Deutsche Uhrmacher-Zeitung

136 Deutsche Uhrmacher-Zeitung No. 17 Briefkasten. Antworten. Zur Frage 2913. Vorzeichnen von Monogrammen. Um Monogramme und dergl. recht gleic-hmässig auf mehrere silberne Löffel vorzuzeichnen, schneide ich ein Stück Papier genau in der Form des Löffelstiels (oder hei gravirten Löffeln in die Foim des Schildes, in welches das Monogramm kommen soll) und zeichne auf dieses Papierstückchen recht schön das zu gra- I virende Monogramm. Die so erhaltene Schablone bestreiche ich auf der Rück- seite dünn mit Druckerschwärze. Klebt man nun dieses Papier, mit der ge schwärzten Seite nach unten, an den Ecken mit Wachs auf die Löffel und zeichnet mit einem Bleistift das Vorgezeichnete nach, so wird man sämmtliche Monogramme volkommen gleich erhalten. Ich habe mit einer Schablone schon 3 Dtz. egal zu gravirende Löffel vorgezeiohnet. Etwaige Verzierungen der Buch staben zeichne ich nicht erst vor, sondern bringe selbige nach Augenmass an. 0. Klinkmüller, Meissen. Zur Frage 2917. Regulator werke, die am Werkgestell drehbar sind und die Marke ,.geflügeltes Fass“ mit den Buchstaben C. S. tragen. Fragliche Regulatorwerke fabrizirt die Uhrenfabrik von Christ. Stähle, Schwenningen (Schwarzw.) Johs. Eppinger, Schwenningen. Diese drehbaren Re ? ulatorwerke werden von Chr. Stähle, Uhrenfabrik in Schwenningen (AVürttbg.) angefertigt. Der Unterzeichnete ist Inhaber des Patents. C. Hübner, Uhrmacher, Flensburg. Zur Frage 2919. Rolljalousien. Sichere Rolljalousien erhält der Fragesteller durch die Akt : engesellschaft für Eisen- und Wellblechkonstruk'ion in Berlin N., Schönhauser Allee 66, woselbst er auch alles Nähere über Preis, Stärke des Blechs etc. erfährt. W. A. Zur Frage 2920. Echt italienische Oearina. Nachstehende italienische Fabrikanten iäbriziren Oearina: Emanuele Ghezzi in Mailand; Luigi Silvestri in Camisano Vicentino; Luigi Avalli in Cremona. R. Wüstner, Gruna. Znr Frage 2921. Telephondraht über die Strasse zu spannen. Ohne behördliche Eilaubniss war es niemals gestattet, einen Telephon- oder Telegraphendraht quer über die Strasse zu spannen; neuerdings ist es gänzlich verboten worden. Komplete Telephone erhalten Sie bei Herren Mix & Genest oder Herrn. Hannemann, Beide in Berlin. S. G. Zur Frage 2922. Antike Spindeluhr mit nur einem Zeiger. Die fragliche Uhr ist zweifelsohne aus der Zeit Ludwig XIII. (1610—1643). Ueber den Werth der Uhr lässt sich, ohne sie zu sehen, schwer etwas sagen, doch glaube ich, dass ich mindestens 100 Mark dafür geben könnte. Ein sendung per Einschreibebrief wäre unerlässlich. C. Maifels, Frankfurt a. M., Götheplatz 11. Zur Frage 2923. Werth einer Virgule-Uhr. Die Uhren mit Virgule-Hemmung stammen durchweg aus der Zeit von 1790—1820, und so dürjte der erwähnte Uhrmacher, Paul Georg in Berlin, um die gleiche Zeit in Berlin gelebt haben. Die meisten Uhren dieser Zeit haben keinen erheblichen Kunst- oder Alterthumswerth, sodass d,e fraglicho Uhr mit ein paar Mark über ihren Goldwerth bezahlt sein dürfte; sie dürfte daher kaum das Einsenden lohnen und am besten eingeschmolzen werden. C. Marfels, Frankfurt a. M., Götheplatz 11. Zur Frage 2927. Silberne Spindeluhrgehäuse. Ich liefere silberne Gehäuse zu Spindelrepetirwerken mit Drückereinrichtung zum Preise von 12—15 Maik per Stück je nach Grösse der Werke. J. B. Pelissier, Taschenuhrgehäusefabrik, Hanau. Zur Frage 2928. Annahme und Ausgabe von Reparaturen am Sonntag. Das Gesetz über die Sonntagsruhe ist in seinen einzelnen Bestimmungen so wenig piäcis gehalten, dass die Auslegung derselben seitens der zuständigen Behörden an verschiedenen Orten vielfach eine verschiedene ist. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, beschäftigt sich deshalb der Bundesrath mit einer neuen Gesetzesvorlage als Nachtrag zum Gesetz über die Sonntagsruhe, in welchem die Ausführungsbestimmungen so genau präcisirt werden sollen, dass danach im ganzen Deutschen Reiche e ; ne einheitliche Ausführung des Gesetzes Platz greifen kann. Wir werden, sowie etwas Bestimmtes über die Resultate dieser Vorarbeiten vorliegt, auf die Angelegenheit zurückkommen und empfehlen Ihnen inzwischen, die Annahme und Ausgabe von Reparaturen am Sonntag auf diejenigen Stunden zu beschränken, in denen der Laden offen sein darf. D. Red. Fragten. Frage 2930. Welchen Werth hat ein silbernes Geldstück in Grösse eines Thalers und folgender Prägung: Zwei gekreuzte Marschallstäbe mit 4 Kronen und der Inschrift „Mar. Theresia D. G. R. imp. Germ. Hung. Boh. Reg.“; auf der Rückseite: Ein Adler und die Inschrift „Arch. Austr. Dux. Burg. Brab. Com Fland. 1766 “ — Im Voraus besten Dank. Ph. M. i. A. Frage 2931. Hat einer meiner Herrn Kollegen schon Erfahrungen mit der von der Firma Heim. Hannemann in Berlin empfohlenen „Konversations-Kapsel“ gemacht? Ist dieselbe empfehlenswerth, und bis zu welcher Entfernung ist sie brauchbar? C. H. i D. Frage 2932. Von der Firma G. Schössler in Magdeburg wird ein vorzüglich funktionirendes Mikro-Telephon offerirt zum Preise von M. 12.50 ä Station. Ist diese Konstruktion einem der Herren Kollegen bekannt? Wenn ja, ist dieselbe zuverlässig und empfehlenswert!) ? — Für gefall. Auskunft zum Voraus besten Dank! C. H. i. D. Frage 2933. Kann mir einer der Herren Kollegen eine vortheilhafte Bezugs quelle für chemisch reines Gold angeben, und wie hoch stellt sich dasselbe im Preise bei Entnahme eines Kilogramms? 0. R i. R. Frage 2934. Von wem kann man die feinen Luxusuhren (Wand- und Stutz uhren) beziehen, welche in Form von Krügen, Leuchtern, Thürmen, Panzer rüstungen (letztere mit einfachem Amerikanerwerk) gearbeitet sind? R. Sch. i. B. Frage 2935. Ist es einem der Herren Kollegen bekannt, ob es ein Uhr macherwappen giebt, und wie ist die Zeichnung desselben? E. B. i. R. Frage 2936. Bei einem Böttcher’schen Telephon (aus der Fabrik von Schäffer & Montanus, Frankfurt a. M) kommt es häufig vor, dass die Ueber- tragung eines Gespräches anfangs ganz deutlich geschieht, dann immer unklarer, und schliesslich ganz unverständlich wird. An der Leitung und den Schalt apparaten kann der Fehler nicht liegen, da sich derselbe auch bei direkter Ver bindung der Sprech- und Hör-Telephone zwischen zwei benachbarten Zimmern zeigt. Welcher Art kann wohl der Fehler sein? H. J. B. i. R. Frage 2936. Wer fabrizirt Taschenuhren mit der Fabrikmarke «Schiffsanker mit den Buchstaben J. A. C.»? Im Voraus besten Dank. L. B. i. Chr. Frage 2937. Wer liefert oder feitigt schnell und billig Aufzugkronen für Taschenuhren aus ganz massivem Silber oder Gold? P. P. i. Gr. Frage 2938. Wo bezieht man Wagenuhren in Lederetui? G. St. i. N. Frage 2939. Wer fabrizirt Bein - Chätelaines und Bein - Breloques in ver schiedenen feinen Ausführungen? J. Ch. II. i. AV. Frage 2940. Wer fabrizirt Chätelaines aus Nickel mit Perlmuttereinlage, nebst Messeranhängern oder Cigarrenabschneidern ? J. Ch. H. i. W. Frage 2941. Aus welchem Grunde benutzt man bei Starkstromleitungen z. B. für Kraftübertragung, nicht die Erde, sondern einen besonderen Draht zur Rückleitung? M. D. Frage 2942. AVerden auch für Uhren Opalzifferblätter angewendet, wie dies für Manometer der Fall sein soll, und von wem erhält man dieselben ? Für gefl. Auskunft im Voraus besten Dank. G. i. M. Frage 2943. Wer ist der Fabrikant der ganz billigen Pendulettes-Uhren in Faqon der amerikanischen Wecker, aber ohne AVeckerwerk? A. D. F. Korrespondenzen. Hrn. H. & E. i. H. Reparaturbücher von R. Felsz, zu beziehen von W. H. Kühl’s Buchhandlung, Beilin W. 8 oder diejenigen von Gustav Schiemank in Kötzschenbroda. Hr. R. E. i. N. Wenn Sie derartige Taschenuhren beziehen wollen, so müssen Sie sich natürlich an die in jenem Artikel genannte Firma Dürrrstein & Cie. in Dresden wenden, da ja Hr. Borgel nur Gehäusefabrikant ist und keine fertigen Uhren liefert. Hr. M. K. i. St. Zum Einkiiton der Gläser benutzen Sie am besten zähen Fischleim, der nicht abbröckelt; auch Wachs oder Glaserkitt leisten gute Dienste. Hr. L. H. i. G. Bedauern, Ihrem Wunsche nicht entsprechen zu können, denn an der Beantwortung jener Frage haben ausser dem Fragesteller noch viele Andere Interesse. Hr. W. PI. i. R. Spreizfedern: E. Lohan, Görlitz und H. Heid, Bockenheim - T Gummizwingen: Francois Fonrobert, Gummiwaarenfabrik, Berlin W., Friedrich strasse 61. Hr. J. B. R. i. IV. Um die Saitenverbindungen, sogen. «Saitenschlösschen» dauerhaft an der Saite zu befestigen, drehen Sie jedes Ende der Saite, nachdem es flach abgeschnitten ist, soweit in einen der beiden Theile des Schlösschens,, dass es auf der inneren Seite des letzteren um 1—2 mm vorsteht; diese vor stehenden Enden werden alsdann mittelst eines glühendon Drahtes oder einer Stichflamme etwas angesengt, wodurch sich am Ende der Saite eine Art Kopf“ bildet, der das Ausrutschen der Saite aus dem Schlösschen sicher verhindert. Freundl. Gruss! Hr. E. Gr. i. M. Natürlich muss jede Taschenuhr, falls es sich nicht um eine Glashütter oder Schweizer Uhr allerfeinster Qualität handelt, vor dem Ge brauche abgezogen werden. AVird diese Arbeit geschickt und äusserst sauber ausgeführt, so kann Niemand «beim Gehäuseöffnen» sofort erkennen, ob die Uhr schon abgezogen ist oder nicht. Erst nach dem Zerlegen der Uhr kann man dies unzweifelhaft feststellen. Hr. J. G. M. i. S. Die betreffende Frage ist nun schon in zwei Nummern ausreichend beantwortet. Besten Dank. Hr. R. W. i. G. Besten Dank für gefl. eingesandte Antworten. Die erste haben gern aufgenommen; bezüglich der zweiten verweisen Sie auf obige Notiz, Hr. G. Scb. i. Z. Bei M. AV. Berger, Barometerfabrik in Berlin N. r Kaiserstrasse 34 oder Otto Bohne, Berlin S., Prinzenstrasse 90. Hr. E. H. i. R. Ein Lehrbuch über Reparaturen an Goldwaaren ist uns nicht bekannt. Vielleicht dient ihren Zwecken das Buch «Der Goldschmied» von Johs. Pritzlaff, Dresden 1882 oder das «Hilfsbuch für Uhrmacher bei Durch führung von Goldwaaren-Reparaturen» von Karl Titzer, Uhrmacher in Teschen, östr. Schlesien. Ersteres erhalten Sie durch AV. H. Kühl’s Buchhandlung in Berlin W. 8, letzteres vom Verfasser. Hr. M. B. i. H. Mit bestem Dank für Ihre gefl. Mittheilung theilen Ihnen mit, dass wir uns an geeigneter Stelle nach dem betr. Patentinhaber erkundigt haben und bald in der Lage zu sein hoffen, Ihnen mit zuverlässiger Auskunft zu dienen. Hr. G. M., hier SO. Gewünschte Figuren erhalten Sie wahrscheinlich in der Musikwerkfabrik von E. Karrer-Hoffmann, Teufenthal (Schweiz). Hr. J. P. i. Tr. Gefl. eingesandte Antwort eignet sich nicht zur Aufnahme, indem ja der Fragesteller etwas ganz Anderes wissen will. Hr. A. H. i. H. Zeigerwerke: C. Theod. AVagner in AViesbaden. — Kleine Dynamomaschinen und Motoren dazu: C. & E. Fein, Stuttgart oder S. Schuckert, Nürnberg Hr. E. Sp. i. Cr. Für angegebenen Zweck eignen sich am besten flache Gummischeiben, die über den Bügel der Uhr gezogen werden; dieselben erhalten Sie in jeder grösseren Gummiwaarenhandlung, z. B. der von Fr. Fonrobert, Berlin AV., Friedrichstrasse 61. — Taschenuhrschützer liefern Ihnen ferner Remus & Cie. in Halle a. S. Hr. A. H. i. 0. AVenn Sie richtig verfahren, wird das Glas zwischen den. Korkscheiben nicht rutschen. Sie müssen zuerst aus freier Hand und dann mittelst eines an der Auflage angelegten Bürstenstiels sowohl die Korkscheiben wie das Glas genau rund richten und, nachdem dies geschehen, den Korkdrehstift nochmals zwischen den Broschen des Drehstuhls festspannen, wobei Sie am besten die Klemmschraube des Reitstocks (nicht der Brosche) lösen, weil Sie diesen weit fester andrücken können, als die Brosche Das Schleifglas muss angefeuchtet und darf nur wenig angedrückt werden. Sorgen Sie dafür, dass alle Klemmschrauben am Drehstuhl wirklich fest angezogen sind, so ist ein Verschieben des geschliffenen Glases unmöglich. Hr. R. Sch. i. Br. Fragliche Schaustücke, bewegliche Lokomobile etc. liefern die Uhrenfabrikanten Diette & Hour in Paris. — Die andere Frage ist aufgenommen. Hr. E. B. i. Riga. Den Spiralsucher erhalten Sie in jeder grösseren deutschen Fourniturenhandlung; event. wenden Sie sich direkt an Herren Koch & Cie in Elberfeld. — Gegen Handschweiss haben wir unter den Korrespondenzen voriger Nr. zwei bewährte Mittel angegeben; bitten dort nachzusehen. — Die dritte Frage ist aufgenommen. Hr. C. B. i. R. Die erste Frage ist aufgenommen. Bezüglich der zweiten Frage sind Sie falsch berichtet; ein derartiges Verfahren ist unmöglich. Ein grösserer Theil des Briefkastens musste wegen Mangel an Raum zur nächsten Nummer zurückgestellt werden. D. Red.