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Sächsische Dorfzeitung : 27.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185305271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530527
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-27
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 27.05.1853
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27. Mai L8S3 Nr 21. Freitag, dkemftadt- statten. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redakteur: Friedrich Walther. — Berlag von Heinrich und Walther. Markt, «r. L, in der Ver lags - Srpedi- tion zu haben. Sächsische WmHeiluns H Politische Weltschau. Deutschland. Bekanntlich wurde im Sommer vo rigen JahreS auf Anordnung der Mecklenburg-schwerin'schen Regierung ein katholischer Priester durch Gendarmeriebeglei tung über die mecklenburgische Grenze gebracht, weil er auf dem Gute eines zur katholischen Religion übergetretenen Edel mannes, des Herrn v. Kettenburg, dem bestehenden Gesetze zuwider allerhand geistliche Verrichtungen ausgeführt hatte. Die Sache machte seiner Zeit viel Aufsehen, und es wurden wegen dieses Verfahrens katholischerseits sehr harte Angriffe gegen die mecklenburgische Regierung gerichtet, obgleich die selbe den gesetzlichen Weg überall innegehalten und nur von ihrem Rechte, ultramontane Uebergriffe abzuwehren, Gebrauch gemacht hatte. Eine noch weit größere Wichtigkeit erhielt aber diese Angelegenheit, als Hr. v. Kettenburg wegen Be hinderung in der freien Religionsübung bei dem Bundestage Klage gegen die mecklenburgische Regierung führte und die Bundesversammlung aus diese Klage einging, indem sie sel bige dem Reclamationsausschuß zur Begutachtung übergab, obgleich die Berechtigung hierzu nach dem bestehenden Bun desrechte vielfach in Zweifel gezogen und darauf hingewiesen wurde, daß dem Bundestage kein Entscheidungsrecht über kirchenstaatsrechtliche Differenzen in den einzelnen Bundes staaten zustehe. Diese Competenzfrage ist um deswillen von großer Tragweite, weil, erklärt sich der Bundestag in der Kettenburg'fchen Angelegenheit für berechtigt, eine Entscheid ung zu treffen, dann die von den betreffenden Regierungen entschieden zurückgewiesenen Forderungen der Bischöfe der oberrheinischen Kirchenprovinz, die Eingriffe preußischer Bi schöfe in die Gesetzgebung über die gemischten Ehen und über haupt jedwede Differenz der Ultramontanen mit den Einzel regierungen ebenfalls der Entscheidung der Bundesversamm lung unterliegen müßten. Unter diesen Umständen erregt es nicht geringes Aufsehen, daß, wie unterm 20. Mai aus der Bundesstadt gemeldet wird, der preußische Bundestagsge sandte ganz entschieden gegen die Competenz der Bundesver sammlung in der Kettenburg'fchen Angelegenheit remonstrirt. Aus dem Großherzogthum Baden wird berichtet, daß der dasige Staatsanwalt ermächtigt worden sei, den vielbe sprochenen Proceß gegen den Professor Gewinns auf sich be ruhen zu lassen, ob dadurch die Beschlagnahme des BucheS aufgehoben wird, scheint noch zweifelhaft, ist aber nach dem Wortlaute des Gesetzes zu erwarten. — Aus Süddeutschland wird der Leipziger Zeitung geschrieben, daß eine Grenzsperre Seiten der süddeutschen Staaten jn Aussicht stehe, sobald die schweizerische BtMdesversammlung nicht den Weg der Ver söhnlichkeit und Nachgiebigkeit gegen Oesterreich betreten würde. Wie verlautet, so geht man mit dem Plane um, für nächstes Jahr in München eine Zollverein--Industrieaus stellung stattfinden zu lassen, die um so glänzender aus- sallen dürfte, als die von 1844, da der bi-hprige Steuerverein und Oesterreich sich an ihr betheiligen würden. ES sollte schon früher (1849) eine solche Ausstellung in München veranstaltet «erden, allein die schwankenden Zeitverhältniffe machten die Ausführung des Planes unmöglich. ^ünhehnter Jahrgang. II. «Urarial. Jn Weimar hat am 19. Mai die Vermählung der Prinzessin Amalie mit dem Prinzen Heinrich der Niederlande stattgefunden. — In Altenburg hielt am 21. Mai der Erbprinz Ernst, nachdem vorher seine Vermählung mit der Prinzessin Agnes von Anhalt in Dessau stattgefunden, seinen feierlichen Einzug, wobei die altenburger Bauernschaft durch einen festlichen Aufzug sich besonders hervorgethan hat. — Die von der hannoverschen Regierung vorgeschlagenen Verfassungsänderungen finden besonders deshalb einen erheb lichen Widerspruch, weil dadurch die Adelskammer wieder her gestellt und somit der frühere Einfluß der ritterschaftlichen Partei, den man seit fünf Jahren glücklich beseitigt, einen neuen Stützpunct erhalten soll. Die Opposition gegen dit Vorschläge der Regierung scheint um so nachhaltiger werden zu wollen, je weniger man im Volke Ursache hat, mit der bestehenden Verfassung unzufrieden zu sein. Preußen. Nachdem die Ratification der neu abge schlossenen Zollvereinsverträge allseitig erfolgt sein wird, steht die Abhaltung einer Generalzollvereinsconferenz demnächst m Berlin bevor, wobei die Anträge auf Tarisveränderungen, welche bei Erneuerung der Vereinsverträge zurückgelegt wur den, ihre Erledigung finden sollen. — Selt Kurzem geht daS, wie es scheint nicht unbegründete Gerücht, daß eine engere Verbindung des englischen und preußischen Königshauses vor bereitet wird; man spricht nämlich von einer einstigen Ver bindung des künftigen Thronerben (des ältesten Sohnes deS Prinzen von Preußen (geb. d. 18. Oct. 1831) mit der Prin zessin Victoria (geb. d. 21. Nov. 1840) und sollen die Ver einbarungen hierüber zwischen beiden Königsfamilien schon vollständig gesichert sein. Der Prinz und die Prinzessin von Preußen werden sich nächstens zur Laufe des neugeborenen englischen Prinzen nach London begeben. — Jn Breslau ist vom bischöflichen Capitel der Canoni- cus vr. Förster an die Stelle des verstorbenen Cardinals Frei herrn v. Diepenbrock zum Fürstbischof von Breslau er wählt worden. — Zwei ehemalige katholische Priester auS Böhmen sind in Breslau zur protestantischen Kirche überge treten und haben die Ordination als evangelische Geistliche empfangen, um als Pfarrvicare in Oberschlesien angestellt zu werden. > . ' Oesterreich. Der König von Preußen hat nicht nur an dem österreichischen Kaiserhofe die glänzendste Aufnahme gefunden, sondern auch die Wiener Bevölkerung suchte ihre freudige Theilnahme an diesem für die weiteren Beziehungen zwischen Oesterreich und Preußen nicht unwichtigen königlichen Besuche zu bethätigen. Den Glanzpunct der zu Ehren de* königlichen Gastes veranstalteten Festlichkeiten bildete eine aM 20. Mai abgehaltene große Parade über 30,000 Mann von allen Waffengattungen, wobei der König.von Preußen in einer Anrede an die Generale und höheren Stabsoffiziere an die von dem Kaiser von Oesterreich bei seinem Besuche in Berlin an die preußischen Offiziere gerichteten Worte erinnerte und versicherte, daß die gute Waffenbrüderschaft sich durch die That bewähren werde, wenn eS gelte, „gemeinsam für die höchsten Güter der Menschheit da- Schwert zu ziehen." — Die Verlobung des belgischen Kronprinzen, deS Herzog*
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