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Sächsische Dorfzeitung : 03.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188404031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840403
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-03
- Monat1884-04
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 03.04.1884
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kUtrmaia tt» bas.; n Plaue» Di erden; itz mit A. irlhoU ia at«befiyrr Heine iu Sulibera in Bla,e- Gruna; » ein S.; O; P°ft- ilfe» dein- l: Dem in Rade- Selkawitz >au; ans. . Maurer P. Eber« lunehel.); 'unehel); lrbeiterm ldarbeiter '. H- A- ia-mg in Roder in erlöhnitz; tottick in . Schulze au: Hvs- l; Hand- >. A. M. ntzsch in rnold in chndel in Trachau; G:u> d- titz; lcd. . M. .1. ^aner >k. r X- N. A Schu- belang in itz ; ked. d A. T. reher F. »ieiche ia irsuN in Trachau Mickten; Luchter: 'taschimst r Wehr- nann in Mickten; kr I E. . Fi'cher odlgeb); nermaun t. H F- i. »Äutle der« in mme in l;Wein. Kutscher . Fickier llsitt- >.u s>aui H inedel); urer T. Leise iu ilößnitz, Fabrik- Fleischer » G. E W. k. Warner lebigau. n Rade- K G. imer in ogel in Kutscher . HauS- . Beyer . verw. au mit icher K. h das ; M. A. aut A. . Sohu F. S. tlotzsche K. H. I. W eiier I. twe I. Müller in;e in Nickten nn in ider in hau ein n; led. Lischler atiouS- 3- st- »er ein el. S.; ne T.; Schud- Fabrik- ; Frau ata I. K. G. b das.; dßnitz; idreher Iwe I. k!er in s; led. valus, Ober- rachau Sulz- tiegeit neT.; > (v«r- neT; iich sischk N ocheilmS 46. Jahrgang Donnerstag, den 3. April 1884 Feuilleton dann der Inserate werden bis Montag Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die »spalt Zeile 1üPf. Unter Eingesandt: 30 Pf Abonnements - Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Dorfzeitung" für das zweite Quartal nehmen alle kaiserlichen Postanstalten und Posterpeditionen gegen Voraus bezahlung von I Mt. 5V Pfg. entgegen. Bereits erschienene Nummern werden, soweit möglich, nachgeliefert. Die Verlags-Expedition. kchulvorfteherin und dem Geistlichen wiederholt di« Hand, während Minna den Kamm wieder herauszog, mit zroßem Wohlgefallen besah und von neuem einsteckte. Darauf schüttete Frau Dietrich die Schüssel mit den kackwaaren, Nüssen und Süßigkeiten in die Schürze, nahm die Geschenke in den Arm und entfernte sich mit dein Kinde, das auch selbst keine Neigung zeigte, länger zu bleiben. Die anderen Beschenkten machten eS ebenso, die Bescheerung war ja zu Ende. Der Junge mit den schwarzen Augen hatte in einer Fensternische gestanden und mit gespannter Aufmerksam keit auf das geachtet, was am Tische vorging. Die Pfefferkuchen und Aepfel auf dem Teller der kleinen Minna schien er zu zählm und keinS von ihren Ge schenken war ihm entgangen. Fräulein Kornblum hatte ihm mitleidig von dem für die Lehrer bestimmten Teller einige Nüsse angeboten, aber er lehnte sie mit der kurzen Bemerkung ab, „ich bin nur so mit." Nun felgte er Frau Dietrich auf dem Fuße zum Saale dinauS und die Treppen hinab, ging auch auf der Ltraße dicht hinter ihr her. DaS kleine Mädchen ge- fillte sich bald zu ihm. „Sah ich hübsch auS mit dem Kamme, Franz?" fragte sie. „Du siehst auch ohne den Kamm hübsch auS," Die vom Magistrate zu Görlitz vorgescklagene, von den Stadtverordneten angenommene Vergnügungs steuer hat die Genehmigung der königlichen Regierung zu Liegnitz nicht erhalten. Dieselbe bezeichnete gerade die Paragraphen, welche die Besteuerung geschlossener Ver eine und Gesellschaften einführen sollten, als unzulässig. Die Handelskammer zu Frankfurt a. M. beschloß die Absendung einer Petition an den Reichstag, mit der Bitte, das Gesetz, betreffend den Feingehalt der Gold- und Silberwaaren, vollinhaltlich unter der Maaßgabe annehmen zu wollen, daß dasselbe am l. Januar 1888 in Kraft trete. Der Antrag Bremens auf Anschluß an den Zoll verein wird in den nächsten Tagen bei dem DundeSrarhe einlaufen Die Kammer der Reichsräthe zu München nahm das Gesetz, betreffend die provisorische Steuererhebung, den Militär-Etat pro 1884—85 und den Gesetzentwurf betreffend die Herstellung von Lokalbahnen, mit großer Majorität in der von der Kammer der Abgeordneten beschlossenen Fassung an. Bei den Lokalbahnen wurde die von den Abgeordneten abgelehnte Strecke Pasing- Hersching wieder eingestellt. Ueber den Stand der DiSpensationsangelegenheit verlautet aus zuverlässiger Quelle, daß der durch Ver mittelung deS Bischofs von Kulm für im Ganzen 1443 katholische Geistliche nachgesuchte Dis^enS in 1235 Fällen bereits ertheilt ist und daß in 30 Fällen die Erörte rungen noch nicht ihren Abschluß gefunden haben. In 178 Fällen jedoch ist Dispensation von dem 3-jährigen Studium auf einer deutschen Universität bez. einer gleich- werthigen Bildungsanstalt nicht ertheilt. Qesterr.-Nnflar. Monarchie. Seitens der österreichischen Regierung sind alle bisher noch be stehenden Quarantainevorschriften für Provenienzen auS dem Orient aufgehoben. Die Verfügung findet auf alle vom Orient gekommenen, in österreichischen Häfen befindlichen Schiffe Anwendung. — Die von vielen Blättern gebrachte Nachricht, die Verlobung der Erz herzogin Valerie betreffend, entbehrt jeder Begründung. Vor Ablauf zweier Jahre ist dieselbe nickt in Aussicht ge nommen. — Fürst Lobanow kehrt spätestens in zwei Wochen auf seinen Botschafterposten nach Wien zurück. Privatangelegenheiten allein hielten ihn bisher kern und somit sind jede anderen Gerüchte über seine Versetzung dementirt. Auch von dem vielseitig erwähnten „Schreibe- briefe" Sr. Heiligkeit des Papstes an den Kaiser Franz Josef weiß man in den „best unterrichteten" Wiener Hofkreisen kein Wort. Der Pariser „Times"-Korre spondent, der zuerst der Welt davon erzählte, war also schlecht unterrichtet. Der Inhalt des fraglichen Briefes sollte sich angeblich auf den „AuSzug" des PupfteS auS fortbestehen solle, ob auch nur die bisherige Vicepräsi dentenstelle, die Herr v. Puttkamer innehat, aufrecht erhallen bleiben werde, darüber besteht keine bestimmte Meinung. Die „Nat.-Ztg." schreibt dem Fürsten Bis marck die Idee zu, daß der Vorsitz stets von dem ältesten Mitgliede deS Ministeriums zu führen sei. Die Korre spondenz „Fortschritt", welche die ersten Nachrichten über die Gerüchte brachte, hält es für ausgemacht, daß Herr v. Puttkamer Ministerpräsident, Herr v. Bötticher Handelsminister und Graf Hatzfelbt preußischer Minister deS Auswärtigen wird. Andere Blätter, wie z. B. die „Weser-Ztg." fassen die Sache so auf, daß durch die geplanten Veränderungen der Forderung der liberalen Partei nach einem verantwortlichen Reichsministerium ein Riegel vorgeschoben werden solle. Wo die Wahr heit liegt, entzieht sich vorläufig noch den uneingeweihten Blicken. Die neueste Lesart geht dahin, daß der Kaiser sich ungeachtet deS wiederholten Ansuchens des Kanzlers noch nicht entschlossen hätte, dessen Verzichtleistung auf seine oberste Stellung an der Spitze deS Staatsministe riums anzunehmen. Der Kaiser hatte mit seinem Kanzler am Montag eine ziemlich ausgedehnte Kon ferenz. Möglicherweise bezog sich die Unterredung auf Bismarck s oft angedeuteten Rücktritt. — Nach dem Osterfeste wird auch dieses Jahr der Kaiser zu einer 14-tägigen Frühjahrskur nach Wiesbaden abreisen. — Der Kronprinz ist Mittwoch früh zur Beisetzung der Leiche des Prinzen Albany nach Windsor abgereist. Der Kultusminister von Goßler erklärte im Ab geordnetenhause auf die Interpellation der Polen hin, namenS der Staatsregierung, daß dieselbe die Staatsleistungen in Gnesen und Posen nicht aufzu nehmen gedenke und daß sie es ablehnen müsse, die Gründe dafür anzugeben. Im Abgeordnetenhause nahm man am 1. d. M. den Gesetzentwurf, den Betrieb des Hufbeschlaggewerbes betreffend, in erster und zweiter Be- rathung unverändert nach der Vorlage an. Gegen diese Einschränkung der Gewerbefreiheit sträubten sich, aber natürlich vergebens, die Fortschrittler. — Die Verhand lung wegen Landeßverraths wider den Schriftsteller Or. Josef Ignatz v. KraszewSki und den Hauptmann und Telegraphen-Sekretär a. D. Franz Hentsch, wird am 12. Mai d. I. und die folgenden Tage vor den ver einigten II. und lll. Strafsenaten des Reichsgerichts stattfinden Der Oberpräsident v. Achenbach ließ am Montag dem Berliner Stadtverordnetenvorsteher Or. Etraßmann eine Zuschrift übermitteln, worin ihm auf daS Bestimm teste untersagt wird, den Antrag der Stadtverordneten Singer und Gen. zur Berathung gelangen zu lassen, widrigenfalls ihm eine Geldstrafe von 300 Mark in Aussicht stehe. Aus verstreuter Saat. Roman von Ernst Wichert. <1 Fortsetzung.) Frau Dietrich küßte der Schülerin und Politische Weltschau. Deutsches Reich. Die Reichsregierung beab sichtigt eine Umgestaltung der Organisation deS Spar- kaffenwesens zur Durchführung zu bringen. Ein Orga nisationsplan ist bereits festgestellt worden. Nach dem selben sollen Reichssparanstalten errichtet werden, wo bei den Postämtern die Vermittelung des Geldverkehrs mit dem Publikum (Ein- und Auszahlung rc.) zufallen soll, indeß die Sparkassen selbst vom Reichsschatzamte reffortiren werden. Die Einrichtung selbst soll nach dem Muster der in anderen Staaten bereits eingeführten „Postsparkassen" geschehen, dieser Name soll auch den ReichSsparanstalten beigelegt werden. Bevor der Plan in seinen Einzelheiten nicht vorliegt, ist aber ein abschließen des Urtheil über denselben nicht möglich. Es kommt dabei besonders in Frage, ob man die bestehenden Spar kassen, die ja meistens Gemeindesparkaffen sind, voll ständig aufheben und auf diese Weise auch dieses Gebiet der Selbstverwaltung, welche sich gerade hier durchaus bewährt hat, entziehen will. Unsere Sparkassen haben fick in völlig gesunder Weise entwickelt und gestaltet, fie geben nach jeder Richtung hin die Gewähr, welche man von derartigen Instituten nur verlangen kann, so daß man doppelt vorsichtig sein sollte, hier eine funda mentale Aenderung vorzunehmen. Wie erklärlich, gehen die Mittheilungen der Blätter über die gemeldeten Veränderungen im Ministerium stark durcheinander und es ist schwer, etwas Bestimmtes in dieser wogenden Unbestimmtheit zu erkennen. Nach ter „Nat.-Ztg." hätte Fürst Bismarck schon in der letzten Sitzung deS Staatsministerium die bestimmte Absicht geäußert, aus dem preußischen Staatsministerium auSzuscheiden und nach der „Voss. Ztg." hätte die lange Konferenz, die der Kanzler am vorigen Sonntag mit dem Kronprinzen gepflogen, hauptsächlich den Zweck gehabt, diesen über die Veränderungen zu informiren, die in der Schwebe seien. Eine wesentliche Neuerung bestände darin, daß der König bei den wichtigeren kitzungen deS preußischen Ministeriums den Vorsitz führe, diesen aber vertretungsweise dem Kronprinzen übertrage. Ob dabei ein eigentlicher Ministerpräsident Inserate«- AnnahWestele«: Die Brnoldische Buchhandlung, Juvajidtndauk, HaasensteinLBogler, Rudolf Moste, <* L. Daudt » T». in TreSdrn, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f. w. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtSharrptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann MüSer tu Dresden. antwortete der Junge, ihre Hand fassend, „solches Haar wie Du hat keine!" „Auch nicht die Susanne?' „Ach, die steckt sich einen Zopf an. Aber auch keine von den Schulfräuleins, ich hab's wohl gesehen." Frau Dietrich griff während deS Gehens mit der Hand in die Schürze, holte sich Pfefferkuchen vor und verspeiste sie mit bestem Appetit. Von Zeit zu Zeit knackte sie auch zwischen den Zähnen eine Nuß und warf die Schalen hinter sich. „Frau Dietrich," sagte nach einer Weile der Junge, „geben Sie doch der Minna die Handschuhe, ihr frieren die Hände!" „Die sind zu schade für das dumme Ding," lautete die mürrische Antwort. „Meine Mathilde kann sie erst tragen, bis sie zerrissen sind." „Aber sie gehören der Minna!" Der Junge ballte hinter ihr eine Faust. Wieder nach einer Weile fragte er: „Frau Dietrich, essen Eie Alles allein auf?" Sie drehte sich um und schlug nach ihm „Du meinst wohl, es bleibt für Dich nichts übrig?" Er wischte ihr unter der Hand durch „Aber eS gehört der Minna!" rief er. „DaS kann Dir ganz egal sein! Was hast Du Dich überhaupt da eingedrängt, Du Kröte? Wart', ich will Dir zu Hause das Fell gerben!" „Aber ich weiß doch, was die Minna geschenkt bekommen hat und paß' auf, daß Eie ihr nichts fort nehmen. Für Ihre eigenen Kinder können Eie selbst Weihnachten kaufen!" „Sieh' Einer den Schlingel," rief die Frau „Meinst Du wirklich? Was kümmert Dich die Minna? Deine Schwester ist sie nicht und ihr Vormund bist Du auch nicht!" „Aber ick sag's ihrem Vormunde, daß Sie daS Kind immer ohne Grund schlagen und kneifen. Von gestern hat sie Striemen und blaue Flecken auf dem Rücken. Ich leid's nicht, daß Sie ihr Unrecht thun!" Die Kleine drückte sich dicht an seine Schulter. „Sei doch nur still," zischelte sie, „sonst schlägt sie mich noch mehr und läßt mich obendrein hungern!" Frau Dietrich hatte den Mund voll Pfefferkuchen gepfropft, das hinderte sie, gebührend zu antworten, sie gab nur einige murrende Laute von^ sich, die eine Drehung bedeuten konnten. Nach einigen Minuten blieb sie in der engen Gasse, durch die sie gingen, vor einem niedrigen Hause stehen und sagte: „Geht nur voraus nach Hause, ick hab' noch Geschäfte." Sie klopfte an die Fensterladen, worauf sich ihr bald die Thür öffnete. Franz hielt daS Mädchen zurück „Wir gehen nicht, Minna. Ich weiß, was das für Geschäfte sind. Hier wohnt der Pfandleiher und Rückkaufshändler. Sie will sich zu Weihnachten Geld schaffen und versetzt Deine Sachen. Gieb acht!" „Aber den Kamm habe ich doch!" sagte die Kleine ganz beruhigt. „Den Kamm — daS ist daS wenigste. Und wer weiß, ob ihr der zu Hause nickt anch für ihre Ma thilde besser gefällt, gerade wie die Handschuhe!" „Den Kamm laß ich mir aber nicht wegnehmen." „Schrei nur tüchtig, dann komm ich Dir zu Hilfe. Eie soll nicht glauben, daß sie mit unS thun Hpt». « »«daktion -rrtte«-»e«ftaDt kl Meißner »affe 4. Die Zeitung erschein Dienst«,, Dannerstag med »onnaße«, f'^h- N»0U«eMe«t». Preis: Brteljährl. M l,50. 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