III. Litterarische Antigen. Heimatkunde für das Gymnasium Augusium der Stadt Görlitz. Erster Teil: Allgemeines. 1901. Görlitz. Als Manuskript gedruckt. 135 Seiten. Zweiter Teil: Einzelschilderungen 1902 Görlitz. Als Manuskript gedruckt. 100 Seiten. In neuerer Zeit zeigt sich in unserm Baterlandc vielerorten an höhern wie uiedern Lehranstalten ein erfreuliches, reges Leben und Streben ans dem Gebiete der Heimatkunde Die Programme der höhern Schalen öffnen immer häufiger ihre Spalten solchen Studien zur Belebung und Vertiefung des Unterrichts nnd znr Weckung des vaterländischen Sinnes; denn allgemein ist man nnu zu der Ueber- zengung gelangt, daß Vaterlandsliebe sich nur gründe» könne auf Heimatliebe, und daß wiederum nur der Erkenntnis und dem Verständnis des väterlichen und mütter lichen Nährbodens, der heimatlichen Scholle, solche Liebe entsprießen könne. So ist auch am Gymnasium unserer Stadt Görlitz ei» solches Werk entstanden, das freilich zunächst dem Unterrichte, am letzten Ende aber auch der Belebung und Kräftigung eines gesunden Nationalgefühls dienen soll. Unter Leitung und Redaktion seines Direktors hat nämlich das Lehrerkollegium, oder doch ein engerer Ausschuß desselben, im Ostcrprogramme von 1901 als ersten Teil einer Heimatkunde eine Zusammenstellung des Wichtigsten und Wissenswertesten ans allen Gebieten der Heimat ausgearbeitct und so eine Grundlage für besseres Verständnis der Heimat und ihres Lebens nach den verschiedensten Beziehungen gegeben wie auch anderseits weitern Bestrebungen aus diesem Gebiete vorgearbeitet; denn es bedarf wohl keines besouderu Hinweises darauf, daß diese „Heimatkunde" auf wissenschaftlichen Grund lagen ruht, und daß die vorhandenen Hilfsquellen nach bestem Wissen ausgenützt worden sind. Inzwischen haben sich die verschiedensten pädagogischen nnd wissenschaftlichen Zeitschriften zum ersten (1901 erschienenen) Teile dieses Unternehmens unscrS Görlitzer Gymnasiums geäußert'), und wie gleich bemerkt sein mag: überall in zustimmendem, ja teilweise äußerst anerkennendem und lobendem Sinne, so daß sich eine Aenßerung in dieser Richtung au dieser Stelle erübrigt. Gewiß wäre den Herren Verfassern das Erwünschteste gewesen, wenn sich ein Landsmann, ausgerüstet mit Wissenschaft lichem Sinne und umfassender Kenntnis, aber auch mit eiuem warmen Herzen für seine Heimat, zu dieser Arbeit geäußert hätte; denn jede rechte Rezension soll nicht bloß ein Werk besprechen und darüber referieren, sondern es auch fördern wollen. Das könnte hier aber nach Lage der Sache nur, oder in erster Linie, von einem Landsmann geschehen. . Im allgemeinen sei hier bemerkt, daß mit dem Büchlein den Schulern und ihren Elternhäusern ein handliches und brauchbares Werk in die Hand gegeben ist, ') Erwähnt seien hier: Zeitschrift für Gymnasialwescn 1901 S. 693 ff. Gymnasium Jahrgang 20 (1902) S. 659 f. Neue Jahrbücher für das klassische Altertum usw. 1901 S. 462 s. Lchrproben und Lehrgänge Heft 68 S. 113 f. Heft 73 S. 107 f. Deutsche Gcschichtsblätter Jahrgang 3 (1902) S. 114. Deutsche Litteraturzcitung 1901 No. 23 S. 1448.