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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.02.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190302143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-02
- Tag1903-02-14
- Monat1903-02
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.02.1903
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eken ctoc lti M,rHI Rr. 37 1903. llk! nd Frau. unseres lieben ^ertoebter unä ppel sn^en vir veleke uns bei ,>6enict^fvin uuck -tüten Luke 6er rn Ank! Zelter sein! rt Köchermann, Hohndorf. n, Freunden u. iebe und Anteil- A re!egra«madressri Tageblatt. Nadel», gl«nl- ia niedt »kedla». N. >1L- Von der Prinzessin Luise * Dresden. Zu dem Aufenthalt der Prinzessin Luise in La Metairie wird aus Lausanne berichtet, der Leiter der Anstalt, Dr. Martig weise alle Anfragen ab, soweit sie nicht direkt von beteiligter Seite kommen. Die Prinzessin habe keine Kenntnis davon, daß Giron in Genf und Nyon gewesen ist. Die scharfen Maßregeln betreffs des Bries-Verkehrs seien höheren Einflüssen zu zuschreiben. Ueber die Zukunft der Prinzessin werde geoenwärtig nicht diskutiert. Vielfachen Zuredens be durfte es, daß die Prinzessin bei den Mahlzeiten über haupt etwas zu sich nimmt. Oft esse sie fast nicht's, doch werde sich das ändern, nachdem das Urteil gesprochen und Beruhigung eingetreten ist. * Genf. Lachenal beaiebt sich in der Ange legenheit der Prinzessin Luise in den nächsten Tagen »3. Jahrgang. Sonnabend, den 14. Februar -rrukprech-Nufchlvh Rr. 7 M RWlvee e Schweine. rzügl. Pulver bewirkt ^ordentliche Freßlust dadurch die Mastzeit ab, es schützt gleich- feine blutreinigenden: en vor vielen Krank- ver at 8«bs NmiimM «s im LWgt. nk. Berlin, 12. Februar 19V3. (Nachdruck verboten.) Die heutige Sitzung des Reichstages, in der die 2. Beratung des Etats fortgesetzt wurde, gestaltete sich zu einem allgemeinen Feldzuge gegen die Sozial demokratie. Der Kampf begann mit einem kleinen Ge plänkel zwischen den Abgeordneten Trimborn (Ztr.) und Horn-Sachsen (soz.), bei dem der Erfolg zweifelhaft war. Dann aber wurde der Streit immer heftiger, wie man dies an den allmählich erregter werdenden Zwischenrufen von Seiten der äußersten Linken auch schon äußerlich wahrnehmen konnte. Wahrend der Reden Trimborns und Hilbecks (nl.) war die Stimmung im allgemeinen ziemlich friedlich. Bald aber änderte sich das Bild; denn als der Reichs parteiler Gamp die Tribüne bestiegen hatte, um die Sozialdemokratie als Arbeitgeberin zu kritisieren, mehrten sich die Zwischenrufe und nahmen einen derartigen Charakter an, daß der Präsident wieder holt einschreiten mußte. Währen!) der Ausführungen der Abgeordneten Staudy (kons.) und Augs (südd. Volksp.) herrschte große Ruhe, weil beide Herren so leise sprachen, daß sie kaum zu verstehen waren. Außerdem schien cs dem letzteren infolge von starker Heiserkeit besonders schwer zu fallen, sich verständlich zu machen. Graf Posadowsky hatte trotz oerschiedent- lichster Anzapfungen seine Erwiderung so lange hinausgeschoben, bis er annehmen konnte, daß kein Redner aus dem Hause mehr zu Worte kommen würde. Er schien übrigens ungeduldig geworden zu r fein, weil schon wieder ein Tag verflossen war, ohne daß ihm sein Gehalt bewilligt worden, denn er trat heute aus seiner sonstigen Reserviertheit heraus und erklärte mit ziemlicher Erregtheit, daß ihm jeder Beifall aus dem Hause vollkommen kühl lasse, von welcher Seite er auch kommen möge, da er nicht nach Beifall hasche wie ein Schauspieler, sondern einfach seine Pflicht tue und seine Ansicht nach bestem Wissen und Gewissen äußere. Gewiß ein stolzes Manneswort! Nur schade, daß er beim Hause nicht auf unbedingten Glauben stieß, denn man sah manch ungläubiges Gesicht. Zum Schluß der Sitzung kam dann noch ein wahres Feuerwerk von witzigen Worten und Bonmots, mit denen der Hofprediger a. D. Stöcker (kons.) Stürme der Heiterkeit und des Beifalls auf Kosten der Sozialdemokraten erregte. So sprach er von „Salonproletariern", „Proletarierdilettanten" u. dergl. mehr. Wenn heute die Arbeit des Reichstages n auch nur im Schneckentempo fortgeschritten ist, so haben die bürgerlichen Parteien des Hauses heute doch den Erfolg erzielt, daß sie einen moralischen Sieg über die Sozialdemokratie errungen haben, der nicht unbedeutend ist, denn der Abg. Horn war so gewandten Dialektikern wie Gamp und Stöcker nicht gewachsen und auch Herr Ledebour, der noch zu einer persönlichen Bemerkung das Wort nahm, konnte den Eindruck der Stöcker'schen Rede nicht verwischen. Ein unparteiischer Zuhörer hatte den Eindruck, daß die Sozialdemokraten eine erhebliche Schlappe erlitten hätten. Morgen geht die Beratung weiter. nach Dresden und Salzburg, um mit dem Kron prinzen und dem König von Sachsen zu konferieren und dem toscanischen Hof Vorschläge zu einer Ver söhnung zu machen. Von ihrem Gatten verlangt die Prinzessin nichts weiter, als ihre Kinder zu sehen. * G e n f. In einer Konferenz mit Lachenal erklärte die Prinzessin Luise, es bringe sie dem Wahn sinn nahe, daß ein Wiedersehen mit ihren Kindern, selbst mit demjenigen, welches sie unter dem Herzen trage, auch späterhin auf die Dauer nicht möglich sein solle. Die Aerzte befürchten, daß eine etwaige Ablehnung ihres Wunsches für die Prinzessin schwere gesundheitliche Störungen im Gefolge haben werde. — Hier wittert man hinter den jüngsten Ereignissen Jntriguen. * Lausanne. Die „Gazette de Lausanna" veröffentlicht auf Grund von Informationen folgende Erklärung für die Reise Girons: Der Direktor des Sanatoriums habe der Prinzessin Luise geraten, gewisse Gegenden zu meiden, da Neugierige und ein in Nyon eingetroffener sächsischer Geheimpolizist sie belästigen könnten. Dies habe zu dem in Brüssel aufgetauchten Gerücht den Anlaß gegeben, die Prin zessin sei in La Metairie einer strengen Bewachung unrerworfen. Daraufhin habe Giron den Kopf ver loren und sei abgereist, kehrte aber sofort wieder zurück, als er hörte, daß das Gerücht unwahr sei. * Aus dem Tagebuch der Prinzessin Luise. Dem „Neuen Wiener Tageblatt" wird aus Nizza geschrieben: Eine Dame des österreichischen Hochadels, die in früheren Jahren dem toskanischen Hofstaate angehörte, gab dem Vertreter eines fran zösischen Blattes eine Reihe interessanter Aufklärungen. Prinzessin Luise, sagte sie, ist von ihrer frühesten Jugend an eine überaus schwärmerische und poetische Natur gewesen. Ueber em schönes Gedicht, über ein zu Herzen gehendes Tonstück konnte sie Tränen vergießen. Sie dichtete und komponierte, um dem Ueberschwall ihrer Gefühle Luft zu machen, und wurde von brennender Sehnsucht nach Liebe und Verständnis verzehrt. Weder die trübe Stimmung des mediatisierten toskanischen Hofes, noch die trotzige Grandezza des sächsischen Zeremoniells ver mochten das glühende Verlangen ihres Herzens zu be friedigen. Nur wer in das T a g eb u ch dieser unglücklichen Fürstentochter, dem sie seit Jahren die geheimsten Mysterien ihrer lechzenden Seele anvertraute,Einblickgehabt,vermagdieNätsel ihrer Ehe und ihrer Fehltritte zu verstehen. Glauben Sie mir, kein Gerichtshof.demmandiesesTagebuch vorleqenwürde, könnte diePrinzessin verurteilen, selbstwenn er aus den strengstenundunerbittlichstenHüternderöffentlichenMo- ral bestünde. Er würdesagen: Sie hatgeirrt, aber kein irdischer Richter vermag sie zu verurteilen. Prinzessin Luise ist gewiß eine der gebildetsten und geistvollsten Prinzessinnen Europas, und nicht mit Unrecht war sie dazu ausersehen, die künftige Königin des hoch zivilisierten Sachsens zu sein. Ich habe in ihrem Tagebuch zu blättern Gelegenheit gehabt, und war so tief ergriffen, daß mir manche Stelle im Gedächt nis haften geblieben ist. An einem Tage schreibt sie: „Meine gute Mama sagt mir: Kind, Du mußt glücklich sein! Wir haben eine Krone verloren und Du hast eine schönere Krone gewonnen. Da fiel ich der Mama weinend um den Hals und erwiderte: Nein, glück lich bin ich nicht. Ich habe Liebe gesucht und nur den Zwang der Etikette gefunden. Mein Herz istleerund verei nsamtgebliebe n." An einer anderen Stelle heißt es ungefähr: »Sieht so der heilige Bund der Ehe aus ? Ist sie wirklich nichts als der Ehekontrakt, der dem Manne das Recht auf Leben und Tod giebt, und ihn von dem Augenblicke an, wo er den Vertrag in der Tasche hat, aller Herzens- pslichten entbindet?" Und an einer anderen Tagebuch- stclle schreibt die Prinzessin: „Keinen größeren Schmerz gibt es aus Erden, als von denen mißverstanden zu werden, welchen man sich ganz enthüllt hat, als sich ungeliebt zu fühlen, wo allem man auf wahre Liebe zu hoffen noch ein Recht hat." Paket » 5«. lsm. MtM. ine knochenbildenden- en unentbehrlich ber ht junger Schweine, pfd. 15 Pf., Sfd.«o Pf., rtitäten billiger. N, Miersch rc. rc. empfiehlt « Kräutergewölbe «t. tL« t Lietzmann. Paar blaue 'ser-Tauben Politische Rundschau Deutsches Reich. * Zur Kaiserfahrt nach Italien ist das Linienschiff „Kaiser Wilhelm II." als Begleit schiff der Kaiserflottille ausersehen. * Auf deutschen Eisenbahnen, ausschließlich der bayerischen, kamen im Dezember 42 Entgleisungen (davon 27 in Stationen) und 25 Zusammenstöße (21) vor. Dabei wurden 6 Reisende, 15 Bahnbedienstete und 1 Postbeamter verletzt. * Der Poltzeischutz des Kaisers hat seit einigen Tagen eine Verschärfung erfahren. U« bei Spazierritten des Kaisers Unter den Linden ein Heranstürmen des Publikums und eine Schädigung der Anlagen zu verhüten, wird die Zahl der Schutzleute bedeutend verstärkt. — Eine eigenartige Begründung! Oesterreich. * Die Jungtschechen im österreichischen Abgeordnetenhause haben die Obstruktion auf gegeben und werden den Ausgleichsverhand lungen keine Schwierigkeiten mehr bereiten. * Wien. In Turnau in Böhmen wurden Ur- kunden-Fälschungen behufs Beschaffung von Adels-Dip lomen entdeckt, die sich auf reichsdeutsche Familien be ziehen, für welche die Herbeischaffung preußischer Doku mente nötig ist. Die Fälschungen werden hier als sen sationell bezeichnet. Bulgarien. * Die bulgarische Regierung erhob bei den Großmächten Vorstellungen wegen angeblicher türkischer Truppenansammlungen an dec bulgarischen Grenze. Spanien. * Die Bäcker in Cadix verharren im Ausstande, aber es wird Brot von den Soldaten hergestellt. Der Bürgermeister hat die Versicherung abgegeben, es werde weder an Brot noch an Fleisch mangeln. England. * Ueber einen neuen skandalösen Vor gang im englischen Offizierkorps wird aus Lon don berichtet: Großes Aufsehen erregt ein in den Zeitungen veröffentlichter Brief des Kontreadmirals Cochrane. Dieser erklärt, daß sein Neffe Gower, der Leutnant im Garde-Grenadier-Regiment war, auf seinen Rat seinen Abschied nahm, weil er von einem in dem Regiment üblich gewordenen Leut nantsgericht, dem er vom Obersten wegen eines ge ringfügigen militärischen Vergehens offiziell über wiesen war, zur Prügelstrafe verurteilt wurde. Diese Art der Bestrafung von Leutnants sei in dem Regi ment überliefert. Frankreich. * Paris. Bei Beginn der gestrigen Verhand lung im Prazeß Cattaui-Humbert wurde der ehemalige Senator Crömieux vernommen, den Terese Humbert beschuldigt hat, der Ratgeber und Mittelsmann Cattauis gewesen zu sein. Crömieux bestreitet das. Terese: „Sie sind alle Lügner!" Das Zeugenoerhör ist damit beendet. Der Präsident zu Terese: „Sie haben erklärt, reden zu wollen. Ich gebe Ihnen volle Freiheit, alles zu sagen, was Sie wissen." Terese antwortet: „Ich habe allerdings enorm viel zu sagen, ziehe es aber vor, zu warten, umsomehr, als ich mich heute unwohl fühle. Advokat Rousseau, der Anwalt Cattauis, beginnt sein Plai« doyer und sucht den gegen Cattaui erhobenen Vor wurf des Wuchers zu entkräften. Serbien * Der ehemalige serbische Mini sterpräsident Georgewitsch veröffent licht in einer österreichischen Zeitschrift über „die Frauen derObrenowitsch" einen Auf satz, der sich zu einer wuchtigen Anklage gegen Frau Draga und ihren Gatten zuspitzt. Der vom serbi schen Hofe verbannte Staatsmann schreibt: der einzige Sohn dieses unglücklichen Menschenpaares (Milans und Nata liens), hat, um zu heiraten, wie es ihm paßte, gegen Vater und Mutter in einer Weise gehandelt, die Bt«seS Blatt erscheint täglich (nutzer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 25 Psg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pf. — Einzeln« Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 8, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die sünfgespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 16 Uhr. — Fm „Amtlicben Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfenniacn berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die ^gespaltene Zeile 15 Mennige. — MKÜMWU Wochen- md Rachrichtsblatt zugleich HMD-Anzeiger für KoWors, Miß, Zernsdorf, Wsdors, St. Wien, Keimichsort, Mrienan u. MW. Amtsblatt für den Äadtrat zn Achtenstein.
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