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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188110219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18811021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18811021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-21
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Freitag, de« A. OMek a«k->ü'clgcr Äezirksa^^ »an. r M. , >,°s -g-siäters und Wiedererlangung hiermit Behufs Ermittelung des Thaters un Bekanntmachung otte > der >el. gen. chnee. >.2 «iWM Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten Lind die Ausgabe stellen der Tage blattes an. ibr.: xaus 881. :u. rt, er, Inserate werden mit 8 Pfg. für dt« gespaltene Korpu»« zelle berechnet. Kleinster Inseraten« betrag 20 Pfg. Komplizierte und ta bellarische Inserate nach besonderem Tarif. Inseraten- Annahme siir di- jeweilig« Abend-Nummer bi» vormittag» 10 Uhr: v f1 ;s ger leit er- rs md ten . einem in dem unverschlossenen Gehöfte eines Bauergutes zu Sachsenburg stehenden Wagen weg zwei gelblich braune, noch zusammenhängende ganz neue Pferdedecken, an beiden Seiten roth und blau gestreift, allem Vermuthen nach von einem Bettler, ge- hnen, Herr aus- Fest, dem Hu- lang- ütten Men v die ikend ^>ao ?2,go ^,2 0 7,»o en i >ge ! sa-"' sen > nd ! Hiner von keiner Aartei. Eine Wahlgeschichte von Robert v. Hagen. ' Der Rentier Friedrich Wilhelm August Benecke war mit einem Wort gesagt ein Original. Eine eigene selbst- ständige politische Anschauung hatte er nie besessen. Kam er in der Bierstube zufällig neben einen Sozial demokraten zu sitzen, so hörte er besten Räsonnieren mit größter Geduld zu, schüttelte wohl einmal mit dem Kopfe, aber meist nickte er, als ob er zustimme, obwohl «r vom Zukunftsstaate noch weniger verstand als vom jetzigen Staatsleben; traf er dann nachmittags in der Konditorei mit seinem Freund Lemke zusammen und dieser meinte: „Wir müssen mit BiSmarck durch Dick und Dünn gehen," so nickte er wieder und wiederholte die Worte: „Durch Dick und Dünn, durch Dick und Dünn!"— endlich aber gab er seinem Nachbar Mül- 1er Recht, als dieser erklärte: „Fort mit Bismarck, fort mit Bismarck!" „Ja, ja," sagte Herr Benecke, „fort Mit BiSmarck — er hat schon genug für uns gethan." Herr Benecke war früher Seifensieder gewesen, hatte sich dabei nie um Politik gekümmert, weil er meinte, das ganze Gerede nütze ja doch nichts, aber dabei hatte « fleißig gearbeitet, sodaß er-sich schon mit SO Jahren zur Ruhe setzen und Rentier spielen konnte. Er führte, immer gemütlich, «in glückliches Familienleben, wa- Hg ihm daran, ob die Leut« behaupteten, seine politische Bildung sei erbärmlich, er sei darin charakterlos, igno rant u. s. w. örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 20. Oktober 1881. -f Die gestern Abend im Benedixschen Saale abge- haltene öffentliche Versammlung des hiesigen Fort schrittsvereins, in welcher Hr. Rechtsanwalt Harnisch-Chem nitz sein Programm als fortschrittlicher Kandidat für die Reichstagswahl entwickelte, ist, wie man uns mitteilt, von gegen 700 Personen besucht gewesen und hat trotz Einwendungen eines sozialdemokratischen Redners besten Verlauf genommen. Ein Referat über dieselbe ist uns für die morgende Nummer in Aussicht gestellt. Bemer ken können wir aber schon heute, daß der erwähnte so zialdemokratische Redner nicht, wie mehrfach angenom men worden ist, der in Chemnitz ausgestellte Schwieger sohn Liebknechts, Geiser, der Redakteur der ursprünglich sozialistischen Zeitschrift „Neue Welt", war. -f Herr Realschulvberlehrer Thiele hier hat einen Kursus in Gabelsbergerscher Stenographie eröff net, an welchem sich 11 Personen beteiligen. -f—u, Dem schon erstatteten Bericht über die in Gun- nersdorf abgehaltene Obst- und Produktenschau ist noch hinzuzufügen, daß auch die vr. Seifertsche Buchführung mit auslag und allseitig Anerkennung fand. Hr. vr. Seifert in Chemnitz hat sich bis jetzt sehr viel Mühe gegeben, seine landwirtschaftliche Buchführung auch bei dem kleinen Landwirt einzuführen und ist diese Be mühung besonders seit Einführung der Einkommensteuer mit vielfachem Erfolg gekrönt worden. Dann ist noch besonders auf 2 von Hrn. Allendorf ausgestellte Gegen stände aufmerksam zu machen. Es waren dies die kleine Handsäemaschine, die der landw. Verein zu Ortelsdorf nächstens versuchen wird, und der patentierte Wirtschafts füllofen. In Niederlichtenau ist bei Hrn. Gutsbesitzer Seifert snn. ein derartiger Ofen aufgestellt. f Auch aus unserm 15. Wahlkreise wird jetzt von Verbreitung sozialdemokratischer Flugblätter, wie sie in nein Staunen erholt halte, „ja, du Blitzmädel, seit wann bist du denn so politisch gebildet? woher kennst du denn alle diese politischen Parteibezeichnungen?" „Nun, sehr einfach, Papa; Lieschens Bräutigam, der Doktor der Philosophie Brandt, hat öfter in deutsch - national-konfervativ-christlich-sozial - germanisch - klerikalen Vereinen große Reden über die brennendsten Fragen des Tages " „Aha, also Brandreden," warf Herr Benecke eist, „der hat wohl nichts Gescheiteres zu thun, — daS ist wohl so ein Doktor ohne Patienten, der so lange spricht, bis vie Leute krank werden, damit er einen zur Kur bekommt?" „Aber, Papa, Herr Brandt ist doch Doktor der Philosophie." . "Ja, ja, meinetwegen; er mag ja ein großer Phi losoph s-m und ist ein ganz netter Mann." „Das ist er auch," sagte Frau Benecke, „und wenn man bedenkt, daß Lieschen die Tochter eines Bäckers ist, kam, sie auf ihren Bräutigam stolz sein, — „Frau Doktor" — das klingt doch gar zu schön. Ja ja —Lieschens Vater kümmert sich darum, was in oer Welt vorgeht, er geht in Vorstandssitzungen, in Vereine gelaufen. Wenn das mit dir so fortaeht, d«. (Fortsetzung folgt.) den letzten Tagen vielfach aus andern Kreisen gemeldet wurden, berichtet: am Sonntag sind in Waldkirchen der artige verbotene Schriften verteilt worden. /( f Aus Mittweida wird berichtet, daß sich am vor letzten Sonntage der Bergmann Fischer aus Schönborn, Besitzer der dasigen Schmiede, heimlich entfernt und erst in voriger Woche vom Schiff ans geschrieben hat, daß er nach Amerika fahre. Er soll 6000 M. mitgenommen haben, hat dagegen aber eine Frau mit 6 Kindern subsistenzlos zurückgelassen. — In Leukersdorf bei Chemnitz hat die Gen darmerie bei einer am Sonnabend und Sonntag vorge nommenen Hausdurchsuchung eine reiche Diebesbeute ent deckt : über 600 M. bares Geld, gegen 500 M. in Wert papieren, eine Menge echter und unechter Schmucksachcn und Uhrketten, Kleidungsstücke aller Art und eine große Anzahl anderer Effekten, sowie Diebeswerkzeuge wurden in Beschlag genommen. Der Dieb hatte außerdem seine Haushaltung und ein von ihm betriebenes Materialge schäft sehr reichhaltig ausgestattet und wird nicht be zweifelt, daß er die Mittel hierzu ebenfalls auf diebische Weise erworben hat. Nicht nur in jener Gegend hat er eine Menge Einbruchsdiebstähle verübt, sondern ist bis Waldheim und Wald.nburg gegangen, wo er besonders reiche Beute gemacht hat. Sein verbrecherisches Treiben wußte er so geschickt zu bemänteln, daß selbst seine nächste Um gebung keine Kenntnis davon erlangte. Er galt im all gemeinen als ein gutsituierter Mann und hatte sich erst seit einigen Monaten in Leukersdorf niedergelassen, wo sein Vorleben nicht bekannt war. Leider hat sich der bereits vorbestrafte Verbrecher seiner Festnahme durch die Flucht entzogen, und es ist zu befürchten, daß er andere Gegenden wieder unsicher machen wird, da ihm bei sei ner Flucht keinerlei Geldmittel zu Gebote standen. — An verschiedenen Orten des Landes, im westlichen Teile und in Leipzig besonders, will man in den letzten stürmischen Tagen Erdstöße beobachtet haben. — Nächsten Sonntag findet im Saale der Käuf- „Siehst du, Alte," sagte er zu seinem noch recht drallen und stattlichen Weibchen, als sie beim Abend- brod saßen, „ein guter Happen zum Pappen, das ist die schönste Politik. Mein Lebelang habe ich die Po litik verfolgt, Euch — dir und dem Mädel da — ein hübsches Heim zu schaffen, wie Ihrs jetzt habt. Was kümmert mich die andere Politik? — die wird auch ohne mich fertig. Mich erschüttert nichts, mögen sie Stöcker zum Reichskanzler oder Lasker zum Erzbischof ^von Po sen machen; einen Freudenrausch trinke ich mir deshalb auch nicht an." „Aber, Papa, ich glaube doch, daß es endlich nötig ist, daß du einmal sagst, was du bist und eine Par tei " „Ich bin dein Vater, der Seifensieder a. D. und gegenwärtige Rentier Friedrich Wilhelm August Benecke!" »Ja. ja, Papa, aber Scherz bei Seite ; du mußt doch wissen, ob du fortschrittlich, liberal, sezessionistisch, klerikal, christlich-sozial, konservativ oder sozialdemokra tisch bist?" Herr Benecke betrachtet wie versteinert sein Töchter chen, ein allerliebstes herziges etwa tausend Wochen altes Mädchen mit so frischen Wangen, daß sie den Aepseln da auf dem Dessertteller nicht Übel Konkurrenz machten — zum anbeißen, wie diese; — die schwarzen Aeuaiein sahen aus, als ob sie jeden, den sie trafen, im Herzen verwunden mußten. Marie," sagte er endlich, nachdem er sich von s«t- R d. M., »«II- chmen. wird «d. ch nd. äsen kaufen : 1. erg. P. und - rbniß wir Bekanntmachung. stohlm worden, was H^M" Erstatteter Anzeige zufolge sind in den Abendstunden des 13. dieses Monats von °er Decken bekannt gemacht wird. Frankenberg, am 18. October 1831. « m t s a n w a l t. Mannschaft zu D > ff?'»„"»»^ 's «Udler" stattm wL-^--°dl"« «7^ drohend.»Ta. d" LV'» T>er g moraens durch Choralblasen Ken von feiten der Negimentskapelle des ll. Husaren- regiments Nr. 19, dessen Chef Kronprinz Friedrich Wil- helmfft, begrüß^ in Meißen zusammengetre- tenen Meißener Konferenz, die Mit einem Gottes dienst in der Stadtkirche eröffnet echa"ete Kon- sistorialrat vr. Dibelius-Dresden das Referat über den „Entwurf eines Gesangbuches für die evang -luth Lan deskirche des Königreichs sachten . Dreimal habe man ein sächsisches Landesgesangbuch herauszugeben beabpch- tigt. 1673 erließ Johann Georg ll. "n bez. Dekret und 1787 wandten sich die Universitäten Leipzig und Wittenberg mit einem bezw. Gesuche an d,e Landstände. Wird der jetzige dritte Versuch von Erfolg begleitet wer den? Ja, wenn die früher nicht bewiesene Selbstver leugnung allerseits geübt wird. Redner halt die Idee eines deutschen Reichsgesangbuches für eine eitle Träu merei, nicht aber die der Landesgesangbücher, die sich recht gut allerwärts verwirklichen lasse. Obligatorische Einführung billigt er nicht, dadurch würden stets nur Streitigkeiten hervorgerufen, die das kirchliche Leben ganz entschieden schädigen. Dagegen sei die Mitwirkung der Kirchenvorstände bei Einführung nicht zu entbehren. In Sachen der Liedcrzahl plaidiert Redner für einen Mit telweg zwischen den verschiedenen Forderungen; mehr als 800 Lieder hält er nicht für gut. Alle hierauf be züglichen Wünsche, sowie noch andere auf die Anordnung der Lieder bezügliche hatte Redner in verschiedene Thesen zusammengefaßt, welche von der Versammlung angenom men wurden. Befürwortet wurde auch, daß die neNe Orthographie in dem Gesangbuche einzuführen sei. Erschein! tiiglich, mil Ausnahme der Sonn-und Festtage, abends siir den fol gend« Tag. Preis oierteljährltch l M. SV Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. s Pfg. Amtsblatt der König!. Amtshauptmanuschast Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es Stadtrats M Frankenberg. — —^mialidend^ — Rudolf Molle - Inserat-Aufträge übernehmen außer der Verlagsexpedition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen der Annoncen - Expeditionen: Bogel, Haasenstein L Vogler — G. L. Daube L Co. rc. —; außerdem in AucrSwalde Hr. Gastwirt Anlon Richter lim Erbaericht), in Flöha Hr- Bu-Vvinocr , in Niederwiesa Hr. Materialwarenyänvler Tittmann
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