Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 21.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193501219
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-21
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Organ für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen. Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen - Porschendori Wochenblatt für Zschopau W und Hingegen- AnzeigenpreisvM Die 46 mm breite Millimeterzeile 7^zf.; die SO mm breite Millimeterzche im Re klameteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel X; Nachweis 25 Pf.; Zifferanzeigen gebühr 30 Pf. zuzüglich Porto. DaS „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mk. Zu- stellgeb.SO Psg. Bestellungen werden in uns.GeschäftSst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Zschopauer Tageblatt Anzeiger DaS Wochenblatt für Zschopau und Umgegend lZschopauer Tageblatt und Anzeiger) ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Finanzamts und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau Gemeindegirokonto: Zkchopau Nr. 41 Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712 a».i7 21 1933 103 MsMWSseier -es MiMMs Ae MheWe im Berliner SPripnlast Jie Slime des Blutes fiegte Kundgebung der Gaarbergleutt in Saarbrücken des Gewissens dem deutschen Vaterland einen hervor ragenden Sieg errungen. Die historische Bedeutung des 13. Januar sei, vor der Welt den Beweis geliefert zu haben, daß der Rhein nicht Deutschlands Grenze sondern jetzt und immerdar Deutschlands Strom sei. Damit diene die Entscheidung dem Frieden. Der Weg sei frei zur Ver söhnung; das habe der Saarbcvollmächtigte des Führers zum Ausdruck gebracht, als er ihm aufgetragen habe: Grüßen Sie die treuen Kumpels von mir. Der Tag wird kommen, an den der Führer und ich an der Saar sein werden, um diesem braven Volk zu sagen: Ihr habt Deutschlands Ansehen in der Welt einen Riesenverdienst erwiesen. Ihr habt der Welt bewiesen, daß alle Greuelmärchen falsch sind. Kiefer betonte auch, daß es dem Saarbergmann fernliege, nun mit einem großen Wunschzettel aufzuwarten. Er trage das Bewußtsein in sich, daß das neue Deutschland ihn achte und ehre. Hell klangen die Stimmen, als zum Schluß das Deutschland-, Horst-Wessel- und das Saarlied angestimmt wurden und aus der Mitte der Versammlung wurde das Sieg-Heil auf den Führer ausgebracht. 10 000 Mark für Saarfrauen und Saarkinder Als Ausdruck der besonderen Verbundenheit der Pro vinz Brandenburg mit der Saar hat der Oberpräsident der Provinz Brandenburg, Gauleiter Kube, für die Unter bringung von erholungsbedürftigen Saarsrauen und Saarkindern in der Provinz Brandenburg den Betrag von 10 000 Mark gestiftet. yerzustellen, und daher arbeiten wir Männer vom Kysf- häuserbund, die den Krieg kennen, unablässig daran, daß der Leitgedanke unseres ehemaligen Frontkameraden und heutigen Führers Erfüllung findet: „Kein Deutscher für einen neuen Krieg, aber für die Verteidigung des Vater landes das ganze Volk." Adolf Hitler habe die Reichsidce des Alt-Reichskanzlers vollendet und ausgebaut. Er habe die Gemeinschaft des deutschen Volkes geschaffen. „Ewig aber ist", so sagte der Redner, „auch unser Dank an den großenFeldherrn, derdie Tat Bismarcks einte mit der Tai Hitlers, an den unermeßlichen Schirm herrn unseres Kyffhäuserbundes, unseren Hindenburg. Über alle Zeiten hinweg wird dieser große Ekkehard der Deutschen als Hüter heldischer Geschichte stehen. Indem wir seiner gedenken, wollen wir nun zu gleich alle unsere im Weltkrieg gefallenen Kameraden ehren in einer Minute stillen Gedenkens." Die Fahnen senkten sich, und unter dumpfem Trommelwirbel ertönte dann leise das Lied vom guten Kameraden. Dann nahm Oberst Reinhard wieder das Wort. Er erklärte, daß die alten kampferprobten Soldaten in altüberlieferter Verbundenheit mit des Reiches Wehrmacht den vom Führer vorgezeichneten Weg vorwärtsschreiten wollten, dem einen hohen Ziele zu: ein freies und gleich berechtigtes Deutschland! Als Kameraden wollen wir uns die Hand über die Grenzen reichen, um gemeinsam zu ringen gegen jeden neuen Krieg. Nicht als Pazifisten, sondern als Männer, die zu ihrer Nation stehen, als Männer, die wissen, daß nicht Haß und Waffen, sondern die Ehre und die Freiheit der Schutz des Friedens sind. Der Kvffhäuser-Landesführer des Saargebiets, Hoos, gab darauf der Freude Ausdruck, in der Neichshauptstadt im Ramen der Frontkameraden des Saargebiets sprechen zu dürsen. Sein Dank galt in erster Linie dem Front kameraden, dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dem man es verdanke, daß endlich auch die Frontkame raden des Saargebiets zum Reiche heimkehren konnten. Er schloß mit den Worten: Die Saar ist frei! Die Saar ist treu! Mit den Hymnen des Dritten Reiches und dem Fahnenausmarsch fand die erhebende Kundgebung ihr Ende. Im festlich geschmückten BerlinerSportpalast veranstaltete, wie in jedem Jahr, am Sonntag derKyss - Häuserbund seine Reichsgründungsseier, die in diesem Jahr im Zeichen des deutschen Abstimmungssieges an der Saar stand. In die Festesfreude mischte sich aber auch die Trauer über den Heimgang des größten Frontsoldaten des Weltkrieges, Generalseldmarschalls von Hindenburg, der so ost als Schirmherr des Bundes bei der Reichsgründungsseier unter feinen Mitkämpfern geweilt hatte. Von der Außenfront der Riesenhalle grüßte ein gewaltiges Spruchband: „Deutsch ist die Saar" und wies damit auf die besondere Bedeutung dieser Reichs gründungsfeier hin. Lorbeergrün und Fahnentuch mit den Hakenkreuzfarben, Schwarzweißrot und den Kyffhäuser slaggen schmückten das Halbrund der Rednertribüne. Zahl reiche Ehrengäste nahmen an der Feier teil. Nach dem Fahneneinmarsch, bei dem die 14 Traditionssahnen der Kyffhäuserverbände des Landesverbandes Saargebiet besonders herzlich begrüßt wurden, leitete feierliche Musik über zu der Ansprache des Bundes führers des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser", Oberst a. D. Reinhard. Der Redner übermittelte dem Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht die Treuegrüße seiner Kriegskameraden und der Kämpfer von 1870/71, überbrachte selbst herzliche Grüße des preußischen Ministerpräsidenten, General der In fanterie Göring, und begrüßte dann vor allem die von der befreiten Saar gekommenen Kameraden und eine große Zahl von Altveteranen. Dabei machte er die Mit teilung, daß er in diesem Jubiläumsjahr, in dem die jüngsten Teilnehmer an den Einigungskriegen das 80. Lebensjahr überschritten, eine besonders sach gemäße Betreuung durch den Bund an geordnet habe, um den alten Kameraden den Daseins kampf zu erleichtern. Oberst Reinhard sagte dann u. a.: Wir füllen die von uns seit jeher gepflegte heilige Tradition unseres Soldatentums mit dem lebendigen Geist dieser Zeit, die dem Wehr- und Ehrbegriff wieder Geltung verschafft hat. Das gemeinsame Kriegserlebnis aller Frontkämpfer ist dabei berufen, die Achtung der Völker voreinander wieder- Jmmer wieder hat man in den Wochen vor der Saar- Abstimmung darauf verwiesen, daß das Schicksal des Landes an der Saar zu einem erheblichen Teil in die Hände des Bergarbeiters gegeben sei, der seit Väter Tagen im Boden der Heimat wurzelte, und der die Last des Ueberganges der Gruben in die französische Verwaltung seit Kriegsende zu tragen hatte. Eine Art „Siegesfeier" in ganz besonderem Sinne war die Kundgebung, die der Gewerksverein christlicher Bergarbeiter an der Saar in Saarbrücken veranstaltete und an der auch, herzlich begrüßt, der Landesleiter der Deutschen Front, Pirro , teil- nahm. Ihre Führer, die zu ihnen sprachen, sind viel ge nannt worden im Kampf um die Saar: Peter Kiefer, Alois Lenhart, Karl Hillenbrand. „Dieser Sieg", so führte der Geschäftsführer des Ge werkvereins, Lenhart, aus, „war nur möglich, weil wir Saarbergleute zu jeder Zeit wußten, welche Pflichten wir dem deutschen Volk gegenüber haben. Ohne Neber- Hebung dürfen wir sagen: Wir christlich-nationalen Berg- leute haben's geschasst!" Die Kraft, 16 Jahre lang durch zuhalten, habe ihnen nur der Wille gegeben, ihren Kindern die Heimat zu erhalten. Stolz kehre die Saar nun heim zum deutschen Vaterland, in dem der Arbeiter ein Glied der Volksgemeinschaft geworden ist. Nun wolle der Sa a r- bergmann mit dem deutschen Volk und seinem Führer kämpfen um die Gleichberechtigung des deutschen Volkes unter den Völkern der Welt. Peter Kiefer, der Führer des Gewerkvereins, wür digte die weltpolitische Bedeutung des Steges der deut schen Sache am 13. Januar. Das Saarvolk habe in dem unblutigen Waffengang durch die Stimme des Blutes und Roosevelt im Kampf Man wird dem amerikanischen Präsidenten die An erkennung für die gewaltige Energie nichi versagen, mit der er den Wirtschaftsnölen seines Landes entgegen gearbeitet hat. Seine fast diktatorischen Vollmacvten ge statteten es ihm auch, gegen Wirtschaftsmächte ins Feld zu ziehen, die in der Krise zwar versagt halten, die aber immer noch Kraft genug besaßen, um es möglichst zu verhindern, daß ihnen unerwünschte Augen Himer die Kulissen schauten. Die Hilfe des Staates ließen sie sich gerne gefallen, aber wenn er von ihnen und ihren privatwirtschaftlichen Interessen auch einmal ein Opfer forderte, dann rebellierten sie. Namentlich, daß Roosevelt die sozialpolitische Stellung der Gewerkschaften auf-- und ausbaute, haben die Vorkämpfer eines rein liberalistisch- kapitalistischcn Systems mit Ford an der Spitze ihm aufs schwerste verdacht. Ihr Prinzip war und sollte bleiben der Kampf ums Dasein in seiner brutalsten Form, wie sie gerade in Amerika, diesem Lande des Hochkapila- lismus, herausgebildct worden ist. De. Staat sollte und durfte helfen, wenn es irgendwo schief ging, aber die Früchte seiner Leistung hatte er restlos den Geholfenen zu kommen zu lassen. Vielleicht beging Roosevelt auch den Fehler, allzu viel gleichzeitig in Angriff nehmen zu wollen. Seine bisherige, nun bald zweijährige Präsidentschaft ist erfüllt von einer Unmenge von Plänen und Reformbestim mungen, die häufig den Charakter von Erperimen- ten zeigten und dann wieder beiseilegeworsen wurden, wenn der Erfolg nicht bald eintrat. Häufig scheinen im ersten Enthusiasmus auch die Widerstände unterschätzt worden zu sein, die die hochkapitalistische Gegenseite diesen Erpcrimenten entgcgenstellte. Und schließlich wurde eine Kreditinflation getrieben, die weit über jedes Maß hinausging und zu wirtschaftlichen Übertreibungen bei der Erzeugung führte, die dann aber in einer auch nur einigermaßen entsprechenden Ausdehnung der Massenkaufkrast und des Verbrauches nicht das not wendige Gegengewicht gefunden Hai. Daran änderte auch nichts, daß Roosevelts „N e w D c a l", sein „Neuer Plan", für jeden Wirtschaftszweig eine genaue Vorschrift über den Erzeugungsumsang, die Preise und Löhne vorgesehen hatte. Seitdem die Ausführung dieser Vorschrift ange packt worden ist, tobt der Kampf um diese „Code s". die den Staat und seine Kontrolle weitgehend und maß gebend in die Wirtschaft einschalten. Und es war für Roosevelts Reformeifer mehr als nur unangenehm, daß in allerjüngster Zeit ein besonders wichtiger Zweig der amerikanischen Wirtschaft, nämlich die Erdölindustrie, gegen ihn einen Sieg erfocht, weil das Oberste Bundes- gericht in Washington diesen „Erdöl-Code" für un gesetzlich erklärte. Denn er verstoße gegen — die Ver fassung. So was gibt's in Amerika nämlich. Und der Präsident kann gegen einen solchen Spruch nichts machen! Denn diese Verfassung enthält die vollkommenste „Tren nung der drei Gewalten", der Verwaltung, der Rechtsprechung und des Parlaments. Und die eine hat der andern nichts zn sagen. Aber da die Verfassung rein liberalistisch ist, verstößt eben nach Ansicht des Ober sten Bundesgerichts manche wirtschaftliche Zwangsmaß nahme der Verwaltung gegen die Verfassung. Aus einem ähnlichen Grunde ist übrigens auch einmal der Erdöltrust selbst für ungesetzlich erklärt worden. Er hat's aber ganz gut überstanden. Infolge dieses liberalistisch-kapitalistischen Geistes kannte Amerika auch bisher keinerlei Sozialver sicherungen, geschweige denn eine Arbeitslosenhilfe staatlicher Art. Sie in sehr geringem Umfange geschaffen zu haben, war eine rein private Angelegenheit der früher in der Wirtschaft recht bedeutungslosen Gewerkschaften, denen die fluktuierenden Arbeitcrmasscn gar nicht an- gehörten, sondern im allgemeinen nur die qualifizierten Arbeiter. Diese waren deshalb besonders eifrige Befür worter einer Einschränkung der Einwande rung in Amerika, was zwar nicht sozial und nicht gerade allzu marxistisch gedacht ist, dafür aber den eigenen Platz im Arbeitsprozeß schützt! Der Staatssekretär Roosevelts im Arbei1s„ministe- rium" ist übrigens eine F-r a u, langjährige Freundin der Gattin des Präsidenten und ist erfüllt mit zahlreichen sozialen Reformplänen, ^>ie bei der Industrie heftigsten Widerstand Hervorrufen. Nun aber Hai Roosevelt selbst die Sache in die Hand genommen, da außerdem die ihm im vorig.« Jahre erteilten Sondervollmachten allmählich ablaufen. In einer Botschaft an den Kongreß — denn der amerikanisch Präsident darf nur die Schaffung von Ge setzen im Parlament anregen, diesem aber nicht etwa Gesetzentwürfe vorlcgen — hat Roosevelt jetzt nicht bloß eine Verlängerung, sondern noch eine Ausdehnung seiner Vollmachten gefordert, um seine Planwirtschaft-
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