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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188005218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-21
- Monat1880-05
- Jahr1880
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M 117 .^»«kc»dcr^r . — - ' - — - - > - > —— Freitag, den 21. Mai. ^^0 Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths M Frankenberg. Erscheint tügllch, mit AnSnahme der Sonn- und Festtage, Abends fUr den folgenden Tag, — Jnseratcn-Annahme für die jeweilige Abend-Nnmnier bis Vormittags 10 Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten. > Preis vicrteljiihrl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 -Z, Inserate werden mit 8 Pf, für die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet, Geringster Jnseratenbetrag 20 Ps, Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinkommen. Bekanntmachulig, Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll Sonnabend, den 24 Juli 188», das der Therese Wilhelmine verehel. Uhlig in Dittersbach zugehörige Haus- und Feldgrundstück Nummer 450 des Katasters, Nummer 579 des Flurbuchs für Ditters bach und 49k, 53 für Neudörfchen, Nummer 85 des Grund- und Hy pothekenbuches für Dittersbach und 36 für Neudörschen, welche Grund stücke am 7, Mai 1880 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 12 7«» M. 7S Pf. gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängende» An schlag hierdurch bekannt gemacht wird.*) Frankenberg, den 19. Mai 1880. Königliches Amtsgericht das. Wiegand. Weise. *) Hierdurch erledigt sich die Bekanntmachung in Nr. 114 d. Blattes. Sparkaste zu Frankenberg. Gelder zum Ausleihen gegen hypothekarische Sicherheit liegen je derzeit bereit und sind bei pünktlicher Zinsenzahlung einer Aufkündigung bisher niemals unterworfen gewesen. Procentabgaben für Gewährung der Darlehen werden nicht erhoben. Unterhändler werden verbeten. sie wünschen und das Ministerium beeilt sich, dis bezüglichen Wünsche in Vollzug zu setzen und die Linke mag allenfalls wissen, was die Rechte thut, aber sie braucht keine Bemerkungen daran zu knüpfen und keine Kritik daran zu üben. An den Thatsachen selbst würde ja durch Rede und Gegenrede doch nichts geändert und es wäre darum nutzlose Diätenverschwendung, wenn man vielleicht eine ganze Sitzung mit solchen über flüssigen, vollständig zwecklosen Wortgefechten zubrächle! Diese Aufgabe wenigstens wollen die Czechen und anderen Nationen den Völkern Oe sterreichs ersparen — sie werden ihnen ohnehin, wenn sie eine Weile die Herrschaft behalten, theuer genug zu stehen kommen. Sächsisches. Frankenberg, 20. Mai 1880. — Seit dem Inkrafttreten des Sommerfahr plans halten alle fahrplanmäßigen Züge der Chemnitz Riesaer Bahnlinie auf der Haltestelle Alt mittweida nach Bedarf an. — Wie der Gemeinderath und der Schul vorstand zu Schloßchemnitz, hat sich auch die aus Mitgliedern des Raths und der Stadtverordne ten zu Chemnitz bestehende besondere Deputation Zur Lage in Oesterreich. „Behüt' mich Gott vor meinen Freunden, mit den Feinden will ich schon selber fertig werden", so kann auch Oesterreich inbrünstig zum Himmel flehen. Die habsburgische Monarchie mar in den letz ten Jahren von einer Fülle von äußeren Ge fahren bedroht, von Feinden umringt. Mit Hilse der verbündeten deutschen Reichsregierung ist es ihr gelungen, alle Gefahren abzuwenden. Oesterreich wollte sich einen Theil der Erbschaft des kranken Mannes sichern. Andrassy's heißes Verlangen ging dahin, Bosnien zu besitzen, Deutschlands kräftige Unterstützung verhalf ihm zur Erfüllung dieses Herzenswunsches. Das neidische Rußland schien eine drohende Stellung gegen Oesterreich einnehmen zu wollen, das deutsch-österreichische Ocloberbündniß schreckte die Petersburger Regierung zurück, zwang sie einen sanfteren Ton anzuschlagen und ihre ganze Politik ist seitdem nur eine süße Umschreibung des Satzes „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde der Dritte". Man ist in Peters burg geradezu selig darüber, daß man neuer dings in Berlin und Wien Miene machte, die Bitte zu gewähren. Die Italia irredenta, die in Cairoli einen geheimen Beschützer fand, ist durch das entschiedene Auftreten des Baron Haymerle eingeschüchterl worden, Cairoli ist ge stürzt und dürfte schwerlich der Mann des neuen Parlamentes sein. Gladstone, der während der Wahlunitriebe so sehr gegen Oesterreich eiferte, zieht als Premierminister andere Saiten auf, niit einem Wort, die auswärtigen Beziehungen Oesterreichs sind die besten, aber wie sieht es im Innern aus? Da Oesterreich im Ausland keinen Feind hat, ist es fein eigener Feind, und welch ein gefähr licher Feind! Jetzt hat die Regierung des Grafen Taaffe durch den unglücklichen und überflüssigen Spra chenerlaß die Nationalitäten in Böhmen gegen einandergehetzt. Der staatserhaltende Kern der Bevölkerung von Oesterreich ist das Deutschthum, den lärmenden Czechen zu Liebe soll nun die deutsche Sprache in Böhmen der czechischen un tergeordnet werden. Die Verhandlung über die sen Erlaß ist im Reichsrathe vereitelt worden, sehr zum Schaden der Regierung, so sehr, daß selbst dieser nahe stehende Blätter in Wien es anerkennen. Die Majorität der Nationalen will keine Erörterung; sie haben die Macht und schnei den entweder jede Verhandlung ab, oder sie lasten sie nicht einmal anfangen. Sie befehlen, oder um einen artigeren Ausdruck zu gebrauchen, Aun äqm (Frnutznleben ätz»! Grätz. I. Die Araberin im Palast und Zelt. Von A. von Schweiger-Lerchenfeld. (Fortsetzung.) Welch' ein schroffer Contrast tritt uns gegenüber dem ursprünglichen Beduinenleben in dem Augen blicke entgegen, wo wir das Familtenheim deS arabischen Städtlerö betreten! .... ES ist auch in unserer Zeit noch viel von den ParadteseSfreuden deS gartengeschmückten DamaScuS und der Romantik der palmengezierten Chalifenstadt am Tigris ge. fabelt worden, aber das ist Alles grobe Täuschung, absichtliches Hineinspintistren farbigen Lebens in die prosaische Existenz deS heutigen BagdadinerS und DamascenerS. Was heute die Schönen in den vielgepriesenen Frauenkästgen der Ehalif-Epigonen für ein beneidenSwerlheS Leben führen, daS wird man sofort begreifen, wenn man erfährt, daß der bagdadinische Eheherr sich als ein Geschöpf höherer Ordnung betrachtet und den weiblichen Theil der Familie selbst vor dem ungezogensten Buben bloß stellt. Wenn sich einer dieser letzteren an seiner eigenen Mutter vergreift, dann klatscht der Vater Beifall und ruft „Astrin!" (Bravo). Von Er ziehung ist keine Spur. Die kaum den Kinder- schuhen entwachsenen Knaben tummeln sich tage lang auf der Gasse umher, oder zeichnen sich durch rohe böswillige Streiche aus, die ihnen von den zärtlichen Vätern al» außergewöhnlich« Proben von LebenSfreudigkeit auSgelegt werden. Die Frauen wieder, die früh, oft im Alter von zehn Jahren, Heimchen und rasch verblühen, werden zwar von ihrem Gebieter eifersüchtig überwacht, doch genießen sie unter der Vermummung, die sie Jedem gegen- über unkenntlich macht, eine weit größere persön liche Freiheit, als den Herren der Schöpfung, welche am TigriSgestabe daS große Wort führen, lieb sein dürfte. Von besserem Zeitvertreib in den Harems ist natürlich kein« Red«. Di« einstigen Dichter und Rhapsoden hat man vergessen, und keine der Frauen würde heute Auskunft über jene herrlichen Chalifen - Gefährtinnen zu geben vermögen, die vordem die poetischen Traditionen der Araber vom Persermeere bis zu den TauruS - Gipfeln hinauf ausfüllten. Gesang und Musik sind gleichfalls ver stummt; eS fällt unS schwer, die Körperverdtthungen weiblicher Sklavinnen und ihr heiseres Gemecker besonder» hoch anzuschlagen. Daraus geht hervor, daß die noch immer verbreitete Fabel, als sängen die modernen Bagdadtnerinnen wie einst in der Chalifenzeir zur Guitarre zarte Minnelieder, nichts weniger als Berechtigung hat. Ist das Eheleben ohne Abwechslung, ohne Reiz, so läuft auch alle« Uebrige, waS demselben voran geht oder mit demselben in Verbindung steht, so ziemlich nach der Schablone. Bei dem arabischen Städtler ist der Koran so gut maßgebend, wie bei den übrigen ansässigen islamitischen Völkern. Die bei Verlobungen und Hochzeiten in Uebung stehenden Gebräuche sind immer die gleichen, waS bekanntlich in dem vielsprachigen Abendland« — trotz d«r Ge- meinsamkeit in rrligivser Brzithung — kein«SwegS der Fall ist. (Schluß folgt.)
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