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Weißeritz-Zeitung : 31.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192508317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-31
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 31.08.1925
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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmiedeberg u.ll F«I einenMonat r Goldmark Zattagen, einzeln« Nummern 15 Goldpfenni«» G«m«Indr-Verban-t-Glrokont» Nummei 4 Postscheckkonto Vretden H54S. Fernsprecher: Amt lvtpp»ldl«»ald« 4dum«er» Netteste Zett««g -es Le-irk» Meses Blatt enl-SU -le amtlichen BekanntmachunAe« -er Amtshamtlmauufchast, »es Amlsgerichls un- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e St« « MMmeter LrM« Setttzeit« t» SoSpfenMe, «nechmstl mr» » SeSpfennt^. Deranlworllich« Redakleur: Srlix Dehne. — Druck und Verlas: Carl Dehne in Divvoldiswatde. 91 Jahrgang «r. 202 Montag am 31. August i92S die Weihe statt. Der Sonnabend wurde eingeleitet mit einem Rasfballspiel Döhlen, 1. Jugend gegen! Pesterwitz, 1. Jugend, das nach manchem interessanten Momente mit 7:5 für Döhlen endete. Um 8 Uhr fand in einem auf dem Sportplätze errichteten großen Zelte ein Bogrüßungsabend statt, zu dem sich außerordentlich viele Turn- und Sportgenossen eingefunden hatten. Das Programm eröffnete eine Begrüßungsansprache des Bereinsvorsitzenden Wolf, der alle Erschienenen, insbesondere die Bundesleitung willkommen hieb und bann auf die Vereins- und Platzgeschicht« einging. Bald nach Gründung im Jahre 1913 mutzten viele tätige Mitglieder bei Ausbruch des Weltkrieges zu den Waffen eilen, nur wenige blieben zurück und aller Kraft Handricks bedurfte es, datz die Verbindung mit der Bundesleitung nicht verloren ging. Nach Kriegsende wurde die Turnerinnen-Abteilung gegründet. Bald wurde dann auch die Plahfrage akut, mit schweren.Herzen wurde an die Einrichtung des Platzes heranaetrsten, denn'der Brücken bau verteuerte die Anlage wesentlich, ein langes Hinauszögern hätte dem Verein seine besten Mitglieder gekostet. Jeder Sonntag und fast allo Freizeit muhte in diesem Sommer von den Mit gliedern geopfert werden, 85 Beteiligte leisteten 8445 Arbeits- Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Vom 1. September ab wird an den Eisen- bahngepäckwagen der Züge 2923 — ab Kipsdorf 8^ vormittags — und 2929 — ab Kipsdorf 8^ nachmittags — Werktags und des Zuges 2927 — ab Kipsdorf 4'° nachmitttags — Sonntags an jeder Seite ein Postbrieskasten aufgehängk werden, durch welche gewöhnliche und Ellbriefsendungen am Zuge aufgellefert werden können. Die Einrichtung ist geschaffen worden, um wie bei Zügen mit Bahnposten kurz vor Abgang des Zuges noch Briefe und Postkarten zur Absendung bringen zu können. Die Briefkasten können auf allen Stationen der Linie Hainsberg—Kipsdorf be nutzt werden. Für die Aufnahme von Massensendungen sind die Briefkasten aber nicht bestimmt und auch nicht geeignet. Dippoldiswalde. Am Freitag vormittag hat ein Unbefugter, eine hierorts nur zeitweise sich! aushaltende Person, anscheinend nach etwas zu viel genossertem Alkohol mit einem Nachschlüssel den am Bahnhofsgebäude befindlichen Briefkasten geöffnet, Ein sicht In die darin befindlichen Briefschaften genommen und den Inhalt von Postkarten laut vorgelesen. Irgendwelche Postsachen sind nicht entwendet worden. Die Angelegenheit ist der Staats anwaltschaft übergeben worden. Dippoldiswalde. Seinem bewährten Leiter, Kantor und Oberlehrer E. Schmidt, brachte anläßlich der Vollendung dessen 80. Lebensjahres der Kirchenchor am gestrigen Sonntage ein Morgenständchen. In Lied und Wort wurde der Geburtstäger bei gleichzeitiger Aeberreichung eines sinnigen Wandschmuckes geehrt und gefeiert. Der Männergesangveretn „Eintracht" zeichnete seinen eifrigen Liedermeister durch ein Ständchen, sowie durch prachtvolle Blumenspenden und einen mit Ellbergriff und Widmung versehenen Spazierstock aus. Superintendent Michael würdigte die Verdienste E. Schmidts um die Förderung kirchen- musikalischer Bestrebungen und Belebung der gottesdienstlichen Einrichtungen in besonders anerkennenswerter Weise und über gab ihm als Dank der Kirchgemeindeoertretung Bachs ausgewählke Werke. Für all diese Ehrungen und Auszeichnungen dankte der Jubilar lief bewegt. Den zahlreichen Gratulanten schließen auch wir uns hiermit an und wünschen dem allgemein beliebten und geachteten Stadtkantor Oberlehrer Schmidt weitere Erfolge in der Pflege des deutschen Liedes und auf dem Gebiete der musica sscra. — Der Kirch enchor l!bt heule Montag abends 8 Ahr. — Seltenes Anglerglück hatte am Sonntag Karl Spihka von hier. Er fing in der Talsperre einen Karpfen von 13'/- Pfund. Der Fisch war 75 cm lang und 25 cm hoch. Waren die Äugen dieses alten Herrn zu schwach geworden, daß er' den Köder nicht als solchen erkannte und auf den Lelm ging? — Günstige Postverbindung nach Dänemark und Schweden. Die Poslflugzeuge Dresden—Berlin—Malmö—Kopen hagen verkehren jetzt ab Dresden 2 Uhr nachmittags, ab Berlin 3-45 Uhr nachmittags, an Malmö 6.45 Uhr abends, an Kopen hagen 7.15 Uhr abends. Postsendungen, die mit dem Zuge 9.07 Uhr vormittags ab Dippoldiswalde befördert werden, erhalten in Dresden den Anschluß an diele Flugposten. Wird unter Vor- ausbezohlung der Eilzustellgebühr die Eilzustellung verlangt, so er reichen di« Sendungen den Empfänger noch am gleichen Tage. Dippoldiswalde. In Nummer 172 wiesen wir auf einen lohnenden Ausflug nach dem aussichtsreichen Finckenfang bei Maxen hin. Rüstigen Fußgängern empfehlen wir die Wanderung dahin von Hirschbochmühle über Hausdorf, Schwerfälligen die Be nutzung der Krastwagenlinie Dippoldiswalde—Kreischa, und zwar bis zur Haltestelle Hirschbachmühle. Von da talabwärts gehend, wendet sich der Wanderer kurz vor -er Teufelsmühle rechts, dem Wegweiser «Zum BufchhouS' folgend. Weit bequemer dagegen ist die Fahrt mit dem Kraftwagen bis Mr Saltestelle Lungkwitz, Hausdorfer Weg. Auf diesem etwa 80 m talaufwärts schreitend, wird die über den Dorfbach führende Brücke erreicht. Letztere links überschreitend, ist der Wanderer durch die schattige, teilweise wildromantische Kroatenschlucht nach einer halben Stunde bereits am Ziele, am Finckenfang. Dem Beschauer bietet sich hier ein« RunLstcht, die sich überaus reizvoll nach der sächsischen Schweiz hin gestaltet, aber auch dem Erzgebirgskamm mit dem Sattelberg und dem Geising, dem Buch- und Kohlberge, zu den Höhen von Frauenstein bis zur Dippoldiswolder Heide und ins Elbtal mit dem Dresdner Häusermeer sehr interessant ist. Im Siebenjährigen Kriege war es, als der damalige preußische General Friedrich August von Finck von Friedrich dem Großen dem Prinzen Hein- rich, dem di« Verteidigung Sachsens zugewiesen worden war, Mr Unterstützung beigegeben wurde. General von Finck bewies so viel Umsicht und Tätigkeit, daß das österreichische Heer unter F«ldmarschall von Daun durch das Gefecht bei Korbitz am 21. Sep tember 1759 zum Rückzug gezwungen ward. Friedrich der Große befahl darauf von Finck, mit seinem Korps in den Rücken von Daun bis Magen vorzudringen, da er überzeugt war, daß von Daun sich über diesen Punkt nach Böhmen zurückziehen werde. Von Finch eilte sofort in das Hauptquartier des Königs und legte diesem seine Bedenken gegen diese Aufgabe dar, erhielt aber den gemessensten Befehl, sofort aufzubrechen. Er zog darauf am 17. November über Dippoldiswalde nach Maxen, ward aber hier am 20. von «Iner weit überlegenen Macht von allen Seiten an- gegoiffen und mutzte nach rühmlicher Gegenwehr am 21. November 1759 mit dem ganzen Lem Blutbad entgangenen Reste seines Korps (15000 Manns die Waffen strecken. Obercarsdorf. In ein«r Zeit, wo alles eingestellt ist auf die Ertüchtigung unseres Volkes und insbesondere auch unflrrer Jugend ist das Bestreben jeden Turn- oder Sportvereins, einen eigenen Platz zur Ausübung des Turnens, des Sports und Spiels zu besitzen. Auch hier, wo dem Turnverein «Freie Turner' nachdem der GasthofSgarten in anderen Besitz üb«rgegangen war, bl« Möglichkeit für seine Bestrebungen genommen war, entstand der Munsch nach eigenem Besitz» Da griff die Gemeinde ein und liberließ dem Verein einen Platz gegenüber des Bahnhofs, lenseitS her Weißerttz. Mel Schweiß mutzte fließen, ehe der Platz ein Sportplatz war und schwierig und kosttpielig wurde di« Sache noch dadurch, -atz «in« Brück« über die Weißeritz als Zugang gebaut werden mutzte. Aber di« Arbeit wurde geschafft. Nach «In- jährigem Schaffen ists erreicht und am Sonnabend—Sonntag fand Wetter hielt aus, nicht nur jetzt, sondern überhaupt. Und so konnte ungestört das Stellen des Festzuges auf einer freundlichst Mr Verfügung gestellten benachbarten Wiese vor sich gehen. Etwa 800 Personen (darunter Radfahrer und Radfahrerinnen auf geschmückten Rädern, 2 YMsikchöre und ein Pfeifer- undTromM- lerzug sowie Turner und Soortlernachwuchs mit einigen Miniatur ausgaben) zogen mit 5 Fahnen (unter denen di« Niederhäselicher ihr ehrwürdiges Wer verriet) und anderen Emblemen durch den reichgeschmückten Ort nach dem fast idealen Sportplatz, dem man das viele Aegenwetter so gut wie gar nicht ansah, und nahmen dort mit Hunderten anderer Festteilnehmer Aufstellung, worauf Bezirksleiter Rich, Lißke in seiner Festrede u. a. aus- Ährte: Nicht die Feste, die einem von selbst in den Schoß allen, seien die schönsten; sondern die, die man selbst sich ge- > chaffen habe. Zu ihnen gehöre auch dieses. «Der Arbeit Kraft, >ie alles schafft." Diese Worte grüßen am Eingänge zum Platze. Sie konnten treffender nicht gewählt werden. Nimmermüde Hände seien hier am Werke gewesen; der Arbeit Kraft habe es geschaffen. Er habe das Gelände in seinem ursprünglichen Zu> kande gesehen. Fast ein Urwald sei es gewesen. Und er habe ich gefragt: Werdet Ihrs schaffen? Er habe den Platz halbfertig gesehen, da Widerstände und Widerwärtigkeiten sich häuften. Und wieder habe er bang sich gefragt: Werdet Ihrs vollenden? Und heute sehe er das Werk fettig. Ein geradezu idealer Sport platz sei erstanden, wohl geeignet, dem hohen Ziele der Turn- und Sportbewegung zu dienen: der Gesundung unseres Volkes, in diesem Falle besonders der Arbeiterschaft, die eS nun in Ober carsdorf an ihrem Teile in der Hand habe, daß dieses Ziel auch erreicht werde. Kurz streifte Redner die körperliche, aber auch die moralische Not unseres Volkes im allgemeinen und der Jugend im besonderen, der es entgegenzutreten gelte mit allem Nachdruck, mit allen Kräften. Immer und immer wieder forderte er auf, an dieser großen Aufgabe mitzuhelfen durch Unterstützung der Sport- und Turnbewegung mit Hand und Kopf. Der Prozentsatz der Bevölkerung, der den Sportplatz belebe, sei Heuke immer noch niedrig; ihn zu erhöhen, sei vornehmste Aufgabe, ohne daß aber damit der Sinn für wirtschaftliche und politische Fragen verflachen dürfe. Redner schloß mit den Worten: «Das Turnen, und der Sport sollen der neuen Zett den Weg bereiten helfen! «Frei Heil!" Jetzt trat Lie Praxis wieder in ihr Recht und zwar zunächst durch Masson-Freiübungen der Kinder unter Leitung des Dippoldiswalder Turnwattes Rorarius, der Turner, unter Leitung Les TurnwartS Vetter—Obercarsdorf und -er Turnerinnen unter Leitung der Bezirks-Turnwartin Frau Mühl- siädt—Glttersee. In diesem Falle waren deren zwei Töchter vor bildliche Vorturnerinnen. (Mutter und Töchter hatten bereits am Sonnabend für ihre Leistungen größte Anerkenang gefimden.j Die drei komplizierten FreiübungSgruppen -er Turnerinnen boten besonders schöne Bilder; sie versinnbildlichten 1. Tauziehen, 2. Ballspiel und 3. Lauf und Atmung. (Dies dem aufmerksamen Zuschauer zum besseren Verständnis.) Schöne Uebungen wurden noch gezeigt am Barren und ganz besonders am Hochreck, wo die KunstturnervereiniMna -es 9. Bezirks in jeder Hinsicht Musterleiftunaen zeigte. Man weih nicht, was man mehr loben soll: Die Schwierigkeit -er Uebungen oder die- Haltung der Turner. Derartiges bekommt man nicht ost zu sehen. Ballspiele bildeten den Schluß Ler turnerischen Veranstaltungen. DaS Re sultat, wie wir eS an Ort und Stelle feststellten, ist folgendes: Fausiball: Dippoldiswalde 1 — Kleinnaundorf 1 48 : 37 (Sieger Kleinnaundorf). Trommelball: Döhlen 1 — Potschappel 1 91:53 (Sieger: Potschappel). Aaffball: Tharandt 1 — CvtzmannSdorf 1 (Sieger: Cotzmannsdorf). Mem die Gehwerkzeuge es noch ge statteten, macht« den Schlußpunkt auf dem Turnerball im Orts gasthofe oder in der Frankenmühle. Viele freilich hatten Len Heimweg bereits angetreten. Vorüber ist das Fest; Ständig drohte der Himmel di« umfangreichen Vorbereitungen zu Waller zu machen. In letzter Minute blieb es bei Ler Drohung, so -aß -er festgebend« Verein gensitz mit Genugtuung auf Lie Tage zurückblicken wird und mit ihm seine Gäste von nah und fern. Hatte doch nichts Lie schöne Harmonie gestört. Auch ernste Un fälle sind nicht zu melden. Allerdings kam ein junges Mädchen aus Dippoldiswalde, Las Lem Balispiele zusah, zu Fall und schlug auf den Hinterkopf auf. (War die Ursache der Schreck Der den auf sie zu ins Publikum fliegenden Aall, oder — was wahr scheinlicher ist — streifte sie -er diesem Ball nacheilende Spieler?) Das Mädchen muhte vom Platze getragen werden. Samariter nahmen sich seiner an. Nach einiger Zeit kam eS wieder auf die Beine, klagte aber über heftige Kopfschmerzen. Von einem der Samariter hörten wir, daß man Lie Hoffnung habe, ernste Folgen werde der Unfall nicht haben. Aufrichtig wünschen wir, daß -le Hoffnung sich erfüllt. Ein zweiter Ball flogin die neben einem Tor stehende Menschenmenge un- einem Mann an den Kopf. Kopfschmerzen waren sichtlich auch hier -le Folge, hoffentlich die einzige. Hilfe benötigte der Mann nicht. — Der mustergültige Sportplatz ist damit seinem Zwecke über geben. Möge er an seinem Teil« erfüllen, was di« erhofft, di« ihn geschaffen in nachahmenswertem Opferstnn. — Auch seiner Helden hat -er Verein hier gedacht. An einer Eiche lehnt eine großer wilder Stein. Die glatte, weiß gestrichene Seite zeigt das Signe der Arbeiterlurner, umrahmt von einem Lorbeer- und einem Eichen zweig, di« ein rotweißes Band zufammenhält; darüber 1914—1918; darunter die Widmung, di« Namen der 11 Kriegsopfer des Vereins und die Morte «Nie wieder Krieg!' Schlicht, volks tümlich, warm empfunden. Das Volk, das seine Toten ehrt, ehrt sich selbst! Penig. Weil er ein Abzeichen -es Deutschen Radfahrer bundes trug, wurde «in Arbeiter von hier während eines Tanz vergnügens von Mühlbauer Arbeitern derart mißhandelt, daß er besinnungslos liegen blieb und der Arzt ihm ein« große Kopf wunde nähen mußte. — Ehemnitz, 29. August. In der Vorstadt Fürth entstand am Donnerstag.gegeu 7 Uhr abends im Skallgebäude des Dehnerkschen Gutes Feuer. Der Dachstuhl mit 250 Zentner Holz wurde ver nichtet. — Ein weiteres Feuer brach gestern früh nach 4 Uhr in der Wirkwarenfabrik Hermann Stärker, A.-G. aus. In der Etrumpfformerel hallen sich die In einer eleklrlsch belttebenen Presse befindlichen Strümpfe infolge Ueberhlhung entzündet. Die Feuerwehr mußte mit Rauchschutzapparaten in daS verqualmt« Gebäude eindringen. stunden seit 7. August 1924 bis jetzt. Auch 4 Frauen von Vereins- Mitgliedern und 22 Gäste beteiligten sich an der Arbeit. Die Tätigsten waren Rietschel, Hans 414'/- Stunden, Wolf, Martin 378 Stunden, Wolf 373 Stunden, Vetter, Paul 374 u. a. Zimmermann Karl Fuchs erstellte ganz allein den Geräteschuppen und die Abortanlagen, Handrick lieferte die Fenster. Nun sei man zusammengekommen, um diese Arbeit zu ehren, für die Arbeiter- Turn- und Sportsache zu werben. Der Redner schloß mit Dank für die von jallen Seiten der Ortsbewohnerschaft gewährten Ouartter« mit Wunsch für frohe Feststunden und kräftigem «Frei Heil'. Der Arbeiter-Gesang-Verein Schmiedeberg bot dann 2 Ge sänge «Ich warte Lein' von Uthmann und «Morgenwanderuna' von Weber, di« wie auch die vom «Liederkranz' Dippoldiswalde M Beginn -es 2. Teiles vorgetragenen Lieder «Empor zum Licht' und «ES ist Frühlingszeit" in Stimmenbesetzung und Vortrags weise recht gut waren, aber fehr unter der schlechten Akustik litten. Die turnerischen Vorführungen wur-en eingeleitet durch leicht« Pferdübungen von 6 Knaben, Lenen Freiübungen Ler Turner und recht wacker geturnt«, fast fehlerfreie GesellschaftS- üdüngen der JugenLturner folgten. Sehr beachtliche und mit großem Beifall bedachte Programm-Nummern bestritten Turne rinnen aus Gittersee. Ein rhytmtscher Reigen war Las erste Auftreten; er klappte ganz vorzüglich und wirkte sehr gut. Wenn eine Turnerin dabei zum Stürzen kam, so lag Las an dem provisorischen Bau Ler Bühne, ein Glück, -aß es ohne Schaben für die Beteiligte abging. Di« Keulenübungen waren wie aus einem Guß, kein falsches Schwingen störte daS Bild, k«in Zu- sammenschlagen -er Keulen dl« Ruhe. Der Höhepunkt ihrer Leistungen waren aber rhytmifche Tänze im 2. Teich die in Ein studierung und Ausführung, Darstellung und Körperhaltung Len Aufführenden wie ihrem Leiter Mühlskädt, -er leider wegen Er krankung nicht mit anwesend sein konnte, alle Ehre machten. Turnerinnen von Obercarsdorf führten noch im 1. Teil Barren übungen vor, Mädchen im 2. Teil Freiübungen. Beide Vor führungen waren beachtliche Leistungen, Zeugnisse von fleißigem sieben und guter Leitung. Ein Festspruch gedachte Ler regen Bauarbeit, und stellte die treuen Helfer als leuchtendes Vorbild hin. Um alle Programm-Nummern zu nennen, seien noch Keulen übungen von Turnerinnen aus Dippoldiswalde un- Stabübungen von solchen aus dem festgebenden Verein genannt. Erstere standen den schon vorher gezeigten Keulenübungen kaum nach, letzter« hätten freilich besser sein können. Mancher Fehler und die Un ruhe hätten bleiben können. Den Schluß beider Teile bestritt Lie Kunst-Turner-Vereinigung des 9. Bezirkes, erst mit Uebungen am Pferd, zum Schluß mit solchen am Barren. Beide waren schwierig, Kraft und Mut fordernd und in ihrer Vorführung fast ohne Fehler und Tadel, erstere wirkten freilich etwas ermüdend, letztere dagegen.umso anziehender un- frischer. Gegen '/«12 Uhr war daS Programm erschöpft und die Mehrrahl der Besucher ging heimwärts. — Am Sonntag morgen erfolgte schon um 5 Uhr Weckruf, worauf ein Zug nach Dippoldiswalde veranstaltet wurde. Hier wurden die aus dem Plauenschen Grunde und von ander wärts kommenden Festteilnehmer empfangen und begrüßt, woran sich ein Werbe-Umzug durch di« Stadt Dippoldiswalde und Ler Marsch nach Obercarsdorf anschlossen. Der Sonntag ließ sich einigermaßen gut an hinsichtlich Les Wetters. Aber bereits gegen 9 Uhr regnete es, und etwas vor 11 Uhr setzt« ein lang- anhaltendes «Dreeschen" ein. DaS konnte aber die Abwicklung des Turn- und Spottorogramms nicht verhindern. Die Ergeb nisse sind Lie folgenden: Gerätewettkampf der Turnerinnen: Helene Kropf (Schmiedeberg) 102 Punkte, Ella Fischer (Dippoldis walde) 101 Punkte, Flora Helbig (Niederhäselich) 101 Punkte, Emma Lucke (Potschappel) 100 Punkte, LiSbeth Liebe (Schmiede berg) 98 Punkte. Vierkampf: Mitglieder 1. und 2. Gruppe: Arno Arnold (Niederhäselich) 373 Punkte, Katt Lommatzsch (Freital-Deuben) 259 Ptmkte, Willy Oelschlägel (Freital-Döhlen) 258 Punkte; Mitglieder 5. Gruppe: Gerhard Aehnelt (Schmiede berg) 232 Punkte, Martin Mols (Obercarsdorf) 212 Punkt«, Hans Ittner (Schmiedeberg) 200 Punkte; Jugend 1. und 2. Gruppe: Walter Heimann (Freital-Deuben) 22Ü Punkte, Rudi Müller (Freital-Potschappel) 204 Punkte, Herbert Richter (Frei- al-Deuben) 151 Punkte; Jugend 5. Gruppe: Walter Steinert Obercarsdorf) 190 Punkte, Gerhard Reuter (Dippoldiswalde) 147 Punkte, Alfred Sonntag (Reichstädt) 131 Punkte. Fausiball: Deuben 1 — Birkigt 1 58:53 (Sieger: Birkigt 1). Trommelball: Gittersee 1 — Zauckerode 1 59:61 (Sieger: Gittersee 1). Raff- ball: Deuben 1. Jugend — Döhlen 1. Jugend 5:2 (Sieger: Deuben); Gittersee 1 — Döhlen 13:8 (Sieger: Döhlen). Soweit ! die Turngenoffen und sonstigen Fesigäste nicht bereits am Sonn- , abend sich eingefunden halten, stellten sie am Sonntag sich ein. > Ls waren ihr«r sehr viele. Wie viele aber wären es wohl gewesen, hätte das Wetter schon der letzten Tage dem Dipoldis- walder Schühenfestwetter geglichen. In der Mittagsstunde fand -er Empfang der auswärtigen Brudervereine und der Arbeiter, gesangverein« von Dippoldiswalde und Schmiedeberg im Restau rant zur Schmiede statt. Wie unzählige Male wandt« Ler Blick sich nach oben; besonders wenn Frau Sonne immer und immer wieder einen dunklen Schleier vor daS Antlitz zog. Aber das !
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