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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 27.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192710274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19271027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19271027
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlbindung: Seiten in falscher Reihenfolge gebunden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-10
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i Re-aMon und Expedition —> Vlasewih, Tolkewltzer Str. 4 SS. Jahrgang — ! SäcksMc AlWW » SWVlkffk er»sprrch-A«fchvß^A«t Oresvm ZU. »100? ald-au-eeff« Dlasewitz Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Rate» zu Dresden für die Stadtteile Dlakewltz. Loschwitz, Weitz« Kirsch, Bühlau, Rochwitz und Laudegaft (L und w. »«waitung,bezirk) der Gemeinden Wach. " witz, Niederpoyritz, Kosterwitz, Pillnitz, Weitzig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. r tnag: «NdkavTvcktzrvcker«, va» rettos-ansta» Herm«» Leyer U «», vre-dewNatewi-. -- rerantwottüch Nir LsvK« G«rl Vr«ch«. für d«n üdngev Zn-«« Gu-«« Werner bestx m vre-den. Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorn». 11 Uhr Für das Erscheine« der Anzeigen an bestimmten Taaen ober Plätzen, sowie für telephonische Auftrage wird keine Gewähr geleistet. InsertionsbetrSge sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. Lei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahluna gültige Zeilenpreis in Anre gung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. versvät. Zahlung, Mage ob. Konkurs b. Auftraggebers snä-im täalich mit den »ellagen - «mit. Fremden, und Kurllst«, Leben im Lild, Agrar-Warte, ^adio-Zeltung, An»eigen werbn, di« »gespaltene Petit-Zeile mit 2S Golbpfenntgen berechnet, Reklamen die 4 gespalten« Zeile Mitkestunben, Aus alter und neuer Zett, Moden.Zeitung,Schaittmust«rboa«a. ver Lezugspreis beträgt frei ins Haus I mit 100 Goldpfennlgea. Anzeigen n. ReNamen mtt Platzvorschriften und schwierigen Satzarten werden mit monatl. Mk.1.-0, durch dl.pofl ohne Zustellgebühr monaN Mk.2... Für Me kSH.Gewalt, - - - ' mii Loschwiher Anzeiger s---», Tageszeltung für das östliche Dresden und seine Vororte. Donnerstag, den 21. Oktober 1927 Nr. 252 Die Tragödie der „Prinzessin Mafalda" Bisher ist weder die Ursache der Schiffskatastrophe, noch die Zahl -er dabei ums Leben gekommenen Passagiere genau festgefletlt - Der Reichsfinanzminister Köhler rechnet für de« Reichshaushalt des Jahres 1S2S mit einem Mehraufkommen von SOO Millionen Mark, wovon 400 Millionen von den Reparationsausgabe« verschlungen werde« — Oer Hansabund fordert eine umfassende Finanz« und Verwaltungsresorm Schiff in NsS Oie Ratur trotzt den Fortschritten der Technik Fast hatte man eS für unmöglich gehalten, daß im Zeitalter der Ozeanflüge ein grober und mit allen technischen Errungenschaften der modernen Zeit ausgerüsteter Ozeandampfer unteryehen könne. Die Katastrophe der „Ma falda" aber zeigt, daß keine noch so moderne Technik eine absolute Sicherheit im trans atlantisch, n Schiffsverkehr gewähret ten kann. Noch weih man nicht genau, wieviel Pas- sagiere Opfer des Unglücks geworden sind, noch kennt man die Ursachen der Katastrophe nicht, man kann nur feststellen, dah der Un tergang der „Principesse Mafalda" seit dem „Titamc"-älnglück die größte Schiffskata strophe ist. Niemals mehr ist seit dem Iahre 1912 ein grober Ozeandampfer untergegan gen. Die Fortschritte, die inzwischen in der Funkentelcgraphie gemacht worden sind, er möglichen den Ozeandampfern heut« viel schneller als damals Hilfe herbeizurufen. Doppelte Schfssböden, Schotteneinteilung usw. verhüten, daß ein Sch ff auch bei schwe- ren Zusammenstößen sofort vollüuft. Mög licherweise ist die „Mafalda" auf eins der vielen Riffe, die sich in der Höhe von Bahia im Atlantik befinden, ausgelaufen ist. Aber auch das wäre nur erklärlich, wenn das Schiff durch irgendwelche Maschinendefekte manövrierunfähig geworden ist. Der nördlich von Rio de Janeiro funken« Dampfer .Mafalda" ist ae- das Oer „Mafalda" letzt« Fahrt drittgrößte Schiff der Naviaazion« Gene- rale Jtallana, das auf der LuruS-Eillinie der Gesellschaft von Genua und Barcelona nach Nio de Janeiro in Verwendung ge- standen hat. ES war 150 Meter lang. 17 Meter breit, 20 Meter hoch und verfügte über einen Inhalt von 9210 Tonnen. WMItWkMM Di« bisher in London vorliegenden D«, richte geben noch immer kein klare- Bild über die Zahl der Todesopfer. Während der- schieden« Meldungen von etwa 500 Vermiß ten sprechen, besagt ei« Funkspruch d«S fran zösischen Dampfers „Formosa", daß nahezu all« Passagiere und die Mannschaft gerettet worden feie«. Gin weiterer Funkspruch eines der am Ret- tungSwrrk beteiligten Schisse bestätigt, daß der Untergang auf eine Kesseleffplosiou zurülkzuführca ist. Dagegen steht noch nicht fest, ob die Gxplosio» durch daS Auflaufen des Dampfer- auf ei« Felsenriff oder durch Lleberflutung deS Maschinenraumes infolge eine- SchraubcnbrucheS verursacht wurde. Fest steht bisher, daß der französische Dampfer „Formosa" 500 Gerettete au Bord genommen bat, der deutsch« Dampfer „Al tona" soll 200 Gerettete an Bord genommen haben. Während «in« scheinbar offizielle Meldung noch vor kurzem von nur 58 Toten sprach, liegt jetzt e ne Neu^rrker Me'dung vor, wonach 146 Todesopfer zu beklagen seien. SS muß daraus hing wieseu werden, daß anscheinend nur zensiert« Nachrichten durchgelass:« werden. Wie ein Gerücht besagt, soN der italienische Volschaster di« brasilianische Regierung um Zensur gebeten haben, bis endgültige Klar heit über da- Unglück herrscht. Rach Meldungen auS Rio de Janeiro wurde der größte Teil der aus der „Pr.aci- pessa Mafalda" befindlich « Personen ge rettet. Man rechnet nur m t 34 Vermißte«. An Bord des Dampfers befand sich auch der berühmte ital eni'che Hinsche Tenor der Metropolitan-Oxer N-uyork, Gigli, dessen Schicksal noch ungewiß ist. Oie Kaiasirophe Ueber dr« Uner^ang deS DampserS werden noch folgend« Einz^Ihei en bekannt: Di« Ka» astrophr «r-ig»et« sich gegen 7 Uhr abends. al- di« Passager« beim Abendessen versammelt war n. DaS Sch ff ist anscheinend s:hr schnell un- Krgegaugn», so daß «» Teil d«r do» der Pairsis ergriffene« Passagiere Nicht »»ehr in der Lag« Var, die Re.tusgSboote z« erreiche», um die sich zwischex de» übrige» Passagiere» ei» wilder Kampf entspann. Sin« ganz« An zahl Passagier« sprang mit Schwimmgürtel versehe» über Bord. Der Dorbfuaker versah selve» Die»st bi» zum letzte» Auge»blick «ad sandte Hilserufe nach allen Seite« a»-, die auch do« zahlreiche» Schiffe» aufge- fangea wurde«. Alle Gerettete« sind »ach Rio de Janeiro gebracht worden. Don de» S6S Passagieren benutzten 52 di« erste und 89 die zweit« Klasse. Dl« restlichen 827 Ware» Zwischcadeckpassagier«, vorwiegend Auswan derer nach Argentinien. Gleichwohl kan» die „Prineipessa Mafalda" nicht als AuSwa»- dererschiff angc sprachen werde». » «WM An der UnglückSstelle bilden die unmar kierten, bis dicht an die Oberfläche deS Wassers reichenden Felsen eine Gefahr für die Schiffahrt. Nach Meldung?», die beim brasilianischen Marineministerium cingelanfen sind, liegt der Schauplatz deS Unglücks bei dem unweit der Küste ge legenen AbrolhoS-Archipel, einer Gruppe niedriger Fclscneilande halbwegs zwi schen Bahia un- Rio -e Janeiro. DaS Londoner Büro der Navigazione Generale Jtaliana erklärt, daß auf dem Schiff alle modernen Sicherheitsvorkeh rungen getroffen waren und -aß die Ka tastrophe nur durch Zusammentreffen einer Reihe außerordentlich unglücklicher Umstände möglich war. Schwerer Schaden für die Deesicherungsgefettschast Der Schiffsversicherungsmarkt in Lon don erleidet durch den Untergang der „Mafalda" beträchtlichen Schaden. Der Schiffskörper war mit 80 000 Pfund Ster ling l— 1,S Millionen Marks in Italien versichert. Italienische Gesellschaften wa ren Rückversicherungen in London einge- gangen. Auch die Ladung Dampfers ist mit einer bedeutenden Summ« ver sichert gewesen. Ser MiMg in WW Die ungünstigen Nachrichten, die in den letzten Tagen über die verschärfte Ent- deutschungspolitik der italienische Regie rung in den annektierten deutsch-österreichi schen Ländern bekanntgeworden sind, haben die demokratische Reichstagsfraktion veran laßt, eine Interpellation einzubringen, in der die Reichsregierung um Aeußerung dar über ersucht wird, welche Schritte sie zum Schutz des deutschen Volkstums und zur Wahrung der kulturellen Recht« deutscher Volksgenossen zu unternehmen gedenke. Noch vor kurzem wurde die Aufmerksamkeit der internationalen öffentlichen Meinung durch die Verhandlung^ des Kongresses der Bölkerbundsligen in Sofia auf die Vorgänge in Südtirol gelenkt. Es wurde dort beschlossen, daß die Völkerbunds- ligen der einzelnen Länder, welch? überein stimmend das Verhalten der italienischen Regierung mißbilligen, mit der ita- lienischm Völkerbundsliga, die bisher einen formal ablehnenden Standpunkt einge nommen hat, in Verhandlung«» darüber eintreten sollen, wie eine gemeinsame posi tive Einwirkung mm Bessern erzielt werden könnte; es wurde ferner in einer Entschlie ßung der (Grundsatz niedergelegt, daß auch diejenigen Staaten, welch? in ihren Friedens verträgen sich an di« sog. Minderheitsklau*el nicht gebunden haben, wozu Italien gehört, und worauf es sich beruft, doch aus Grün den der allgemeinen politischen Moral z« einer Achtung der sprachlichen und kulturellen Autonomie ihrer Minderheitsvölker ver pflichtet seien. Es wurde deshalb wie ein Hohn auf diese Bestrebungen empfunden, und war wohl so auch von der faschistischen Regierung beabsichtigt, daß gerade um diese Zeit die n?uen und schveren Bedrückungen des Deutschtums in Südtirol einsetzten, welche auch die letzten noch geschonten Reste der deutschen Eigenart dieses Landes zu vernichten bestimmt sind. Während bisher, wie es in allen Minder- heitsländern, z. B. in Böhmen und sogar im Elsaß, der Fall ist,' die Aufschriften außer in der Staatssprache auch in der Minderheitensprach? zugelassen sind, ist jetzt
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