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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 18.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187110186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18711018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18711018
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-18
- Monat1871-10
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M 122. Wtwöch, den 18. Oktober. 1871. Frankenberger Wchrichtsblatt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. kvliunmmuvliauß. Nachdem der zeicherige Polizeiaufseher Ferdinand Otto Metzler in Folge körperlicher Leiden, welche er sich im Dienst für VaS «erland während beS französischen Feldzuges zugezogen hat, aus sein «»suchen zu entlassen gewesen ist, ist heute der Weber und Landwehrman» Friedrich August Böttger als RatHS- und Polizeidiener von uns an- und in Pflicht genommen worden. Frankenberg, am 16. Oktober 1871. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. Bekanntmachung. Hierdurch wird zur öffentlichen KenNtniß gebracht, daß von dem unterm 5. Mai d. IS. für hiesige Stadt errichteten, mit Zustimmung de» Königlichen Krieg-Ministeriums von der Königlichen KreiSdirection zu Zwickau bestätigten Ortsstatut über da» EtnquartieruugSwefe» i« FriedeuSzeiteu je ein Druckeremplar in der nächsten Zeil an die Hausbesitzer vertheilt werden wirb, Letztere erhalten hierbei Veranlassung, gedachtes OrtSstaiut ihren MieihSleuten zur Einsicht vorzulegen. Frankenberg, am 16. Oktober 1871. , Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr Rrtegschromk non 1870. 17. Oktober. Das sächsische Gardereiterregimcnt besitzt Montdidier (ca. 9 Stunden südöstlich von AmicnS) und macht dabei 4 Offiziere und 178 Mobilgarden zu Gefangenen. 18. Oktober. Unter Befehl de» General v. Wittich greift die 22. Di. Vision, von der 3. Armee (Kronprinz von Preußen), den etwa 4000 Mann starken Feind bei Lhawaudun (nord westlich von Orleans, gegen Le ManS zu) an, schlägt ihn und erstürmt die Stadt, wobei viele Gefangene gemacht werden, und erleidet selbst nur geringe Verlust«. — Da« 14. Armeecorp» unter General v. Werder besetzt Vesoul im Departement Haute-Saonne. -s—EK—r- O e r t l i ch e Frankenberg, I6. Octbr. Pach Beendi gung der Predigt beim gestrigen VormittagS- gotteSdienste erfolgt« durch Herrn Sup. vr. Körner die Einweisung der neu- bez. wiederge- wählten Mitglieder des KirchenvorftandeS. Neu- gewählt ist hier nur Herr Fabrikant Rüdiger für den verstorbenen früheren Revarteur dieses Blattes. Frankenberg, 16. Octbr. Nachdem vor nicht langer Zeil der hiesige Verein ehrenvoll verabschiedeter Militärs die Feier seines 3V. Stiftungsfestes in solenner Weise begangen und damit die Stadtvertretung eine BegrüßungSfeft- lichkeit sür ihre auö dem Felde zurückgekehrten Angehörigen verbunden, feierte gestern der jüngere Verband ehemaliger Waffengefährten, den unsre Stadt in sich Hal, der deutsche Kriegerver- «in sein 2jährigeS Bestehen wenn auch in ein facher, so doch ebenfalls seir ansprechender Weise. Herr Generalmajor v. Sandersleben nahm in leutseligster Art längere Zeit an dem Feste Theil; auch Herr Lieutenant Kleinstüber hatte der Ein ladung freundliche Folge gegeben. Herr Finster» dusch begrüßte die aus dem großen Kampfe umS Vaterland glücklich heimgekehrten Kamera den, während der thälige Vorsteher beS Vereins Herr Ed. Metzler, hinweisend wie nicht allein die Unterstützung Zweck veS Vereins sei, sondern das Band der Kameradschaft und der Treue zum Fürstenhause die Mitglieder vereine, zum treuen Aushalten am Vereine aufforberte und schließlich dem Ehrenmitgliede Herrn General- major v. Sandersleben ein lebhaft aufgenom- meneS dreifaches Hoch auSbrachle (der genannte Herr übermittelte dem Vereine eine ansehnliche Summe freundlichst zur Anschaffung von ent sprechenden Bildern behusS Ausschmückung VeS VereinSlokaleS). In dem recht geschmackvoll mit der Büste Sr. Majestät deS Königs, den mit Gewinden und Waffenstücken Umgebenen Bildern deS Kaisers und der Kronprinzen, BlSwarck'S und Moltkt's und Abbildungen von Schlachten- srenrn auS dem letzten Feldzüge, sowie vielen Flaggen in den Reichs-, Landes- uttd Sladtfar- ben geschmückten Saale begann sodanü, mehrmals unterbrochen durch recht gelungene Aufführung lebender Bilder, des festliche Ball, der die Ver- einSgenoffrn — zur Zeit über 130 — bis zum Morgen angenchM vereinte. Viele der letzteren haben am Krieg« gegen Frankreich theilgenom- men. Mit vollem Rechte konnte man sich wohl ihres Frohsinns freuen, nachdem sie „sür unS daheim" so Großes gethan! — (Am Feste nahm auch ein jetzt hier in Arbeit stehender früherer französischer Soldat Theil, der im vorigen Jahre noch gegen seine jetzigen Feftgenossen kämpfte.) Tagesgeschichte. Frankenberg, 17. Oktober. Die Aufmerksamkeit Ver ganzen politischen Welt wirb jetzt zweifelsohne durch die österreichisch- ungarische Monarchie und zwar besonders wieder durch Vie Vorgänge im kiSlejthanischen, also nichtungarischen, Theile derselben in Anspruch genommen. Wiederholt schon haben wir der Bestrebungen der Czechen gedacht, welche für sich eine gleiche staatliche Berechtigung fordern, wie sie den jetzt unter der StephanSkrvne verein- len Ungarn gewährt worben ist, für sich fordern die Herrschaft im Lande der Wenzelökrvne (Böh men), in dem doch noch einen nicht geringen Bruchtheil die deutsche Bevölkerung bildet. Ebenso haben wir auch erwähnt, baß der jetzige Leiter VeS österreichischen Ministeriums, der unbeuische feudale Graf Hohenwart, diese czechischen deutsch feindlichen Bestrebungen fördert, deren Erfüllung dem ganzen Demschthum ein Faustschlag mV Gesicht sein und Oesterreichs staatliche Gestaltung wesentlich erschüttern, seine jetzige Verfassung vollständig umstoßen würde. D«nn die Grün dung eines CzechenreicheS würde, abgesehen von der Gefährdung der Deutschen vurch die Verei nigung der slavischen Stämme, auch die ander» Rationen, die unter der österreichischen Kroi« vereinigt sind, zu gleichen Forderungen veranlasse» und wirklich wurde im Tyroler Landtage scho» die czechische Forderung, der czrchische Au-gleich anerkannt, rin gleicher aber auch von Seiten d«tr Wälsch-Throler sür Tyrol beansprucht. Die von ben Czechen ausgestellten Forderungen werde» nun erst die Prüsung deS aus Abgeordneten de«. Landtage der einzelnen Länder gebildeten Reichs tages bestehen müssen, die treu zur Verfassung haltenden Landtag« mehrerer deutscher Provinzen» in denen Vie Jesuiten- und Junkerparlei nicht die Majorität besitzt, haben aber beschlossen, nur einen verfassung-gemäß rinbrrufenen Reichstag zu beschicken. Daß die Aufregung über diese rzechischen Anmaßungen nnv deren Begünstigung durch das Ministerium unter den Deutschen irr Oesterreich eine ganz außerordentliche geworden ist, darf nicht befremden. Das rzechische Ver langen hat zunächst den großen Erfolg gehabt, daß die verschiedenen liberalem Schattirungen unter den Deutschen VrS Reichs diesseits der Leitha, bie sich bislang stets bekämpften, ink einem Mal« bie oft kleinlichen Zwistigkeiten schwinden ließen und Hand in Hand gegen ben gemeinsamen Feind Front machten. Zu besonder« Ausdruck gelangte die Aufregung im nieb,«öster reichischen bie Fahne der bestehenden Verfassung hochhaltenben Landtage, in dessen letzten Sitzungen. Worte gefallen sind, wie wohl selten in parla mentarischen Körperschaften, Worte aber auch, die für unS, die Deutschen im großen wieder unter einem Kaiser vereinten Reiche, beachten-» werth sind, da sie uns zeigen, wir die vom neue« Deutschen Reiche getrennten deutschen Brüder im Oesterreich ihr Auge mit unverhohlenem Ver langen aus ihre StammeSgenossen werfen, k» ihnen in der Heimaih so jeindlich entgegentzr»
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