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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 01.06.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193306013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19330601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19330601
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-01
- Monat1933-06
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WWWM Sinn« betätigt hat. Nach -er Anordnung b Innenministeriums ist für da» Wort »v< sassungSfetndlich" jetzt »staatSfetnltch" -n setz Aus dem Lande Täglich XS Programm. ihn hier er ziehen, und (Fortsetzung folgt). er- >en. heraus einer bei To stchert näckigt rin ur zugege mu tu brecht Lchw M L getöt Sq kenk« ein Komm, von 6«r g»v»tmn!«o««H In«I tt«m von «un» p»««nttoek gi« -er Nähe vou Latdorf t« Kreise Vern- bürg ist. wie wir bereit» gester» tt» einem Teil »userer Auflage berichtete», durch den Niedergang abgerutschter Masten da» Flußbett -er Saale verschüttet worden. Segen » Uhr waren bereit» erhebliche Strecken -er Saale-Aue bet Latdorf überschwemmt. Die Saale ist auf einer Strecke von 800 Metern vollständig -«ge schüttet worden. Fetzt staut st« «eiter oberhalb. E» besteht die Sefahr, baß -er Fluß sich gewalt- sam ein neue» Bett sucht, -a» vermutlich durch die fruchtbare Saale-Aue führen wird. Da» Naturereignis bet Latdorf scheint sich -» einer Naturkatastrophe «Szumachsen. Fm Laufe der Jahre haben di« Soloap-Werke bei Bernburg durch große Rohrleitungen, die unter die Saale hinwegführten, die Rückstände von der Sodafabrtkatton auf die wett sichtbaren Kalkberge gepumpt. Da» Master sickerte durch und in den letzten Wochen hatte sich auf der Sohle eine große Wasserlache gebttdet. Man nimmt nun an, daß da» Master den Berg unter- höhlt hat, wodurch sich dieser lawinenartig in di« Saale stürzte. Dem Staatlichen Arbeitsdienst war eS nach anstrengendster Arbeit in Anwesenheit de» RetchSstatthalter» Loeper gelungen, um die Tin- bruch»stelle herum einen etwa drei Meter breiten Graben zu ziehen, so daß sich da» Stauwaster oberhalb der Bruchstelle durch den Graben einen Weg bahnt und unterhalb wieder in die Saale fließt. Dieser Graben soll erweitert werden. Man wird dann mit der mühseligen Abbagge rung der Kalkmasten in dem alten Saalebett beginnen. Die Schiffahrt oberhalb und unterhalb der Einsturzsteüe liegt auf Mouate hiuau» still. Der Schaden, den die Gaale-Flußschtffahrt da- durch erleidet, ist außerordentlich groß. Die MM Ft Mark «ünstli «00 M 700 M< Mori Linder sich auf ein Bo Svjähri trank. Linder werder lunger dachtSr hinter sich zu. verängstigt schlichen die Dienstboten fort, «Ad «ch Oliver stieg wieder die Trepp« hinauf in sein Zimmer. Die Schießerei nahm immer mehr zu. Oliver war mrter dem Unheimlichen Eindruck ganz verstummt. über -i« Exportförderung vor allem -er Leip ziger Stadthaushalt zur Erörterung stand. I» seiner HauShaltred« betont« Oberbürgermeister Dr. Goerbeler, -aß ein Fehlbetragsrest vou 18.1 Mill. RM. sich von früheren Fahren her durch -i« Etat- geschleppt hab«. Dieser Fehl betrag sei nur durch Veräußerung erheblicher städtischer BermvgenSstücke sowie durch Auf lösung verschiedener früher angesammelter Fonds endgültig ausgeglichen worden. — Nach Ausführungen der einzelnen FrakttonSreduer wurde -er HauShaltplan gegen die Stimmen -er Sozialdemokrat«» angenommen. — Leipzig. Stvaßeabahazusammeustoß. — Ei» Toter, sechs Berletzte. Am Mtttwochvor- mittag gegen 1OLO Uhr ereignet« sich, wie i» einem Teil der Auflage bereits berichtet, an der Einmündung des Grimmaischen Steinweg» in den AugustuS-Platz «in Zusammenstoß zwischen zwei Straßenbahnzügen der Linien 8 und 4. Der Gtraßenbahnzug der Liui« 4 befand sich auf der Fahrt von Engelsdorf stadtwärtS, während der Zug d«r Linie 8 landwärt- fuhr. An der Unglücksstelle befindet sich «in« Weiche, an der vou zwei Angestellte» der Straßenbahn gearbeitet wurde. F« diese Weiche ist der Straßenbahnzug der Linie 4 eingefahren, und hat den Anhänger des Zuges der Linie 8 in der Mitte «rfaßt, so daß dieser umstürzte und Rahmen -«» ArbettSbeschqffungSprogramm» der Reichsregierung werde« im Bereiche -eS Arbeitsamt«- Annabers zahlreiche Straße», baute». Erneuerungen von Usermaueru usw. -urchgefü-rt, bei denen über 800 Wohlfahrt», erwerb-lose zunächst für mehrer« Monate v«. schäftigung finde» werden. — Bauße». Schadenfeuer. F» dem bekamt« te» Ausflugslokal zur Heideschenk« tu Holsch- dubrau fielen am Dienstag da- Seitengebäude, Lutogarag«», Stall und «in T«tl de» Wohn. Hauses einem Schadenfeuer zum Opfer. Aach ein mit 42 Zentnern Zucker beladener Last- kraftwagen ist mitverbrannt. Der Schaden ist beträchtlich. Di« Entstehung de» Feuer» wird auf BergaserbraNd »»rückgeführt. — Bautze», vom Felfe» abgestürzt. Dien»- tag abend stürzte der 17 Jahre alte Schlosser- lehrling Heinz Gottlöber vom Prottschenberg 18 Meter tief ab. Er erlitt außer innere» Verveutfch verschüttet Saale Die Saale-Aue vollständig ü-erfchwemmi - Wachsende Gefahr sammt Ei« aefum Besitz, Mügg Bein, suchui sich ui einem hat e -etrer dürft. Nasse aller auf -i« rechte Sette zu liegen kam. Dabet W» de» siebe» P«rfone» verletzt, darunter -er 28 Jahr« alte Korrespondent Eugen Dreitor, tödlich. Bter der Verletzte» wurden polp, klinisch behandelt und wieder entlasse», »ich, rend zwei Personen im Krankeshans« verblt«. de». Die krimtnalpoltzetliche» Ermittln^« über -1« Ursache de» Unglück» schwebe» »och. — Stabt Wehl«». Belohnte Lebe»Sretteri« Di« Kreibhauptmannschast Dre-deu-vmE« hat der Fra» Linda Kott« i» Stadt Wehl«, für -te umttg und e»tschloss«n »nter ei«»« Leb«rr»gefahr »»»-«führte Errettung einet Knabenr au» -er Gefabr de» Ertrinkens w Elbstrome «ine Geldbelohnung bewilligt. , - «albchoim. Trotz Maikühle schon Pilze. Trotz der Matkühl« fand «1» Pilzsucher i, einem nahe» Wald scho» Pilze, darunter et, Rothäuptchen vou 11 Zentimeter Durchmesser, in dieser Jahreszeit «in« Seltenheit. — Aw«k«. TS-licher Kensierftnr-, S» folg« eines Ohnmachtsanfall«» stürzt« -ie Zi» mermetsterSehefra» Lehman« tu der Lind»«, straße beim Fenster putzen au» dem Erdgeschoß a»f die Straße. Mit schwere» Verletzung« wurde -te verunglückte dem BezirkSkranke» Haus« zugeführt. Dort ist Krau Lehma« einige Zett später verschiede». — Zwicka«. Für 680 WO RM. HauSreparo, Mr«. Di« Stabt Zwickau wird im Rahme» de» Arbeitsbeschaffungsprogramm» voraus sichtlich 188 000 RM. ReichSzoschüss« für Hau», reparaturen, Wohnungsteilungen usw. erhal te». Damit werden der Stadt insgesamt 680000 RM für Zweck« -er SrbeitSbeschafftwg -urch HauSreparaturen »ur Verfügung stehe». — Zrvickau. Ein nngetrener Geschirrsüb rer. Am Montag wurde «in hier wohnhaft« 28 Jahr« aller Arbeiter von einem Händl« mit einem Pferdegeschirr »um verkauf vo» Grünwaren hausieren geschickt. Der Geschirr, fühver kehrte nicht wieder zurück. ES stellt« sich heraus, -aß er da» Pferd samt dem Wage» verkauft hat und mit dem Geld« verschwnn. de» ist. Verletzungen einen schweren Schädelbruch »ad mußt« in bedenklichem Zustande in» Kranken haus eingeltefert werben. — Freiberg. Diamant«»« Hochzett. Sein« diamanten« Hochzeit konnte am Dienstag Obersekretär i. N H. E. Mühl mit seiner Ehe frau tu seltener geistig«, und körperlicher Frische begehe». — Großnaundorf. Erkrankungen »nter Schnlkin-ern. Auf Anordnung -eS Schul arztes wurden am Montag an der hiesigen Schul« die Klasse» des «rst«» und »weiten Schuljahr«- geschloffen, da über die Hälft« -er Kinder an Masern erkrankt ist. — KSnigSbrück. Et» Schntzhattlager «f» gelSst. Nachdem von dem im Kinderheim Gt«nz untergebrachten Schutzhaftgefangenen in de« letzten Tagen «tu großer Teil entlassen und -er R«st nach Hohnstein übergeführt wor- -es ist, ist das Schutzhaftlager aufgelöst wor- den. Da- Kinderheim wird vorläufig al- SA^Hetm diene». — Leipzig. Ausgeglichener HauShaltpla«. Di« Leipziger Stadtverordnetenversammlung trat am Mittwoch »ur Erledigung einer um- sangreichen Tagesordnung zusammen, bei der neben -er Beschlußfassung über di« Errichtung -es Wagn«r^denkmalS und «tner RatSvorlag« Residenz-Theater Beschlösse». Central-Theater Uhr: Fred Milano und daS BarietL« Unfallstelle wirb t» -er Nacht vom Staatliche» Arbeitsdienst, SSl^ SS. Stahlhelm »nd -er Technischen Nothtlfe bewacht. Ei» vilb ,« »er U«lü<k»stätM. Wenn man bet GrämSlebe» an -aS Saalebett kommt, sieht »an vo» -«« Kluß »ichtS »ehr. Stattdessen liegt eine wetßgraue Masse von etwa 800 m Länge im Flußbett. Nur ein ganz schma- leS Rinnsal fließt hindurch. Links gähnt et» riesiges Loch, au- dem die Kalkmaffen abgerutscht sind. Im Vordergrund sieht man ei» Stück -«- aufgefchüttcten Schutzdammes. Diese» mit Gra» bewachsene Dammstück bietet -te einzige Ab- wechselung tn dem eintönigen Wetßgrau. Ein Wohnprahm der die an Ler Unfallstelle arbeiten den Baggerleute beherbergte, wurde beim An- prall der Massen tn -er Mitte durchgebrochen. Einige Leute wurden verletzt. Glücklicherweise konnten sich alle Arbeiter in Sicherheit bringen. Die -«geschüttete Saale beschreibt an der Ein- bruchSstelle einen Bogen. Man zieht nun in aller Eile «inen etwa drei Meter breiten Graben. Durch diesen soll da» Saalewasser unterhalb -er Unglücksstelle wte-er s«inem allen Bett -uge- leitet werden. Man glaubt, -aß Lie Wassermassen Liesen Graben weiter aufretßen werden, so -aß auf diese Weise. ei» ««»er Saale-Lauf entsteht. Bo« Ler Gewalt der einbrechenden Kalkmassen tn da» Flußbett zeugt Lie Tatsache, daß zahl reiche kleinere Kähne weithin auf die Aecker ge worfen wurden. Der Wasserstand oberhalb der Etnsturzstelle ist innerhalb drei Stunde« um 1,70 Meter gestiegen. Unterhalb -er Einbruch», stelle ist -a- Wasser schon so stark gefallen, -aß sich zahlreiche Kähne auf dte Seite geneigt habe«. Alle» hängt davon ab, ob «S gelingt, den Grabe» vor bem Eintreffen -er Hochwasserwelle auS Thüringen fertigzustellen. »Sicher ein Aufstand -egen Sam! Ich möchte nur wisse», wer den Mut dazu aufgebracht hat. Hoffentlich schaffe» sie'»! Dan» sind morgen alle frei!- U»erh vrennst Ueberpr favgreic Kreits und d« fristlos ragen ' -eit der Ls wu Offenen »och er! Lantier M „8 wies - Vertrat Diane sprang plötzlich erschreckt ans: »Mein Sott, ich nmß ja schnell hinüber in» Hau»! Tristan und die anderen werde» von der Schießerei aufwachen! Gleich wird alle» auf den Beinen sein!" hat ! aeric! Gesä Ben! Joh« Verl des geld< Da» Schießen hörte »och immer nicht anf. Bald war e» et» wirre» Durcheinander, bald wurden in fast regel mäßigen Abstände» Salven abgegeben. Da» dauerte noch eine gute Viertelstunde. Dan« wurde e» still; alle» schien zu Ende zu sein. Erst in der Morgendämmerung schlief Oliver e«d- »Hoffentlich schießen sie Pierre Eseando« nicht gleich zusammen; e« wäre schade um ibn." Selbst diese Bemerkung nahm ONver wortlo» hi«. »Also hat der alle Tristan doch recht gehabt!" umrmekte Diane vor sich hin. »Womit denn?" fragte Oliver, Heffer vor Erregana. »Er hat vor ei« paar Stunden gesagt, e» röche »ach Blut." schnauzte er die Dienerschaft an: »Schert euch zu Bett! Verstanden? Und wer nicht gehorcht oder gar da» Hau» verläßt, der kann gleich ganz draußen bleiben, — der ist entlassen!" Dann ging er wieder in sei» Schlafzimmer «td warf krachend die Tür hinter sich zu. Verängstigt schlichen die Dienstboten fort, «Ad «ch Unbemerkt erreichte er sein Zimmer und entkleidete sich tn Eile. Noch immer drang da» Geknatter von Schüssen herauf. Dann hörte er unten im Erdgeschoß eine Tür gehen, darauf ein hastige» Rennen von nackten Füßen und schließlich dte Stimmen seine» Onkels und der Dienerschaft. Jetzt stieg er im Pyjama die Treppe wieder hinunter und fragte mit gespielter Schlaftrunkenheit: »Wa» ist denn los? Weshaw sind denn alle wach?" Oliver wollte sie zurückhatten, aber sie machte sich los und kletterte ohne seine Hilfe über den Zaun. Dabei blieb sie mtt dem Kleid hängen. Mit einem Ruck riß sie e» lo», ohne zu merken, daß ein Fetzen davon am Zaun hängen blieb, und rannte durch den Park auf da» Hau» zu. Drei Minuten später wurde e» drüben lebendig. Oliver hörte dte erregte» Stimmen der schwarzen Dienerschaft. Sie wird noch eben zur rechten Zeit in ihr Zimmer ge- kommen sein! dachte er. Zugleich fiel ihm ei», daß e» «ch für ihn geraten sei, in» Hau» zu gehen: Wenn Champagne ihn hier entdeckte, würde er sicher die richtigen Schlüffe ziehen, und e» gab einen peinlichen Dienstbotenklatsch! — g». Pollzrizmaxi» «ch für SA^ «L GS- A»»ürter. Der RetchStnnenmtntster bat ange- ordnet. Laß -te Bestimmungen für -te Au», stell«, polizeilicher Führungszeugnisse für Peffoae», -te tn -te Reichswehr eintreteu wolle», «ch auf solche Personen auSae-e-nt wer-eu, -te Mitglieder der SA. oder SS. wer de» wolle». Da» polizeilich« FührungSzengnt» bat anzuaeden, daß -er Antragsteller nicht vor bestraft ist. Laß er geistig zurechnungsfähig ist »nd -aß er nicht eine Hilfsschule besucht hat Hinsichtlich LeS Eintritts m dte Reich-wegr war bisher von -er Polizei zu bescheinigen, Lab Ler Anwärter sich nicht tn verfassim-Sfetn-ltchem Sttme betätigt hat. Nach -er Anordnung be» »Ra, General?" sagt Sam endlich spöttisch. Escandon merkt nicht» von dem Hohn. Er ist mtt de« Gedanken zu sehr bet setnem Dienst. Er steckt die Uhr wieder ein und erhebt sich: »Die Wachen müssen gleich abgelöst werden. Ich will einmal nach dem Rechten sehen." »Bleiben Sie doch hier, General", sagt Sam leichthin. »Santallier wird schon für alle» sorgen." Der Gedanke, nur eine Viertelstunde ohne Escandon- Schutz zu bleiben, ist ihm höchst unangenehm. »Aber ich bin verantwortlich," wendet der General ein. »Meinetwegen kontrollieren Sie die Leibwache. Ich möchte aber nicht, daß Sie da» Gebäude verlaffen." E»c«do« muß sich dieser Anordnung fügen. Er geht also nur tn de« Vorraum vor der Halle «nd stellt fest, daß dte Soldaten der Leibwache, die «»gesucht zuver lässigsten der ganzen haitianischen Armee, auf ihren Poste» sind. Aber zwei ober drei sind, in einer Art Kniebeuge auf bem Steinboden hockend, eingenickt. Tin paar fürchterliche Ohrfeigen de» General» Wecken sie unsanft au» bem Schlaf« Daß e» nicht skhr diplomatisch ist, Leute so zu behandeln, die den Präsidenten und die Regierung unter Einsatz ihre» Leben» verteidige« solle«, kommt Escandon nicht in de» Sinn. — Kaum ist der General tn dte Halle zurückgekehrt mW hat setnen alten Platz neben Sam eingenommen, da fällt draußen ein Schuß. Die Unterhaltung der Herren bricht jäh ab. Wieder fallen zwei Schüsse, und wilde» Ge schrei ertönt. Escandon hat seinen Revolver au» dem Futteral ge rissen. rennt zur Tür, schreit der Leibwache ein Kommando zu und will in» Freie stürmen. Da zerrt ihn der Präsident wieder in die Halle zurück: »Sie bleiben hier, General! — zu meinem persönlichen Schutz! Die Leibwache soll heretnkommen und uns hier decken. Draußen sind ja genug Offiziere!" »Und genug Feiglinge!" ruft Escandon. Sein Gesicht hat plötzlich einen erschreckenden Ausdruck angenommen. Die Augäpfel scheinen au» den Höhlen zu treten. Er fletscht die Zähne wie ein wilde» Tier. Sein Atem ist zu einem Schnauben geworden. Irgend ein persönlicher Haß kann bet seiner Wut keine Rolle spielen, denn er weiß ebensowenig wie die anderen, was geschehen und wer die Gegner da draußen sind. Er hat nur den Drang, sich an der Spitze seiner Soldaten auf einen Feind zu stürzen. Draußen knattern und prasseln jetzt die Schüsse, da» Geschrei verstärkt sich und kommt näher. Präsident Guillaume Sam hat sich t» dieser Nacht überhaupt nicht zur Ruhe begebe«. Auch er hat eine Ahnung gehabt, daß Blut fließen wird. Umgebe« von sechs oder sieben seiner zuverlässigsten Freunde und Beamten sitzt er in der Halle seine» Patai». Nur sei« Intimus, der Platzkommandant General Oscar Etienne, ist nicht an wesend; er hat Wohl draußen irgendwo dienstlich »u tun; vielleicht ist er auch sorglo» genug gewesen, sich schlafen zu legen. Dafür ist aber Pierre Escandon da. Er zählt nicht zu den eigentlichen Freunden Sam», und doch verläßt sich der Präsident auf ihn am meisten: er baut lieber auf Escandon» Kraft und Mut al» auf bte gute Gesinnung der anderen. Man unter ält sich laut und lebhaft. E» werden sogar Scherze gemacht und ausgiebig belacht. Doch diese ganze Aufgeräumtheit hat etwa» Unechte» und Krampfhafte», al» wollten dte Herren nur ihre Angst damit ersticken oder vor einander verbergen. Pierre Escandon zieht seine dicke goldene Uhr hervor. Er ist auf diese» Prunkstück stolz wie ein Konfirmand — und ebenso stolz darauf» daß er e» endlich gelernt hat. die Zeit von tem Zifferblatt richtig abzulesen. Da» geht aller- ding» noch nicht schnell: er starrt eine ganze Weile mit angespannter Miene darauf. Die anderen Herren beobachten ch« dabei und lächeln einander vcrstohlrn an. »Du hast Wohl Dreck in den Ohren?" fragte Mister Sprink verärgert. — In diesem Augenblick erklang da» Prasseln einer ganzen Salve von Gewehrschüssen. — »Man vergnügt sich dort unten damit, einander totzuschießen. Oder hältst du diese Geräusche etwa für LtebeSgeflüster?" »Ist Gefahr für uns?" fragte Oliver. »Quatsch!" war SprinkS lakonische Antwort. Und mm MIM M MMk MM Opernhaus Freitag s7—A11): Tannhäuser. Elisabeth Retz- Ler» als Gast. LmrechtSreihe L. Schauspielhaus Freitag (8—^411): Prometheus. AnrechtSr. L. BB. 2896—2800. Albert-Theater Geschlossen. . Die Komödie Freitag l^S): Der dünkte Punkt BB. 76-160. BVB. Gr. 1: 801-000. gS. 0. «ras «itzt-»» », Eckstädt le«t Le» «vrsitz t« »er J«er« Misst« «i-Ler, Der Vorsitzende LeS LanLeSveretnS für Innere Mission un- LeS GesamtverbandeS -er Inneren Mission tn Sachsen, Exzellenz v. Graf Vitzthum v. Eckstädt, hat dem Direktorium -eS LandeS- veretnS für innere Missi« «ttgetetlt, daß er, sobald ein geeigneter Nachfolger gefunden sei, spätestens aber -um 1. Oktober, sein Amt tm Direktorium zur Verfügung stellt. Er hat den ersten verein-geistlichen, Pfarrer Wendelin, bevollmächtigt, -aß er unverzüglich dte Ver handlungen aufntmmt, um etnen Nachfolger für ihn zu g«sinne». Gaf Bttzthum übernahm den Vorsitz im April 1028, er hat ihn also zehn Jahre geführt. Er hat in diesen entscheidungS- vollen Fahren nicht nur an -er Kirchengeschichte Sachsen-, sondern al- Mitglied «nd zuletzt alS Präsident deS Deutschen Evangelischen Kirchen- tage» auch an der Kirchengeschichte de» Reiche- maßgebend un- gestaltend mitgewirkt. aS. Tag«« aller Lehrer- «d Erzieher» verbände i« Magdeburg «ach Pfingst«. vom 6. bt- 8. Funt findet tn Magdeburg eise Ta- g«ng sämtlicher deutscher Lehrer- und Er- -ieherverbände statt, die al» Höhepunkt de« Zusammenschluß aller dieser verbände »um Nationalsozialistischen Lehrerbund bringen wtrd. Der Nationalsozialistische Lehrerbund wird künftig rund 880 000 Mitglieder in einer großen Berufsgenossenschaft zujammenschlteßea. gS. Gleichschalt»«» der homöopathische« Ber» ei««. Fn einer in Meißen stattgehabten Sitzung LeS Verbandes homöopathischer vereine Sachsens wurde nach den Richtlinien deS RetchskommissarS Dr. Hörmann dte Gleich- schaltung des geschäftSfithrenden Vorstandes vollzogen. Zum ersten Vorsitzenden wurde wieder M. Nicke-Meißen gewählt, der freudige Mitarbeit am nationale» Wiederaufbau gelobte.
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