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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 02.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188405021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-02
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- Jahr1884
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1884 7 Uhr, ezrrksa^ Amtsblatt -er Königl. Amtshanptmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg. I. Mai 1884. Geburtstagsfeier Von den »olvu; lmen 'Zahlung chst ein- riedtix- im Nin- nH«r- ir kior- ivißstea ril 1884. tvvk aal in narin. Salat, kalten «fach-, ; viel zu »rängt es freunden freunden ! inniger und Be len Blu- »n Gruft, 1884. Erjchelnt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends für den fol genden Tag. Preis vierteljährlich I M. b0 Pfg., monatlich bd Pfg., trtnzel-Nni. »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten «nd die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Inserate werd«. «U » Pfg. stk n, ,erhaltene «oqn0S! «eile berechnet. ««Mir« Inserate» «Sw», » Pstz. chmq>Shie«u«at» tKÄlmisH» Keße«« nach chch«S««» «E AiiebtE-Lmetz»» M «» Hauseltern und Entlassene zeigen. Es gelangte darauf die Begründung eines HerbergsverbandeS, das Ziel der jenigen Lereinsmitglieder des Landesvereins für innere Mission, welche zunächst den Begriff einer Herberge zur Heimat rein erhalten wissen und allen Auswüchsen diese» Bestrebungen gegenübertreten wollen, zu Erörterung und wurde der Borstand des Landesvereins für innere Mission ersucht, dahin zu wirken, daß ein derartiger Ver band hergestellt werde. Die sich anschließende General versammlung des Zentralausschusses und der Vereine zur Fürsorge für Strafentlassene eröffnete Geh. Reg.- Rat v. Einsiedel mit einer kurzen Ansprache, in der er auf die Unklarheit der Anschauungen über den Geschäfts bereich und die Wirksamkeit des Zentralausschusses hin wies. Der Zentralausschuß sei als eine freie Vereini gung von Männern zu betrachten, welche mit der Aufgabe betraut seien, die aus den Zuchthäusern Entlassenen zu unterstützen und zu leiten. Einzelnen materiell zu hel fen, müßte entschieden abgelehnt werden; diese könnten und müßten einzig und allein an die Bezirksvereine ver wiesen werden. Ueber die Mittel derselben und ihre Höhe seien ebenfalls falsche Annahmen vorhanden. Der Ausschuß besitze nicht ein einziges zahlendes Mitglied, die Einnahmen beständen nur in jährlich 810 M. Zu wendungen, welche die Stände bewilligen. Das ganze Vermögen betrage 7500 M. Kapital und 366 M. Bar bestand des letzten Jahres. Die letztgenannte Summe ist vom Ausschuß für die Gründung der Arbeiterkolonie bestimmt. Der Sekretär des Zentralausschusses, Pastor Mahn aus Waldheim, bemerkte alsdann in einem Rück blicke auf das Vereinsleben in den letzten beiden Jahren, daß in 2 Jahren das 50jährige Jubiläum des Verein- gefeiert werden könne, daß die Zahl der Vereine zwar nicht zugenommen, aber einzelne Parochien den Anschluß und die Gründung von Bezirksvereinen in nahe Aussicht gestellt hätten. Die Zahl der Entlassenen sei in den letzten Jahren bedeutend gestiegen und die Thätigkeit der Vereine durch Ueberwachung, Arbeitsverschaffung, Miet zinszahlung, Beschaffung von Mitteln zur Auswanderung rc. eine ungemein rege, aber auch segensreiche gewesen. Zum Schlüsse sprach Geh. Reg.-Rat d'Alinge aus Zwickau über das Prinzip der Individualisierung in der Fürsorge für aus Strafanstalten Entlassene. Neben diesen Hauptverhand lungen tagte gestern noch eine Spezialkonferenz der «n- staltsgelstltchen m der Herberge zur Heimat, in der Pa- s or Böttcher aus Sachsenburg ein eingehendes Referat über dre seelsorgerliche Behandlung derer, die das be strafte Vergehen leugnen, erstattete. Nachmittags 2 Uhr trat eine kurze Konferenz von Berufsarbeitern der in- neren Mission in demselben Lokale zusammen, um über die Begründung einer Hilfskasse für BerufSarbeiter der inneren Mission zu beraten. Um dieselbe Zeit fand in den Räumen der Schriftenniederlage eine Konfereyz Ver men, für Touren geringeren Umfanges in unserem en geren Baterlande Sachsen RundreisebilletS zu ermäßigten Fahrpreisen einzuführen. Vom 1. Mai c. ab gelangen nämlich nicht weniger als 8 neue Sorten derartiger RundreisebilletS zur Verausgabung und zwar sind 4 derselben für Dresden, 4 für Leipzig bestimmt. Die ersteren lauten auf die Touren über Hainsberg-Kipsbors- Bienenmühle-Freiberg-Nossen-Meißen; ferner Freiberg- Bienenmühle oder Flöha-Olbernhau-Reitzenhain-Weipert- Militärvereinsbund abermals 600 M. Unterstützungs gelder gespendet. — Zum Baue der Eisenbahnlinie Bienenmühlc- Moldau hat am Dienstag direkt hinter dem Bahnhofe Bienenmühle der erste »Spatenstich stattgefunden. Der Bau ist in 3 Sektionen eingeteilt und für jede Sektion hat man 6-—700 Arbeiter engagiert, meist Böhmen, welche massenhaft zuwandern. Da an ein Unterkommen so vieler bei der Wohnungsbeschränkung in der Umgegend durchaus nicht zu denken ist, so müssen höchst wahrschein lich Baracken gebaut werden. — In Fortsetzung unseres gestrigen Berichtes über die Vereinstage für innere Mission in Dresden ist zunächst der am Dienstag abend in Meinholds Sälen abgehaltenen öffentlichen zahlreich besuchten Versammlung des Vereins für innere Mission zu gedenken, deren Zweck im wesentlichen dahin ging, dem großen Publikum das auseinander zu setzen, was in den Spezialsitzungen als Ergebnis der Verhandlungen zu verzeichnen war. In der Konferenz für das Rettungshauswesen, welche am gest rigen Mittwoch früh stattfand, berichtete zunächst der Ver einsgeistliche Pastor Klemm-Dresden über die Pflege der aus den Rettungshäusern entlassenen Zöglinge. Die Arbeit an den Zöglingen, führte er aus, muß schon während ihres Aufenthaltes in dem Hause von dem für sorglichen Gedanken an ihre Entlassung getragen werden. Daher soll die Arbeit vor allem den Einfluß des Hau ses auf ihre Zöglinge und das Vertrauen der Zöglinge zu den Hauseltern zu festigen suchen. Die Fürsorge soll sich in Ueberführung der Zöglinge in den geeigneten Be ruf zu christlich gesinnten Lehrherren, fernerem Verkehr mit der Besserungsanstalt, sonstiger Beaufsichtigung durch vertrauenswürdige christliche Persönlichkeiten, Wiederauf- aus 1 Jahr zurückgrstellt, als dauernd unlauglich befunden. Lebender zräbnisse au Jo- >ge, den ffenen. Roßwein-Meißen und Chemnitz-Aue-Adorf-Bad Elster- Plauen-Zwickau-Glauchau und die Mulbenthalbahn; die letzteren gleichfalls nach dem Erzgebirge und Vogtlande in den verschiedenen Richtungen. Das Nähere ist auf den Stationen zu erfahren, übrigens auch in dem dem nächst erscheinenden Fahrplane von Fritzsche mit ausge nommen. — Vom Landgerichte Chemnitz wurde vor einigen Tagen der 30 Jahre alte Schneider Brückner aus Schellenberg, welcher sich in seiner Eigenschaft als Schulgeldereinnehmer und Einsammler der Kommunan lagen daselbst einer Veruntreuung schuldig gemacht hatte, sodaß in seiner Kasse ein Defizit von ca. 2000 M. ent deckt wurde, wovon ihm jedoch 500 M. auf ihm selbst unerklärliche Weise abhanden gekommen sein wollen, wegen Untreue in ideeller Konkurrenz mit Unterschlagung zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt unter Anrechnung von 1 Monat als durch die Untersuchungshaft verbüßt. — Zum Verbote der Einfuhr amerikanischer Schweineprodukte wird ein Beitrag aus Chemnitz ge meldet. Durch einen am dortigen Schlacht- und Vieh hof angestellten Trichinenschauer wurden nämlich am Dienstag in amerikanischen Speckseiten, welche als trichinenfrei bezeichnet waren, zahlreiche Trichinen aufge funden. — Se. Maj. der König hat anläßlich seiner letzten Direktorium von Sachsens nähme Stellenloser und seitens des Agenten der Anstast in Führung einer genauen Statistik der Entlassenen auf Grund der Listen und Mitteilungen seitens der Haus väter und Pfleger, in sofortigem Besuch der Entlaffenm, die in größere sittliche Gefahr geraten stnd, gelegentlichem Besuch der Entlassenen bei Dienstreisen, mündlichen und Bom Reichstage. In der Sitzung vom 30. April begründete zunächst Philipps (Wilder) seinen Antrag über die Entschädigung unschuldig Verurteilter. Der Staat habe die Pflicht, die Opfer der Justiz zu entschädigen, soweit es menschen möglich sei. Kayser (Soz.-Dem.) hielt die Entschädigung unschuldig Verurteilter für eine eminent sozialpolitische Aufgabe und wollte in erster Reihe den verurteilenden Richter mit seinem Vermögen haftbar machen. Die Zahl der Opfer der Justiz sei größer, als man glaube, da die juristische und moralische Qualifikation des Richterstandes zurückgegangen sei. Diese den Richter stand beleidigende Aeußerung trug dem Redner einen Ordnungsruf ein. Den Standpunkt der Konservativen zu der Frage präzisierte Hartmann - Plauen dahin, daß sie bereit seien, eine gesetzliche Entschädigung solcher Verurteilten eintreten zu lassen, deren offenbare Unschuld sich hinterher herausstelle. Bundeskommissar Lenthe hob hervor, nicht jede Aufhebung des ursprünglich verurtei lenden Erkenntnisses sei ein Beweis, daß die Verurtei lung unschuldig erfolgt sei; die Presse habe einzelne sensationelle Fälle arg übertrieben. Zur Frage selbst habe die Regierung sich noch nicht schlüssig gemacht. Nachdem der Antrag nochmals vom Mitantragsteller Lenzmann (Wilder) befürwortet worden war, ging der selbe an eine besondere 14gliedrige Kommission. Der selben Kommission wurden auch die Anträge Reichen spergers (Zentr.) und Munkels (freis.) wegen Wieder einführung der Berufung in der Strafprozeßordnung auf Antrag Hartmanns überwiesen. Q wird die erste Nummer des Tageblattes für nächste Woche bereits am Des A0MM0kkres z-s-r»«- -E-» «u»»- s s s««»,« - Eaz 12 Uhr. vi« «I»«««.» s«- I-r»»I<«»d-rx«r I»ß«u»u°». übernehmen außer der BerlagSexpedttion auch der« ZeitungSbotm, auswärts sämtliche BüreauS und Wialstellm der SlmwncmexpeM-nm: Jnv°Mmdant - AdolfMasst L Bögler — ». L. Daube L Ko. rc. —; außerdem M AuerSwalde Hr. »astwirt Anton Richter Om «rbaerichtl, in Niederwiesa Hr. Materialwarenhändler Tittmann. Im Monat Mai sind zu bezahlen: die Gemeindeanlagen pr 4 Rate die städtische Grundsteuer pr 2 Term die Einkommensteuer pr 1 Termin, »as Schnlgeld Aushebungen aus den Dorfschaften unseres Amtsbezirkes konnten wir das ziffermäßige Resultat nicht erfahren. s* Die' kgl. Generaldirektion der Staatseisenbahnen ist einem mehrfach laut gewordenen Wunsche nachgekom- örtliches md Sächsisches. Frankenberg, den 1. Mai. s Bei der in voriger Woche stattgefundenen Muste rung militärpflichtiger Mannschaften gelangten aus hie siger Stadt zur Vorstellung aus den Jahrgängen 1861 1862 1863 1864 in 8a. 2 30 44 74 15V Mann, und wurden hiervon: 2 12 18 25 57 für tauglich befunden, — 5 3 7 15 als übuugSpflichiig d. 1. Ersatzreserve, — 1 3 — 4 als nichtübungSpfl. d. 1-Ersatzreservc, — 4 1 1 6 der 2. Ersatzreserve überwiesen, M kl KK ab HK ISIK 4 L auf die Monate Mat und Juni werden V V II II III k II 4 V von uns, allen Postanstalten und Zeitungs- boten angenommen. öl«» Vaxvdlstt«». Donnerstag, den 8. Mat 1884, sinket von Mittags 12 Uhr an öffentliche Bezirksausschustfitzung im hiesigen Verhandlungssaale statt; Tagesordnung ist im Caazleigebäude angeschlagen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 26. April 1884. Idr Gehe. D.
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