95 Anhang IX. n. An dem Iagddienst - Ablösnngskapital der vogtländischen Ritter schaft an 30 000 st. waren beteiligt 32 von der Ritterschaft des Amtsbezirks Planen, einschliesslich der Stadt Planen, nnd 28 deo "Amtsbezirks Pvgtsbcrg, einschließlich der Stadt LelSnitz. "Ans den Planenschen Amtsbezirk entsielen 14 360 ft. nnd ans den Pogtsberger 15 640 fl. vom Ablösnngskapital, also im Dnrchschnitte ans die Planenschen Güter je rnnd 450 ft. und ans die Pogtsberger je rnnd 550 fl., im Gesamtdurchschnitte aber glatt 500 fl. auf jedes Rittergut. Da nuu das Rittergut Maricney nur einen Anteil von 200 fl. zngeteilt erhielt, obwohl es dicht an den großen landesherrlichen Jagdrevieren lag, so ist daraus abzunehmen, daß es im Ansange des 17. Jahrhunderts nur noch über eine geringe Anzahl von Unterthanen zu verfügen hatte. (Nach der in Kapitel 9, <1 erwähnten Klagschrift.) I». In dem am 25. Juli 1817 abgenvmmeneu Turmkuopf der Gottesacker kirche zu Delsniy befand sich eine ans dem Jahre 1749 stammende amtliche Schrift, in welcher n. a. gesagt war: „Was die Zeiten anbelanget, darinne wir jetzo leben, so ist das jetzige IVcwnniuin von 1740 bis hierher, dem ganzen Lande, besonders allhiesiger armen Stadt in Ansehung des nach Kaisers Caroli VI entstandenen 8n6068sion8-Krieges sowohl durch die iu allhiesiger Grenzgegend angeordnete Postirung, vorgefallenen Durchmärsche, als auch durch Abgebung der an des Königs in Preußen Majestät vermöge Friedensschlusses stipuUrten Einer Million Thaler, darzu allhiesige arme und am 8. Juli 1720 total ein- geäscherte Stadt Selsnitz 4497 Thlr. 12 Gr. 9 oontriPuiren müssen, sehr schwer gefallen re. Die Abgaben steigen von Tag zu Tag. Die Land-, Trank-, Pfennig-, Qnatember-Stenern nebst der General-Consumtions- und Land-Accise sind hoch. Die Kopf-, Vermögens- und Characteur-Steuer ist allgemein rc., nnd stehet jedermann in Furcht, daß solche re. noch höher gesteigert werden möchten. Das Land seufzet darüber und dieses um so mehr, weil aller Handel nnd Wandel darniederliegt. Tie schlechte Münze ist vollends der Ruin davon, weil kein ander Geld, als schlechte Kreuzer, Würzburger Dreyer und Pfennige in allhiesiger Gegend befindlich sind, und muß für einen Thaler gut Geld 3—4 Groschen Aufgeld gegeben werden. Dhugeachtet die Felder sowohl an Winter-, als Sommerfrüchteu sehr gnt stehen; so ist doch der Preis vom Dresdner Maase das Viertel Korn für 16 Groschen und drüber, Weizen 1 Thaler, Gerste 11 —12 Groschen, Hafer 8 Groschen rc. Der Herr Graf Heinrich von Brühl, welcher von armen adeligen Eltern gebohren, und der Herr Graf Johann Christian von Hennicke, so aus eiuem der niedrigsten bürgerlichen Häußern entsprossen, Auborniren nnd sind alles in allem. Unsere Nachkommen werden mehr davon zu sagen wissen, als wir jetzo sagen können^)."