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Sächsische Dorfzeitung : 28.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189910287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18991028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18991028
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-28
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 28.10.1899
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älhlische AocheidlG 61. Jahrgang Sonnabend, den 28. Mtoöer 1899 Keuikleton »erden btA Montag, Mittwoch n. Frettaß Mittag angenommen und kostm: diel spalt. ZeUelöPf. Unter Eingesandt: 80 Pf. Abonutmtntß-Emladung. Bestellungen auf die „Sächfische Dorfzeituug" für die Mooate Rovemher und Deeember nehmen alle kaiferliche« Postaustatten und Posterpedittouen, sowie auch alle Laudbrtefträger gegen Voraus, bezahlung von 1 Mark entgegen. Geschäftsstelle der „Sächsischen Norfzeitung". Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dres en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann MüLer in Dresden. — znseraten» A»»atz»eftele»ir Hnvaltdeudank, Haasenstein L Logier, Rudolf Mofse, G. L Daube « Lo. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., ». Sohl, UesselSdorf, Hugo Müchler, Lötzschenbroda u. s. w. „Liebe Mutter, beruhige Dich, blicke nicht so starr. Ich bleibe ja bei Dir, ich gehe ganz gewiß nicht!" wiederholte Alexandra. „Da sollst aber gehen!" fuhr die Mutter auf; „ich habe ihm gelobt, mich in da- zu füg n, was Leo von Plankenstein al- Dein Vormund für nöthig erachtet." „Aber ich gelobte nicht- und bleibe bei Dir l Und ich will nicht, daß man Dich quält und zwingt. Ich lasse mich nicht von Dir entfernen!" . Ein feindlicher, zorniger Blick de- Mädchen» strelfte Natalie. „Wir brauchen Niemand, wir find uns selbst genug! Wo Du bist, da gehöre ich hin." „Gönne Deiner Mutter Zeit, zu überlegen und überlege selbst", sagte die Gräfin ernst und mild. „Bedenke aber auch, daß Du jetzt dm Wunsch Deine- verstordenen Vüer- vernimmst." „Was war er mir denn? Ich kannte ihn ja kaum. Meinem Herzen wurde er früh schon ent- l^Et- Ich liebe nur eine auf der Welt und ba tst meme Mutter." ,. ^bte ihn und liebe ihn noch und süc mich ,st er immer da — immer in der Nähe!" rief Sonia, auf deren bleichen Wangen fieberhafte, scharf °bS-Srenzte, rothe Flecke erschien. „Ich w ll ihn Ungehorsam hinw-gtreiben. Er bi* über da- Grab hinan- wissen, wie ich an ihm hange und wenn ,ch ihm Wort halte, dann « k* auch dann darf er sich nicht ganz los ^Ehen! Ec hat versprochen, daß Geist stet- bei mir weilen wtrd. Aljo geh. grh, es muß situ!" ganz hilflos sein, damit Ihr Euch mit Euren unver langten Thaten der Großmuth brüsten könnt. Aber ich sage: »ein, nein, »ein — und in alle Ewigkeit nein!" „Rege Dich doch nicht auf, Mama!" rief Ale« xandra, beide Arme um ihren Hals fchlingend. „Ich bleibe bei Dir!" „Da hörst Du eS ja: Sie bleibt bei mir! Ueber die habt ihr keine Macht und Gewalt." Traurig stand Natalie da und blickte auf die beiden aneinander geschmiegten Frauen. „Ich wollte Dir Deinen Schatz nicht nehmen, sondern nur in schöner werthvoller Fassung wiedergeben. Du weißt gar nicht, wie viel Dein Starrsinn jetzt zerstört und was seine Folge» sein werden. Aber an eine- muß ich Dich mahnen: an Günther- Wunsch. Ich weiß, daß er ihn in einem Schreiben an Dich hmterlegte. — Aber vielleicht hast Du diese Zeilen niemals ge lesen, wegen Deiner schweren Erkrankung". Sonja befreite sich plötzlich aus der Tochter Um armung und lockerte mit beiden Händen da- silber. weiße, tief in die Stirne fallende Haar. Ihre großen Augen schienen immer noch größer zu werden und doch nichts zu sehen, sondern den Blick nach innen zu kehren. — Sein letzter Wille — die letzten Worte, die er gesprochen hotte in jener Nacht, der ein so grüß- licher Morgen folgte — ja, da« Alle» glaubte fie jetzt zu vernehmen, von derselben müden, klanglosen Stimme gesprochcn. Längst ins Meer der Vergangenheit ge sunkene Stunden tauchten neuerdings auf, zerrissen den Schleier de- Vergessen» und sahen sie vorwurfsvoll an. Sollte denn Günther umsonst gebeten — sollte sie umsonst versprochen haben? . kch dabei nicht um eigentliche Re- bürg- E- hand-lt st« Ausräumung der »"N Spr«b«u«. au! d» sritck- »am Ob«rspr«wald an b!«b«Adu« b->!ebuug«w«ts- SpllMdkrg. Dan«b«n d-i Man kin-r vollständigen R-guUiung de« Sv «lau! und -'n« durchs««-"»-» Sn'woff-rung d-« Ep-^ wofür d« K°»-n°°,anschlag vor- aus 14'/« Millionen beziffert ist. ^Durch Be chluß König Albert'S von Sachsen wird der Hauptmann Graf von «ielmann-egz vom 1. November ab auf ein Jahr unter Enthebung von dem Kommando al» Sbiutant der 4. Infanterie-vrt- gade Nr. 48 und unter Stellung L ia suito der 4. In- sanierte. Regiments Nr. 103 behufs Verwendung al- militärischer Begleiter de- Prinzen Georg Wilhelm, ältesten Sohne- deS Herzogs von Cumberland, Her- zog- zu Braunschweig und Lüneburg, beurlaubt, Graf Bernhard von KielmannSegg wurde am 6. Juni 1866 al- einziger Sohn de- am 6. Februar 1873 ver storbenen königl. hannöverschen Oberstleutnant- Grafen Adolf KielmannSegg, letzten Kommandeurs deS Han- noverschen Cambridge-Di agoner. Regiment«, in Celle geboren. Er wurde am 19. Januar 1886 zum Officier befördert und stand nur kurze Zett in der Front. Nach dem Besuche der Kriegsakademie fungirte er al- Ba- taillons-, Regiment»- und Brigade-Adjutant — Diese Beurlaubung bedeutet die Vorbereitung zum Uebertritte de» Grafen KielmannSegg in herzoglich cumberländische Dienste, denen bereit» der al» österreichischer Geheimer Rath und Fcldmarschallleutnant verstorbene Graf Oswald KielmannSegg angehörte, dessen älteste Tochter gegenwärtig Hofdame der Herzogin von Cumberland ist. O-ft^reird« Ungarn. I« österreichischen ReichSrathe kam eS am Dienstag Nachmittag wiederum zu stürmischen Scenen. Nach dem Schluffe der De batte über die Erklärung der Regierung, wobei von den meisten Parteien der Linken je ein Redner zum Worte kam, während die Redner der Rechten erst später kommen sollten, ließ der Präsident noch den Einlauf verlesen, darunter eine schleunige Interpellation der Czechen über den Erlaß des JustizmtnisterS Kind, linger, welcher, entsprechend der Aufhebung der Sprachenverordnungen, die früheren Anordnungen über die theilweise Zulassung der czechischen Sprache im inneren Dienste der Gerichte wieder aushebt und den ausschließlichen Wiedergebrauch der deutschen Sprache anordnet. Die Interpellation wurde von dem czechischen Schriftführer Horica absichtlich langsam verlesen, um den Czechen Gelegenheit zu einem wüsten Schreien und Toben zu geben; einzelne czechische Abgeordnete drangen bis zur Mmtsterdank vor und bedrohten den Ein Grafengeschlecht. Roman von B. Lorony. (Nachdruck verboten.) (23. Fortsetzung.) „Gewiß, sobald sie Dir zum Bedürfniß geworden, ibn Deine Tochter tritt doch erst in» Leben. Ihr jrde Anregung und Bttehruno. Soll sie denn ive Unwissende bleiben, die den Platz, welchen ihr rvg und Name anweisen, später nicht auszufüllen !imag? Gestatte mir doch, ihr in dieser Hinsicht zu ^ilfe zu kommen und sie in die Welt einzufühnn. Ich «ll es ja so gern und so vorsorglich thun, als wäre k meine eigene Tochter. Wir befinden un- auf der- lben Scholle Erde. Andere Mütter schicken ihre öchter meilenweit fort. Da» muthe ich Dir gar nicht . Du wirst unsern Liebling täglich sehen und Dich »er geistigen Entwickelung freuen können. Lasse un» H vereint an Alexandras Zukunft arbeiten, wie ich 'ch schon fo oft bat. Sieh, da- ist doch ein so Herz- b gemeinte- Anerbieten, daß Du e» wirklich nicht ißverstehen und ablehren darfst. Nicht wahr, in ser Stunde und in der geMeivfamen Sorge für ein Des Wesen lernen wir mt» begreifen?" „O — ja — ich begreife Alle» ganz gut. Du Hu st Deinen Willen durchsetzen und mir mein stet nehmen, um da» wir ja seit fo vielen Jahre» m kämpfen. Ich soll ganz allein, ganz verlassen, Uxptd. u. Redaktion Dee-Den-Neustadt D Meißner Gasse 4. Die Zeitung erscheint Lteustaa, Donnerstag und eannavend früh. Lbauneiuent». Preis: pietteljährl. M. 1M Zu beziehen durch die kaiserlichen Pvst- «chalten und durch unsere Boten. k«i freier Lieferung ins HanS erhebt die Posl »roch eine Ge bühr von Lö Pf. Politische Weltscha«. Deutsches Reich. In Hamburg sand am Dienstag eine große alldeutsche Versammlung statt, in welcher der Krieg England- gegen die Buren tn einem England sehr ungünstigen Sinne besprochen wurde. Man sprach von einem Raubzuge England- tn Südafrika und ein Redner erinnerte daran, daß sich da- deutsche Volk «jemals inniger mit seinem Kaiser verbunden gefühlt habe als zur Zett deS Krügertelegramms. Ferner lourde betont, daß die Diplomatie die deutschen Männer vohl zu thatenlosem Zusehen verurtheilen, aber fie nicht zwingen könne, auS ihrem Herzen eine Mörder grube zu machen und zu verschweigen, daß ihre wärmsten Sympathien auf Seiten der stammverwandten Buren seien und daß fie ihnen von ganzem Herzen den Sieg wünschten. Proteftirt wurde gegen eine etwaige Reise des Kaisers nach England und es wurde gesagt, wenn die berufenen Rathgeber von einer solchen Reise nicht abriethen, so würde „da- deutsche Volk sich der schweren Beschimpfungen erinnern, die seiner Zeit gegen den Kaiser geschleudert worden seien und der Verdächtigungen, mit denen dasselbe Volk, das jetzt in einen frivolen Krieg ziehe, un- aus Anlaß der Haager Konferenz ver folgt habe und würde seinem Kaiser zurufen: Deutscher Kaiser, gehe nicht nach England!" Die Versammlung nahm darauf einstimmig eine Resolution zu Gunsten der Buren an und sandte folgendes Telegramm an den Kaiser: „Sr. Majestät Wilhelm II., Deutschem Kaiser, König von Preußen. Ew. Majestät entbieten ehrfurchtsvollen und aufrichtigen Gruß 3000 deutsche Männer und Frauen, v.-rsammelt in Hamburg zu einer einmüthigen und erhebenden Kundgebung für die im KreiheitSkampfe stehenden Buren. Diese Versammlung ist überzeugt, daß die von Ew. Majestät im Jahre 1896 in dem Telegramm an den Präsidenten Krüger be. kündete Sympathie sür unsere niederdeutschen Stamme-, genossen tn noch höherem Maaße al- damals heute der Stimmung aller national empfindenden Deutschen entspricht. Angesichts der Thatfache, daß der von Ew. Majestät nach Zeitung-Meldungen geplante Besuch Englands als eine Anerkennung der englischen Politik, von den Buren aber als ein Beweis aufgefaßt werden würde, daß fie Ew. Majestät und deS deutschen Volkes Sympathien nicht mehr besitzen, spricht die Versamm lung die unterthänigste Bitte auS, Ew. Majestät wolle geruhen, die Reise nach England bis zu einem Zeit- punkte zu verschieben, der solche Mißdeutungen auS- schlteßt." Im RetchSjustizamt wird gegenwärtig ein ElektrtcitätS-Gesetz ausgearbeitet, das dem Reichstage in der kommenden Sitzungsperiode zu gehen soll. Der Entwurf wird zur Ausfüllung einer durch die Rechtsprechung wiederholt sühlbar gewordenen Lücke in unserer Gesetzgebung, Bestimmungen über die Bestrafung von Diebstahl und Entwerthung elektischer Kraft enthalten, weiter über die Schadenersatz-Ansprüche bei Betriebsstörungen, die von einer elektrischen Centrale auSgehen und alle von dieser Stelle mit elektrischer Kraft gespeisten Betriebe zum unfreiwillige» Feiern nöthigen. Der Entwurf entspricht wiederholt geäußerten Wünschen auS den nächstbetheiligten Kreisen und auch deS Reichstages und dürfte dort mit großer Genug, thuung ausgenommen werden. Freilich sind verschiedene einschlägige Fragen noch vielfach strittig und dürsten namentlich den ReichStagSjuristen den Anlaß zu aus gedehnten Erörterungen bieten, so daß eine glatte Er ledigung des Entwurfs nicht zu erwarten ist. Die Mittheilungen von der angeblichen Niedermetzelung einer deutschen Expedition im Hinterlande von Kamerun können nunmehr mit ziemlicher Bestimmtheit als erfunden bezeichnet werden. Wie unter dem 24. d. Mts. aus London telegraphirt wird, ist bet der dortigen Loglisk Tracking Oompan^ ein Brief ihres Vertreter- tn Rio del Rey vom 19. September eingegangen, in welchem dieser mit- theilt, neuere, ihm zugegangene Nachrichten bewiesen, daß die Eingeborenen in den Mittheilungen, betreffend die angebliche Abfchlachtung einer deutschen Expedition, alles übertrieben haben. Sowohl Leutnant v. Queis als Lohmeyer setcn am Leben; auch seien alle Faktoreien - wieder geöffnet. Nachdem die preußische StaatSregierung bereits 120,000 M. zur Beseitigung der Hoch- § Wasserschäden im Spreegebtete bereitgestellt hat, sollen noch weitere 200,000 M. zu diesem Zwecke zur Verwendung gelangen. Vier Fünftel der Summe wird der Staat zahlen, ein Fünftel die Provinz Branden.
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