Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung : 03.06.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185306033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530603
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-06
- Tag1853-06-03
- Monat1853-06
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 03.06.1853
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r. 22 Freitag, achstschk WmHeitung statten. vierteljährlich 12jNgr. An beziehen durch 3. Juni 1893 La^iu r .'L8> Dkeastadt- Dvesde«, Markt, Nr. 2, in der »er- Lag- - Erprdi- tion zu haben. Ein unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger und Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. ! Deutschland. Die Zahl Derer, welche dem deut schen Baterlande den Rücken kehren, um jenseits des Oceans eine neue Heimath zu suchen, wächst mit jedem Jahre mehr an, und namentlich im südwestlichen Deutschland ist, wie die Resultate der neuesten Volkszählung ergeben, die Auswande rung nicht ohne erheblichen Einfluß auf die Verminderung der Bevölkerung geblieben. So hat z. B. die Bevölkerung des GroßherzogthumS Baden seit dem Jahre 1846 um mehr als 10,500 Bewohner abgenommen, statt daß man ein Wachs thum derselben erwarten sollte; in der bairischen Pfalz hat sich die Einwohnerzahl seit 1849 um 3000 vermindert, in Hessen Darmstadt hat in den letzten acht Jahren die Bevöl kerung fast gar nicht zugenommen, und in Kurhessen nimmt die Auswanderung ebenfalls mit jedem Jahre in auffälliger Weise zu. Neben dieser Wahrnehmung läßt sich ferner nicht verbergen, daß in neuerer Zeit nicht bloS arme und minder bemittelte, sondern nicht wenige wohlhabende und reiche Leute dem Baterlande den Rücken kehren, und man darf sich daher nicht wundern, wenn die Regierungen endlich anfangen, der Auswanderung eine aufmerksamere Beachtung zu schenken, alS dies zeither der Fall war. Wenn man aber, wie dies z. B. in Baiern geschehen, durch polizeiliche Maßregeln die Aus wanderung zu hemmen versucht, indem man das Aushängen von Anzeigen über Reise- und Schiffsgelegenheiten nach der neuen Welt beschränkt, so dürfte dies schwerlich der rechte Weg sein, den Strom aufzuhalten, denn wer einmal auSzu- wandern gedenkt, wird sich dadurch schwerlich davon abhalten lassen und den Weg wohl trotzdem zu finden wissen. Aus Süddeutschland wird wiederholt versichert, daß die bis zum Abbruche deS diplomatischen Verkehrs gesteigerte Spannung zwischen Oesterreich und der Schweiz jedenfalls zu militärischen Maßregeln an der Schweizergrenze führen werde, und daß Baiern, Würtemberg und Baden die Aufstellung von Truppen an ihren LandeSgrenzen bereits beschlossen haben. Eine tatsächliche Bestätigung dieser Zeitungsnachricht fehlt bis jetzt allerdings, wie aber die Sachen gegenwärtig stehen, kann es leicht dazu kommen, wenn nicht die drohende Lage der Dinge im Oriente ein weiteres Borschreiten gegen die Schweiz für den Augenblick zur Vertagung bringt. — Be kanntlich haben die Jesuiten vor Kurzem ihren General durch den Tod verloren; wie süddeutsche ultramontane Blät ter berichten, gehen die Jünger Loyola'S, deren Actien be kanntlich in den letzten Jahren wieder bedeutend gestiegen find, damit um, am 15. Juni eine Generalversammlung zu halten, um ein neues Oberhaupt für den Orden zu wählen. — AuS Baiern wird angeblich auS guter Quelle ver sichert, daß die von dem letzten Landtage modificirte Gerichts verfassung nun doch nicht zur Ausführung gelangen soll, in dem der König die erforderliche Genehmigung hierzu versagt, vielmehr die Vorbereitung neuer Vorlagen für den nächsten, am Schluffe diese- JahreS zusammentretenden Landtag unge ordnet hat. — Die bairische Regierung hat in diesen Tagen mit Sachsen-Koburg einen Vertrag über den Bau einer Ei senbahn von LichtenfelS (zwischen Kulmbach und Bamberg) ^mhehnter Jahrgang. II. Snartal. nach Eisenach abgeschlossen. — In Eisenach halten gegen wärtig die Mitglieder der deutsch - evangelischen Kirchenregi- mente Conferenzen, und eS ist namentlich ein schon auf der vorjährigen Versammlung beschlossener Entwurf eines Kirchen gesangbuchs für das evangelische Deutschland, welcher die Ver- ammlung zunächst beschäftigen wird. Wie die Zeitungen ver- tchern, geht man damit um, vorzugsweise die alten Gesang-' mchlieder auS dem 16. und 17. Jahrhunderte wieder zur Geltung zu bringen, wie denn überhaupt die streng kirchliche Partei, an deren Spitze vr. Harleß auS München steht, ei nen besonderen Einfluß bei jenen Berathungen gewonnen zu haben scheint; doch fehlt eS auch nicht an vermittelnden und freisinnigen Elementen, welche den allzu orthodoxen Bestre bungen mit Entschiedenheit entgegentreten werden. Im All gemeinen glaubt man, daß es sehr schwer halten wird, die . geistlichen Herren unter einen Hut zu bringen und so prak tische Resultate jener Conferenzen zu erzielen. Um sich einigermaßen einen Begriff von den kolossalen Dimensionen zu machen, zu denen gegenwärtig die Geldspe- culation angewachsen, sowie von den beträchtlichen Kapitalien, über welche die Speculanten verfügen, muß man wissen, wie es bei der in diesen Tagen stattgefundenen Begründung der neuen Braunschweiger Bank zugegangen ist. Das Stamm kapital war auf 2 Mill. Lhlr. bestimmt und innerhalb dreier Stunden waren 224 Mill, gezeichnet. Noch vor Ausgabe der Bankscheine wurden die Actien mit 20 Procent Gewinn bezahlt und der Zudrang war ein ungeheuerer. Da von dem Di- rectorium ausdrücklich bestimmt worden war, daß namentlich auch die kleineren Zeichnungen der weniger bemittelten Bür ger Braunschweigs berücksichtigt werden sollten, machten sich reiche Kapitalisten, namentlich auS Berlin, an die Braun schweiger Handwerker und boten ihnen, indem sie zugleich die nöthige erste Einzahlung Übergaben, zwei Thaler für die Zeich nung einer jeden Actie, so daß mancher arme Braunschweiger mit leichter Mühe ein gutes Geschäft gemacht hat. — In Bremen regt man sich jetzt, so vielfach die- auch zeither abgeläugnet wurde, sehr lebhaft für den Anschluß an den Zollverein; der dafige Gewerbeconvent hat eine besondere Ein- I gäbe an die Gewerbekammer gerichtet, um diese zu energi schen Schritten bei dem Senate in obigem Sinne zu veran lassen. — Diejenigen, welche etwa einen Ausflug nach Ham burg unternehmen und dabei Holstein oder Schleswig besu chen wollen, machen wir darauf aufmerksam, daß die däni schen Behörden dort Niemanden mit einer Paßkarte zulaffen, sondern einen Paß al- Au-wei- verlangen. Dagegen kann man mit einer Paßkarle daS ganze Königreich Dänemark bereisen; nur in den deutschen Herzogtümern findet jene Ausnahme statt. Preußen. Die Auswechselung der Ratificationen der Zollvereinsverträge ist nun durchgängig erfolgt; > gleichzeitig erfährt man, daß sowohl auf die Herabsetzung der Getreide- zölle wie der Eisenzölle angetragen werden wird, und e- un terliegt im Vorau- keinem Zweifel, daß diese Anträge zur Annahme gelanaen. Nach einem in diesen Lagen erschie nenen Gesetze dürfen in Preußen vom 1. Juli d. I. an ju gendliche Arbeiter nur nach zurückgelegtem 10. und vo»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite