheinen Dank abstattete und Herrn Postverwalter Riesen zum Schriftführer für die Hauptversammlung ernannte. Hierauf ver- schritt man zum ersten Punkt der Tagesordnung, Neu wahl des Direktoriums. Auf Vorschlag des Aus schusses wurden die bisherigen treubewährten Mit glieder wieder zu gleicher Thätigkeit durch Abstimmung gewählt und zwar Herr Buchbindermstr. Karl Walther zum Direktor, Herr Posamentier Heinrich Ullrich zum * Kassirer und Herr Amtszimmermstr. Herrmann zum Kontroleur auf die nächsten 3 Jahre. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf die Ergänzungöwahl für die drei ausscheidenden Ausschußmitglieder, Herren Lehrer Haupt, Kistenfabrikannt Gustav Kummer und Fleischermstr. Albert Kaden. Auch diesen auSscheiden- den Ausschubmitgliedern wurde durch eine mit großer Majorität erfolgte Wiederwahl seitens der Mitglieder ein ehrender Vertrauensbeweis dargebracht. Die Herren Braumeister Emil Ryssel, Stadtkaffenkontroleur Schade und Lokalrichter Hardtmann wurden zu deren Stellvertretern ernannt. Obgleich die Versammlung so stark besucht war, wie es in keiner früheren der Fall gewesen ist, so konnte der auf der Tagesordnung stehende 3. Punkt, Abänderung eines Paragraphen des Vereinsstatuts betreffend, nicht vorgenommen wer den, weil das durch das Statut festgesetzte ein Dritt- theil der Mitglieder, welches hierzu nöthig ist, nicht vorhanden war. Es wurde deshalb eine anderweite Hauptversammlung zu diesem Zwecke für Sonntag,
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