Weißeritz-Zeitung : 14.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192307146
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-14
- Monat1923-07
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- Weißeritz-Zeitung : 14.07.1923
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Sonnabend den 14. Juli 1923 89. Jahrgang ss :ammer- «teles Blatt enthüll -le amtliche« Bekanntmachungen '-er Amtshanptmannfchast, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswat-e VollvUMtolhet M»»elhls»alh« ist geöffnet Montag«, Mittwoch« und Freitag« von Mr» WeHeritzZeitung VEZ-»«no m» Anzeiger für DWoMswMe, Schmieüeberg U.A. L Z Nr. 161 irausmeislei' für die Deutsche Müllerschule sofort gesucht. Besoldung nach Gruppe ll». Verheiratete, in Bedienung von Zentralheizungs- anlagen erfahrene Bewerber wollen Gesuche mit Unterlagen bis zum 25. ds. Mts. hier einreichen. W Sladtpal Dippoldiswalde.. — Ein ungewöhnlicher Gerichtsbeschluß wurde in einer vor der sechsten Strafkammer in Dresden angesetzten Verhandlung im Wiederaufnahmeverfahren gefotzt. Vor 10 wahren hatten der jetzige Oberregierungssekretär Gunert in seiner Eigenschaft als Distriktsvorsitzender der Guttemplerlogen, und eine Logenschwester, die damalige Anna geschieden? Lehmann, jetzige getrennt lebende Frau Müller, fortgesetzt anonyme Briefe und Postkarten erhalten, die schwere Beleidigungen enthielten. Als sich im Dezember 1913 das Schöffengericht und dann im Februar 1914 die Strafkammer mit dieser Angelegenheit zu befassen hatten, wurde die Kammer musikersehefrau Schramm, trotzdem sie ihre Unschuld beteuerte, als Schreiberin der anonymen Briefe angesehen und in beiden Terminen zu 200 Goldmark Strafe und zu den damals beträcht lichen Kosten des Verfahrens verurteilt. Sofort nach ihrer Ver urteilung betrieb Frau Schramm die Wiederaufnahme des Ver fahrens, um die Unschuld zu beweisen. Gegen Oberr^ierungs- sekretär Grunert und jene Frau Lehmann wurde ein Verfahren wegen falscher Anschuldigung eingeleitet. Während der Beweis aufnahme im Termine gegen Grunert und die damalige Frau Lehmann im Herbst 1921 sagte eine Frau Fischer als Zeugin unter Eid aus, daß sie 1913 bei der damaligen Frau Lehmann in Stellung gewesen sei und die anonymen Schriftstücke Ms deren Geheitz und nach Diktat habe schreiben müssen. Frau Lehmann habe dann die Briefe an Grunert und an sich selbst abgeschickt. Frau Müller alias Lehmann wurde darauf in Untersuchungshaft genominen und wegen Verbrechens nach 8 l29 des Reichsstraf gesetzbuches — Anstiftung zum Zeugenmeineid — zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus und zu den üblichen Nebenstrafen ver- urleilt. Sie befindet sich jetzt noch im Zuchthav« Waldheim. — Jetzt sollte sich die sechste Strafkammer erneut mit der Angelegen heit beschäftigen. Der Termin war anberaumt, ein« Anzahl Zeugen geladen. Dieser Termin konnte aber nicht stattfinden, da die früheren Privatkläger nicht erschienen waren. Da« Gericht ver- nündcle daraufhin: Die Privatkläger sind trotz ordnungsmäßiger Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petik- zeile 1900 M., außerhalb der Amtshauptmann- schäft 1500 M., im amtlichen Teile (nor von Behörden) Zeile 3000 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 3200 M. — Brotmarkenversorgung in der Sommersrifche. Diejenigen, welche noch im Genüsse verbilligten Markenbrotes stehen, haben «in grohes^Interesse daran, dieses billige Brot auch dann zu er halten, wenn sie verreisen. Reisebrokmarken gibt es seit dem vorigen Jahre nicht mehr. In diesem Jahre ist eine Bestimmung herausgekommen, die nicht nur für die Reisezeit, sondern dauernd Geltung hat, und nach der diejenigen Personen, welche ihren Wohnsitz vorübergehend auf länger als vier Wochen verlassen, das Recht haben, sich von der Brotmarkenstelle ihrer Gemeinde «ine Abmeldung geben zu lasten. Mit dieser Abmeldung können sie sich in dem Orte des vorübergehenden Aufenthalts anmelden vnd den Anspruch auf Brotmarken erheben. DleSchlüstelzahl des Buchhandels ist vom Buchhändler verein mit Wirkung vom 11. Juli ab auf 15 000 festgesetzt worden. 2n der Press« ist in der letzten Zeit mehrfaa- die Frage aufgeworfen worden, was aus den Wassen wird, die bei der vom Minister um des Innern angeordneten Nachprüfung der Waffen scheine eingewgen werden. Diese Waffen werden, wie schon ein mal mitgeteilt wurde, von den Behörden nur in Verwahrung ge- nommen. Das Eigentumsrecht der von -er Einziehung Betroffenen vieivr gewahrt. Obercarsdorf. Donnerstag abend in der 11. Stunde wurde aus 22 Stadt fahrendes Automobil, das sich auf einer Probe- «in faustgroßer Stein geworfen. Er zertrümmerte Vie Windschutzscheibe und traf den Wagenführer, der durch ihn und bi« Glassplitter der Scheibe erheblich verletzt wurde. Dadurch AH -er neben dem Fahrer fitzende Besitzer des Wagens des und sofort Ins Steuerrad griff, konnte Unhell verhütet werden. Der Besitzer, Mechaelis aus den Magen dann selbst nach Dippoldiswalde, machte aus der dortigen Polizeiwache Anzeige von dei^ Vorfall Bezugspreis: Monat Juli 1S0O0ohne Zu- Einzelne Nummern 600 Ri., Sonntags 700^ M Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde N?. 3 - Gkmeindeverband^ Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Oertliches un- Sächsisches. Dippoldiswalde. Heute Freitag morgens 5 Mr zogen mit Fahweunter Gesang und Trommelschlag gegen 50 Mitglieder des Turnvereins Dippoldiswalde (D. T.) — Turner und ^urner»nmr begleitet von ihren Angehörigen, zum Bahnhof, um sich zur Teil nahme am Deutschen Turnfest in München zu begeben. Nach 9 Uhr fuhr der Sonderzug von Dresden ab. — lieber 20 Mitglieder des Turnvereins .Jahn" folgten ihnen in einem zweiten Sonder- zuae gegen 12 Uhr ab Dresden und verließen unsere Stadt daher erst mit dem 9-Uhr-Zug. Auch sie wurden von Zahlreichen Ange hörigen und Freunden, denen die Teilnahme zum Fest zu ihrem ^Bedauern nicht möglich war, zur Dahn gebracht. — Donnerstag vormittag ist die Leiche des am Montag beim Baden in der Talsperre ertrunkenen Schlossers Kappler aus Dresden-Löbtaw gefunden und geborgen worden. Rum fand sie oberhalb des Strandbades und außerhalb des durch Bojen be zeichneten Badegebleks, und darf daraus geschlossen werden, daß K. an verbotener Stelle ins Wasser gegangen ist. Ein Herzschlag scheint dazu gekommen zu sein. Die Leiche K.s, der einen 82iäh- rigen Vater hinterläßt, wurde in die Leichenhalle nach Seifersdorf gebrachtem Donnexstag hat eine Dame in einem Wagen- abteil 2. Klasse des 3-Uhr-Zuges in Malter ein mit einem Riemen zusammengeschnürtes Paket liegen gelassen. Ehe der Zug im Bahnhof Pippoldiswalde eingefahren war-, war der Verlust fchon hierher gemeldet worden. Das Paket wurde aber in dem Abteil nicht gesunden. Es ist von einem jungen Mann, der mit in dem Abteil war, mitgenommen worden. Er wird folgendermaßen be schrieben: Alter 25—30 Jahre, mittlere Statur, nach oben ge krümmte Nafe. Er trug einen dunkelblauen Anzug. Sachdien liche Mitteilungen, die zur Ermittlung der Person führen können, werden an den Gendarmerieposten Dippoldiswalde erbeten. — Tagesordnung zur 10. Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshaupttnannschaft Dippoldiswalde Mittwoch den 18. Juli 1923 vormittags 11 Uhr im amtshauptmannschaftlichen Sihungssaale. Oesfentliche Sitzung: Mehl- und Brotpreiserhöhung. — Geneh migung der Zugviehsteuerordnung und des Nachtrags zur Iagd- pachtsteuerordnung durch die Kreishauptmannschaft. — Schreiben der Generaldirektionen der Reichseisenbahn vom 5.7.23, die be vorstehende Einstellung des Bahnbaues Schmiedeberg—Moldau betreffend. — Ortsgesetz über das Hebammenwesen im Hebammen bezirk Lauenstein. — Satzung des Gemeindeverbandes zur Unter haltung einer Krankenpflege in Kreischa und Umgegend. — Nach träge zu den Steuerordnungen der Stadt Frauenstein und der Gemeinden Kipsdorf und Rechenberg, Wohnungsbauabgabe belr. — Austausch eines Gemeindegrundstückes in Possendorf. — Nach träge zu den Gemeindesteuerordnungen für Höckendorf und Rehe- feld-Zaunhaus, Hundesteuer betr. — 1. Nachtrag zum Ortsgefetz der Gemeinde Burkersdorf über die Erhebung einer Ortsabgabe von Sommergästen. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — Heute Freitag vormittag */-11 Uhr veranstaltete Brand direktor Archur Reichel in der Stadtschule einen Probe-Feuer alarm mit der dort befindlichen Hupe und Glocke, ohne daß Lehrer und Schüler vorher davon wußten. In zwei Minuten hatten 14 Volks- und eine Handelsschulklasse (etwa 400 Kinder) das Schul gebäude verlassen. Einzelne Klassen trugen ihre Ranzen und Schulsachen mit sich. Nur in der Turnhalle war von dem Signal, wie uns eine Schülerin berichtet, nichts gehört worden, so daß die darin befindliche Klasse ungehindert weiter turnte. Dem Vorgänge wohnten Bezirksschulrat Sturm, Schulleiter Gast und Feuerwehr hauptmann A. Heinrich bei. — In den heutigen Vormittagsstunden wurde durch Qualm, der im Rathause aus dem Kesselraume drang, ein Schadenfeuer vermutet. Die Ursache war aber harmlos. Die Sonne „lag der art auf dem Schornstein", daß der Rauch von Herdfeuerungen in den Wohnungen keinen Abzug fand und durch die Feuerungs türen des Heizkessels entwich. Ladung und trotzdem ihr persönliches Erscheinen angeordnet - worden ist, zum Hauptverhandlunastermtn nicht erschienen. Sie haben dem Gericht erklärt bzw. erklären lassen, daß sie im Termin nicht anwesend sein werden. Es tritt daher die Rechtsfolge des 8 431 Absatz 1 der Strafgesehordnung ein. Die Privatklage wird als zurückgenommen erklärt, das Privatklageverfahren eingekeilt. Die Kosten des gesamten Verfahrens einschließlich der der Ange klagten Frau Schramm erwachsenen notwendigen Auslagen haben die Privatkläger Grunert und Frau Lehmann als Gesamtschuldner zu tragen. Mit der Zurücknahme der Prlvatklage ist auch das Urteil vom 10. Februar 1914 mit seinen gesamten Feststellungen aufgehoben und es steht Frau Schramm der Anspruch auf Rück zahlung der verhängten und damals vollstreckten Geldstrafe zu. — Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz kann am 14. Juli auf 15 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Seine Arbeit war nicht umsonst. Allerorten findet man die Spuren seines Wirkens. Vielen hat der Heimatschutz die Heimat nähergebracht, ihnen die Augen geöffnet. Viel hat er uns erhalten, gerettet aus der Väter Tagen vor der Vernichtung unserer schnell hastenden Zeit. In seinen Mitteilungen und in seinen volkstümlichen Heimatschutz- vorkrägen bietet er Unübertreffliches, in einen wirtschaftlichen Unternehmungen, der Verkaufsstelle für Sächsisch« Volks- und Kleinkunst, Postkartenverlaa usw., hat er sich eine wirksame Stütze geschaffen, die Mittel für Durchführung der Vereinsziele mit anf- zuoringen, die allein mit den Mitgliederbeiträgen nimmermehr erreicht werden könnten. , Wilsdruff. Wohin mitunter Schmuckstücke, wie Armbänder, - Damenuhren usw. verschwinden, wurde vor einigen Tagen von ..einem Fleischermeister der nächsten Umgebung entdeckt. Beim Schlachten eines Rindes fand derselbe wohlerhalten in den Ge därmen eine Damenuhr. Der vormalige Besitzer derselben konnte feststellen, daß die Uhr seit sieben Jahren vermißt worden ist. Die Freude über diesen Fund war natürlich groß. Sebnitz. Ein prächtiges Meteor ging am Dienstag abend gegen 10 Uhr am östlichen Himmel nieder. In weih-bläulichem Lichte aufleuchtend, durchsauste es sekundenlang die Lust mit einem eigenartigen summenden Geräusch. Einer Rakete gleich ver schwand die Erscheinung. — Bei der Lohnzahlung in einem hiesigen Betriebe war einem Arbeiter der gesamte Lohnbetrag gestohlen worden. Di« Kriminal polizei konnte den Dieb bald ermitteln. Leipzig. Durch zwei Spießgesellen ließ ein bereits vorbe strafter Aroeiter die Wohnung seiner Eltern und Schwestern aus plündern, wobei den Dieben Wertsachen, Wäsche, Kleidungsstücke usw. im Werte von schätzungsweise 10 Millionen Mark in die Hände fielen. Es gelang der Kriminalpolizei bald, die Täter fest zunehmen, auch das Diebesgut zu etwa zwei Drittel wieder herbei zuschaffen. Der Anstifter war beim Teilen übrigens leer ausge gangen, da er den ihm zufallenden Betrag einem anderen zum Aufheben übergab, der ihn vertrank. — Im Heilerziehüngsheim Kleinmeusdorf versuchten 26 Zög linge gemeinam zu flüchten. Der Plan wurde jedoch durch die Wachsamkeit des Personals noch rechtzeitig verhindert und durch Hilfe von Polizeibeamten, welche von ihren Gummiknüppeln Ge brauch machen mußten, wurde die Ruhe wieder hergestellt. Leipzig. In Connewitz waren Arbeiter damit beschäftigt, das Pflaster zu teeren. Plötzlich geriet der Hintere Teil des- Teer wagens in Brand. Der Kutscher, ein etwa 30 Jahre alter Mann, beeilte sich, die Pferde auszuspannen. Dabei spritzte ihm die kochende Flüssigkeit ins Gesicht, an Hals und Hände. Leider wird der Bedauernswerte das Augenlicht einbüßen. Großbothen. In Klein-Sermuth benützte beim Heuelnfahren ein Gutsbesitzer die Furt durch die Mulde, um zu seiner Wiese zu gelangen. Die Fahrt mit dem leeren Magen durch das Master ging gut, als er aber auf der Rückfahrt die Mulde abermals passierte, stürjte eines seiner Pferde und ertrank. Das andere konnte nur mit Mühe durch Zerschneiden der Stränge gerettet werden. Crimmitschau. Die Stadtverordneten haben die Einführung der kostenlosen Totenbestattung beschlossen. Eibenstock. Als Ergebnis einer ärztlichen Untersuchung von Kindern wurde festgestellt: Einwandfreier, d. h. ein vollkommen normaler, guter, dem Alter des Kindes entsprechender Befund konnte nur bei wenig Kindern (bei 2—3 9L) nachgewiesen werden. Schwarzenberg. Zwei aus dem Ruhrgebiet untergebrachte Schulknaben im Älter von 8 und 13 Jahren gondelten trotz mehr fachen Verbote auf einem Brett auf einem kleinen Teiche. Durch Brechen des Brettes versanken die Knaben in den Flut«n und ertranken. Einer von ihnen ist ein Waisenkind. Werdau. Kürzlich wurde in einem Nachbarort ein Dienst mädchen, das vor dem Grundstück ihrer Herrschaft stand, von einer ihr unbekannten älteren Frau, die den Eindruck einer Erschöpften machte, angesprochen. Das Mädchen hatte Mitleid mit der Frau und lud sie nach dem Gartenhause ein, um ihr dort etwas Essen zu geben. Bei der Rückkehr traf das Mädchen die Frau nicht mehr an. Als sie den Inhalt ihrer in der Eile zurückgelassenen Hand tasche prüfte, mußte sie den Verlust der darin enthaltenen 50000 Mark seststellen. Plauen. Schlechte Heidelbeerernte in Aussicht. Nach der reichen Blüte hatte man aus eine gute Heidelbeerernt« in den vogtländischen Waldungen gehofft, zumal die Eisheiligen gnädig vorüber gegangen waren. Die Hoffnung ist nun leider durch das anhaltend naßkalte Wetter zunichte gemacht worden. Vielfach ist die betrüblich« Wahrnehmung gemacht worden, daß die Heidel- beersträucher nur ganz vereinzelt Früchte kragen. Nur hin und wieder findet sich ein vollbehangener Strauch. — Wie die Preißel- beerernte ausfallen wird, läßt sich noch nicht sagen: di« Blüte dieser Sträucher war ebenfalls sehr reichlich. Vielleicht wird das nunmehr eingetretene warme Wetter günstig auf den Ernteertrag einwirken. Zwickau. Wie polizeiamtlich mitgeteilt wird machte sich ein Futterhändler von auswärts des Betruges schuldig. Er lieferte an ein hiesiges Werk einen Wagen Heu, in dem sich zwei Säcke Kies befanden, die er mit abwiegen ließ, um bei der Bezahlung einen weit höheren Gelddekag zu bekommen als ihm zustand. und ließ dem verletzten Wagenführer ärztliche Hilfe zuteil werden. Nach dem Täter wird gefahndet. Für seine Feststellung hat Direktor Mechaelis 300 000 M. Belohnung ausgesetzt. Oberhäslich. Am 7. Juli nachmittags gegen 3 Uhr ist bei dem Gutsbesitzer Otto Mühle, hier, ein Einbruch verübt worden. Er wurde vermutlich von einem früheren Arbeiter Willi Schroif, der vom 28. bis 30. Juli bei Mühle in Arbeit stand, dann aber die Stellung verließ, und einem Unbekannten ausgefübrt. Den Dieben fielen Geld, Wertgegenstände und Kleidungsstücke von beträcht lichem Werte in die Hände. Sie müssen die Gelegenheit, wo der Besitzer mit seinen Angehörigen (bis auf ein krankes Kind) und Dienstpersonal auf dem Felde war, zur Ausführung der Tat be nutzt haben und haben sich dann in der Scheune versteckt. Abends gegen 10 Uhr wurde beobachtet, wie sie diese verließen und in der Richtung nach Dippoldiswalde verschwanden. Bis jetzt fehlt jede weitere Spur. Lungkwitz, 13. Juli. Heute vor 50 Jahren entzündete ein Blitz den Rittergutsstall und legte diesen und die angebaute Scheune in Asche. Dabei kamen auch gegen 30 Schafe um. Altenberg 13. Juli. Ein schweres Gewitter suchte unseren Ort vor 50 Jahren in der Mitternachtsstunde zum 13. Juli heim. Infolge Blitzschlags wurde des Häuschen des Bergmanns Zipfer ^"gHawsberg. In einem zur, hiesigen Flur gehörigen Wäldchen wurde eine regelrechte vierköpfige Räuber- und Diebesbande festgenommen und vorläufig dem Amtsgericht in Tharandt zuge- sührt. Mit Revolvern, Munition, schwarzen Mäsken, Beil, Eisen säge und Rucksäcken ausgerüstet, hatten sie gemeinschaftlich In der Nacht zum 5. Juli in die Kirche zu Zethau bei Sayda (Bezirk Dresden) einen schweren Einbruch verübt und wertvoll« silberne' Geräte gestohlen. Nach Ausführung dieser Tat wurden dann noch vom Dache eines Grundstückes in Zethau zwei Blitzableiterfvitzen gestohlen. Die polizeilichen Ermittlungen dürften fehr bald er- geben, ob die verhafteten Spitzbuben noch andere ähnliche Straf taten begangen haben. Dresden. Die Vogelwiese, die am Montag mit dem Schießen auf den großen Vogel offiziell begann, weist durchaus nicht den Besuch auf, den man dort zu finden gewohnt war. In den Bier- und Schankzelten gibt es viel leere Tische. Die einen meinen, daß die Hitze daran schuld sei (obschon früher bei Hitze die Bier zelte überfüllt waren). Welt richtiger erkennen wohl jene die Ursache, die da meinen, daß die Preise manchen Besucher abhalten. Dresden, 12. Juli. Im Landtag herrscht die letzten Tage vor den Sommerferien Hochbetrieb. Täglich finden Plenarsitzungen statt, die bis in die Nacht hinein dauern. In Riesentagesordnungen werden die Gesetzentwürfe durchgepeikscht und die letzten Etat kapitel erledigt. Es ist kein Wunder, wenn sich bei solchem Be triebe oft eine große Nervosität breit macht. Am Donnerstag kam es u. a. zu einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen Sozial demokraten und Kommunisten gelegentlich der Beratung über das Kapitel Skaatskheater. Der kommunistische Abgeordnete Schneller beantragle die Einführung einer strengen Zensur über den Spiel plan der Staatstheater, damit nicht wieder ein Stück, wie das jetzt gespielte „Wechsler und Händler' zur Ausführung komme, daS eine fafchistsche Tendenz habe. Das Zensurverlangen wurde abgelehnt. Einen neuen Zusammenstoß mit den Kommunisten gab es bei der Vorlage über die Herausgabe einer Zeitschrift zur staatsbürger lichen Ausklärung der Jugend. Die Zeitschrift wurde von den bürgerlichen Parteien mit Hilse der Kommunisten abgelehnt. Diese mußten sich von ihren sozialdemokratischen Freunden sagen lasten, sie lehnten die Zeitschrift nur deshalb ab, weil sie wüßten, daß in ihr für die bolschewistischen Ideen keine Propaganda gemacht würde. Man wolle die bolschewistischen Dummheiten Eowiet- rußlands nicht nachmachen. Die übrigen Etatkapitel und Gesetz entwürfe fanden Annahme, u. a. auch das Gewerbesteuergeseh in zweiter Lesung. Die nächste Sitzung findet Freitag vormittag 11 Uhr statt. — Der Giroverband Sächsischer Gemeinden hielt am Montag in Dresden seine 14. ordentliche Versammlung ab. Er umfaßte 1922 539 Gemeinden und erzielte einen Umsatz von 2244 Milliarden gegenüber 28 Milliarden im Jahre 1921. Der Vorstand klagt, daß insbesondere kleine Kassen sich gern über die Satzungen hin wegsetzen und Girogelder in nicht zulässiger Weise verwenden. Mit der Landständischen Bank ist eine Arbeitsgemeinschaft auf 30 Jahre abgeschlossen worden. Verantwortlicher Redakteur: Selk Sehne. - Druck und Verlag: Earl Sehne in Divvol-lsmal-e.
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