In welchen Häusern wohnten die berühmten Görlitzer: Johannes Frauenburg, Georg Emerich, Benigna Horschelin, Agnes Fingerin, Hans Frenzel, Johannes Hass, Bartholomäus Scultetus, Jakob Böhme, Karl Gottlob von Anton?
222 Wohnhäuser berühmter Görlitzer von Wiedebach, dem Urgrossvater, unsers Herrn Präsidenten, ge kauft hatte. Hier in dem Hause Langenstrasse 43 hat er des öfteren die Mitglieder der Gesellschaft, ehe sie ein festes Heim hatten, versammelt. Das Haus stellt baulich einen Typus eines vornehmen Barockhauses dar, wie er noch heute in unserem Görlitz hie und da erhalten ist. Es befand sich vor Anton im Besitz eines auch um unsere Gesellschaft hochverdienten Mannes, des berühmten Zeichners Johann Gottfried Schultze 1 ), dessen bedeutsamer zeich nerischer und genealogischer Nachlass durch Vermächtnis in den Besitz der Gesellschaft gekommen ist 2 ). Jetzt besitzt es der Verein für Asyl und Stadtmission, der es als Herberge für alleinstehende fremde Frauen und Mädchen eingerichtet hat; auch der Betsaal der Brüdergemeinde findet sich hier. 1) s. Neues Laus. Mag. Bd. 1 (1822) S. 82 ff., Bd. 11 (1833). 2 Das Haus besass bis zirka 1710 Friedrich Scholtze, dann bis 1729 seine Erben; da es 1726 in der grossen Feuersbrunst mit abbrannte, liess es die Mutter des Oberamtsadvokaten Wolff Albrecht Schultze (1689- 1751) von Grund aus massiv wieder auf bauen. Seit 1729 ist Wolff Albrecht Schultze eingetragener Besitzer; er starb 1751 und setzte als Erben ein (wohl seinen Verwandten) Johann Gottfried Schultze (1734-1819), den Sohn des Johann Christoph Schultze (1686—1769). Da der Mathematiker und Zeichner Johann Gottfried Schultze Ende 1780 nach Niesky zog, kaufte es Karl Gottlob Anton; s. die Geschossbücher 18 b und 35. — Eine Abbildung vom Jahre 1780 findet sich unter den Zeichnungen der Oberlaus. Ges. der Wissensch. (Klappschrank, 80 Prospekte Bl. 15).