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Weißeritz-Zeitung : 14.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193207146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19320714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19320714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-14
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.07.1932
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Donnerstag, am 14. Juli 1932 98. Jahrgang Nr. 163 vor keLirksaussclkuk Der verrrltslsg Anzeigenprel«: DI« 42 Millimeter breile Pelltzell» 20 Reichspfennig». Eingesandt und Reklamen 60 ReichSpsennige Bezugspreis: Für einen Monat 2- NM. mit Anträgen; einzeln» Nummern 10 Rpfti- :: Gemelnde-VerbandS-Girokonto Nr. » » Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. «VS Postscheckkonto Dresden 125 48 Weitzeritz-Zeiwng Taaeszeümm rmö Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg U.A. r-v - . ^ock xanr unter clem Linciruck 6es tiekckmerrlicken, fast unersetrlicken Verlustes stekencl, cien cier gesamte kerirk äer ^mtskauptmannsckaft vippolciiswalcle äurck cias Hinsckeicien seines fükrers, cles Herrn Lmtsksuptmsnn V. 6. plffNltr erlitten Kat möckte 6ie kerirksvertretunZ äem Verblickenen nockmals 1l6r2ll6kSi ÜLNlcSN kür alles, was er in nakeru ISjakrixem rastlosen uncl erkolL- reicken wirken uncl Lckakken für seinen ikm ans tterr Lewscksenen kerirk Zetan Kat. In cien clurckweZ seligeren uncl ernsten weiten seiner ^mtstätiZkeit Zalt sein stetes Ötüken nur clem Wokle cles kerirks, cler berirlcsZemeinclen uncl fieren kevvokner. 8ein klame cvircl mit clem Leriric enZ verbunclen uncl er selbst unvergessen bleiben. Vippolfiiswalfie, am 13. juli 1932. LerllildtS „B MMs Das Konkursverfahren über den Nachlaß des am 22. 12. 1920 verstorbenen Getreide- und Futtermilielhändlers Hermann Georg Scheumann In Höckendorf Nr. 60 c wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. K 24/29, Nr. 9. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 7. Zull 1932. Straßensperrung. Während des Schützenfestes (17. bis mit 19. Juli 1932) werden die Etraßenzugänge nach der Aue für allen Fährverkehr gesperrt! Das Mitführen von Fahrrädern auf dem Festplahe Ist ver« tote«. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Dippoldiswalde, am 12. Zull 1932. Der Stadtrat. Schwind, stellv. Bürgermstr. Versteigerung. Freitag, den 15. Zull 1932, mittags 12 Uhr, sollen ImLGast- hof Obercunnersdorf 1 MetaSdrehbank und 1 Bohrmaschine öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. ; könne uns selbst ernähren. Luxus (Bananen usw.) könnten wir uns nicht leisten. Wir müßten uns darauf einliellen, daß wir arm geworden seien, in der Familie, in der Gemeinde, im Staate. Was sei da gesündigt worden, beispielsweise in Dresden, das Heuke 26V Millionen Schulden habe usw. Menu die DNVP. im Reichstage wieder maßgebenden Einfluß erhalte, stehe zu erwarten, daß das Leben in Deutschland wieder Zweck erhalte! — Anhaltender Bei fall bewies beiden Rednern die Zustimmung der Zuhörer. Bau meister Hinkelmann dunkle herzlich und schloß die Versammlung mit der Bitte, am 31. Zoll der DNBP., der Partei der Sachlich keit und Nüchternheit, der Partei der reinen Weste, die Stimme zu geben. Dippoldiswalde. In der Zeit vom 9. Juli bis 16. August veranstaltet das Hygienemuseum in Dresden in seinen schönen Räumen eine Sonderschau unter dem zeitgemäßen Titel „Ferien zu Hause". Auch unsere Stadt hat dort eine Koje zur Werbung belegt. Die Hauptwand zeigt in schwarzer, großer Schrift den Stadtnamen, darunter das farbige Stadt- ! wappen, ferner den Hinweis: ,Fuft, Wald, Wasser, Land schaft bringen Ihnen bestimmt Erholung". Diese Schrift ist verteilt zwischen drei photographischen Vergrößerungen, die einen Blick vom Berreuther Berg, das Innere der Nikolai- : kirche und den schönen Rathausgiebel zeigen. An der rechten Seitenwand der Koje hängt ein Bild mit dem prächtigen Blick auf das Schloß von der Bahnhofstraße und als Werbe text: „Behagliche und vorzüglich bewirtschaftete Gaststätten > sorgen für Ihr leibliches Wohl. Bus und Bahn bringen Sie ! bequem, rasch und billig in unsere schöne Heimat". Die linke Seitenwand trägt ein Bild mit dem Schloßmotio von der Rosengasse und als Tert: „Die Stadt an der herrlichen Tal sperre Dippoldiswalde-Molter. Nikolaikirche, einzigartige» Bau? denkmal aus dem 13. Jahrhundert. Auskünfte durch den Heimat- verein". Bor der Hauptwand steht ein mit Rupfen bespannter Tisch, auf dem die Werbefaltblätter des Heimatvereins zur Entnahme für Interessenten ausliegen. Die Ausgestaltung der Koje, die ja in wenigen Tägen bis zur Eröffnung der Aus stellung fertiggestellt sein mußte, übernahmen Maler Gerhard Delang und Lehrer Gößel. Das Ganze wirkt in seiner ein heitlichen grau-schwarzen Abstimmung recht vornehm, und der Leiter der Ausstellung, Dr. Neubert, sprach sich sehr an erkennend über die geleistete Arbeit aus. Hoffen wir, daß die Bemühungen des Stadtratrs, den Fremdenverkehr in unserer Stadt zu heben, von rechtem Erfolg gekrönt sein mögen. — Die Landsmannschaft Dippoldiswalde und Umgegend in Dresden konnte zur besonderen Freude aller am SoMi- abend, dem 9. d. M., ihren Heimatabend einmal bei unserer ersten Herbergswtrtin Landsmännin Meta Heinrich geb. Loßner im Restaurant „Schon zenparl" Ecke Gutzkow—Rabenerstraße, abhalten. Der Abend war trotz der zugkräftigen Vogelwiese und der unheimlichen Hitze sehr gut besucht. Nachdem der im letzten Monat in der Heimat Verstorbenen in pietätvoller Weise gedacht worden war, wurde als Wichtigstes bekannt gegeben, daß das 5. Stiftungsfest am I. Oktober in den Räumen der Johannisloge „Zu den drei ehernen Säulen", Bautzner Straße 19, gefeiert wird. Der gekürzte geschäftliche Teil wurde bald geschlossen. Dann gab man sich heimatlichen Erinnerungen und Betrachtungen hin, so daß der gemütlich verlaufene Abend so recht im Zeichen der Heimattreue und -liebe stand. ans »er Tiefe Ler Not immer nur aoffteiaen, Weiler: Vorautsehun ' — - - - des Pmzen Volk«» ist Lie st , lang Les deutschen Bölkes kann nur Leannen mit , „ „ Ler Kriegsschuldlüg«.) Aber Freiheit und Ehre kann man niemals gescheukt bekommen, die muß man haben. Also wir werden immer nur s» viel Freiheit und Ehre unb auch nur soviel Frieden hckden, wie wir mit der Waffe In L»r Hand verteidigen können. Ma» beschäftig« sich doch einmal in dieser Richtung mit all den internationalen Verhandlungen; was ist aus dem deutschen Volke geworden. Die DNBP. lehnt das Ergebnis von Lausanne In vol lem Lmsange ab und zwar in »rfier Linie nicht ans finanziellen, smKern «ms politischen Grtknden. E» darf nicht heißen: „Wir können nicht mhlen!" sondern »s muß heißen: „Wir AMge Äe^ut st^ a^d«^ Di" deuffche Regierung hak sich in Lausanne bester g«hallen, als wir das ge- , wohnt waren, ober sie konnte nicht zum Ergebnis kommen, weil sie I die Frage nicht gleich von vornherein als politische, juristtsche be handelte, sondern als finanzielle. Damit ist der Vertrag von Lau sanne nicht neue Politik, sondern nur Fortsetzung der alten. In Frankreich behandelt man die ganze Angelegenheit als politische. Wie alle Welt wußte, daß wir niemals die 35 Milliarden des Noungplanes bezahlen könnten, so weiß sie auch jetzt, daß wir die drei Milliarden nicht bezahlen können, weil das gar nicht möglichist. Geld ist nur das äußere Zeichen für wirtschaftliche Vorgänge, für Waren- und Leistungsaustausch. Der Widersinn der Tribute liegt nun darin, daß wir Geld schaffen sollten, daß man uns aber den Waren- und Leistungsauslausch verwehrte. Die Zerstörang der wirtschaftlichen Beziehungen ist die Folge. Wir haben ja auch nicht mit Geld von uns bezahlt, sondern mit geborgtem. Die Tribute sind ein« Vergewaltigung wirtschaftlicher Naturgesetze. Wenn jetzt gesagt wird: „Mir zahlen keine Tribute mehr, sondern einen Beitrag zum wirtschaftlichen Miederaufbau Europas!" so muß man sich doch fragen, worum gerade das ärmste Land das tun muß, warum nicht Frankreich etwas dazu zahlt? Also doch Tribute! Nun must aber noch eins gesagt werden: Das Problem, um das et sich in Wahrheit handelt, ist noch gar nicht angeschnitten, das sind die 23 Milliarden Privat schulden. Mir sind, äußerlich gesehen, den Boungplan los, aber der Schvld«ndienst für olfige Schulden erfordert jährlich 1'/, Mlliarden. DoS können wir nicht zahlen! In nächster Zelt wird'man das Stillhalteabkommen behandeln. Die DNVP. fordert, daß der Gläubiger einen Vergleich abschließt (40—50 streicht), für den Rest zunächst einen längeren Zahlungsaufschub und dann niedrige Zinsen und eine lang« Zahlungsfrist (vielleicht 100—150 Jahre) zubilligt. Das kann der Gläubiger auch; denn er hat uns aus politischen Gründen zum Schuldner gemacht. Solche Regelungen sind ja auch nicht» Neues. In diesen Fragen stimmen DNVP. und NSDAP. Kberein, wat man in Wirtschaft- lichen Frag«» nicht sagen ha»n. Wenn die DNVP. die M«hr- hastigkelt fordert, so nicht etwa, um so bald als möglich löse«- ' schlagen, sondern aus moralischen und politischen Gründen. — Di rekt anschließend erPelt der zweite Redner des Abends, Ingenieur Ackert, Dresden, das Wort, der unter der Ueberfchrift „Her- an« aus dem Sumpf!" u. a. nasführte: Wenn jetzt LieSPD. in großen Plakaten den Reichskanzler v. Papen anareife wegen der drei Milliarden, so sei das eigentlich eine Unverschämtheit b«i der früheren Stellung gerad« dieser Partei zur Erfüllungsvolilik. Er läse in Mahlzeiten gern da«, was gelegentlich früherer Wahlen > geschrieben wurde. So sei ihm jetzt auch ein Erlaß Noskes in die ! Hand gekommen: „Wer mit Waffen in der Hand betroffen wird, ' wird erschaffen!" Das habe damals geholfen und scheine auch heule angebracht. — In den letzten 13 Jahre» seien wir in Deutsch- : land eigentlich alle zusammen verrückt gewesen, deshalb hätten I wir heule nicht« mehr. Nach einem verloreuen Kriege habe da« § deutsch« Volk sich eingebildet, besser leben zu können al« vorher. Ma» verkürzte die ÄrbeikSzeil und wollte auf Ler anderen Seile Tribute zahlen. Avch da« Bürgertum machte mit, ihm fehlte die Zivilkourage. Die Folge war die Inflation, man hatte mehr ver braucht alt erzeugt. Mit der Rentenmark fristen die Besinnung zu kommen. Aber da« hielt nicht an. Jetzt kam die Steuer- schraube. Man verlebte da« Betriebskapital. Und heute fitzen die Leute da und haben keine Arbeit. Sechs Millionen ErwerbS- - , ... rr^ken werden. Damit aber muß das Geld imm«r Zeiten gilt, ist: Lin Volk kann weniger werden. Und da gibt «S noch Leute, die da« für richtig mer nur aufsteigen, wenn e« frei ist. halben: der marxistische Geist. E« ist bedauerlich daß auch da» a der Freiheit bet Linzelmenschen wie Bürgertum zum Teil mitgemacht ha«. Auch die NSDAP, habe Ehre! (Also jede Auiwärlsentwicke- manche« davon in ihrem Programm. Redner beschäftigte sich dann kann nur beginnen mit der Beseitigung längere Zeit mit dieser Partei und kam dabei zu dem Schluß, daß " e« nicht günstig für unser Vaterland sei, wenn die NSDAP, di« allein regierende werde. Deshalb solle jeder dafür sorgen, daß die DNVP. so stark werde, daß ohne sie nicht regiert werden könne. Befänden sich in ihren Reihen doch viele Männer, die schon her vorragende« geleistet hätten. Experimente aber könnten in Deutsch land wirklich nicht mehr gemacht werden. Die NSDAP, habe das Volk einmal aufgerüttell, das sei kein Fehler, manche« aber gefalle ihm an ihr nicht. Er hoffe, daß wenigsten« die älteren Wähler, die Ueberlegteren, doch noch unterscheiden können und be urteilen, wa« ist. Eine große Gefahr sei die arbeitslose Jugend, die WrUrr Mr morgen; Zettweise auffrischende Winde au« West bi« Nord; nur vor- -lamal E Io l'lstungMhs« sei, w,^«. wieIkre ENera. T«obo toruH,. Pir Dippolbltwalde, 14. Just. Der Reigen der öffentlichen ReichstagSwahlversammlunäen ist eröffnet. Für gestern abend halt» die Deutschnatconale BolkSpartei nach der -ReichSkron«" geladen. Baumeister Hinkelmann eröffnete die Versammlung und gab das Wort sofort bem hier al« Redner feil Iahrtn bekannten Landtagsabgeordneten Tögel, der zu seinem Thema „D«»kschnationarer Frelheikskampf" n. a. stunde« -»«führte: Die Entwicklung de« deutschen Schicksal« ist am»w«hr soweit gegangen, daß Entscheidungen fallen müssen. Di« blutigen Kämpf« lm Innern fordern Grundsätzliche«. Entweder ist da« deuffche Volk, soweit e« national ist, imstande, Deutschland »och Z» retten, oder e« kommt »in bolschewistische« Deutschland. I Desha» hak die RrichStagSwahl grundsätzliche und schicksalhafte Bedeutung. Sie ist möEcherweise der letzt« Versuch, da« Baler- land auf gesetzmäßigem Wege zu retten. Kommt ein Reichstag zu stande wie der preußische Landtag, dringt die DNVP. mit der 4LSDAP. nicht durch dann ist diese Rettung nicht möglich Di« DNVP. will M«irrl«i: Wir müssen «in frei«» Volk werd«», und wir müssen zu einem neuen Staate kommen! Also nach aasten Freihelkspolilik, nach innen Staatspolitik. Anfer Elend ist »ich« unabwendbare« Schicksal, sondern durch von un« gemachke Fehler heraufbeschworen. E« hat sich zwangsläufig entwickelt au« der Politik seil 1018. Di« zwei Haupturfachen sind di« Erfüllung«. Politik und der Stoat«sozialctmu«. Die Machthaber von 1918 zer- , »rachen da« „Gewordene" mit der lleberzeugung, man brauche nur Li« Mehrheit und könne dann den Staat nach einem Partei programm formen. Man hatte vergessen, baß Ler Staat und alle«, wa« un« umgibt, sich nur beeinflussen läßt, wenn man die orga nischen Gesetze beachtet, au« denen heraus alle« das entstand. Man . glaubte, »insach mechanisieren z» können. Da« erst« Grundgesetz, lose müssen erhallen werden. Damit aber m u Las für all« Völker und alle Zelten gift, ist: Ein Volk kann weniger werden. 7
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