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Sächsische Dorfzeitung : 28.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189309281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18930928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18930928
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-28
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 28.09.1893
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sk»r »ächsische VochMH. Donnerstag, den 28. September 1893 55. Jahrgang Wr. 114 4. FeuiUeton 1 , i8S3.) > Loiwig; chankwirrh c Kleedtr- Krugiuva; hographn. n S-schü» Mtistr- m 8 schwitz; Nutlchrr«. isrun»» s33s Mk. christ des ete Blut- Lohn z» l!8^ kadeburg. Inserate werden bis Montag, Mittwoch u. Freilag Mittag angenommen und kosten: diclspalt.Zeile l5Pfg. Unter Eingesandt: 30 Pfg. 18S3.) I. Weber I. Töubrit Süliner in nter«. . R Häuel . Hodlasö r. Aßmana ipe dafilbft st eine l: ein S.r L ». n daselbst >st eine L ; itz eine T.; st ein S.; in Löbtau >el daselbst as. «in S.; aselbst ein »aseldst ein t in Nsuß- in Löbtau I. tk T. . Hombach iKaiißlitz. ' en >t. Frau lsdruff. lährung eine- ehrfurchtsvolle so kl., »«Ipp le graN») e de» Ve- „Eurer Majestät danke ich in tiefster Ehrfurcht für den huldreichen Ausdruck der Theilnahme an meiner Er krankung und der neuerlich eingetretenen Besserung und nicht minder für die Absicht gnädiger Fürsorge für die Förderung meiner Genesung dur> klimatisch günstigen Wohnsitzes. ! Berger Ord. i1-3. bisher j anden, resp. ! irfolge. ie den l Abonnements - Einladung. Auf das mit I. Oktober beginnende vierte Quartal der „Sächsischen Dorf-eitnng", „Künfundfünfzigster Jahrgang", nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Landpostboten gegen Vorausbezahlung von I Mark 50 Pf. Bestellungen an; auch kann das Blatt, wenn eS verlangt »ird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn« abend Pünktlich ins Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner, gaffe 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschirkt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereit erschienenen Stummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden «d besten Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus. gedehnteste Verbreitung. Die DerlagS»Expedition. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman» Müller in Dresden. Alte und neue Welt. Roman von Karl Zastrow. (21. Fortsetzung.) Nachdem Reisener die Frage deS Alten, wie ihm die Gegend gefiele, mit der landläufigen Phrase beant wortet hatte, daß die Erde überall schön sei, wo gute Menschen wohnten, rollte der Wagen eine sanft gelegene Anhöhe hinauf. Ein umfangreicher, durch das köstliche Schwellen seiner Früchte glänzender Obstgarten trat an die Stelle der Mais- und Weizenfelder und plötzlich blieb das Auge deS Deutschen an einem hübschen zwei stöckigen Landhause hängen, das mit seiner von wildem Weine umsponnenen Veranda den harmonischen Abschluß einer halbkreisförmigen Rasenfläche bildete. Unmittelbar darauf hielt der Wagen vor der Gitterpforte. Die ge drungene Gestalt eines Negers tauchte zwischen den Baumstämmen auf, stürzte hurtig auf den Wagen zu und riß den Schlag auf. „Nu — hier ist'S, Sir!" rief der Farmer, indem er sem Auge mit dem Ausdrucke voller Befriedigung über die in der That reizende Besitzung schweifen ließ. „Steigen Sie in Gotte» Namen aus. Ah — da ist ja auch schon unsere Margot. Lassen Sie nur den Koffer, Sir. Der Schwarze wird ihn schon herein- bringen." In der Allee von Mirabolanen - Bäumen, welche direkt auf daS Hau- zuführte, zeigte sich die schlanke Anserateu- Annahmestckcn: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvaiidcndank, Haasenstein L Vogler, Rudolf Moste, G. L. Daube L Co. in Dresden, Leipzig, Franksurt a/M., G. Kohl, Kcsselsdorf u. s. w. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Tas officiöse Wolff'sche Telegraphen - Bureau ist von maaßgebender Seite er mächtigt worden, den Wortlaut der zwischen dem Kaiser und dem Fürsten Bismarck gewechselten Depeschen zu veröffentlichen. Danach telegraphirte der Kaiser aus GünS unter dem 19. d. M.: „Ich habe zu meinem Bedauern jetzt erst erfahren, daß Eure Durchlaucht eine nicht unerhebliche Erkrankung durchgemacht haben. Da mir zugleich, Gott sei Dank, Nachrichten über die stetig fortschreitende Besserung zugegangen sind, spreche ich meine wärmste Freude hierüber aus. In dem Wunsche, Ihre Genesung zu einer recht vollständigen zu gestal' ten, bitte ich Eure Durchlaucht, bei der klimatisch wenig günstigen Lage Varzins und FriedrichSruhs, für die Winterzeit in einem meiner in Mitteldeutschland gele genen Schlösser Ihr Quartier aufzuschlagen. Ich werde nach Rücksprache mit meinem Hofmarschalle das geeig. netste Schloß Eurer Durchlaucht namhaft machen. Wilhelm." — Umgehend- erwiederte Fürst Bismarck: In Ergänzung der obigen Mittheiluugen weiß die „Münchener Allg. Ztg.", welche bekanntlich Beziehungen zu dem Fürsten Bi-marck unterhält, noch Nachstehende» mitzutheilen: Die Frage, wie eS möglich war, daß die schwere Erkrankung des Fürsten verschwiegen bleiben konnte, beantwortet sich einfach dahin, daß die- auS Rücksicht auf den hohen Patienten selbst geschah, um bei den ohnehin vorhandenen Krankheitskomplikationen jede Besorgniß, die nur ungünstig wirken konnte, von ihm und seiner Gemahlin fern zu halten. Deshalb unterblieb auch jede Meldung an den Kaiser, die voraus sichtlich zu zahlreichen Erkundigungsanfragen geführt hätte: nur die nächsten Familienmitglieder wurden brief lich benachrichtigt, sich zur Abreise nach Kissingen auf telegraphische Berufung hin bereit zu halten. Die Konstatirung einer linksseitigen Lungenentzündung dürfte am Morgen deS 31. August erfolgt sein; Fürst BiSmarck blieb, wie gesagt, ohne Kenntniß davon, empfand jedoch Schmerzen, die ihn, wie er im Laufe des Tage- äußerte, an Lungenentzündung erinnerten. Der Fürst hat eine solche bekanntlich schon einmal, im November 1859, durchgemacht, als er auf der Reise von Pomwern nach St. Petersburg in Hohendorf bei Elbing erkrankte und dort bis Anfang März deS folgenden Jahres ver weilen mußte. Am 2. September traf Graf Wilhelm BiSmarck auf der Reise nach München zu einem ohne hin projektirten kurzen Besuch in Kissingen ein. In folge der schmerzhaften Erscheinungen der J-chiaS und der Gürtelrose waren die Nächte schlaflos und nur die Morgenstunden gewährten einen leichten Schlummer, Tags über blieb der Fürst außer Bett. Zur höchsten Befriedigung deS den Patienten sorgsam beobachtenden Arztes nahm das Lungenleiden nicht zu; bereits in den Tagen vom 2. bis 4. September war eine leichte Besserung erkennbar, die Gefahr aber noch keineswegs beseitigt; am 6. September erst konnte die Besserung als „langsam, aber sicher" bezeichnet werden, wenn gleich die Schlaflosigkeit noch andauerte. Der Fürst begann allmählig sich wieder in den Zimmern zu be wegen und die unmittelbare Gefahr durfte als über, wunden gelten. Professor Schweninger verließ auf wenige Tage Kissingen zum Besuche anderer Pattenten, kehrte aber am 14. dorthin zurück, worauf dann am 15. September die erste Ausfahrt erfolgte. Diese bekam dem Fürsten yut und am 16. September konnte Pro fessor Schweniger die Heilung als durchschlagend und fortschreitend bezeichnen. Die Andeutungen von einer ernsteren Erkrankung deS Fürsten gelangten in die Presse erst, als die eigentliche Gefahr vorüber war. Der Kreis von Personen, welche über den bedenklichen Charakter der Erkrankung des Fürsten in den kritischen Tagen unterrichtet wurden, war ein sehr kleiner und diese Uxprd. u. Redaktion Li c»de», Neustadt kl. Meißner Gasse 4. Die Zeitung erscheint Dienstag, Dvnuerstag und Sonnabend früh. Abonnements- Preis: Vierteljährl. M. 1,50. Zu beziehen durch dir kaiserlichen Post- «chaltcn und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung inS Haus erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pfg. Deutschland. Will sich hier ankaufen und wird sich einige Tage bei unS aufhalten!" „Willkommen, Sir", erwiederte Frau Wood, dem Ankömmling die Hand entgegenstreckend, „hoffen, daß es Ihnen bei uns gefallen soll, obwohl Sie vieles ander» finden werden, als Sie's gewohnt sind. Ich und mein Mann, wir halten gerade nicht allzuviel von den Deutschen, aber ich mein', Sie haben Mister Wood gefallen und so ist mir's recht!" „Hoffe, Ihnen nicht im geringsten beschwerlich zu fallen, Mistreß Wood", gab Reisener zurück. „Gedenk' mich nur wenige Tage hier aufzuhalten und da wir Deutsche doch trotz mancher Fehler wenigstens die eine Tugend haben, genügsam zu sein, —" „Nu — ich denk', daS soll sich Alles finden", unterbrach ihn der Hausherr, welcher nicht umhin ge konnt hatte, seiner Frau einen mißbilligenden Blick zu- zuwerfen. „Vorläufig wird der Mr. Reisener bei unS seinen Aufenthalt nehmen. Vor allen Dingen aber scheint eS mir gerathen, einen Blick auf den Küchen zettel zu werfen." „Schon geschehen, Mann", gab die Frau ruhig zurück. „Da kommt Margot schon und bringt, was nöthig ist!" IN der That trat die Tochter des Hauses soeben von einer Negerin gefolgt, in das Zimmer. Der Tisch war im Umsehen gedeckt; Geschirr Flaschen und Gläser wurden rasch aufgepflanzt, woran der Hausherr das Zeichen zum Beginne deS Mahle» gab. Während der ersten zehn Minuten vernahm man kein anderes Geräusch als das Klappern der Eßgeräth- schaften. Dann wechselten die Frauen einige sich auf empfiehlt rischer ia >24, für Huf- beschlag», von R sfelSdors. Hener Dankbarkeit für die huldreiche Intention wird durch die Ueberzeugung nicht abgeschwächt, daß ich die Herstel lung, wenn sie mir nach Gottes Willen überhaupt in Aussicht sieht, am Wahrscheinlichsten in der altgewohn ten Häuslichkeit und deren Zubehör an Einrichtung und Umgebung zu finden glaube. Da mein Leiden nervöser Natur, so glaube ich mit meinem Arzte, daß da- ruhige Winterleben in den gewohnten Umgebungen und Be schäftigungen daS Förderlichste für meine Genesung sein würde und daß ein Uebergang in neue, mir bisher fremde Umgebungen und Verkehrskreise, wie es eine Folge der Verwirklichung der huldreichen Absicht Eurer Majestät sein würde, in meinem hohen Alter im In- i teresse der Beseitigung der vorhandenen Störungen j meines Nervensystems zu vermeiden sein dürfte. Pro- fessor Schweninger behält sich vor, diese seine und meine Ueberzeugung schriftlich zu begründen, v. Bismarck" Der Depeschenwechsel zwischen dem Kaiser und dem Fürsten BiSmarck läßt die Presse nicht zur Ruhe kommen. So berichtet man neuerdings: Es wird bestätigt, daß der Kaiser erst in GünS verbürgte Nachrichten über die Gefährlichkeit der Krank heit erhielt, die Fürst BiSmarck durchzumachen hatte. Allerdings war dem Monarchen bereits während der Manöver in Elsaß-Lothringen gemeldet worden, daß Gerüchte über eine schwere Erkrankung des Fürsten BiSmarck im Umlaufe seien, daß aber eine Meldung von autoritativer Seite nicht vorliege. Ls wurden nun mehr direkte Erkundigungen in Kissingen eingezogen und nachdem die Richtigkeit jener Gerüchte erwiesen war, entschloß sich der Kaiser auS eigenster Initiative, daS bekannte Telegramm an den Fürsten abzusenden. Wie wenig die Vermuthung zutrifft, der Kaiser habe sich über den Gesundheitszustand deS Fürsten ungenügend infor- miren lassen, geht schon auS der Thatsache hervor, daß Professor Schweninger den Auftrag erhielt, dem Kaiser regelmäßig Bericht über das Befinden deS ehemaligen Reichskanzler- zu erstatten. Die Aufregung während der kritischen Tage und die Anstrengungen der Pflege hatten den Arzt diesmal aber an de: rechtzeitigen Be richterstattung verhindert. Das Leiden des Fürsten BiSmarck bestand nach einem Autspruche deS Professors Schweninger in Ischias, Gürtelrose, Brust- und Athem- beschwerden, verbunden mit äußerster Schmerzhaftigkeit und Schlaflosigkeit, sowie mit sonstigen schweren Nerven störungen. Gestalt eines blonden, jungen Mädchens mit einfach ge scheiteltem Haare und etwas nichtssagendem Gesichts ausdrucke, mit welchem die ein wenig steife Haltung im Einklänge stand. In der Umarmung, mit der sie den „Pa" willkommen hieß, lag mehr Förmlichkeit als Herz lichkeit. Dabei schien es ihr nicht an einer weit über das Maaß deS Zulässigen hinausgehenden Dosis Eigen dünkel zu fehlen. Denn als der Vater den Gast vor stellte, neigte sie kaum das Haupt zur Begrüßung und in dem Ausdrucke ihres Gesichts prägte sich klar und fest das Bewußtsein aus, eine reiche amerikanische Lady oder dergleichen zu sein. Während der Farmer die vor dem Hause befind lichen Granitstufen emporstieg, wandte Margot, wahr scheinlich in der Absicht, Näheres über den Fremden zu erfahren, sich dem Bruder zu. Der Schwarze keuchte mit den Gepäckstücken hinterdrein. Reisener war dem Hausherrn gefolgt und schritt mit diesem zugleich über den mit Quadersteinen gepflasterten Hausflur. „Hier herein, Sir!" rief er, die Thür zum Palor weit öffnend und der Deutsche blickte in einen Hellen mit einfachen Möbeln auSgestatteten Raum. AuS einem Lehnstuhle in der Nähe deS Fensters erhob sich eine schwarz gekleidete Frau mit leicht ergrautem Haare und bei dem Anblicke dieses kalten, hochmüthigen Gesichts, dessen Härte durch zwei scharfe graue Augen noch ge steigert wurde, zuckle eS dem Ankömmling sofort durch den Sinn, daß dies die Margot in älterer Ausgabe sein müsse. „Hier bring' ich Dir einen Gast, Magqy", begann Wood, auf seinen Begleiter deutend, „Mr. Reisener aus -
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