22» Die drei Görlitzer Münzhäuser und ihre Bewohner. auch den jungen Bach in England nicht überträfe, er ihm doch wenigstens gleich wäre". Bufe nach Leipzig und Dresden (an die katholische Airche) lehnte er ab; seine schwächliche Gesundheit verbot ihm zwar eigentliche Aünstlerreisen, doch ließ er sich unter ungeheurem Erfolge in Leipzig, Dresden, Hirschberg, Breslau, Laubau, Zittau hören. Die berühmte Orgel in der Görlitzer Peterskirche, die er im Scherze oft seine zweite Frau nannte, dies Bieisterwerk Aasparinis, hat wohl nie ein größerer Weister als er gespielt. Sein Brauhof versammelte sehr häufig Wusikfreunde, die seinem Alavierspiele begeistert zuhörten'). — Nikolai war nur ausübender Aünstler, Tonstüeke komponiert hat er nur wenige. Dagegen zeigte er auch in mechanischen Arbeiten eine ziemliche Fertigkeit: es existierten von ihm Wodelle vom Görlitzer Ratsturme, vom heiligen Grabe, von der peterskirebe (das Wodell wurde dem Aurfürstlichen Aunstkabinett in Dresden einverlcibt und mag sich noch dort befinden), auch baute er Harmonikas und wußte den Griffel für den Aupferstich geschickt zu gebrauchen. Nikolai starb (799H- Seine Frau Christiane Wilhelmine überlebte ihn, und sie ver kaufte den neunbierigen Brauhof am (0. Juli (80( für 3400 Taler oder 6Y42 Görlitzer Wark -(8 Groschen an den Bürger, Fleischhauer und Garkoch Friedrich Gotthold Woserb). Gr errichtete hier die sogenannte niedere Garküche (die obere befand sich in der Fleischergasse), die später einfach als „Schank- und Speisewirtschaft" bezeichnet wird. Im Hypotheken buche war diese als Gerechtigkeit eingetragen und wurde bei einein Ber kaufe im Jahre (843 auf einen Wert von (000 Talern veranschlagt, (847 wird ihr jedoch ihre Eigenschaft als Gerechtigkeit abgesprochen und sie nur als eine „wiederrufliche Loncession" hingestellt. Woser war (840 Oberältester des Fleischermittels. Das Haus ging (842 (die Auflassung geschah im Juni (843) an den Gasthofsbesitzer Johann Thristian Immanuel Theurich über und zwar zu dem Preise von ((000 Taler. Theurich besaß den Gasthof zum blauen Hecht (jetzt zur Stadt Wien, Hypothekennummer 7(6/7(7, Breslauer straße (0). Seine Erben endlich verkauften den Brauhof am (8. August (5. No vember) (847 an die Stadt Görlitz für 22000 Taler. Damals wohnten nicht weniger als (4 Wieter in dein Hause, die 7(( Taler Wietszins bezahlten. Zu nächst wurde die Polizeiverwaltung aus Nr. (f)7 der Tangengasse (jetzt Nr. 4-7) und die Armenverwaltung aus Nr. 283 der Nikolaigasse ') Lo benützten vielfach die Mitglieder der Vberlausitzischen Gesellschaft, die in den Jahren von l-ry bis MO von nah und fern znsammenströmten, ihre Anwesenheit in Görlitz, um sich diesen Genuß zu verschaffen (nach Akten der Gesellschaft). 2) Die kfauptquelle ist die Lebensbeschreibung in der Lansitzischen Monatsschrift Ml s. 6H—78. b) von hier dienten als bjauptguelle die Akten, die das städtische Bananit in Görlitz über das bsans Nr. 26l aufbewahrt.