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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189710246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18971024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18971024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-24
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.10.1897
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WAslMMUMWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeWü-SMM für Kohndors, Aödlitz, Ikmdorf, Werf, Kl. Wien, KiMmt, Unnena« und Men. Aintsblirtt für den Stadtrat zu Lichtenstein. - — L7. Jahrgawg. Rr. 248. Sonntag, den 24. Oktober A«S««r»««-«ld»eff«r »«««»!«» t. 1897. Mefe» Blatt erscheint t äg l ich (««ber Sonn- mid Festtag») abends für den folgenden Tag. BterkljLhrlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — »Wellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstaltrn, Postboten, sowie di« Austräger entgegen. - Inserate werden dir viergrspalte» KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf die für da- heurige Jahr bevorstehende Stadtverordneten» ergänzungSwahl mache« wir bekannt, daß diejenigen Einwohner, welche mit Abentrichtung von Landes» und städtischen Abgaben ganz oder zum Teil länger al- 2 Jahre sich im Rückstände befinden, so lange, al» diese Rückstände nicht abgeführt sind, von den bürgerlichen Ehrenrechten auSgefchlofsen, mithin ihre- aktiven und passiven Wahlrechts verlustig sind. Wir fordern daher die Restante» hierdurch auf, ihre Landes» und Stadt- abgaben-Reste unverweilt anher zu entrichten, widrigenfalls fi» sich deS Ver lustes ihres Stimmrechts und ihrer Wählbarkeit für die bevorstehende Wahl zu gewärtigen haben. Lichtenstein, am 20. Oktober 1897. Ler Gtadtrat. Lange. Aus Stadt und Laud. *—- Lichtenstein. Ein Weizenbirnbaum des Herrn Schornsteinfegermeister Groß hier trägt zum 2. Male in diesem Jahre Früchte. *— Wenn unser Jahrhundert der Erfindungen auch von Beginn an rascher vorgeschritten ist, wie die hinter uns liegenden, so häufen sich doch die ge machten Erfindungen bet Beginn der zweiten Hälfte des Jahrhunderts stets noch mehr und mehr an und gerade die letzten 30 Jahre 1866—1896 weisen zahl reiche Fortschritte erster Ordnung auf technischem Gebiete auf. Im ersten Dezenium 1866—1876 sehen wir zunächst die epochemachende Vervollkommnung der Dynamomaschine und de» Elektromotor«, worauf da« elektrische Bogenlicht zu leuchten begann. Dau« gehört hierher der Beffemer-Prozeß, um Stahl direkt aus dem Roheisen herzustellen. Da» Dynamit ver drängte in den Bergwerken daS von Alters her ge- bräuchliche Pulver und zum ersten Mal trat neben dem seit Menschengedenken angewendetru Mühlstein, die „Walzenwüllerei" in Thätigkett. — DaL zweite Dezenium 1876—1886 schenkte un» als Ergänzung zur Eisenbahn und Telegraph nun noch das „Tele phon". Ferner wurde daS elektrische Licht in diesem Jahrzehnt bedeutend vervollkommnet und als „Glüh licht" zum Allgemeingebrauch verwendbar gemacht. Die SaSkraftmaschiue wurde verbessert und die ersten elektrischen Eisenbahnen gebaut. Auch die Schreib maschine wurde vervollkommnet und gelaugte überall zur Aufnahme. Die epochemachenden Erfindungen deS letzte» Dezenium« 1886—1896 sind jedoch so zahlreich, daß eS unmöglich ist, sie alle aufzuzähleu. Ich meine hier nur die Vervollkommnung und Aus dehnung der elektrische» Bahnen, deu Phonograph und die Gchnellphotographie nebst dem Schnellsehe,, so- wie die zahlreichen Automaten jeglicher Art. Ferner deu Kampf deS Gaslichte- mit dem elektrischen Glüh- licht und die sich daran knüpfenden Erfindungen, wie baS Auer-GaS-Glühlicht und daS NcetylengaS. Auch die großartige Entwickelung und Berbreituug de« Fahrrades gehört in diese Epoche, al» deren letzte hervorragende Entdeckung wohl die „Röntgen-Strah. leu" zu verzeichnen seiu dürften. Wer weiß, wenn da» in diesem Maße progressiv weiter geht, wohin wir am Ende dieses Jahrhundert- gelangt sein wer den. Mttgeteilt vom Patent- und technischen Bureau G. Brandt, Berlin 81V., «ochstr. 4l. — Zeit zum SuStrinkev fordern oft die Gäste nach Eintritt der Polizeistunde, uud dieAastwirte glauben, sie noch ihren Gästen geben zu dürfen. Nach gerichtlicher Entscheidung hat aber diese menschen freundliche Anschauung keine Berechtigung. ES darf auch Minuten lang noch Eintritt der Polizeistunde kein Gast mehr im Lokal geduldet werden. — Die Hasenjagd, welche bis zum Februar dauert und in» Oktober durch die Treibjagden erst größere Mengen aus den Markt bringt, hat auch volkswirtschaftliche Bedeutung, druu in Deutschland werden jährlich an 5 Millionen dieser schnellfüßigen Nager im Fleischgewicht bi- zu 400000 Centuer und im Geldwert bi» zu 13 Millionen (der Braten kostet 3—4 Mk.) erlegt. — DaS Terrain für die Herbstwauöver im Zwickau-Slauchau Schwarzenberger Bezirk war dies- mal so ausgedehnt, daß drei Kommissionen mit der Flurschäden-Abschätzuug betraut werden mußten. — Nach den neuesten englischen Blätter» hat «in Amerikaner nach 15-jährigem Bewüheu endlich «inen Webstahl erfunden, der nur den zehnten Teil der gewöhnlichen Dampskrast beansprucht und ohne Schützen, ohne Geräusch and ohne aufgeräumte Kette gleich von der Spale weg arbeitet. Der Er finder, Millar, hat einen solchen neuen Webstuhl in London ausgestellt. Die neuesten „London News" und „Graph'c" geben eine Abbildung, sowie nähere Beschreibung desselben. Der Stuhl ist von Weber» schon viel besichtigt und für gut befanden worden. Wenn der Webstuhl wirklich leistet, waS man ihm nachrühmt, so ersetze» 30000 neue Stühle 180000 alte und brauchen 80000 Pserdekräfte weniger. Welche Umwälzung in der Web rri würde die Ein führung eine- solchen Stuhle« bedeuten! — Leipzig, 21. Okt. Heute vormittag in der elften Stunde begannen plötzlich auf eine« nach Lindenau zu fahrenden Motorwagen der Großen Leipziger Straßenbahn, kurz nachdem die Wagen die Schtenenkreuzungen deS JohanniSplatzeS passiert hat» ten, auf bi»her nicht erklärliche Weise unter explo sivem Geräusch die Bleisicherungen bezw. Drähte zu schmelzen, die an der rechten Seite de« Wagen.« oben angebracht waren. Unter hellsten Lichterscheinungen entstand ein wahrer Sprühregen von glühenden Zink, und Bleitropfen, wodurch die aus dem Hinteren Perron deS Wagen« befindlichen Personen in große Gefahr gebracht wurden, Brandwunden davon zutragen. Glücklicherweise kamen di« Passagier« mit Beschädigungen an der Kleidung und dem Schrecken davon. Der Vorfall mahnt die Wagenführer ein dringlich, bet der Befahrung von Schienrnkreuzungen die größt« Vorsicht walten zu lassen. — Waldenburg, 22. Okt. Ihre Durch laucht die Frau Fürstin - Witwe von Schönburg- Waldenburg hat sich gestern von Schloß Pomssen zu mehrtägigem Aufenthalt nach Schloß Lichtenstein begeben. Aus den heutigen Tag fällt der Geburts tag weiland Sr. Durchlaucht deS Fürsten Otto Friedrich, dessen irdische Hülle in de, Gruft de» Schlosse« Lichtesstein beizrsetzt ist. — Meerane, 20. Okt. Die „Meer. Ztg." schreibt: Ein von Pfaffrode kommendes, die Wal denburgerstraße hereinfahrendeS Glauchauer Geschirr (ein Jagdwage») wurde vergangenen Sonntag abend in der Ludwigstraße hier von einem Unfall betrof fen. Der Geschirrführer, in der Meinung, er fahre da» Rosenthal entlang, lenkte jedoch in die von der Waldenburger- »ach der Thalstraße projektierte Lud- wigstraßr rin und fuhr direkt auf den Ditterichbach zu. Da dieser Straßenteil für den öffentlichen Ver kehr »och nicht bestimmt uod der Bach hier auch nicht überbrückt und ohne jede Barrisre ist, stürzte da» Geschirr samt seine» Insassen in de» Bach. Leider erlitten hierbei einige der Mitfahreoden Ver letzung«» und da überdies dabei der Wagen zer trümmert wurde, so hat der Besitzer desselben auch noch beträchtlichen materiellen Schaden erlitten. — Reerane, 21. Okt. In der gestrigen Geueralversammlung der Bereinigten Militäroerelve, welche von ca. 300 Mngüedern besucht war, wurde gegen eine Stimme der Wiedereintritt in den Kgl. Sächsische« Militäroerriosbund beschlossen, nachdem sich durch daS Wirken de» Herr« KreiShauptmano Freiherr« von Welck die Vereine al« gerechtfertigt betrachten können, auf eine Rücknahme der im ver gangene« Jahre ausgesprochenen BertrauevSevtzie- hung Verzicht geleistet wird, fowie die den Vereinen zugefügten Beleidigungen, welch« di« Veranlassung zum Au»trttt aus genanntem Bunde im vorigen Jahre bildeten, durch entsprechende Erkläiung gegen- staud-lo« geworden sind; nachdem auch der Herr KreiShauPtmann seine Mißbilligung ausgesprochen hat über einen Artikel im „Kamerad", dem Organe des Königl. Sächs. MilitärvereinSbundeS, in wel che« von „irregeleiteten Meerane, Kameraden, die in der Ueberrilung gehandelt", die Rede ist. Mit diesem Beschlusse ist eine Differenz beseitigt, die viel Staub aufgewiibelt hat und deren Folgen noch lange im gesellschaftliche» Leben unserer Stadt fühl bar sein werden. — Bor einigen Tagen stellte sich bei einer Fa milie in Freiberg ein fremde«, ärmlich gekleidete» Mädchen «in, welche- vorgab, au« einem benachbarten Orte ju stammen. Seine Ellern seien erst vor kur zem dahin gezogen uud hätten ihr Kind au» dem Hause gewiesen, damit es sich anderweit Unterkommen suche. Die nach den Elter« angrstellten Nach forschungen blieben erfolglos; auch war da» Kind nicht im Stande, die elterliche Wohnung wieder auf« zofinben. Nach drei Tagen wurde da» Kind von einer anderen Person al« «in au- Freiberg stammen de- 10jährige» Mädchen erkannt. Sämtliche Angaben, auch der Name, waren erlogen. So konnte denn da» entlaufene Mädchen durch die städtische Polizei den Eltern wieder zugeführt werden. — Reichenbach t. Bogtl., 21. Oktbr. Die Sektion der Güntherschen Leiche in CanSdorf ist be- bördlicher Anordnung zufolge aus morgen nachmittag 2 Uhr verschoben wo,den. Am Kin« und an den Munvpartien der Toten sind Verletzungen zwar wahr zunehmen, doch lassen diese keine weiteren Deutungen über die näheren Umstände deS Tode- zu. Die Be wohnerschaft vou CunSdorf steht nach wie vor unter dem Eindruck« deS rätselhaften Vorganges und man ist gespannt auf den weitere» Gang der amtlichen Erhebungen uud Ermittelung«». — Klotzsche. Königsbrück, 21. Oktbr. DaS sächsische Lehrertöchterheimhier erweist sich nach kurzem Bestehen als zu klein. Man plant bereit» einen Anbau, da immer n«ue Gesuche um Aufnahme vorliegeu. Der Borstand des Sächsischen Pestalozzi- Vereines ist, wie bei Gründung de» HeimS, bemüht, die erforderlichen Mittel thunlichst durch litterarische Unternehmen zu beschaffen. Bekanntlich ist seiner zeit durch die Herausgabe der „Bunten Bilder all dem Sachsenlande", Leipzig, bei I. Klinkhardt, der erforderliche Grundstock beschafft worden. Erfreu licherweise floß diese Einnahmequelle auch recht gut, den« «S betrug bi- Ende September d. I. der Rein ertrag au» diesem liiteranschen Unternehmen 35000 Mark. Zur Beschaffung der erforderlichen Mittel für de« Anbau — das nötige Areal wurde bereit» früher mit erworben — soll ei« dritter Band der „Bunten Bilder auS dem Sachsevlande" herauSge- gebe« werden, welcher in der Hauptsache vaterlän dische Erzähluuge» enthalten soll. Ferner wird der Sächsische Pestalozzi-Brrein anläßlich deS 70. Ge burtstag- deS Königs eine Denkschrift veröffentlichen, deren Reinertrag ebenfalls i» diese Kasse fließen soll. Verfaßt wird diese Schrif' dem Lehrer u»d Schriftsteller Otto Lavgebach ir. Dresden. Sanz besonders al- Festgabe für BolkSschMer wird diese» Merkchen geeignet sein. Auch vr>'< anderer Seite stad für da« Lehrertöchterhetm einrge Speaden ein- gegavge». Der Verfasser der „Muttersprache" schenkte der Anstalt 3M M., ein hoher Geistlicher stellte 200 M. in Aussicht für Einrichtung eine» «infache« BetsaaleS im Lehrertöchterheim. Ende Sep tember hatte da» Hau» 14 Insassen. — Hainichr«, 21. Okt. Die Steinkohlen« flötze, welche im benachbarten Oberberthelsdorf seit de« Jahre 1795 bis 1858 durch die damaligen Be sitzer der Stetnkohlruabbaurechte, Reichsgraf von
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