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Dresdner Journal : 29.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188001297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-29
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- Jahr1880
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- Dresdner Journal : 29.01.1880
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Donnerstag, den K. Januar O23 1880 Zl-ksdnerZonmal l» 8«^» äs.ä«ut»ek«v ^Lbrliob: . . 18 A»rk. Verantwortlicher Redacteur: Im -luftrage Rudolf Günther in Dresden. 18. Müller. Böttcher. u. »Lbrt. nichts gesagt; die 7. Tafel bricht mitten in dem Be es Z. 9; 8) Die Furcht Gottes sollst du mcht ör» jetzt noch ausgesun aber das Object zu dem Verbum ist bis nicht gesunden. — Nach einem von Smith Gottes, lassen. im» rag, echt Na koiobe» tritt?out- uoä Hrempeliuacl-lv^ Kia»«. rrn dl, U Mrtied: 4 U^rk SO k»k. kliureluv Kummvra: »0 dt», ller den N geht >cm- rSge 3°' richt >>. <« d« »er ien ein- verskhcn «den ist), reis von > D rr« >e V«u- Alterl « Haut, arbeiten Wunsch Malen ssmhafte hlnnqen. >880", «S4 'gste zan- rsel. itit. t in aber dri- ou, tse« itter ilen, len. den, an. Wagen- e junge OM bit l Lerkaus I, West- 4Si Wichtig ist hierin die Idee des Einen Gottes (Z 1, 3, 7 und 8), welche sonst nirgends Wiederkehr». Die nachherige Vielheit der Götter »st hier noch nicht vollzogen; Bel, SamaS, Hea, Sin u. A werden im ganzen Stücke nicht erwähnt, dafür aber Golt an sich. Zu dieser Idee des Einen Gotte- erhob sich die reli giöse Anschauung der Babylonier und Assyrer, al- sie ihr Pantheon erst systematisch ausgebildet hatten, spater nur in schwachen verblaßten und unbestimmten Ansätzen; sie ist eine der ältesten und der ursprünglichsten Tra dition angehörige, und man hätte mit Duncker (l, 267), Lenormant u. A. zu schließen, daß ursprünglich auch die Babylonier die ungetrübte Erkenntlich Eines Gottes, El, Jlu, besaßen. .Der höchste Gott* sagt Lenormant, .da» erste uud höchste Pnncip, der alleinige Urquell, um UÄ um üda ch a i du u ii Dn »nde mählichen Abwendung der Völker von Gott die GotteS- erkenntlich den angedeutcten Niedergang erfuhr, der zufolge .die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt wurde in ein Bild gleich dem vergänglichen Menschen", scheint sich assyrischerseits auch aus folgen den Gedankenreihen zu ergeben. Auf einem Thonbruch stücke, daS gleichfalls dem Schöpfuugsberichte angchört und von den Asjyriologen für .ein Stück ältester Tra dition" gehalten wird, findet sich Folgendes: 1) Jeden Tag sollst du deinem Gotte dich nahen, — 2) Opfer, Gebet deS Munde- und Werkzeuge... — 3) sollst du deinem Gotte in Ehrfurcht dringen. — 4) WaS immer sich schicken wird für göttliches Wesen, — 5) Flehen, Demuth und Beugen des Antlitze-, — 6) Feuer (?) sollst du ihm spenden und Tribut darbringen, — 7) auch heilig sein in der Furcht Nichtamtlicher Theil. uebersicht. Zelegraphisede Nachrichten. Zritungöschau. (EqyeterteS. Pester Lloyd.) TageSgrschichte. (Dresden. Berlin. München. Wien. Brüssel. Bern. Kopenhagen. Sofia. Konstantinopel.) Ernennungen. Versetzungen rr. »m ösfentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig.) nochmal» den fortgesetzten Versionen auswärtiger Zeitungen gegenüber, eS hätte keine Trupprncon- centration stattgefunden; rS sei weder eine Auf klärung über solche verlangt, noch gegeben worden, folglich sei auch russischerseitS keine Note abgesandt worden. Bukarest, DienStag, 27. Januar, Abend«. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer nahm heute nach einer langen Debatte und längeren Rede de« Ministerpräsidenten Bratiano mit 72 gegen 42 Stimmen den Gesetzentwurf über den Rückkauf der Eisenbahnen in der vom Senat votirten Fassung an. Dresden, 28. Januar. Nicht weniger als zwei Mal hat der ungarische Ministerpräsident in der vorgestrigen Sitzung der Deputirtentaiel die Cabinetsfrage aufgeworfen. Auf der Tagesordnung stand der Mocsary'sche Antrag wegen Einleitung einer parlamentarischen Unter suchung über das Verhalten der Polizei- und Militärbehörden während der jüngsten Straßen- crawalle in Buda-Pest. Koloman Tisza gab ein auf officielle Daten gestütztes Expose über den Verlauf der Excefse und wies in entschiedenster Weise den Vor wurf zurück, daß das Militär sich eigenmächtig einge- mengt und den Rechtskreis der Ewilbehörden nicht respectirt habe; das Militär wie die Polizei hätten viel mehr die größte Mäßigung an den Tag gelegt. Auch TiSza ist der Ansicht, daß hier eine Untersuchung am Platze sei. Wer könnte auch unter ähnlichen Umständen gutstehen dafür, daß, wie gemäßigt auch die Polizei vorgegangen sein mag, Einzelne sich nicht Ueberschrei- tungen haben zu Schulden kommen lassen. Auf con- crete Anklagen müsse und werde gegen solche die Untersuchung eingeleitet und der Schuldige seinem Richler übergeben werden; aber eS müsse auch erforscht werden, von wem und woher diese Straßenunruhen ausgegangen sind. Denn es gebe in der ganzen Welt keine einzige Regierung oder Behörde, welche e- dulden könne, daß Jemand, wenn constitmrte Richter vorhanden sind, sich im Wege von Straßenunruhen Genugthuung verschaffe. Keine Regierung werde mit zusammengefaltenen Händen ruhig zusehen, wenn an- gesammelten Massen der Kastenkneg und der rhatsäch- lich» Widerstand gegen die gesetzlichen Organe tagtäg lich gepredigt wird. Gerade deshalb glaube er, daß die Untersuchung und daS Verfahren durch einen ge setzlich bestimmten Richter erfolgen muß, daß aber diese Untersuchung durch inkompetente Behörden den Händen der hierzu compelenten nicht entzogen werden darf. Die Folge solcher Bewegungen sind überall in erster Reihe: Schädigung des Handels und Ge werbes und Ruin des Staatscredils und des Credit- Einzelner. Nimmt dies größere Dimensionen an, so kann daraus die Anarchie entstehen, und dann entsteht jener krankhafte, jedoch natürliche Seelenzustand, wo die sich m ihren Grundlagen angegriffen sehende Gesell schaft der ihr Lebmsbedürsniß bildenden Ordnung zu Liebe von allem Uebngen zu abdiciren bereit ist. Hier zu komme noch, daß durch ähnliche Vorfälle auch noch die Existenz des ungarischen Staates und der unga rischen Nation gefährdet werden könnte, wenn es den Urhebern der Unruhen gelingen würde, zu beweisen, daß der ungarische Staat unter der Leitung der unga rischen Nation nicht im Stande ist, die constitutiolulle Fielheit in Ordnung zu genießen. Der Minister präsident kann sich nicht auf die Höhe des Kosmo politismus schwingen und will es auch nicht thun. Für ihn ist eS kein Trost, wenn man sagt: Mag was immer geschehen, es wird hier ein freierer Staat entstehen, als der gegenwärtige ist. Auch er will einen freien Staat, jedoch nur unter der Bedingung, daß er ein richte ab: „der Gott Ninsiku (es ist derselbe wie nach her Hea) ließ werden zwei " heißt o. la^erateaprelver rar llen kaum «iiisr ?etltr«»lv LV kf. Unter äi« 2vil« bO kl. kraekvtuenr Hysliok mit Xuanukms clsr 8oon- nnä keiertaxb Xkenä« für üsn kol^enilen kag. Telegraphische Nachrichten. Wien, DienStag, 27.Januar, Abend«. (Corr.- Bur.) Die österreichische Delegation nahm heute die Budget« de« Ministerium« deS Auswärtigen, de« Finanzministerium« und deS obersten Rech nungshof»« unverändert an. Alle Redner (vgl. die „Tagesgeschichte") erklärten sich mit der bisher von der Regierung befolgten auswärtigen Politik ein verstanden. Der Minister de- Auswärtigen, Baron Hay merle, spricht seine tiefe Befriedigung über die Ein stimmigkeit der politischen Gefühle aus und dankt für die freundlichen Worte. Er vernahm mit Freude, daß das gegenwärtige Verhältnß zu Deutschland mit allgemeiner Zustimmung begrüßt wurde. Was die vom Baron Hübner angeführten schwarzen Punkte be ireffe, könne er die Befürchtung betreffs Frankreichs nicht theilen; auch dort herrscht ein tiefes Friedens- bedürsniß. Die herrschende Regierungsform in Frank reich ist für die Frage, ob Krieg oder Frieden, gleich- giltig. Frankr-'lch müsse gefühlt haben und wurde auch durch wiederholte Erklärungen darüber beruhigt, daß das deutsch-österreichische Einvernehmen dasselbe keines wegs bedroht. Wenn die Staaten sich der diesem Einver nehmen zu Grunde liegenden Idee anschließen, dann sei vielleicht die Zeit der Abrüstung gekommen. Was den zweiten schwarzen Punkt Hübner'», nämlich die Ungewißheit in den Zuständen des Orients betrifft, so konnte der Berliner Congreß nur die Lösung der orientalischen Schwierigkeiten anstreben. Mit dem Berliner Vertrag wurde ein gemeinsamer Boden ge funden, von welchem aus die Verhältnisse deS Orients ohne Gefährdung des Friedens behandelt werden kön nen. In diesem gemeinsamen Boden ist auch das Mittel gesunden oder kann gefunden werden, um un sere Beziehungen zu Rußland, welche die freundschaft- ungarischer sei. Unter solchen Umständen sei sich die Regierung ihrer Aufgabe bewußt. Koloman TiSza will diese Aufgabe nur im Allgemeinen charakterisiren damit, „daß ohne Schädigung der Freiheit Verfügungen getroffen werden müssen, uni jener Freithümlerei, welche unter dem Deckmantel der Freiheu die Freiheit tödtet, ein Ziel zu setzen." Worin diese Aufgabe besteht, da rüber werde sich seiner Zeit sprechen lassen; aber der Minister weiß auch, daß solch großen Ausgaben nur eine solche Regierung entsprechen könne, welche die energische Unterstützung und das Vertrauen aller jener Faktoren besitzt, deren Unterstützung eine konstitutio nelle Regierung bedarf. Deshalb wird Redner, wenn er sich nächstens über die nolhwendigen Verfügungen äußern werde, um eine entschiedene Antwort bitten auf die Frage, ob das Haus die Regierung für berufen hält, jenen schweren Aufgaben zu entiprechen. Die» Mal will er das Haus nur bitten, die nach jeder Richtung hin zu erstreckende Untersuchung in den Händen jener Behörden zu belassen, wohin sie im Sinne des Gesetzes und der Verfassung gehört, und den Beschlußantrag des Abg. Mocsary abzulehnen. Tas Journal „Egyetertes" erfährt, die vom Mi nisterpräsidenten in feiner Rede berührten Maßregeln zur Sicherstellung der Ruhe und Ordnung würden ein Gesetzentwurf über das Versammlungsrecht, Modifi kationen des Preßgesetzes und ein Gesetzentwurf über Errichtung einer staatlichen Polizei und über die Re gelung der hauptstädtischen sein. Die Modifikation des Preßgesetzes soll darauf gerichtet sein, die Beur- therlung aller nicht politischen Preßvergehen von dem Wirkungskreise des GeschwornengerlchteS auLzuscheiden und den ordentlichen Gerichten zuzuwelsen; ferner den Verkauf von Blättern :m Colportagewege der Controle der Polizei, nspectwe dem Wirkungskreise derselben zu unterstellen. — Der „Pester Lloyd" bespricht die Haltung der Opposition und meint, alle Quellen, aus denen die Polizei ihre Nachrichten schöpft, namhaft machen, hieße jede polizeiliche Function unmöglich machen, und darauf könne kein Minister eingehen. Ueber die Vertrauensfrage äußert sich das genannte Blatt, wie folgt: Das Vertrauen wird verlangt und wird ohne Zweifel auch votirt werden. Ob die Ma jorität imponirend groß sein wird oder nicht, daS mag im Hinblick auf die positiven Zwecke, welche der Mi nisterpräsident vor Augen hat, gänzlich irrelevant sein. Wenn daS Vertrauensvotum gegeben worden sein und durch dre Maßnahmen, deren Verwirklichung eS ur erster Reihe dienen soll, sich auch als gerechtfertigt er weisen sollte, so möchten wir schon jetzt vor der be denklichen Täuschung gewarnt haben, als wären dadurch die quälenden Fragen beseitigt, welche heure die Gc- müther beherrschen. Daß die Frage, ob die Regierung in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung die Garantie für das Wiilsamwerden der Regierungsautorität biete; die Frage, ob die besten Maßnahmen der Legislative hinreichen werden, die Anarchie der Geister hintanzu- halten, so lange das Minister.um m emem großen Theile seiner Mitglieder unvermögend ist, einen nen- nenswerthen Einfluß auf das öffentliche Leben auSzu- üben; die Frage, ob das Dilettantenthum und die Impotenz im Cab.net nicht in gleicher Weise zerstörend wirken müssen auf die materiellen Verhältnisse des Landes wie auf den Zustand der Parteien und den geistigen Zustand der Nation, kurz, daß alle jene quä lenden Flageu, an- denen da- Bedürfmß nach Aen- derung der parlamentarischen Constellation hervorge gangen ist, mit dem Vertrauensvotum beseitigt sein werden, vor dieser Täuschung möchten wir gewarnt haben. Das Vertrauensvotum mag für den Augenblick und für den concreten Fall feine guien Dienste leisten; aber dasselbe würde sich alsbald in Dunst und Nebel auslöjen, wenn sich zeigen sollte, daß Tisza gewillt ist, die Conscquenzen de- Votums, das in erster Linie ihm lichsten sind, vor einer Trübung zu bewahren. Wenn wir uns auf diesem gemeinsamen Boden erhalten, und es ist kein Grund vorauSzusetzen, daß Rußland sich nicht auf diesen Boden begeben wird, wiid auch die Unfert'gkeit der orientalischen Zustände keinen Grund zu Zerwürf nissen mit Rußland geben. Wir suchen im Orient nicht die Alleinherrschaft oder einen überwältigenden Einfluß, sondern ein gemeinsames Wirken und unsere berechtigte Stellung. Hierdurch können auch die kleineren Staaten daselbst eine Beruhigung finden, deren Wohl fahrt wir zu fördern wünschen. Deshalb fetzte uns auch daS anfängliche Verhalten Serbiens in Erstaunen, daS lange Zeit die gebotene Hand von sich zu weisen schien, die anzunehmen es sich in Berlin verpflichtete. Die in Bosnien beabsichtigte gemeinsame Regierung hat keine nationalen Zwecke; e» sei auch dort keine nationale Frage, sondern nur der Zwiespalt in einer bestimmten Nationalität zu lösen, den der Druck des Glaubensbekenntnisses durch die lange Herrschaft deS einen über das andere hervorgerufen. Diese Auf gabe ist sehr schwierig. Wie sich die Frage auch ge stalten möge, beruft sich der Minister auf das Citat aus dem Geschichtsschreiber Müller: „Die große Lehre der Weltgeschichte für alle Staatsmänner ist die Mäßigung". Pari«, DienStag, 27. Januar, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de« Senat« be kämpfte Laboulaye (linkes Centrum) auf da« Hef tigste den Gesetzentwurf de« Unterrichtsminister« Kerry, durch welchen die Zusammensetzung de« oberen Unterrichtvrathe« dahin modificirt wird, daß all« kirchlichen Elemente aus demselben aus geschlossen werden sollen. Laboulayr protestirte im Namen der Religionsfreiheit hiergegen und warf den Republikanern vor, daß sie einen falschen Weg gingen. Die Generaldebatte wurde hierauf ge schlossen. In der Deputirtenkammer legte der Finanz- Minister einen Gesetzentwurf vor, betreffend die Aufhebung der Zölle für die Schifffahrt im In nern des Landts. Es wurde die Dringlichkeit für die Berathung deS Entwurf« beschlossen. Bei der hierauf folgenden Berathung des Gesetzentwurf« über die Freiheit der Versammlungen wurde der Art. 4 nach dem Eommmissionsentwurfe angenom- mtn, trotz des Einspruches des Ministers de« In nern, welcher verlangte, daß die Vtranstalter einer Versammlung in einer vorher abzugebenden Er- klärung den Lerhandlungsgrgrnstand und den Charakter der Versammlung präcisiren müßten. Im Laufe der Debatte warfen mehrere Redner der Regierung vor, daß sie die im Programm des Ministtriums Kreycinet gemachten liberalen Ver sprechungen nicht verwirkliche. Die von der Deputirtenkammer zur Borbr- rathung de« Louis Blanc'schen Antrags auf Ge währung voller Amnestie gewählte Commission zählt 8 Gegner und 3 Anhänger deS Antrags. Die Ministrr hatten in den Bureaur erklärt, daß die Regierung den Antrag auf das Energischste bekämpfen wurde. Dem „National" zufolge ist der General Faid- herbe an Stelle de« Generals Linoy zum Groß kanzler des Orden« der Ehrenlegion ernannt worben. Madrid, DienStag, 27. Januar, AbendS. (W. T. B- Die Irrenärzte erklären, daß Otero geistesschwach und unzurechnungsfähig sei. Die UntersuchungSacten werden nunmehr dem Ver- theidiger Otero'« zugestellt werden; der Proceß gelangt am 8. Februar zur Verhandlung. St. Petersburg, Mittwoch, 28. Januar. (Tel. b. Diesdn. Journ.) Die „Lgence ruffe" erklärt luneratviiaaaalim« ann«»«»,, l.«ip»i?: H. L«an<kt«tter, Oommi-uusuar 6o» Orsiäoer ^ouraul»; - veriiu Vi«o vdpri? L»»«l - t *. H: L Lsi-liu kn»8-^p»i8-^»o>lNlrr ». H. NSnot»»»! , Lrsmsa: F krani-kurt » H.: L ^aeAer'veds u. F 6. «die Nucbk-lidlunKi vörM»: 6. Siumo*«-: <7 Sc/ttt.-.«/,, ». H. Stattxart: L t,«.,- Lt«^A«n, Fil. St«»»«'. Neraniixkd«!-: kvoiel. 8»pväüivo äe» I »reväner Journal», Ore«äen, XvinsrerslnuE Ko. zo. Amtlicher Theil. AekmmtniachuW, das Verbot der Ellenmarkirung an Metermaaß- stäben betreffend. Mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums deS Innern wird unter Bezugnahme aus die, Maaß- stäbe für Langwaaren betreffende, in Nr. 52 deS „Dresdner Journal-" vom Jahre 1873 und Nr. 54 der „Leipziger Zeitung" von demselben Jahre abge- druckle Bekanntmachung der unterzeichneten Ober- Eichung- Commission vom 28. Februar 1873 rur Erläuterung hierdurch bekannt gemacht, daß die Eichung von Melermaaßstäben, an denen eine Markirung de» alten Ellenmaaßes angebracht ist, und der Gebrauch solcher Maaßstäbe im Verkehr, auch dann für unzu lässig zu erachten ist, wenn die fragliche Markirung nicht genau mit dem alten Ellenmaaße, sondern nur mit einem angenäherten Betrage desselben zusammen fällt. Dresden, am 26. Januar 1880. Königliche Ober-Etchungs-Commission. denen Kalender ist der Monat in vier Wochen getheilt, und die siebenten Tage sind als Zeiten bezeichnet, an denen kein Werk gethan werden solle; und Friedr. De litzsch hat in einem assyrischen Synonymenverzelchnlsse die Worte um uu-ub lib bi (d h. Tag der Ruhe des Herzen-, Ruhetag) durch sabbatuv (Saddalh) erklärt ausgesunden, so daß also auch der Name für den 7. Tag in Gebrauch gewesen zu sein schein». — Suchen wir nun die assyrische Fassung in ihrer Eigenthümlichkeit zu werthen. Da ist unschwer zu sehen, daß dieser uralte SchöpfungSdericht zu dem viel später fixirten hebräischen Berichte m so auffällige Parallele tritt wie die Urtradition keine- andern Vol ke»; nicht nur, wa« sinnensällig war, findet sich in Utber»i:istimmung, sondern auch einige tieserliegende, teleologische Gedanken. Aber e» ergiebt sich weiter, daß diese Schüpfung»>deen, aus eine Urtradition zurück- zusühren sind, die sich >n reinster Gestalt bei Mose» findet. Die primitiv« Volksreligion der semitischen, assy risch-babylonischen Völker war allem Anschein nach also nicht polytheistischer Naturdlenst, au» dem sich die Lehre von dem Einen Gotte entwickelte, sondern am Ansange der Entwickelung stand der monotheistische Gedanke. „Der Monothei-mu» ist dem Polytheismus voran- gegangen", sagt Max Müller, „und durch den volytheistischen Nebel (in den Böda«) bricht die Er innerung an den Einen unendlichen Gott hindurch." — Daß die» der Fall gewesen, und daß mit der all- Feuilleton. Nedigirt von DNo Banck. Historische Bestätigungen de« alten Testament«. (Schluß zu Rr. r») Trotz deS sragmentarischen Charakter» dieser alt- babylomschen Tradition lassen sich doch solgende Punkte al- wesentlich herausheben. Zunächst liegen auch hier 6 Schöpfung-acte vor, wenn auch die Idee eines eigentlichen Sechstagemeikes noch nicht hervortriit. DaS oben mitgetheilte Bruchstück der ersten Tafel, die babylonische Theogonie, ist die Einleitung, die 5. Tafel «utspncht dem 4. bidl. Tagewerke, daS Bruchstück der 7. dem bibl. 6., der Erschaffung der Thier«, so daß man vermuthen darf, jeder Schöpfung»act sei auf einer besonderen Thontasel verzeichnet gewesen, und die Auf- einandersolge sei — wenigsten» nach den erhaltenen Spuren »u urtheilen — diejenige d«S Mose» gewesen. — Lie Uebereinstimmung läßt sich formell aber noch weiter verfolgen. Die wlederkehrende Formel: „Und Gott sähe, daß e» gut war", nxlche bei Mose» mit dem Abschlusse eine» jeden Tagewerke- verbunden ist, kehrt m ganz ähnlicher Fassung — hier jedoch am Anfänge de» jedesmal folgenden Schöpfung-werke» — wieder. „Prächtig war Alle» hergerichtet von den großen Göttern" heißt e« Taf. 5, Z. 1; „prächiig waren die starten Ungeheuer", Taf. 7, Z. 2: und „du machtest schön den Himmel" auf einem Bruchstücke, welche« gleichfalls der Schöpsungsserie angehvrt. — Auch die hier «iederkehrend« Dreitheiluug der Lhier- schöpfung in Bieh, Wild de« Felde« uud Gewürm fällt auf. Aber von der Schöpfung de« Menschen ist welchem alle übrigen Götter entsprossen, war Jlu, also wie der Name selber angiebt, „der Gott xar' Horyv. Er ist der Eine und Gute. Diese beiden Bezeichnungen finden sich ausdrücklich in den Keilschriften." Vergleicht man nun auf die Macht ihre» religiösen und poetischen Inhalt- hin diesen Schöpfungsmythos mit dem des Moses, oder die Flulhjage der Keil- inschnften (die Jzdubarlegenden) mit dem hebräischen Sintflulhberich e, so muß man staunen, wie bedeutend höher der Werth der letztern steht, wie rein in ihnen die gläubige Kraft deS Monotheismus ausgeprägt ist, der jederzeit in Israel von den auSerwählten Geistern hoch und unantastbar gehalten wurde, während die Masse deS Volkes immer wieder zum Götzendienst der Nachbarstämme zurücksank und au- dieser Versumpfung stets von Neuem gewaltsam zur läuternden Flamme des einheitlichen Altars emporgezogen werden mußte. In dieser Thatsache liegt rin Band deS Geistes und de- Gemüthes, welches daS Judenthum für alle Zeiten mit allen monothdstrschen Bekenntnissen fest und un löslich verknüpfen wird. In welchem Urboden endl ch die Wurzel von jenem Baume der Erkenntmß zu suchen sei, das bleibt für die Culturqeschichte der Menschheit da» ewige alte Sphynxräthsel, das weder die Hieroglyphen, noch die Keilschrift jemals lösen werden. Dit Antwort daraus hat dtr Glaube mit tausend feurigen Zungen au-gesprochen. Ethnographie. Bei Gerold u. Eomp. in Wien ist von Emil Holub „Eine Eulturskizze de« Maruts-- Mamdunda-Rklche- in Südasrika" erschienen, herauS- gegeben durch die k. t. geographische Gesellschaft in Wien
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